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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2019

Überraschend anders.

Der letzte Magier von Manhattan
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Schon der Klappentext konnte mich neugierig machen. Das tolle Cover tat sein Übriges. Ich wollte das Buch unbedingt lesen. Eine gute Entscheidung von mir. Die Diebin Esta ist eine couragierte junge Frau. ...

Schon der Klappentext konnte mich neugierig machen. Das tolle Cover tat sein Übriges. Ich wollte das Buch unbedingt lesen. Eine gute Entscheidung von mir. Die Diebin Esta ist eine couragierte junge Frau. Ihre magischen Kräfte ziehen den Leser in ihren Bann. Die Zeit verlangsamen und Zeitreisen machen, ist bestimmt der Wunsch vieler Menschen. Ihr Kampfgeist lässt keine Angst zu. Ihre kesse Art ist eigentlich eine Fassade. Darunter konnte ich sehr viel Traurigkeit spüren. Esta verliebt sich, gesteht es sich aber nicht ein. So einige Szenen haben mich amüsiert. Stellenweise kommt die Geschichte ziemlich ruhig daher, was der Spannung jedoch nicht schadet. Die meiste Zeit befindet man sich im Manhattan des frühen 20. Jahrhundert. Die Geschichte um die Magier punktet vor allem durch deren verschiedenen Fähigkeiten. Wer meint es gut mit Esta und vor wem muss sie sich in Sicherheit bringen, ist eine Frage, die ich mir oft gestellt habe. Esta soll in der Vergangenheit die Zukunft ändern. Bestimmte Artefakte finden. Vor allem das Buch Ars Arcana soll die Zukunft ändern. Den Orden Ortus Aurea zu Fall bringen.


Fazit




Die Geschichte reflektiert das frühe 20. Jahrhundert. Jeder Protagonist verfügt über einen enormen Erkennungswert. Das Buch liest sich wie Butter. Es wird aus der Sicht der verschiedenen Magier erzählt. Aufgrund der ruhigen Passagen war es für mich keine typische Fantasy. Spannung, Liebe, Action, Drama, Zeitreisen und ein geheimnisvolles Buch, verleihen der Story sehr viel Spannung. Zaubershows werden auch geboten. Ein Finale, mit dem ich im Leben nicht gerechnet hätte! Nach diesem genialen Auftakt, freue ich mich auf die Fortsetzungen.

Eine absolute Empfehlung von mir. Danke Lisa Maxwel

Veröffentlicht am 04.10.2019

Roadtrip mit überraschendem Ende.

Das Meer so nah
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Lucy S. Harper ist eine Frau, die mir auf Anhieb sympathisch war. Ihre Schüchternheit versteckt sie hinter Zahlen. Ein richtiger Nerd. Als Mathematiklehrerin hat sie eigentlich den richtigen Beruf gewählt. ...


Lucy S. Harper ist eine Frau, die mir auf Anhieb sympathisch war. Ihre Schüchternheit versteckt sie hinter Zahlen. Ein richtiger Nerd. Als Mathematiklehrerin hat sie eigentlich den richtigen Beruf gewählt. Doch ein Vorfall in der Schule hat ihr Leben mit Zahlen aus dem Konzept gebracht. Es gibt einfach Dinge im Leben, die sich nicht berechnen lassen. Da bekommt sie einen Anruf von einer Maureen aus Irland. Ihr Vater liegt im Sterben und möchte sie unbedingt noch sehen. Wie bitte schön soll das gehen, wenn Lucys Vater Peter gesund und munter mit ihrer Mutter in Manchester lebt? Abwechslung kann die zahlenorientierte Lucy jedoch gut gebrauchen. Sie reist nach Irland und ein Abenteuer beginnt.
Ich habe Lucy Skye richtig bewundert um ihren Trip nach Irland. Mir gefiel besonders gut, wie Lucy zu ihrem Zweitnamen gekommen ist. Leider konnte sie ihren Vater nicht mehr lebend antreffen. Dafür skurrile liebenswerte Menschen in Knocknabarra, die mir des öfteren ein Lächeln in’s Gesicht gezaubert haben. Besonders wenn ein Wäscheständer die Funktion eines Rollators einnimmt. Lucys Aufenthalt in Irland beginnt mit einer Totenwache. Gleich nach der Bestattung möchte sie mit ihrem urigen und einzigem Erbe, einem VW Bus aus den 70igern, heimfahren nach Manchester. Mit jedem Kilometer liebt Lucy den knallfarbigen Bus mehr. Genießt beim Fahren die weitläufige Landschaft Irlands. Dann bleibt sie in einem Graben stecken …..
Ihr Aufenthalt in Irland verlängert sich. Lucy beginnt die Landschaft in Irland zu lieben. Genießt sogar das Leben in ihrem Bus, welcher viele Geheimnisse birgt.

