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Veröffentlicht am 12.01.2021

viel Gefühl in frostiger Umgebung

Girl on Ice
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Abby hatte schon immer einen Traum: genauso gut Schlittschuh laufen zu können, wie ihre begabte Mutter. Jahr für Jahr dreht sie ihre Runden auf dem Eis, wird besser und besser und verzaubert damit die ...

Abby hatte schon immer einen Traum: genauso gut Schlittschuh laufen zu können, wie ihre begabte Mutter. Jahr für Jahr dreht sie ihre Runden auf dem Eis, wird besser und besser und verzaubert damit die Menschen, die ihr zuschauen. Auf Instagram folgen ihre mehrere Tausend Fans, die jedes ihres Videos mit Herzen und Kommentaren überschütten. Doch der eine Mensch, von dem sie gern eine Reaktion hätte, scheint unauffindbar und verschollen.
Niedergeschlagen und voller Angst kehrt Abby nach einigen Jahren Abwesenheit nach Banff zurück, um mit ihren Verwandten Silvester zu verbringen. Die Erinnerungen scheinen die 17jähirge zu erdrücken, doch es lauern nicht nur düstere Gedanken auf sie, sondern auch Menschen, die sie fest in ihr Herz geschlossen hat, auch wenn sie das eine ganze Weile verdrängt hatte…

Der Schreibstil von Teodora Timea ist angenehm und flüssig zu lesen. Durch die Nutzung zweier Ich-Perspektiven ist man sehr nah bei den Protagonisten und kann ihren Weg intensiv begleiten. Ihre aufgewühlten Gefühle, Ängste und Sorgen werden dadurch lebendig dargestellt. Sowohl Abby, als auch Easton haben ihre Päckchen zu tragen und verbergen vor ihrer Umgebung einiges. Für beide gibt es immer wieder Situationen, in denen der Druck auf sie enorm wird und sie unter der Last zu zerbrechen drohen. Früher, bevor Abby den Kontakt zu ihren alten Freunden abbrach, konnten sie und Easton sich alles erzählen. Die Verbindung zwischen ihnen ist zwar direkt wieder spürbar, aber es ist viel passiert und das kann man nicht an einem Nachmittag gerade rücken. Erschwerend kommt hinzu, dass Easton mit Abbys Cousine zusammen ist und diese, verständlicherweise, ziemlich sauer ist, weil Abby sich ewig nicht gemeldet hat, obwohl es für die gesamte Familie nicht leicht war.
Seit dem Verschwinden von Abbys Mutter hat sich für die Jugendliche alles verändert. Sie ist gefangen in ihrer Trauer und ihrem Schmerz, trainiert aber auch noch verbissener, um endlich ihre Ziele zu erreichen und hegt dabei zusätzlich Hoffnungen, die vielleicht niemals erfüllt werden. Sie macht viel mit sich selbst aus und kämpft sich größtenteils allein durch ihre Sorgen. Ihre Verzweiflung und ihre Hoffnung werden immer wieder spürbar.
Auch in Easton wüten einige Probleme, die ihn zu verschlingen drohen. In seinem Konstrukt aus Lügen gibt es nicht viele, die die Wahrheit kennen und denen er sich anvertraut. Mit Abby erhält er nun zwar eine wichtige Stütze zurück, das ändert jedoch an der eigentlichen Problematik nichts.
Ich mochte das Zusammenspiel der Protagonisten ganz gern, man merkt, dass sie sich gut kennen und sehr vertraut sind. Sie unterstützen sich, bauen sich auf, hören sich zu, schwelgen in Erinnerungen ihrer Kindheit und früheren Jugend, geraten aber auch mal einander. Im Verlauf der Geschichte merkt man auch, dass in beiden Protagonisten Entwicklungen angestoßen werden. Zum Teil spitzen sich ihre Schwierigkeiten und damit auch die düsteren Gedanken zu, dann gibt es jedoch auch Momente, in denen der Sonnenschein wieder mehr Einzug in ihr Leben erhält, sie wichtige Dinge erkennen und für sich sortieren können. An diesen Stellen werden für mich schon wichtige Botschaften transportiert. Jeder sollte die Dinge, die er macht, für sich selbst machen und nicht versuchen, andere mit etwas stolz zu machen, was einem selbst keine Freude bereitet.
Trotzdem konnte mich das Buch nicht komplett abholen und mitnehmen. Einige der Aspekte waren mir fast zu ausschweifend, andere dafür zu wenig ausführlich eingebaut. Besonders die Thematik rund um Abbys Mutter war mir stellenweise einfach zu viel und zu wenig gleichzeitig. Das ist schwierig ohne Spoiler zu beschreiben. Ich konnte nachvollziehen, wieso es ihr so schwer fällt und wieso Abbys Gedanken da so kreisen und auch von allein kaum aus dieser Spirale rauskommen. Zum Glück passierte dann nicht, das ich eine ganze Weile befürchtet hatte, das wäre nämlich ziemlich bescheiden gewesen. An sich war die Lösung also schon okay, wie sie war, aber irgendwie war es mir dann auch wieder etwas zu wenig…. vor allem weil so darauf rumgeritten wurde und für mich dann einiges offen blieb. Es hätte einige unterschiedliche Möglichkeiten gegeben, wie die Situation hätte sein können. Im Verlauf des Buches hatte ich verschiedene Vermutungen und Varianten im Kopf und es wurden Erwartungen geweckt -bekommen habe ich davon am Ende nichts, was nicht schlimm gewesen wäre, wenn mich die Auflösung eben rundum zufrieden gestellt hätte.

