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Veröffentlicht am 16.09.2016

Demelzas grosses Herz

Poldark - Von Anbeginn des Tages (Poldark-Saga 2)
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Als Mutter einer kleinen Tochter ist Demelza mittlerweile erwachsen geworden. Bei ihren Nachbarn und in der feinen Gesellschaft wird sie leider immer noch nicht anerkannt. Trotzdem handelt sie spontan ...


Als Mutter einer kleinen Tochter ist Demelza mittlerweile erwachsen geworden. Bei ihren Nachbarn und in der feinen Gesellschaft wird sie leider immer noch nicht anerkannt. Trotzdem handelt sie spontan und aus ihrem großen Herzen heraus, leider oft ohne die Konsequenzen abzuwägen. Damit bringt sie ihre Familie wiederholt in große Gefahr. Ross hat ebenfalls einen Sinn für Gerechtigkeit, kann aber immer seine Handlungen gut einschätzen. Der Gegensatz zwischen diesen beiden Charakteren hält die Spannung in dem Roman aufrecht. Man fühlt mit Demelza, versteht ihr Tun und möchte sie dennoch vor mancher Dummheit schützen.
Der Autor beschreibt ein Sittengemälde des damaligen Englands. Dünkel und Engstirnigkeit sind die häufigsten Eigenschaften der feineren Gesellschaft, während die Grubenarbeiter mit ihrer lebensgefährliche Arbeit unter Tage ihren Reichtum mehrt und für die eigenen Familien nur das Nötigste zum Überleben verdienen. Als Leser ist man mittendrin im Strudel der Ereignisse, nur die wirtschaftlichen Zusammenhänge mit Poldarks Minengesellschaft waren mir etwas zu trocken. Insgesamt hat mir der erste Band besser gefallen, aber dennoch ist "Von Anbeginn des Tages" ebenfalls ein spannendes Buch.

Veröffentlicht am 20.12.2023

Fehler der Vergangenheit

Die Schuld, die man trägt
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Sebastian Bergman ist kriminalpsychologischer Berater bei der schwedischen Reichsmordkommission. Bei der aktuellen Mordserie legt es der Täter darauf an, ihn persönlich herauszufordern, wegen Geschehnissen, ...

Sebastian Bergman ist kriminalpsychologischer Berater bei der schwedischen Reichsmordkommission. Bei der aktuellen Mordserie legt es der Täter darauf an, ihn persönlich herauszufordern, wegen Geschehnissen, die wahrscheinlich in Bergmans Vergangenheit gegründet sind.
Außerdem stellt sich beim Tod von einem seiner Patienten heraus, dass dessen komplette Vita erstunken und erlogen war, und sie dennoch ebenfalls einen direkten Bezug zu Bergmans Leben hat.
Es ist der achte Band einer fortlaufenden Serie, in der schon viel um und mit Sebastian Bergman passiert ist. Es fließt sehr viel Persönliches in die Handlung mit hinein, aber als Quereinsteiger kommt man nicht hinter die komplizierten Verwandtschaftsverhältnisse der Bergmanschen Familie. Deswegen gibt es einen leichten Sterneabzug in der Bewertung, obwohl der eigentliche Mordfall sehr clever ausgedacht und dargestellt ist.
Douglas Welbat ist ein sensationell guter Vorleser. Deswegen kann ich gerade die Hörbuchversion wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Mundtot

Seelendunkel
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Eine junge, erfolgreiche Journalistin, Joanna, verschwindet spurlos in einem heruntergekommenen Parkhaus. Zwölf Jahre ist das jetzt her. Die Polizei hat diesen Fall schon längst aufgegeben, Joannas Mutter ...

Eine junge, erfolgreiche Journalistin, Joanna, verschwindet spurlos in einem heruntergekommenen Parkhaus. Zwölf Jahre ist das jetzt her. Die Polizei hat diesen Fall schon längst aufgegeben, Joannas Mutter jedoch nicht. Sie hat zwar keine Hoffnung, dass ihre Tochter noch leben könnte, aber sie will wenigstens ihren Leichnam begraben. Aus diesem Grund beauftragt sie das neu gegründete Detektivbüro von Kate und Tristan. Die beiden finden schnell verschiedene Ermittlungsansätze. Ja, sie sind sogar so gut, dass die Polizei zwei Vermisstenfälle klären kann und den Fall der Journalistin neu aufrollen muss.
Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht, doch der Krimi konnte meine Erwartungen leider nur bedingt erfüllen. Mir hat es einfach an Spannung gefehlt. Zwar lernt man die Protagonisten recht gut kennen, aber die Handlung baut keine rechte Spannung auf, sondern hangelt sich von einem Ermittlungserfolg zum nächsten. Das Ende habe ich so nicht erwartet. Damit konnte mich der Autor dann wirklich überraschen. Auch kommt für mich auf den letzten Seiten endlich die vermisste Spannung auf, gepaart mit ziemlich viel Action.
Für mich war "Seelendunkel" ein eher lauwarmes Krimierlebnis, weder gut noch schlecht, und so vergebe ich knappe 4 Lesesterne.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Heisser Rachethriller

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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Das Haupteinsatzgebiet von Kommissarin Tess Hjalmarsson sind alte Fälle, die noch einmal aufgegriffen werden, in der Hoffnung, dass sich durch die Zeit neue Ermittlungsansätze ergeben haben. Doch diesmal ...

