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Veröffentlicht am 04.03.2018

Wer Einhörner liebt, wird an dieser Geschichte nicht vorbeikommen.

In Kalabrien
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Hätte mir vor dem Lesen des Buches jemand erzählt, dass man das fabelhafte Einhorn mit der Mafia in Verbindung bringt, hätte ich an dem Verstand der Person gezweifelt. Das kommt zum einen davon, dass ich ...

Hätte mir vor dem Lesen des Buches jemand erzählt, dass man das fabelhafte Einhorn mit der Mafia in Verbindung bringt, hätte ich an dem Verstand der Person gezweifelt. Das kommt zum einen davon, dass ich noch nie etwas über Einhörner gelesen habe,- zum anderen, weil ich nicht wusste, wie flexibel Einhörner eingesetzt werden können.
Diese komplexe Geschichte enthält alles, was das Leserherz begehrt. Der Eremit Claudio fühlt sich wohl in der Abgeschiedenheit seines Bauernhofs. Das Setting hat bei mir ein bisschen Urlaubsfeeling ausgelöst. In den Bergen Süditaliens lässt es sich bestimmt gut aushalten.
Claudio fand ich sehr sympathisch. Seine ruppige Art konnte nicht über sein gutes Herz hinwegtäuschen. Einhörner sind Wesen, die man nicht so leicht zu sehen bekommt. Ein Einhorn zu berühren ist nicht empfehlenswert. Sie kommen dem Menschen normalerweise nicht zu nah. Und doch hat ein Einhornweibchen den Weg zu Claudios Hof gefunden. Claudio ist von dem ruhigen Wesen fasziniert. Sein Ruf klingt wie das leise Rauschen eines Flusses. Bald merkt Claudio, dass das Einhorn seine Hilfe braucht. Eine Hilfe, die in seinem früheren Leben schon einmal fehlgeschlagen ist. Dieses Ereignis hat aus dem traurigen Mann einen Einzelgänger gemacht.
Claudio schreibt Gedichte und liebt seine Tiere. Seine Ziegen, Kühe und Katzen sind ihm die liebste Gesellschaft. Das Einhorn akzeptieren die Tiere, da es ja genügend Abstand zu ihnen hält.
Zu dem Briefträger unterhält er ein freundschaftliches Verhältnis. Natürlich zeigt Claudio das nicht. Vielmehr kommt da seine schroffe Art zum Einsatz. Der Briefträger lernt seine Schwester an, die nun jeden Freitag den beschwerlichen Weg auf sich nimmt, um Claudio die Post zu bringen. Die junge Frau fühlt sich zu dem wesentlich älteren Mann hingezogen. Entdeckt Claudio dabei, wie er sich um ein Einhorn kümmert.
Claudios Leben steht nun auf dem Kopf. Reporter und die Mafia machen ihm das Leben zur Hölle. Claudio muss nicht nur um sein Leben bangen. Er zeigt sich stur. Will seinen Hof nicht verlassen.

Fazit

Wer Einhörner liebt, wird an dieser Geschichte nicht vorbeikommen. Sie wird in einer wunderschönen poetischen Sprache erzählt. Ein Einhorn, in den Bergen Süditaliens, hat mein Herz berührt.
Gedichte und der Flair Italiens verzaubern und erzählen von einer verlorenen Liebe.
Alle Protagonisten fügen sich wunderbar in das Geschehen ein.
Ich habe nun ein Einhorn kennengelernt. Gerne möchte ich noch weitere Bekanntschaften mit diesen Fabelwesen machen.

Danke Peter S. Beagle.

Lieblingszitat

>>Weißt du eigentlich, bist du dir je bewusst, wie unmöglich und wunderbar du mein Leben gemacht hast?<< (Seite 89)

Veröffentlicht am 01.03.2018

Diese durch und durch harmonische Liebesgeschichte, besticht durch Briefe.

Die Mittwochsbriefe
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Gleich im ersten Kapitel sterben Jack und Laurel. Das Ganze passiert auf eine so tragische Weise, dass ich beim Lesen ein paar Tränchen vergossen habe. Nach 40 Ehejahren verabschieden sich die Beiden zusammen, ...