So lässt mich das Buch mit gemischten Gefühlen zurück. Es gab einige sehr schöne, gefühlvolle Passagen, in denen mich die beiden Protagonisten gut mitgenommen haben. Andere Szenen konnten mich nicht komplett überzeugen. Die Mischung der Charaktere mochte ich ganz gern. Durch die zwei Familien, die hauptsächlich im Mittelpunkt standen, gab es einen überschaubaren Rahmen an Figuren, von denen viele in irgendeiner Weise ja miteinander verbunden waren. So spielen neben den persönlichen Herausforderungen auch die familiären Pflichten und Erwartungen immer wieder eine Rolle. Die Augenblicke auf dem Eis mochte ich an sich auch – je nachdem, wie gedankenlastig sie waren. Die Beschreibungen waren sehr schön und ich konnte mir gut vorstellen, wie Abby über das Eis gleitet. Früher habe ich Eiskunstlaufen auch sehr gern im Fernsehen geschaut.
Fazit

Insgesamt hat sich „Girl on ice“ gut lesen lassen. Es gab emotionale Passagen, Augenblicke, in denen der Eissport im Fokus stand und viel Raum für die Entwicklung der Protagonisten, die sich dabei unterstützen, einiges jedoch auch allein schaffen müssen, um sich von Gedanken zu lösen bzw. bereit zu machen für neue Herausforderungen, Ehrlichkeit und einen positiveren Blick in die Zukunft. Auch wenn mich das Buch nicht restlos überzeugt hat, gab es schon einige tolle Momente.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.11.2020

auf und ab- wieder sehr gemischte Gefühle zu Band zwei

Wolfsprinz (Divinitas 2)
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Achtung: zweiter Band! Die Geschichte geht zwar nicht nahtlos weiter, Vorwissen würde ich aber doch empfehlen. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf „Falkenmädchen“ enthalten.

Es ist viel Zeit ...

Achtung: zweiter Band! Die Geschichte geht zwar nicht nahtlos weiter, Vorwissen würde ich aber doch empfehlen. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf „Falkenmädchen“ enthalten.

