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Veröffentlicht am 06.12.2020

Serientäter, Vergewaltigungen und das verschwundene Mädchen - wie hängt das zusammen?

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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In einer stürmischen Nacht wird in Schweden eine Frau zuhause überfallen. Sie kann fliehen, wird aber wenig später tot aufgefunden. Sie wurde vergewaltigt und dann auf brutalste Weise umgebracht. Die Spur ...

In einer stürmischen Nacht wird in Schweden eine Frau zuhause überfallen. Sie kann fliehen, wird aber wenig später tot aufgefunden. Sie wurde vergewaltigt und dann auf brutalste Weise umgebracht. Die Spur führt zu einem Serientäter aus Dänemark, der bereits früher ähnlich vorgegangen ist und bisher nicht gefasst werden konnte. Bei den Bewohnern geht die Angst um und man frägt sich, wenn der Täter wieder zuschlägt. Dieser ist sehr bedacht, keine Spuren zu hinterlassen, so dass keine Rückschlüsse auf seine Person hergestellt werden können. Doch beim zweiten Überfall in Schweden ist er unvorsichtig und hinterlässt Spuren. Der DNA-Abgleich führt die Ermittler auf die Spur der vor 16 Jahren verschwundenen Annika. Tess, die Cold Case-Ermittlerin ermittelt in alle Richtungen und erhofft sich so zwei alte Fälle aufklären zu können. Wird ihr dies gelingen und hängen diese beiden Fälle wirklich zusammen? Kann alles dem gleichen Täter zur Last gelegt werden?

Zu Beginn hatte ich sehr mühe in die Geschichte reinzukommen. Es war sehr langatmig. Nach dem ersten Drittel wurde es jedoch immer spannender und das Buch konnte nicht mehr zur Seite gelegt werden. Die Geschichte wird spannend beschrieben und es wird auch immer wieder aus der Sicht der verschiedenen Charakteren erzählt. Durch das kann man sich sehr gut in die einzelnen involvierten Personen reinversetzen und kann eine Bindung aufbauen. Spannend waren die Rückblenden auf das Jahr 2002 (in diesem Jahr verschwand Annika), welche aus Sicht von Annika erzählt wurden. Diese Rückblenden brachten dem Leser die Persönlichkeit von Annika näher, was hilfreich für das Verständnis war.
Ein guter Thriller für Thriller-Fans, welche nicht gleich nach den ersten paar Seiten die grosse Spannung erwarten. Es lohnt sich definitiv, das Buch bis zum Ende zu lesen und zu sehen, ob es Tess gelingt die beiden Fälle aufzuklären.

Das Buch ist der Auftakt zu einer Cold-Case Reihe rund um die Ermittlerin Tess. Ich bin gespannt wie es mit Tess und ihrem Team weitergeht und welche Cold-Cases sie als nächstes zu lösen versucht.

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Veröffentlicht am 20.01.2024

Wenig begeisterungsfähig Geschichte um eine rebellische Persönlichkeit

Die geniale Rebellin
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Ada möchte sich ihr Leben nicht diktieren lassen, sondern das machen was ihr gefällt. In der Gesellschaft im 19 Jahrhundert wird dies aber nicht gerne gesehen und ihre Mutter versucht alles um Ada gesellschaftsfähig ...

Ada möchte sich ihr Leben nicht diktieren lassen, sondern das machen was ihr gefällt. In der Gesellschaft im 19 Jahrhundert wird dies aber nicht gerne gesehen und ihre Mutter versucht alles um Ada gesellschaftsfähig zu machen und zu schauen, dass sie sich wie eine Dame verhält. Doch Ada kann sich damit überhaupt nicht abfinden und benimmt sich sehr rebellisch. Sie interessiert sich sehr für die Wissenschaft und die Mathematik und die Maschine von Charles Babbage hat es ihr sehr angetan. Doch den Frauen ist der Zugang zu wissenschaftlicher Literatur sowie der Forschung untersagt und Ada kommt auf normalem Wege nicht weiter. Auch an der Hochzeitsfront sieht es nicht ideal aus, den jeder Mann der einigermassen interessant ist nimmt reiss aus sobald er von ihren Interessen erfährt. Einzig mit William scheint sie einen guten Fang gemacht zu haben. Auch er ist wissenschaftlich interessiert und lässt ihr ihre Freiheit. Für Ada ist er ein Glücksfall und die beiden beginnen ihr gemeinsames Leben. Doch irgendwann ist dieses Leben für Ada zu wenig interessant und sie lotet ihre Freiheit immer mehr aus. Doch wird das gut gehen?