Das Haupteinsatzgebiet von Kommissarin Tess Hjalmarsson sind alte Fälle, die noch einmal aufgegriffen werden, in der Hoffnung, dass sich durch die Zeit neue Ermittlungsansätze ergeben haben. Doch diesmal soll sie sich an der Suche nach einem aktuellen Feuerteufel beteiligen, dem schon einige Menschen zum Opfer gefallen sind. Als Tess sich mit den Tathergängen befasst, werden ihr Parallelen zu einem weit zurückliegenden Mordfall klar, bei dem nur ein kleiner Junge den Brand überlebt hat.
Die Handlung lädt sehr zum Mitraten ein, denn nach und nach kommen neue Verdächtige hinzu, und die Vorgänge von damals werden klarer. Mit der Kommissarin wird man schnell vertraut, weil auch viel von ihrem Privat- und Liebesleben erzählt wird. 
Leider verhält sich Tess manchmal sehr unlogisch. Zum Beispiel fühlt sie sich oft beobachtet, doch sie geht ihrem Verdacht nicht ernsthaft nach, selbst als Giftköder für ihren Hund ausgelegt werden. Sie benimmt sich wie eine naive Bürgerin und nicht wie eine ausgebildete Polizistin. Was sie sehr sympathisch macht, ist, dass sie in höchster Gefahr mit dem Herzen handelt und nicht nach Polizeivorschrift.
Der Erzählstil der Autorin ist sehr gradlinig. Als Leser bleibt man immer auf der Spur, weil es keine verwirrenden Nebenhandlungen gibt. Das macht hier einen Großteil der Spannung aus. 
Mir hat das Buch gut gefallen. Schön, dass es noch weitere Bände von Kommissarin Tess Hjalmarsson geben wird. 


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Veröffentlicht am 26.04.2024

Norwegischer Denver-Clan

Meeresfriedhof
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Die Falck-Saga erstreckt sich über drei umfangreiche Bücher. Direkt schon auf den ersten Seiten dieses ersten Bandes befindet sich zum Glück ein Stammbaum, denn ansonsten würde der Leser nur schwer durch ...

Die Falck-Saga erstreckt sich über drei umfangreiche Bücher. Direkt schon auf den ersten Seiten dieses ersten Bandes befindet sich zum Glück ein Stammbaum, denn ansonsten würde der Leser nur schwer durch die Verwandtschaftsverhältnisse blicken.
Die Falcks, nun, sie sind so etwas wie ein norwegischer Denver-Clan. Es gibt einen verarmten Zweig, der schon seit Jahrzehnten von den Brosamen der reichen industriellen Verwandtschaft existiert. Ihnen fehlt einfach das Gespür für gute Geschäfte, das vor allem den Patriarchen Olav auszeichnet. Auch mit weit über siebzig Jahren denkt er nicht ans Aufhören, sondern regiert seine Geschäfte mit eiserner Hand und hütet brisante Familiengeheimnisse. Geheimnissen, denen seine Tochter Sasha auf den Grund gehen will.
Die Handlung spielt sowohl in Norwegen, aber auch im Nahen Osten, denn auch dort haben die Falcks ihre Hände im Spiel.
Eigentlich sind das alles wunderbare Zutaten für eine spannende Familiensaga mit Lügen und Intrigen. Doch fehlt es an einem durchgehenden Spannungsbogen. Weite Passagen sind sehr trocken und lassen einen persönlichen Bezug zu den fast ausschließlich unsympathischen Protagonisten missen. Dann blitzen immer wieder Kapitel durch, die einen wesentlich mehr fesseln können, allen voran die Auszüge aus dem geheim gehaltenen Buchmanuskript von Olavs Mutter, die seinem Machtstreben zum Opfer fielen.
Gegen Ende endlich springt der Funke beim Lesenden über, denn hier kommen Wahrheiten ans Tageslicht, die alles völlig umkehren und einen brillanten Cliffhanger zu Band zwei darstellen.
Ja, die Saga mag weitergehen. Doch auch wenn ich die akribische Recherche des Autors zu schätzen weiß, reizt mich die Fortsetzung nicht.

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