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Veröffentlicht am 23.07.2020

Verschenktes Potential

Die Prophezeiung der Hawkweed
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Durch einen mächtigen Zauber werden Ember und Poppy direkt nach ihrer Geburt vertauscht, doch Beide fühlen sich in der Familie, in der sie aufwachsen fremd. Während Ember im Hexenzirkel als Außenseiterin ...

Durch einen mächtigen Zauber werden Ember und Poppy direkt nach ihrer Geburt vertauscht, doch Beide fühlen sich in der Familie, in der sie aufwachsen fremd. Während Ember im Hexenzirkel als Außenseiterin heran wächst, da ihr auch nicht der geringste Zauber gelingen will, passieren Poppy die seltsamsten Dinge - wenn sie wütend wird gehen Fensterscheiben zu Bruch, oder Feuer bricht aus.

Nachdem sie erneut wegen eines Schulwechsels umziehen musste, trifft Poppy zum ersten mal auf Ember und die beiden Mädchen verbindet schnell eine enge Freundschaft. Währenddessen warten die Hexen aus Embers Clan darauf, dass sich eine alte Prophezeiung erfüllt, denn bald soll eine Hawkweed - also Ember oder deren Cousine Sorrel - die neue Königin aller Hexenclans werden.

"Die Prophezeiung der Hawkweed" von Irena Brignull ist ein Fantasyroman für Kinder und Jugendliche, der sein Potential leider nicht ganz ausgeschöpft hat. Gleich zu Beginn wird der Leser direkt in die Handlung geworfen, der Hintergrund bleibt flach. Ich hätte mir eine deutlichere Beschreibung des Settings und auch der Nebenfiguren gewünscht um wirklich in die Geschichte eintauchen zu können.

Poppy und Ember sind die einzigen Figuren im Buch, die ich mir anhand der Beschreibung ein wenig vorstellen konnte, alle anderen Personen sind eher lieblos dargestellt und auch die Umgebung der Mädchen ist nur gerade so weit beschrieben, wie es unbedingt für den Fortgang der Ereignisse notwendig ist. Wirklich schade um den gar nicht mal schlechten Handlungsstrang, das nackte Grundgerüst der Geschichte war vielversprechend, es hätte nur eben ein wenig mehr gepolstert werden müssen. Auch das Ende erschien mir lieblos hingeschustert, obwohl ich mich an keiner Stelle des Romans gelangweilt habe, war es leider kein reines Lesevergnügen.

Fazit: Die Handlung ist bis auf das lieblose Ende durchaus spannend, doch leider sind Hintergrund und Nebenfiguren so knapp beschrieben, dass es mir schwer fiel, richtig in die Geschichte einzutauchen.

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Veröffentlicht am 16.07.2020

Leider nur Mittelmaß

Richer than Sin
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In einer Bar haben sich Lincoln Riscoff und Whitney Gable zum ersten mal getroffen und ohne auch nur ihre Namen zu kennen eine heiße Nacht miteinander verbracht. Dumm nur, dass sie zu verfeindeten Familien ...

In einer Bar haben sich Lincoln Riscoff und Whitney Gable zum ersten mal getroffen und ohne auch nur ihre Namen zu kennen eine heiße Nacht miteinander verbracht. Dumm nur, dass sie zu verfeindeten Familien gehören und niemals zusammen sein dürfen. Auch als sie sich zehn Jahre später wieder sehen, ist die Anziehungskraft ungebrochen und beide wissen, dass sie ohne den Anderen nicht glücklich werden können - doch werden sie sich gegen die familiären Zwänge durch setzen können?

"Richer than Sin" von Meghan March ist der erste Teil einer Trilogie, der mich leider nicht wirklich überzeugen konnte. Obwohl die Autorin einen guten Schreibstil hat und ich mich beim Lesen auch nicht langweilen musste, blieb mir die Geschichte zu seicht und oberflächlich. Die Handlung wird aus Sicht beider Protagonisten beschrieben und wechselt immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit.