‘Die geniale Rebellin’ ist Teil der Reihe über bedeutende Frauen, welche die Welt verändern. Die Geschichte rund um Ada konnte mich jedoch nicht so begeistern, wie andere Bücher dieser Reihe. Die Spannung fehlt, um richtig in die Geschichte abtauchen zu können und gewisse Passagen haben zu Verwirrung geführt, so dass man nochmals genau überlegen und nachlesen musste, um was es den nun geht. Ich finde es schade dreht es sich hier hauptsächlich um den Kampf mit ihrer Mutter, die Suche nach einem geeigneten Ehemann und ihrem Leben als Ehefrau und Mutter. Ihre wirkliche wissenschaftliche Ader hätte mehr zur Geltung kommen können.

Ada finde ich einen speziellen Charakter. Gut kämpft sie für ihren Traum und den lässt sie sich auch von niemanden verbieten. Doch auf die andere Seite denkt sie sehr viel nur an sich selber und weniger um ihre eigene Familie. In gewissen Passagen fand ich sie sehr egoistisch und ich bin ehrlich gesagt nie wirklich warm geworden mit ihr. Ihr Sohn Byron scheint ihren rebellischen Kopf geerbt zu haben. Auch er lässt sich nicht alles gefallen und setzt sich zur Wehr. Gefallen an ihm hat mir, dass er hinterfragt, wieso Arme immer ausgeschlossen werden und er nicht mit ihnen befreundet sein darf.

Das Buch konnte mich nicht begeistern und finde ich bisher das schwächste in der Reihe, welche mir eigentlich sehr gut gefällt. Ich konnte jedoch dadurch eine Persönlichkeit kennenlernen, auf die ich vermutlich sonst nicht gestossen wäre.

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Veröffentlicht am 24.12.2023

Rache ist süss – Auftakt in die Reihe rund um Valérie und ihr Team

Herrengasse
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Ein grausamer Mord erschüttert Schwyz und Valérie Lehmann bekommt es in ihrem ersten Fall in Schwyz mit herausfordernden Ermittlungen zu tun. Als Leiterin der Ermittlungen hat sie einige Hürden zu meistern, ...

Ein grausamer Mord erschüttert Schwyz und Valérie Lehmann bekommt es in ihrem ersten Fall in Schwyz mit herausfordernden Ermittlungen zu tun. Als Leiterin der Ermittlungen hat sie einige Hürden zu meistern, zumal ihr nicht alle Kollegen vertrauen. Und als wäre dies nicht schon Herausforderung genug, wird Valérie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Am Tatort wird eine CD mit Musik von Tannhäuser gefunden, etwas dass sie in der Vergangenheit oft begleitet hat und ein dunkles Auto verfolgt sie überall hin. Versucht der Täter ihr eine Falle zu stellen und sie zum Wahnsinn zu bringen? Als während der Ermittlungen klar wird, dass ein vermeintlich natürlicher Tod eines weiteren Mannes, ebenfalls Mord war, muss von einem Serienmörder ausgegangen werden. An beiden Orten sind nahezu keine Spuren zu finden und die CD mit Tannhäuser scheint der rote Faden zu sein. Ein Wettrennen gegen die Zeit beginnt, den weitere Opfer sind nicht auszuschliessen. Eine kuriose Rolle in den Ermittlungen scheint auch die Staatsanwältin Jole von Reding zu spielen. Sie versucht Valérie um ihren Finger zu wickeln und rückt ihre Informationen nur spärlich raus. Der erste Fall für Valérie ist herausfordernder als gedacht und bringt sie an ihre Grenzen.