Es ist viel Zeit vergangen, seit dem Ende des ersten Bandes und doch sind einige Probleme noch genauso aktuell, wie damals. Die Völker der Menschen und Elfen haben ihre Differenzen, die mit dem Fluch der Götter Belegten suchen nach ihren Gefährten, man versucht Bündnisse zu schließen und kriegerische Auseinandersetzungen irgendwie zu umgehen. All das klappt mal mehr mal weniger erfolgreich.
Fye ist eine Halbelfe und damit ganz besonders verhasst. Sie lebt im Verborgenen, wagt sich nur unter die Menschen, wenn sie absolut keine andere Wahl hat. Und obwohl sie so vorsichtig ist, kommt es, wie es kommen musste und ihre Identität wird enttarnt. Für sie beginnt eine Zeit der Flucht, des Misstrauens, des Zweifelns und eine Zeit voller Veränderungen.

Schon der erste Band hat mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück gelassen. Obwohl ich die Grundidee und auch einige Entwicklungen wirklich gern mochte, konnte mich einfach nicht alles mitnehmen. In der Fortsetzung war es nun ein ziemliches auf und ab meiner Empfindungen. Erst empfand ich beide Bücher als ziemlich gleichwertig, dann hat mir Band zwei ein wenig besser gefallen, als der Auftakt der Reihe, aber am Ende kippte meine Stimmung dann noch einmal ziemlich ab. Daher habe ich für mich auch beschlossen den dritten Band nicht mehr zu lesen. Auch wenn die Geschichte von Giselle sicher auch interessante Elemente enthalten wird, schon allein weil sie ein sehr spezieller Charakter und alles andere als einfach ist, aber ich werde mit dieser Reihe scheinbar einfach nicht so richtig warm.

Im Buch begleitet man die beiden Protagonisten Vaan und Fye, wobei die Ich-Perspektive der Halbelfe insgesamt mehr Raum einnimmt. Durch die gewählte Perspektive erhält man detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelten und trotzdem ist es mir nicht durchweg gelungen, wirklich intensiv mit ihnen zu fühlen. Einige ihrer Entscheidungen blieben mir bis zum Ende unerklärlich, was nicht nur daran lag, dass ich selbst einfach nicht so gehandelt hätte, sondern auch daran, dass sie, für mich, keinen richtigen Sinn ergaben.
Achtung kleiner Spoiler

(der aber eher allgemein gehalten ist und nicht so viel von der Handlung verrät)
Würde man tatsächlich immer wieder zu einer Hütte zurück gehen, in der man ganz zu Beginn seiner Flucht vom Feind schon erwartet wurde? Auch wenn man da mit etwas Glück und Geschick entkommen konnte, sollte einem doch bewusst sein, dass dort wieder nach einem gesucht werden würde, wenn sich die Situation ergibt. Sich dort dann weitere Male aufgreifen/auffinden zu lassen, hat mich einfach nur mit dem Kopf schütteln lassen. So verblendet und gutgläubig kann man gar nicht sein, schon gar nicht nach all den Dingen, die zwischendurch vorfallen, denn es wird durchaus gefährlich und turbulent für die Charaktere.
Spoiler Ende