Gleich im ersten Kapitel sterben Jack und Laurel. Das Ganze passiert auf eine so tragische Weise, dass ich beim Lesen ein paar Tränchen vergossen habe. Nach 40 Ehejahren verabschieden sich die Beiden zusammen, in einer Nacht. Sie werden am nächsten Tag in einer innigen Umarmung gefunden.
Jack und Laurel kamen sehr gläubig rüber. Sie waren Menschen, die verzeihen konnten. Ihre Hilfsbereitschaft kannte keine Grenzen.
Die drei Kinder Samantha, Matthew und Malcolm verbringen seit vielen Jahren endlich wieder eine gemeinsame Zeit. Man erfährt viel von dem Leben der Geschwister. Trotz des traurigen Anlasses, geht einem bei den Dreien das Herz auf. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Samantha ist geschieden. Die Polizistin zieht ihre Tochter alleine groß. Ihre oftmals schroffe Art konnte nicht über Gutmütigkeit hinwegtäuschen.
Matthew ist mit seiner ehrgeizigen Frau sehr glücklich. Leider erfüllt sich ihr Kinderwunsch nicht. Er ist der Vernünftige.
Nesthäkchen Malcolm ist das Sorgenkind in der Familie. Er hat sein Temperament oft nicht im Griff. Er wollte sein Leben nicht als Vorbestrafter einschränken. So flüchtete er nach Brasilien. Das alles wegen seiner großen Liebe. Seine lustigen Sprüche konnten seine Traurigkeit nicht verbergen.
Besonders gut haben mir die "Mittwochsbriefe" gefallen. Über so etwas würde ich mich auch freuen.
Jack hat seiner Frau jeden Mittwoch einen Brief geschrieben. Oft saß Laurel im gleichen Zimmer, wenn er schrieb. Jack brachte damit seine Gefühle zum Ausdruck. Probleme konnte er so leichter ansprechen. Jack und Laura hatten sich einen großen Wunsch erfüllt. Sie führten eine Pension, die sehr beliebt war. Die Frühstückspension Domus Jefferson konnte keiner mehr vergessen, der einmal dort zu Gast war. Die Pensionsgäste wurden mit den Jahren so etwas, wie eine zweite Familie. Das Setting fand ich sehr gut gewählt. Die Pension liegt im Herzen des Shenandoah Valley. Diese traumhafte Kulisse unterstreicht die warmherzige Geschichte.
Es werden Probleme bewältigt. Eine wunderbare Beerdigung vorbereitet.
Was kaum jemand so erleben darf: Die Kinder lernen ihre Eltern anhand von Briefen richtig kennen. Erleben sie als junge Menschen. Erfahren große Geheimnisse.
Für Malcolm gerät jedoch die Welt aus den Fugen ....

Diese durch und durch harmonische Liebesgeschichte, besticht durch Briefe. Sie sind das beste Vermächtnis, welches man seinen Kindern hinterlassen kann. Sie haben gezeigt, dass Laurel und Jack für ihr Glück kämpfen mussten. Sie haben den Kindern ermöglicht, das Leben ihrer Eltern kennen zu lernen.
Die Nebencharaktere fügen sich wunderbar in die harmonische Familie ein. Besonders berührt hat mich Cameron. Warum? Das will ich jetzt nicht verraten. Damit würde ich zu sehr spoilern.
Für Malcolm hatte ich eine besonders große Sympathie. Das Leben hat im übel mitgespielt.

Ein durch und durch stimmiger Roman, den ich sehr gerne empfehle. Der Epilog besteht aus einem Brief. Diese Idee finde ich sehr genial. Der Inhalt des Briefes hat mich sehr gefreut!

Danke Jason F. Wright.

Jack Cooper hat von Cameron eine Münze als Glücksbringer geschenkt bekommen.
>>Mr Cooper, manchmal funktionieren Glücksbringer einfach nicht. Aber zumindest hatte ich immer etwas Kleingeld in der Tasche.<< (Seite 137)

Veröffentlicht am 26.02.2018

Ellie muss man lieben!

Wie Ellie Carr zu leben lernt
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Ich bin begeistert. Total angetan von einer jungen Frau, die zu leben gelernt hat. Sie wird Ellie genannt und ich werde sie niemals mehr vergessen.
Ellie erzählt von ihrem Leben. Mal in der Gegenwart-mal ...