Erst nach und nach habe ich beim Lesen erfahren, was sich zwischen Whitney und Lincoln früher abgespielt hat, dabei fehlte mir irgendein durchgehender Faden, die ganze Geschichte ist eine willkürlich wirkende Aneinanderreihung von Ausschnitten, als ob man ein Tagebuch immer mal an verschiedenen Stellen aufschlägt. Wenn man bedenkt, dass es ja angeblich die ganz große Liebe ist, handeln beide Hauptfiguren reichlich unlogisch und sind sofort bereit immer das Schlimmste vom Anderen anzunehmen. Das Buch endet mit gleich zwei Cliffhangern, einmal in der Gegenwart und einmal in der Vergangenheit, dennoch bin ich noch nicht sicher, ob ich neugierig genug bin, auch die Folgebände zu lesen.

Fazit: Sicher wird auch dieses Buch seine Anhänger finden, mich konnte es leider nicht überzeugen. Eine durchgehende Handlung war kaum vorhanden und die Protagonisten verhalten sich so unlogisch, dass ich es auch mit rosaroter Brille nicht überlesen konnte. Der wirklich gute Schreibstil konnte die Geschichte daher leider auch nicht mehr retten.

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Angenehme Geschichte mit kleinen Längen

Liebe ist ein Miststück
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Schon seit frühester Kindheit sind Hannah und Nevio beste Freunde, so ist es für sie selbstverständlich, dass sie sich während des Studiums eine Wohnung teilen. Sie spielen sich gegenseitig Streiche und ...

Schon seit frühester Kindheit sind Hannah und Nevio beste Freunde, so ist es für sie selbstverständlich, dass sie sich während des Studiums eine Wohnung teilen. Sie spielen sich gegenseitig Streiche und reden über Alles miteinander, auch ihre jeweiligen Affären sind dabei Thema. Seit einiger Zeit fühlen sie sich stärker zueinander hin gezogen - doch zum ersten Mal sprechen die Beiden nicht über ihre Gefühle. Denn weder Hannah noch Nevio möchte die lebenslange Freundschaft aufs Spiel setzen......

"Liebe ist ein Miststück" von Yasemin Grißmann ist eine Geschichte, die angenehm zu lesen war, allerdings bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Dabei sind Hannah und Nevio recht sympathische Figuren und auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Doch stellenweise war die Handlung unnötig in die Länge gezogen. Obwohl ja schon der Klappentext ahnen lässt, worauf es hinaus läuft, sollte vor dem Ende wohl noch künstlich Spannung aufgebaut werden - was nicht wirklich gut funktioniert hat.

Fazit: Die Geschichte bietet sympathische Protagonisten und einen schönen Schreibstil. Kleinere Längen und eingebaute Mini-Dramen haben mir weniger gefallen, dennoch hatte ich mit dem Roman einige angenehme Lesestunden.

Veröffentlicht am 03.07.2020

Unnahbare Figuren mit düsterer Vergangenheit

Wozu wir fähig sind
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Alina und Patrick studieren in ihrer Heimatstadt und gelten als Vorzeigepärchen. Zur Clique gehört auch Robin, den die Beiden schon aus der gemeinsamen Schulzeit kennen. Als der geheimnisvolle Alexander ...

Alina und Patrick studieren in ihrer Heimatstadt und gelten als Vorzeigepärchen. Zur Clique gehört auch Robin, den die Beiden schon aus der gemeinsamen Schulzeit kennen. Als der geheimnisvolle Alexander und seine vermeintliche Freundin Leonora in der Stadt auftauchen, bekommt die oberflächliche Idylle die ersten Risse. Schnell sind die Neuankömmlinge in der Gruppe akzeptiert, doch keiner ahnt, welchen Plan sie verfolgen. Außerdem fühlt sich Alina stark zu Alexander hin gezogen, der ihr seltsam vertraut scheint, so dass sie zum ersten Mal ihre Beziehung mit Patrick in Frage stellt.

"Wozu wir fähig sind" von Laila El Omari ist ein sehr spannend geschriebener Jugendthriller, der mich leider nicht so ganz überzeugen konnte. Am Anfang der Geschichte werden die Beteiligten nach und nach vorgestellt, so viele, dass es zunächst schwierig ist, alle einzuordnen. Dennoch konnte ich beim Lesen keiner der beschriebenen Personen emotional wirklich nahe kommen, jede der Figuren ist nur so weit beschrieben, wie es für die Kernhandlung notwendig ist. Etwas mehr Tiefe und Vorgeschichte hätte die jungen Leute für mich plastischer und damit gefühlsmäßig greifbarer gemacht.