Das Setting reflektiert die Landschaft in Irland und beschert einem Fernweh. Die Protagonisten sind liebenswert und sehr gut gezeichnet. Die Geschichte liest sich wie Butter, was dem lockeren Schreibstil geschuldet ist. Die vielen Pubs vermitteln ein heimeliges Gefühl. Lucys Suche nach der Wahrheit ist spannend. Sie hat viele wunderbare Begegnungen. Mit dem überraschenden Ende habe ich so nicht gerechnet. Aber wie gesagt … alles lässt sich im Leben nicht berechnen.
Eine absolute Empfehlung von mir. Danke Fiona Blum. Ich habe den Roadtrip in Irland sehr genossen.

Es gibt so viele Kinder, die Angst vor Zahlen haben und noch nicht wissen, dass sie sich vor etwas fürchten, das es gar nicht gibt. (91% auf dem Reader. Pos. 3335)

Veröffentlicht am 29.09.2019

Solange deine Schatten flüstern.

Solange deine Schatten flüstern
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Bens Geschichte ist das beste Beispiel dafür, was Menschen mit ihren Vorurteilen Schaden anrichten können. Er gibt sich ohnehin schon die Schuld, an dem Tod seines kleinen Bruders Fynn. Er kann keine Nacht ...

Bens Geschichte ist das beste Beispiel dafür, was Menschen mit ihren Vorurteilen Schaden anrichten können. Er gibt sich ohnehin schon die Schuld, an dem Tod seines kleinen Bruders Fynn. Er kann keine Nacht mehr durchschlafen. Immer wieder erlebt er den tragischen Unfall.  Damit nicht genug. Es werden ihm Dinge nachgesagt, deren Wahrheitsgehalt ziemlich niedrig ist. Ben ist sehr traurig. Er trinkt zuviel Alkohol. Er lässt sich von fiesen Menschen provozieren. Nach seinem letzten Verkehrsdelikt wird er zu Sozialstunden auf einem Schäfereihof verdonnert. 

Die Geschichte berührt sehr. Die Protagonisten in dem Buch kommen glaubwürdig rüber. Die Bewohner auf dem Schäfereihof sind sehr empathisch. Sie geben Menschen eine Chance, die in ihrem Leben schon viel Mist gebaut haben. Man packt sich beim Lesen oftmals selber an die Nase. Überlegt, wie oft man bösen Gerüchten zuviel Glauben geschenkt hat. Erinnert sich daran, dass oftmals Geschehnisse anders waren, als man gedacht hat. Die zierliche Lavina begegnet Ben Anfangs mit Misstrauen. Ben zieht sie gerne wegen ihrer Brille im XXL- Format auf. Neckt sie immer wieder damit, dass sie jetzt bald ein "Elitekollätsch" besucht.  Doch beide spüren ein unsichtbares Band, welches sie verbindet. Beide sind von Unsicherheiten geplagt und verstecken diese hinter einer Fassade. Der Schlagabtausch zwischen den beiden ist oftmals unheimlich lustig. Da hat sich die Autorin in alter Manier so richtig ausgetobt. 

Fazit

Britta Orlowski ist ein richtiger Tausendsassa. Ob in ihrer St. Elwine Reihe oder historischen Romanen. Sie überzeugt den Leser. Auch mit diesem Jugendbuch hat sie den Lesernerv getroffen. Schwierigen Themen bringt sie mit ihrem lockeren Schreibstil verständlich rüber. Um sie zu verstehen braucht man also kein "Elitekollätsch" besucht zu haben. Die Geschichte enthält biografische Elemente. Man spürt beim Lesen das Herzblut, welches die Autorin in diese Geschichte gesteckt hat. Wieder einmal wird klar, dass jedes Problem gelöst werden kann, wenn man auf sein Herz hört. Man darf nicht alles glauben. Vieles davon ist "Blödz'n!"

Unbedingt lesen! Danke Britta Orlowski.

Lieblingszitat


Fahr nicht schneller als dein Schutzengel fliegen kann.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Rosemary schwimmt gegen den Strom und in das Herz der Leser!