Auch empfand ich den Informationsfluss zwischen den Figuren teilweise als recht stockend. Sie möchten einander nicht sofort vertrauen, sie haben Bedenken, sich zu öffnen, weil sie eben nicht sind, wie jeder andere. Und das kann man sicher auch verstehen, aber eben nur bis zu einem gewissen Grad. Mir kam zum Beispiel eine Enthüllung Fye gegenüber einfach viel zu spät, obwohl über das Thema vorher schon mehrfach gesprochen wurde, eröffnen sie ihr den letzten Punkt (auf den sie irgendwie auch nicht selbst gekommen ist) eben nicht – als Leser weiß man da schon längst, was los ist. Wenn man es ihr nicht sagen möchte und die Hintergründe dafür konnte ich ein Stück weit sogar verstehen, dann hätte man auch den ganzen Rest rundrum nicht ständig thematisieren müssen.
Dass die Herkunft von Fye für sie unbekannt, aber von ziemlicher großer Bedeutung ist, war für mich mit der interessanteste Part im Buch. Auch wenn man durch das Wissen aus Band eins weiß, wer sie sein muss, so war es ganz spannend zu verfolgen, wie die Figuren dann darauf kommen und die Hinweise miteinander verknüpfen, wie unterschiedliche Lager dieses Wissen auf verschiedene Art für sich nutzen, wer Fye wohlgesonnen ist und wer sie nur als Marionette benutzen will.
Die Entwicklungen zwischen den Figuren waren stellenweise ganz schön zu verfolgen, anderes blieb mir persönlich zu oberflächlich. Auch einige der Charaktere aus dem ersten Band spielen wieder eine Rolle. Bei manchen, wie bei Miranda, fand ich das Wiedersehen sehr schön, bei anderen hätte ich darauf verzichten können. Aber natürlich braucht so eine Geschichte eben auch ihre Gegenspieler. Diese sind an unterschiedlichen Stellen zu finden, so dass die Handlung aus verschiedenen Positionen aufgemischt wird und es Stück für Stück turbulenter wird und der Druck auf die Figuren steigt.
Vaans Umgang mit seinem göttlichen Fluch fand ich schön in die Handlung eingebunden. Auch wenn er schon viele Jahre hatte, um sich damit zu arrangieren, so mochte ich einfach die Art, wie er es nach außen hin vertritt, ohne es jedem auf die Nase zu binden, und wie er es nicht nur als furchtbaren Fluch ansieht, sondern mehr daraus macht.

An sich hat sich das Buch flüssig lesen lassen, der Schreibstil der Autorin ist nicht stockend und an sich auch nicht langatmig, allerdings kamen bei mir eben nicht alle Emotionen der Figuren so richtig an und ich konnte einige Dinge nicht ganz nachvollziehen, was es mir manchmal schwierig gemacht hat, mich so richtig auf die Handlung einzulassen. Neben der im Spoielereinschub beschriebenen Situation und den anderen genannten Kritikpunkten, gab es noch einen weiteren, größeren Punkt, der mich sehr gestört hat, den ich hier aber nicht thematisieren kann, ohne das erste Buch und auch diesen Band hier sehr zu spoilern.
Andere Passagen haben mir wiederum richtig gut gefallen und dort war es dann auch spannend zu sehen, wie sich die Charaktere entwickeln, wie sie einige Dinge sehen, empfinden, herausfinden und wie sie dann agieren. Und es gab durchaus auch gefühlvolle Momente, die ich schön gemacht fand. So war es für mich beim Lesen ein ziemliches auf und ab, wie ich das Buch aufgenommen und empfunden habe. Insgesamt waren mir das leider aber im Gesamtkontext zu wenige Szenen, die mich wirklich überzeugt, gepackt und mitgenommen haben.
Fazit

Dieses Buch hat sehr gemischte Empfindungen bei mir hervorgerufen. Einige Stellen haben mir richtig gut gefallen, da war es spannend und ereignisreich oder etwas ruhiger und gefühlvoll. Es gab leider aber auch viele Szenen, die mich nicht so erreicht haben und das war ebenfalls bei emotionalen Momenten, als auch bei eigentlich eher turbulenteren/gefährlicheren Passagen der Fall. Die Grundidee und auch die noch immer anhaltenden Streitigkeiten zwischen den Völkern finde ich nach wie vor toll und einige der Entwicklungen dort mochte ich auch richtig gern, insgesamt reichte es aber nicht, um mich vollständig zu fesseln und über die fast 500 Seiten durchweg mitzunehmen. Dafür gab es zu viele Situationen, die mich persönlich gestört haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.11.2019

schöne Grundidee, nicht so optimale Umsetzung

Ein Schweinebär im Schlafanzug
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Jules Bruder Sascha wir von den Eltern regelmäßig „Schweinebär“ genannt. Denn Sascha sieht nach dem Essen aus wie ein Dreckspatz und seinem Umfeld ergeht es nicht viel besser. Immer und immer wieder fällt ...

Jules Bruder Sascha wir von den Eltern regelmäßig „Schweinebär“ genannt. Denn Sascha sieht nach dem Essen aus wie ein Dreckspatz und seinem Umfeld ergeht es nicht viel besser. Immer und immer wieder fällt das Wort „Schweinebär“, bis Sascha eines morgens dann wirklich einer ist…ein Schweinebär.

