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Veröffentlicht am 11.12.2023

Die Welt ein kleines bisschen besser machen

Südstern
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Das wollen Vanessa und Deniz. Sie ist gelernte Pharmakologin, arbeitet jedoch in einer Bar, das Geld reicht nicht für eine kleine Wohnung in Berlin. Kurzerhand macht sie sich selbständig mit einem ganz ...

Das wollen Vanessa und Deniz. Sie ist gelernte Pharmakologin, arbeitet jedoch in einer Bar, das Geld reicht nicht für eine kleine Wohnung in Berlin. Kurzerhand macht sie sich selbständig mit einem ganz besonderen Kurierdienst. Als der junge und idealistische Deniz auf sie trifft, ahnt er nichts von ihrem Job. Ist ihm auch egal. Denn als Streifenpolizist zwischen Doppelschichten und der Pflege seines geliebten Vaters möchte er nur eines, Vanessa wiedersehen.
Um die entstehende Romanze der beiden erzählt Schriftsteller Tim Staffel in seinem Roman "Südstern" von Menschen in Berlin. Sie alle sind mehr oder weniger am kämpfen. Er thematisiert unterbesetzte Kliniken und Polizeireviere. Der Wunsch nach einer bezahlbaren Pflege im Alter.
Doch so neu sind die Themen Pflegenotstand und fehlendes Fachpersonal nicht für mich. Mit Vanessa würde ich beim Lesen nicht so richtig warm. Anstatt die Probleme ihrer Mitmenschen zu lösen, dealt sie mit Medikamenten und Drogen, profitiert von dem System. Deniz hingegen ist mir ans Herz gewachsen, er gibt im Dienst alles im Menschen in Not zu helfen, kümmert sich rührend um seinen Vater, der an Parkinson erkrankt ist. Leider konnte mich der Roman nicht richtig fesseln und mir fehlte bei den gesellschaftskritischen Punkten der Tiefgang, das Ende des Romanes war für meinen Geschmack zu schnulzig.
Wer jedoch eine unterhaltsame Hauptstadt-Story sucht, wird mit diesem Buch bestimmt glücklich.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Junge Witwe sucht Schulter zum Anlehnen

Sole
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Die zierliche Sole Celeste mit neapolitanischen Wurzeln ist 28 Jahre jung als ihr 20 Jahre älterer geliebter Ehemann nach langer Krankheit stirbt. Aufopfernd hat sie ihn gepflegt, war er doch ihr Lebensmittelpunkt. ...

Die zierliche Sole Celeste mit neapolitanischen Wurzeln ist 28 Jahre jung als ihr 20 Jahre älterer geliebter Ehemann nach langer Krankheit stirbt. Aufopfernd hat sie ihn gepflegt, war er doch ihr Lebensmittelpunkt. Ihr John hat sie Zeit seines Lebens auf Händen getragen, ihr alles abgenommen - von nervigen Papierkram bis Wäsche bügeln. Nun steht sie alleine da, einzig ihre Familie hat sie noch. Halt sucht sie beim 30 Jahre älteren Schlaftherapeut Fürchtegott. Doch hier beißt sie mit ihren Avancen auf Granit. Dann findet sie Unterstützung bei Flobbie einem Universitätsprofessor für Verlagsrecht, verliebt sich in ihn. Doch auch hier hat sie scheinbar keine Chance. Einzig Florist Fiorino Handsome hat Interesse an der jungen Witwe, doch sie nimmt dieses nicht wahr.
"Sole" von Serafinia Gabrielli @mainbook.verlag ist ein Roman um den Verlust des geliebten Partners. Aber auch um Einsamkeit, Unselbständigkeit und der Suche nach Geborgenheit. Die Autorin erzählt die Geschichte Sole's aus der Sicht des Schlaftherapeuten. Der Text ist überaus wortgewandt, bildreich, teils witzig, teils traurig. Schwer getan habe ich mich mit Sole von Anfang an, ihr Hang zu deutlich älteren Männern und ihre Unselbständigkeit haben mich öfter sehr genervt. Aber rührend fand ich ihr großes Herz und ihre Liebe, die sie einem Mann an ihrer Seite schenken möchte. Insgesamt hat mir die Botschaft des Romans sehr gefallen, jedoch war mir persönlich der Ausgang der Geschichte zu zuckerwattig-rosa.
Wer romantische und humorvolle Liebesgeschichten zu schätzen weiß wird hier bestimmt einen Treffer landen.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Die Flucht vor sich selbst

Der Große Garten
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Nachdem sie mit Mann und Kindern der Großstadt den Rücken gekehrt hat, findet sich Lola in der Uckermark zwischen Ehe- und Familienleben, Therapiesitzungen und dem Alltag in ihrem Dorf wieder. Aber zum ...