Ich bin begeistert. Total angetan von einer jungen Frau, die zu leben gelernt hat. Sie wird Ellie genannt und ich werde sie niemals mehr vergessen.
Ellie erzählt von ihrem Leben. Mal in der Gegenwart-mal in der Vergangenheit. Ellie braucht Routine, um ihren Alltag zu meistern. Überraschungen bringen sie durcheinander. Mit Menschen sprechen mag sie nicht so gerne. Sie versteht oftmals nicht, wenn andere Menschen Witze machen oder wenn es ernst gemeint ist. Mit Redewendungen kann sie nichts anfangen. Sie ist Autistin. Sie weiß sehr viel über Kekse. Mit ihrer Mutter genießt sie diese zu bestimmten Zeiten. Ihr Vater lebt nicht mehr. Ellie fühlte sich von ihm stets verstanden. Ihre Mutter ist sehr streng zu ihr. Traut ihr nichts zu und hält ihre ständig ihre Missgeschicke vor.
Dann bekommt die alte Dame einen Schlaganfall. Nach dem Krankenhaus zieht sie in ein Pflegeheim.
Erst ist Ellie sehr verunsichert. Ihr normaler Tagesablauf ist nun erheblich gestört. Sie lebt alleine im Haus. Schnell entwickelt sich eine neue Routine für sie. Sie besucht täglich ihre Mutter im Pflegeheim.

Mit dem Thema Autismus habe ich mich bisher noch nie befasst. Ich habe mir einige Infos gegoogelt. Diese Geschichte bringt Autismus genau auf den Punkt. Man versteht das Verhalten Betroffener viel besser.
Der Titel des Buches trifft exakt zu. Nachdem Ellie allein im Haus lebt, lernt sie wirklich zu leben. Sie lernt einen Computer zu bedienen und tauscht sich mit einer anderen Betroffenen aus. Sie erstellt eine Liste mit sieben Regeln, die ihr das Miteinander mit anderen Menschen erleichtern sollen.
Ihre Nachbarin Sylvia ist eine gute Freundin für sie. Sylvia kennt Ellie und ihre Mutter schon seit vielen Jahren. Die tägliche Tasse und Gespräche mit ihr, tun Ellie sehr gut. Sylvia nimm sie ernst. Erklärt ihr viele Dinge. Erledigt mit ihr Behördengänge. Hilft ihr ein neues Leben zu führen. Einmal möchte Ellie Sylvia helfen. Das endet jedoch in einem Fiasko. Eine Zeit lang herrscht zwischen den Beiden Funkstille. Das stimmt Ellie sehr traurig.
Um Ellies Vater ranken sich viele Geheimnisse. Andeutungen von anderen versteht sie nicht.
Für sie sind die anderen Menschen die "Normalen!" Ehrlich gesagt fand ich Ellie ganz normal. Ja, mit einer Störung, aber so richtig normal. Was kann falsch daran sein, Dinge so auszusprechen, dass sie jeder versteht? Führen Redewendungen nicht oftmals auch bei "Normalen" zu Missverständnissen?
Ellie versteht auch die Worte zwischen den Zeilen immer besser.
Ihre Mutter war nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. >>Doch nicht so<< musste Ellie oft von ihr hören. Sie hat überhaupt nicht versucht, das Beste aus ihrer Tochter rauszuholen. Hat den eigenen Frust an ihrer Tochter ausgelassen. Die Wahrheit über Ellies Vater zu einem großen Geheimnis gemacht. Einzig mit ihrer finanziellen Vorsorge für Ellie, konnte sie bei mir punkten.
Ellie wird mit jedem Tag ein kleines bisschen selbständiger. Sie geht immer öfter ungewohnte Wege und bewirbt sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit.



Der Abschied von Ellie fiel mir nicht leicht. Ihre Geschichte reflektiert Autismus exakt wieder. Ellie muss man mögen. Ihre liebenswerte Art geht einem durch und durch. Sie kann nicht lügen. Sie lernt mit jedem Tag ein bisschen mehr. Sie hat mich oft zum Lachen gebracht. Genau dieses Lachen hat Ellie bei anderen Menschen verunsichert. Für sie war alles Gesagte ernst gemeint. Ellie hat zu leben gelernt. Sie hält noch viele Überraschungen bereit. Sie lernt neue Menschen kennen. Sie liebt Tiere. Und nun liebt sie auch das Leben!
Ich kann Euch die Geschichte nur an's Herz legen. Herzerfrischende Ehrlichkeit begegnet einem auf jeder Seite. Eine ruhige Geschichte, die mich sehr gut unterhalten hat.
Ach, und noch eins: Am Ende habe ich Ellies Mutter besser verstanden.
Schaut Euch nur mal die wunderschöne Aufmachung des Buches an. Der Inhalt kann absolut mithalten!