‘Herrengasse’ bildet der Auftakt der Reihe rund um die Polizistin Valérie Lehmann und spielt im Raum Innerschweiz. Der Einstieg in die Reihe könnte spannender sein, einige Szenen ziehen sich in die Länge und nehmen teilweise die Spannung. Ich werde die Reihe jedoch gerne weiterverfolgen, denn die Schauplätze, welche mir vielfach bekannt sind, geben der Geschichte ein aussergewöhnliches Flair. Die Orte werden ganz anders wahrgenommen und man erfährt immer noch einiges. Ein Reihenauftakt der einiges verspricht und hoffentlich mit mehr Spannung überzeugen kann.

Valérie ist eine sehr starke Persönlichkeit und hat in ihrer Vergangenheit einiges durchmachen müssen. Dadurch ist sie abgehärtet und begeht vielfach Alleingänge während den Ermittlungen. Sie kommt mir sehr risikobereit rüber. Die Teamarbeit sagt ihr noch nicht so viel, vermutlich auch dadurch dass sie das Team noch nicht gut kennt und nicht weiss auf wen wirklich Verlass ist. Die beiden Ermittler Fabia und Louis versuchen auch vielfach ihr Ding durchzuziehen, was manchmal ein sehr risikoreiches Unterfangen ist. Ich bin gespannt wie sich diese drei Personen zu einem Team zusammenfinden und weitere Fällen lösen.

Ein Reihenauftakt der spannender sein dürfte, die Lust nach weiteren Ermittlungen jedoch geweckt hat.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Katz und Maus-Spiel mit zu früher Auflösung

Zwei Fremde
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Während eines Schneesturms, ausserhalb der Zivilisation alleine mit zwei weiteren Gästen im Hotel? Das klingt nach viel Nervenkitzel und wäre das nicht schon genug, gelangen kurz nacheinander zwei Fremde ...

Während eines Schneesturms, ausserhalb der Zivilisation alleine mit zwei weiteren Gästen im Hotel? Das klingt nach viel Nervenkitzel und wäre das nicht schon genug, gelangen kurz nacheinander zwei Fremde zum Hotel, welche beide angeben Polizeioffizier Gaines zu sein. Remie hat sich so auf ihren letzten Abend als Hotelnachtmanagerin gefreut. Morgen wird sie endlich ihren Traum erfüllen und sich auf den Weg nach Chile machen. Noch schnell die letzten beiden Gäste bewirten, das Hotel abschliessen für die Zwischensaison, so der Plan. Doch im nahe gelegenen Gefängnis kommt es zu Tumulten und einem Ausbruch. Kurz darauf taucht eine fremde Person beim Hotel auf, die sich als Polizist Gaines ausgibt. Der verletzte Polizist wird von Remie versorgt und ins Hotelgelände eingeführt. Kurze Zeit später taucht eine weitere fremde Person auf und gibt sich ebenfalls als Polizist Gaines aus. Irgendeiner der beiden ist vermutlich der geflüchtete Häftling, nur wer? Hilfe von aussen kann keine angefordert werden, den sämtliche Telefonleitungen sind tot.

‘Zwei Fremde’ begeistert den Leser mit seiner düsteren Stimmung, wozu das eher düster gehaltene Cover sehr gut passt. Als Leser fiebert man mit rauszufinden, wer tatsächlich Gaines ist und wer der geflohene Häftling. Dabei gelingt es nicht, sich auf eine Person festzulegen, es wechselt immer zwischen diesen beiden ab und man tappt im Dunkeln. Schade fand ich, dass die Auflösung zu diesem Rätsel bereits einige Kapitel vor Buchende kommt. Dies lässt die Spannung rapide sinken und die letzten Kapitel werden eher zu einem Müssen.

Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um Remie und um ihren verstorbenen Bruder. Mit ihm verbindet sie sehr viel und ihr junges Leben hat sich oft nach ihm gerichtet. In einigen Situationen war für mich nicht klar, ob sie wirklich vertrauenswürdig ist, oder ob sie irgendetwas verbirgt und auch etwas mit der ganzen Situation zu tun hat. Der Hotelgast Jai fand ich von Anfang an eher speziell und schwierig einzuschätzen, am Schluss kann man dann aber seine Vorgehensweise gut nachvollziehen.

Am Anfang ein packender Krimi, leider kam die Auflösung ein paar Kapitel zu früh, was der Spannung geschadet hat. Das Buch ist all jenen zu empfehlen, welche Nervenkitzel lieben, dieser jedoch nicht bis zum Schluss aufrecht erhalten sein muss.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Langatmige erste Hälfte – Spannung pur erst gegen Ende

Der Gastgeber. Fühl dich wie zu Hause
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Nika lebt immer unter einem anderen Namen in AirBnB-Wohnungen und versucht möglichst keine Spuren zu hinterlassen. Doch diese Wohnung ist anders als die anderen. Sie entdeckt plötzlich einen geheimen Raum, ...

Nika lebt immer unter einem anderen Namen in AirBnB-Wohnungen und versucht möglichst keine Spuren zu hinterlassen. Doch diese Wohnung ist anders als die anderen. Sie entdeckt plötzlich einen geheimen Raum, in den man durch eine versteckte Tür im Schlafzimmer gelangt. Als wäre diese Entdeckung nicht schon gruselig genug, findet sie im geheimen Raum Fotos von jungen Frauen, die ihr zum Verwechseln ähnlich aussehen. Auf dem letzten Foto glaubt sie sich selbst zu erkennen. Dies jagt ihr einen grossen Schrecken ein, den irgendwas scheint mit ihr zu geschehen. Sind es ihre Chefs die sich rächen möchten? Den sie hat bevor sie da ausgestiegen ist, sämtliche Code-Fragmente gelöscht und dadurch ist dem Unternehmen ein grosser Schaden entstanden. Entsprechend sind die Inhaber nicht wirklich gut auf sie zu sprechen und suchen sie auch.

In einem anderen Handlungsstrang geht es um die Polizistin Rita Benesch. Gerade hat sie ihren Vater verloren und versucht ein Leben ohne die ständige Aufsicht ihres Vaters zu bewältigen. Ein gefundenes Fahrrad, welches bei einer Auktion von Nika unter falschem Namen ersteigert wurde, führt sie auf die Spur der jungen AirBnB-Nomadin. Ihr Instinkt sagt ihr, dass Nika in grosser Gefahr ist. Dass sie sich jedoch selbst in grosse Gefahr begibt, ist ihr nicht klar.

‘Der Gastgeber’ beginnt sehr langatmig und es baut sich in der ersten Hälfte nicht die gewünschte Spannung auf. Der Klappentext macht definitiv Lust auf mehr und daher sind die Erwartungen auch eher hoch, die jedoch nicht erfüllt werden. Erst nach der Hälfte beginnt die Spannung und das Buch kann nicht mehr zur Seite gelegt werden. Schade wurde das Potenzial am Anfang nicht ausgenutzt, um den Leser bereits zu Beginn an das Buch zu fesseln.

Die Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben und mit Nika sowie Rita kann man richtig gut mitfühlen. Das der am Anfang noch unbekannte Fremde ein Ekelpacket ist, ist schon sehr schnell klar. Völlig wirre Vorstellungen die der Fremde verfolgt. Beide Frauen haben ihr Packet zu tragen, meistern dies aber meist sehr gut und können aus ihrer Welt ausbrechen.

Nach einem langatmigen Start ein spannender Thriller. Ein Buch für diejenigen, welche nicht gleich zu Beginn eine spannungsgeladene Geschichte benötigen und den nötigen Durchhaltewillen haben.

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