Nachdem sie mit Mann und Kindern der Großstadt den Rücken gekehrt hat, findet sich Lola in der Uckermark zwischen Ehe- und Familienleben, Therapiesitzungen und dem Alltag in ihrem Dorf wieder. Aber zum Glück gibt es Irmi und ihren Herrmann, bei denen sie sich für die Gartenarbeit begeistern lässt. Und es findet sich auch ein Liebhaber für Lola, den sie ganz nach ihrer Pfeife tanzen lassen kann.
Lola Randl's Roman "Der große Garten" @buechergilde liest sich wie ein Bericht in unbedarfter Sprache, ja schon fast kindlichnaiver Sprache. Es ist der Alltag eines Dorfes und die Flucht einer Frau vor sich selbst und ihren Ängsten. Die Szenerien sind teils absurd, lustig und erinnern auch hin und wieder an Erlebnisse aus meinem eigenen Leben. Obwohl ich an einigen Stellen quer gelesen habe, hat mich der lockerflockige Erzählstil und die Geschehnisse in Lola's Leben und dem ihrer Gemeinschaft immer wieder erheitert. Ein eher mittelprächtiger Roman für entspannte Sommerabende, gespickt mit Situationskomik.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Ein komisches Potpourri

Niemand hat die Absicht ein Matriarchat zu errichten
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Lässt sich Humor in typisch weiblich/männlich einordnen? Meines Erachtens nicht. Ich denke Humor ist etwas menschliches und individuell.
"Niemand hat die Absicht, ein Matriarchat zu errichten" herausgegebenen ...

Lässt sich Humor in typisch weiblich/männlich einordnen? Meines Erachtens nicht. Ich denke Humor ist etwas menschliches und individuell.
"Niemand hat die Absicht, ein Matriarchat zu errichten" herausgegebenen von Ella Carina Werner & Katinka Buddenkotte @satyrverlag unterstreicht meine Meinung zu dem Thema.
Hier versammeln sich 33 Autor*innen mit ihren äußerst unterschiedlichen Kurzgeschichten und Cartoons. Absurde Kneipengespräche über den Verbleib des Internets haben mir die Lachtränen in die Augen getrieben. Der böse Unterton in der Geschichte über die Bonbonverschenkende Oma in der ehemaligen DDR wirkte auf mich Recht makaber. Das Familientreffen in Bayern bei Tellerfleisch und Grießnockerlsuppe war für mich einigermaßen grenzwertig. Aber es zeigt mir deutlich, wie unterschiedlich das Humorempfinden sein kann. Dieses Buch ist wahrhaft ein komisches Potpourri an unterschiedlichen satirischen Geschichten, gespickt mit pointierten Cartoons.
Wer zwischen Belletristik und Sachliteratur Mal was ganz anderes zum Lesen sucht, ist hier goldrichtig 🤗

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Eine abenteuerliche Reise...

Helden wider Willen
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...steht Caitlin aus Australien, Jamal aus Indien, Zoe aus Deutschland, Carlitos aus Peru und Thaba aus Botswana bevor. Ohne voneinander zu wissen gehen sie baden und tauchen in einer seltsamen Welt, in ...

...steht Caitlin aus Australien, Jamal aus Indien, Zoe aus Deutschland, Carlitos aus Peru und Thaba aus Botswana bevor. Ohne voneinander zu wissen gehen sie baden und tauchen in einer seltsamen Welt, in Ænderland wieder auf, alle an unterschiedlichen Orten. Caitlin lernt in Windland die Kunst des Drachenfliegens, Zoe im Seenland das magische Verknüpfen von Wörtern, Carlitos lernt in den Gassen einer Wüstenstadt eine Gruppe von Jungs kennen und lässt sich zu einer gefährlichen Mutprobe hinreißen, während Thaba bei den umherziehenden Metallern lernt, wie Metall kunstvoll verarbeitet werden kann. In Ænderland finden sie alle neue Freunde, nur Jamal steckt in seiner eigenen kleinen Welt fest. Als alle 5 Kinder schließlich aufeinander treffen beschließen sie Jamal auß seiner Welt zu befreien, sie werden seine Freunde. Doch um in die Freiheit zu gelangen muss auch Jamal seinen Teil beitragen und den anderen 4 Vertrauen. Wird er es schaffen? Werden seine neuen Freunde ihn befreien können?
"Helden wider Willen" von Nathalie Martius & Molly Spitta ist eine fantasievolle und unterhaltsame Geschichte um 5 Kinder, welche sich in der Fremde zurechtfinden und integrieren müssen. Sie werden zum Teil hintergangen, erleben Verrat aber auch dass es Fürsprechende gibt, Leute die ihnen helfen und wohlgesonnen sind. Eine Geschichte gegen Rassismus und für Freundschaft und Zusammenhalt.
Obwohl mir der Roman sehr gefallen hat, ist er doch eher was für ältere Kinder oder Jugendliche, da es sich bei 5 Held*innen um Kinder handelt.
Das Buch wurde @matabooks auf Graspapier gedruckt und ist u.a. vegan, somit auch in dieser Hinsicht etwas besonderes.

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