Danke Frances Maynard. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.



>>Alte Menschen brachen oft zusammen, aber ich hätte niemals gedacht, dass Mutter das passieren würde. Ich war überrascht, dass sie es zuließ.<< (Seite 7)

>>Die Leute redeten um des Redens willen, ohne dass das, was sie sagten, besonders viel Sinn ergab.<< (Seite 235)

Veröffentlicht am 22.02.2018

Die goldene Brücke

Zeitenzauber - Die goldene Brücke
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Auch das zweite Zeitreisen-Abenteuer von Anna und Sebastiano konnte mich wieder von der ersten Silbe an mitnehmen. Die Beiden wissen wo es schön ist. Nach Venedig durfte ich mit nach Paris.
Anna hat Gefallen ...

Auch das zweite Zeitreisen-Abenteuer von Anna und Sebastiano konnte mich wieder von der ersten Silbe an mitnehmen. Die Beiden wissen wo es schön ist. Nach Venedig durfte ich mit nach Paris.
Anna hat Gefallen am Geheimbund gefunden. Mit Sebastiano verbindet sie nicht nur die Liebe. Beide sind richtig süchtig nach Abenteuern. Auch Casanova weiß den Einsatz der Beiden zu schätzen. Doch, was machen, wenn Annas bessere Hälfte in Paris 1625 landet, und sich an nichts mehr erinnern kann?
Sebastiano weiß nichts mehr von seinem richtigen Leben. Eine Anna kennt er nicht. Schon bald macht er jedoch mit einem jungen, ständig schmutzigen und etwas eigenartigen Mädchen, Bekanntschaft. Anna! Kein Wunder, dass die junge Frau ständig schmutzig ist. Wälzt sie sich doch ständig vor seinen Füßen im Dreck!

Anna glänzt in dieser Geschichte mit einer noch größeren Portion Tollpatschigkeit. Ständig fällt sie ihrer großen Liebe vor die Füße. Anna ist voll damit beschäftigt, ihren Freund Sebastiano an die gemeinsame Leidenschaft zu erinnern. Auch in dieser Geschichte muss sie aufpassen, wem sie trauen kann. Nicht jeder Bewahrer meint es gut mit ihr. Der Geheimbund der Zeitwächter bietet ihr einen interessanten Nebenjob. Mitten in der Abiturprüfung ist es für sie eine schöne Abwechslung. Aber, was ist mit Sebastiano passiert?
Anna und ihre große Liebe müssen in das Zeitgeschehen positiv eingreifen. Ein geheimnisvoller Spiegel zeigt die Auswirkungen, wenn es ihnen nicht gelingt.
Mal schauen, wie Anna das nun hinbekommt. Ist doch ihr Schatz nun ein Musketier. Jawoll! Er agiert auf der falschen Seite. Anna soll eine Königin retten. Sebastiano arbeitet dagegen.

Besonders gut gefällt mir die sprachliche Sperre. Wenn Anna eint Wort sagen möchte, das es in diesem Jahrhundert noch nicht gibt, tritt der "intergalaktische Translator" in Kraft.


iPod = Spiegel
Film = Kostümstück
Auto = Fuhrwerk
Kumpel = Kamerad
toll = formidabel
cool = überaus bemerkenswert
usw.

Anna muss sich daran gewöhnen, dass es im mittelalterlichen Paris keinen Sebastiano mehr gibt. Hier ist er "Sébastien!"

Ich habe die Zeitreise ins mittelalterliche Paris sehr gerne mitgemacht. Humor Spannung und Aktion sind auch im zweiten Teil des Zeitenzaubers wieder geboten.
1625 sind Frauen noch richtige Frauen. Die Kurven sind echt. Silikon kommt in dieser Zeit noch nicht zum Einsatz. Klar, auch dieses mal wird ein anständiges Deo oftmals wieder schmerzlich vermisst. Ein Plumpsklo ist auch nicht jedermanns Sache.
Ich bin durch die Seiten gerast. Ich wollte wissen: Wird aus Sébastien wieder Sebastiano?

Unbedingt Lesen! Danke Eva Völler.