Die Handlung selbst ist sehr spannend dargestellt, der Schreibstil hat mir gut gefallen. Inhaltlich hat das Buch tatsächlich mit gebracht, was ich vom Klappentext her erwartet habe. Obwohl ich die ganze Zeit darauf gewartet hatte, einen emotionalen Zugang in die Geschichte hinein zu finden, war ich gefesselt und mochte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Das Werk ist eindeutig keine Wohlfühllektüre, dennoch hat es einen bleibenden Eindruck hinterlassen, gemischt mit einem etwas unguten Gefühl. Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, dass das Buch in einigen Schulen zur Pflichtlektüre erhoben wird, um im Unterricht die moralischen Verwicklungen zu diskutieren.

Fazit: Obwohl alle handelnden Figuren recht oberflächlich bleiben, ist das Buch sehr spannend geschrieben. Die Vergangenheit, die nach und nach aufgedeckt wird, ändert die Zukunft aller beteiligten Personen und regt den Leser durchaus auch zum Nachdenken über moralische Abgründe an.

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Inselroman mit einigen Ecken und Kanten

Das kleine Eiscafé
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Nach der Trennung von ihrem Freund Angelo, von dem ihr nur seine alte Eismaschine geblieben ist, macht sich Sophie auf den Weg nach Langeoog, um dort den Kiosk ihrer Tante weiter zu führen. Doch schon ...

Nach der Trennung von ihrem Freund Angelo, von dem ihr nur seine alte Eismaschine geblieben ist, macht sich Sophie auf den Weg nach Langeoog, um dort den Kiosk ihrer Tante weiter zu führen. Doch schon auf dem Weg dort hin trifft sie die Brüder Riccardo und Matteo und obwohl sie nach Angelos Untreue allen Italienern abgeschworen hat, fühlt sich Sophie bald zu Riccardo hingezogen. Doch ist der Inselcasanova wirklich der richtige Mann für sie? Und wird es ihr gelingen, den Kiosk wieder aus den roten Zahlen zu bringen, trotz Matteos Eiswagen direkt nebenan?

"Das kleine Eiscafé" ist das erste Buch, das ich von Fenna Janssen gelesen habe und leider konnte es mich nicht wirklich überzeugen. Obwohl der Schreibstil angenehm war und die Geschichte als locker-leichte Sommerlektüre taugt, hat mich die Protagonistin genervt. Sophie ist 37 Jahre alt, zeigt aber die Reife eines Teenagers und steht sich permanent selbst im Weg.

Und der Klappentext ist irreführend, Sophie ist Bäckerin und sie stellt keine Eiskreationen her, es sind ihre Backwaren, die Anklang finden. Dabei hat sie nur einmal probeweise gebacken, dabei zwar festgestellt, dass sich ihr Gebäck reißend verkauft, dann aber weiterhin abgepackte Fertigwaren angeboten, die keiner wollte. Klingt unlogisch? Fand ich auch, Sophie jammert die halbe Zeit rum, dass der Kiosk schlecht läuft, kann sich aber lange nicht aufraffen, selbst zu backen, was ihr vielleicht zu Erfolg verhelfen könnte.

Das Ende konnte mich dann nicht mehr mit der Geschichte aussöhnen, obwohl sich alles noch einmal wendet, konnte mich die Autorin mit ihrem Roman nicht begeistern. Dazu kommen regelmäßige Wiederholungen, in fast jedem Kapitel wurde ein Satz eingeschoben, der zusammen fasst, was vorher geschehen war. Da ich das vorherige Geschehen erst vor wenigen Minuten gelesen hatte, schien mir das ziemlich überflüssig, fast als ob das Buch darauf ausgelegt ist, dass man nur alle paar Monate mal ein Kapitel liest.

Fazit: Der Inselroman, der mit Nordseeatmosphäre lockt, hält leider nicht, was der Klappentext verspricht. Trotz der sommerlich leichten Geschichte und des angenehm flüssigen Schreibstils bin ich weder mit der Protagonistin noch mit der Handlung wirklich warm geworden.

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