Im Freibad
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Ich durfte einige Stunden mit zwei wundervollen Frauen verbringen. Rosemary und Kate haben mir das Gefühl gegeben, sie schon ewig zu kennen. Kein Wunder. Ich liebe unser Freibad und genieße es schon seit ...


Ich durfte einige Stunden mit zwei wundervollen Frauen verbringen. Rosemary und Kate haben mir das Gefühl gegeben, sie schon ewig zu kennen. Kein Wunder. Ich liebe unser Freibad und genieße es schon seit vielen Jahren. Rosemary ist traurig. Ihr heiß geliebtes Freibad soll einem Luxuskomplex weichen. Das Bad hat zu wenig Einnahmen. Kate ist nach London gezogen und schreibt dort für eine Zeitung. Bisher hatte sie über entlaufene Katzen und andere alltägliche Kleinigkeiten geschrieben. Kate ist eine einsame junge Frau, die auch solchen Aufgaben den nötigen Respekt zollt. Als sie den Auftrag bekommt, die 86 jährige Rosemary zu interviewen, freut sie sich auf eine neue Herausforderung. Rosemary stellt jedoch ein Ultimatum. Wenn Kate zum Schwimmen in’s Freibad kommt, dann bekommt sie das Interview. Kate überwindet ihre Angst. Sie lernt das tägliche Schwimmen im Freibad lieben. Kate kämpft nun mit Rosemary gegen die Schließung des Freibads. Die junge Kate und die betagte Dame werden richtige Freundinnen. Kate erfährt viel über Rosemarys Leben. Über deren verstorbenen Ehemann George, mit dem sie viele wunderschöne Stunden im Freibad verbracht hat.

In Rückblenden erfährt man viel über Rosemarys Leben. Ihr George ist auch in der Gegenwart immer bei ihr. Nicht wenn sie vor seinem Grab steht. Nur im Freibad hat sie das Gefühl, dass ihre große Liebe noch immer da ist. Sie kennt alle Schwimmer vom Sehen. Die Angestellten des Freibads sind schon fast eine Familie für sie. Rosemarys einfühlsames Wesen zieht die Menschen an. Sei es der Gemüsehändler oder die zwei Männer, die einen Buchladen führen. Sie hat für jeden ein offenes Ohr. Alles verändert sich in Brixton. Heiß geliebte Geschäfte schließen um Cafes und Bars zu weichen. Die Bücherei, in der sie früher gearbeitet hat, gibt es längst nicht mehr. Und nun auch das Freibad? Kate hat in Rosemary eine Freundin gefunden, die ihr die Einsamkeit nimmt. Sie essen zusammen. Schwimmen gemeinsam und trinken ein Gläschen Wein. Vor allem kämpfen sie gegen die Schließung des Freibads.



Ich konnte die beiden Frauen sehr gut verstehen. Habe mit ihnen gehofft. Dann wieder resigniert. Brixton ist ein Stadtteil von London, bei dem Freundschaft groß geschrieben wird. Altersunterschied spielt keine Rolle bei wahrer Freundschaft. Ich habe dieses Buch mal mit einem lachenden- mal mit einem weinenden Auge gelesen. Diese warmherzige Geschichte hat mich von Anfang an mitgenommen. Der Schreibstil ist flüssig. Die Thematik hochaktuell, da wirklich schon sehr viele Freibäder geschlossen wurden. Stellenweise spürt man den englischen Humor. Die Geschichte vermittelt die Botschaft: Beim Schwimmen sind alle Menschen gleich. Ob arm-ob reich, tägliches Schwimmen verbindet. Der Kampf um das Freibad hat viele Menschen zu Verbündeten gemacht. Man merkt, dass die Autorin eine leidenschaftliche Schwimmerin ist. Das Nachwort ist sehr interessant.

Danke Libby Page. Ich habe jedes Wort genossen.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Spannend und beängstigend!

Becoming Elektra
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Wir haben Mitte August, und ich werde trotzdem nun behaupten, dass dieses Buch mein absolutes Highlight 2019 in diesem Genre ist! Ich werde in den restlichen Monaten bestimmt noch tolle Bücher lesen. ...


Wir haben Mitte August, und ich werde trotzdem nun behaupten, dass dieses Buch mein absolutes Highlight 2019 in diesem Genre ist! Ich werde in den restlichen Monaten bestimmt noch tolle Bücher lesen. Aber können sie dieses toppen?