>>Habe ich dir schon gesagt, dass ich verrückt nach dir bin?<< >>In diesem Jahrhundert noch nicht.<< (5% auf dem Reader)

Veröffentlicht am 20.02.2018

Die magische Gondel

Zeitenzauber - Die magische Gondel
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Die magische Gondel.
Anna ist eine sehr humorvolle 17-jährige. Sie erlebt ein Abenteuer, wie es nur bei Zeitreisen möglich ist. Ihre Eltern fand ich sehr speziell. Aber auf eine liebenswerte Art. Ihr Vater ...

Die magische Gondel.
Anna ist eine sehr humorvolle 17-jährige. Sie erlebt ein Abenteuer, wie es nur bei Zeitreisen möglich ist. Ihre Eltern fand ich sehr speziell. Aber auf eine liebenswerte Art. Ihr Vater ist beruflich in Venedig. Ihre Mutter hat ihn sehr gerne begleitet.
Dachte Anna, dies würde ein langweiliger Urlaub werden, so wurde sie schnell eines besseren belehrt.
Bei einer historischen Bootsparade fällt sie in das brackige Wasser. Der unheimlich attraktive Sebastiano zieht sie aus dem Canal Grande, hinein in eine rote Gondel. Komisch, eigentlich gibt es gar keine roten Gondeln.
Ein gleißendes Licht und ein großer Knall befördern Anna vom Jahr 2009 ins Mittelalter 1499.
Anna denkt erst einmal, dass sämtliche Menschen kostümiert sind. Aber, warum gibt es keine Straßenlaternen mehr? Wo sind die Motorboote? Ja, und wo sind ihre Eltern geblieben? Kann es sein, dass den Menschen auf einmal das Deo ausgegangen ist? Warum ist sie im Mittelalter gelandet? Das kann doch nur ein Versehen sein. Nein, Anne! Das hat seinen Grund.

Mir hat der lockere Schreibstil außerordentlich gut gefallen. Der Wortwitz von Anna ist einfach nur köstlich. Die hübsche Anna hat so ihre Schwächen. Mit Zahlen kann sie nichts anfangen. Gerade ihre Defizite machen sie so unheimlich sympathisch. Auch der smarte Sebastiano punktet mit seiner humorvollen, geheimnisvollen Art.
Muss ich erwähnen, dass die Beiden sich ineinander verlieben? Muss ich darüber schreiben, dass das sehr sehr schwierig für die Beiden wird? Wohl kaum. Fast jeder von uns kann sich denken, dass Zeitreisen, und ihre damit verbundenen Probleme, nicht alltäglich sind.
Besonders gut hat mir die Schilderung der damaligen Zeit gefallen. Ob Venedig 2009 oder 1499, ich hatte das Gefühl, selber in Venedig zu sein.
Auch die Nebencharaktere sind sehr gut gezeichnet. Anne schließt Freundschaften. Anne lernt bösartige Menschen kennen. Anne hat eine Mission zu erfüllen. Davon weiß sie erst mal nichts. Aber, ihr geht ein Licht nach dem anderen auf. Kein elektrisches, wohl gemerkt!
Diese Geschichte hat nur zwei Dinge mit der Edelsteintrilogie gemeinsam: Eine Zeitreise und die Liebe. Ansonsten handelt es sich um zwei grundverschiedene Geschichten.
Abenteuer, Humor und sehr liebenswerte Protagonisten haben mir schöne Lesestunden beschert. Geschichten, in denen Zeitreisen vorkommen, liebe ich sehr.
Das Mittelalter wird sehr gut beschrieben. Die Geschichte wir aus der Sicht von Anna erzählt. Sie ist keine Sekunde langweilig. Besonders gut gefiel mir, dass man als Leser nie wusste, wem Anna trauen darf. Nichts ist so wie es scheint.
Ich muss immer wieder erwähnen, wie lustig ich Anna in dieser Geschichte fand.
Besonders als es um das Golfen ging. Merke: Handicap ist nicht gleich eine Behinderung. Ein Golfwägelchen ersetzt noch lange keinen Rollator. Warum ich das jetzt anspreche? Lest es selber! Ihr werdet es nicht bereuen.

Ich empfehle die magische Gondel jedem, der Zeitreisen liebt. Der sein Deo wieder schätzen lernen will. Der feststellen möchte, dass man sich auch in einem Freudenhaus wohl fühlen kann. Der eine Zeit lang auf sein Handy verzichten möchte. (Ich weiß. das will kaum einer!)

Unbedingt lesen! Danke Eva Völler.

>>Meine Mutter war zwar nicht tot, aber auch nicht geboren. Noch lange nicht.<< (34% auf dem Reader)