Die Idee ist nicht neu. Klonen! Es macht uns Menschen Angst. Anderseits keimt in vielen von uns Hoffnung auf. Ein neues Herz. Eine neue Lunge. Nieren und und und. Isabel ist ein junges Mädchen, welches mit ihrer Schwester Kelsey in einem Institut lebt. In dieser Einrichtung werden Klone gezüchtet. Klone für reiche Menschen, welche Organe auf Reserve haben wollen. Isabel ist noch „unbeschädigt“! Kelsey musste für das „Original“ Elektra Hamilton eine Niere spenden. Elektras Vater ist der Inhaber des Instituts. Elektra verstirbt. Priamos Hamilton besucht mit seiner Frau Sabine das Institut. Isabel soll in die Rolle von Elektra schlüpfen. Isabel soll nun ein besseres Leben haben. Isabel soll zu diesen beiden skrupellosen Menschen Mama und Papa sagen. Sie willigt ein. Sie muss ihre Schwester Kelsey zurücklassen. Sie soll Philipp von Halmen heiraten. Die Familie Hamilton erhofft sich Vorteile für ihr Institut. Isabel erhofft sich mehr Macht über ihr Schicksal und das ihrer Schwester ….

Die sympathische Isabel und ihre Schwester dürften keinen Leser kalt lassen. Sie sind beide nicht von einer Mutter geboren worden. Die gezüchteten Mädchen fühlen jedoch genauso, wie jeder Mensch. Man sieht nicht dass sie Klone sind. Sie haben Träume. Sie wollen ein normales Leben. Aber als „Ersatzteillager“ für privilegierte Menschen ist dies unmöglich. Sabine Hamilton scheint das Ganze nicht so locker zu sehen wie ihr Mann. Sie verhält sich zu Isabel kalt. Sie trauert um ihre Tochter. Elektras/Isabels Geschwister ermöglichen dem Mädchen etwas Familienanschluss. Nach anfänglichen Schwierigkeiten verbindet sie zu Hektor Hamilton eine innige Freundschaft. Der kleine Nestor krabbelt gerne zu ihr in’s Bett und lässt sich Geschichten vorlesen. Isabel hat oftmals ein schlechtes Gewissen gegenüber ihren Freunden im Institut. Freunde, von denen sie manchem Original nun in ihrem neuen Leben begegnet. Sie hat Sehnsucht nach Kelsey. Sie genießt das reichliche und gute Essen. Sie genießt den Luxus. Sie lernt Philipp Halmen kennen. Ihr Leben nimmt eine deutliche Wendung. Ihr Leben ist in Gefahr. Das Original wurde ermordet. Der Mörder läuft frei herum. Für die Öffentlichkeit lebt Elektra. Isabel hat Angst!



Ich habe mich oft gefragt, wie ich mich selber verhalten würde, wenn ich dringend ein Organ bräuchte. Wäre ich damit einverstanden, dass ein anderes Lebewesen eigens für meinen Bedarf gezüchtet wird? Wenn ich Angst hätte und weiterleben möchte. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich mich verhalten würde. Das macht mir Angst. Und genau mit dieser Angst machen Menschen wie Priamos Hamilton ihr Geld. Ich stelle mir vor, das ich mir „Selbst“ gegenüber stehe. Mein anderes „Ich“ steht zur Verfügung als Ersatzteillager. Unvorstellbar, oder? Ob man von einem Klon weiß oder ob man ihn persönlich kennt macht schon einen großen Unterschied. Das wird auch in dieser Geschichte deutlich. Isabel ist ein „MENSCH“!

Die Geschichte wird aus der Sicht von Isabel erzählt. Sie lässt sich lesen wir Butter. Die Thematik ist nicht neu. Diese menschliche Geschichte zeigt jedoch, dass nicht alle Familienmitglieder Monster sind. Es gibt in dieser Story nur ein Monster. Oder waren es zwei ….. ? Liebe, Spannung und jede Menge „menschliche“ Gefühle komplementieren die Story. Klone kommen auch gut mit queeren Menschen zurecht ….

Handelt es sich hier um eine Dystopie? Ich denke nein. Leider steckt die Menschheit doch schon mittendrinnen. Aber in welchem Ausmaß?

Herzlichen Dank Christian Handel für die wunderbaren Lesestunden. Aber das war doch wohl noch nicht alles!!! Nach diesem fiesen Cliffhanger am Ende!!!