Der Schreibstil ist einfach und gut verständlich gehalten. Kurze Sätze, wenig Verschachtelungen, eine große Schrift und eine leichte Wortwahl machen es auch für jüngere Leser möglich, der Geschichte zu folgen oder sie ab einem gewissen Alter selbst zu lesen. Die Illustrationen im Buch haben mir gut gefallen, sie unterstützen das Geschehen und lassen die Personen und Erlebnisse lebendig werden. Man kann sich gut vorstellen, wie die Figuren aussehen und vor welchen Problemen sie im Laufe des Buches stehen. Jule, die zehnjährige Schwester von Sascha, schildert die Geschichte, was ich ganz passend fand.
Am Ende des Buches gibt es noch einen Bereich mit Mitmachseiten, auf denen man Dinge finden soll oder ausmalen kann. Ich finde es immer etwas befremdlich in Büchern rum zu malen, aber Kindern wird es sicherlich Spaß machen.

Insgesamt bin ich aber doch nicht so ganz glücklich mit der Geschichte. Es gab in der Handlung schon witzige Passagen, denn Sascha richtet als Schweinebär natürlich ziemlich großes Chaos an. Außerdem darf er nicht entdeckt werden und auch sein gewachsener Appetit stellt die Familie vor Schwierigkeiten. Es ist ganz nett Jule und ihre Familie dabei zu begleiten, wie sie versuchen den Schweinebären zu lenken und zu leiten und was dabei so schief geht.

Achtung Spoiler!
Allerdings finde ich die Botschaft hinter der Handlung nicht so richtig gelungen. Der Appell sich gut zu überlegen, was man sich so wünscht oder worüber man schimpft, richtet sich ja hier eher an die Eltern und nicht an die Kinder. Das kann man sicherlich übertragen und auch auf die Kinder ummünzen, denn auch sie sollten sich natürlich andere Menschen nicht einfach anders wünschen. Jeder ist, wie er ist und das ist bis zu einem gewissen Maß sicherlich auch gut so. Nur kam mir der Aspekt von Toleranz und Akzeptanz fast etwas zu kurz, weil die Endkonsequenz für mich persönlich einfach die Falsche war. Sicher sollten die Eltern lieber ihren Sascha haben wollen, wie er eben ist, anstatt einen Schweinebären im Haus. Aber einen Siebenjährigen essen zu lassen, wie ein kleines Schwein, weil das immer noch besser ist, als wenn er wirklich eins wäre, finde ich doch eher fragwürdig. Mit sieben Jahren sollte man vielleicht doch schon ein paar Verhaltensregeln beherrschen oder sie, gemeinsam mit der Familie, eben erlernen und nicht weiterhin alles in einen Saustall verwandeln, nur weil man was gegessen hat.
Fazit

Die Grundidee der Geschichte hat mir schon ganz gut gefallen, die Gestaltung mit den Illustrationen mochte ich ebenfalls, aber ich fürchte, es bleiben einfach nicht die richtigen Sachen im Kopf der kleinen Leser hängen. „Ich darf rumsauen, Mama und Papa haben mich ja trotzdem lieb“ -ist es das, was wir daraus ziehen sollten? Natürlich sollten Eltern ihre Kinder lieben, auch wenn mal was schief geht und man sollt auch seine Mitmenschen nicht meiden, nur weil sie das eine oder andere vielleicht nicht so gut können, für mich kam das aber irgendwie nicht so optimal rüber.

Veröffentlicht am 13.08.2019

nette Fortsetzung, mir fehlt es an Tiefe

Crystal Lake – Nebenwirkung Herzklopfen
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Im Crystal Lake Medical Center ist es nie wirklich ruhig. Irgendwer ist immer verletzt und muss behandelt werden. Viele Spitzensportler gehören zu den Patienten und die wollen natürlich so schnell wie ...

Im Crystal Lake Medical Center ist es nie wirklich ruhig. Irgendwer ist immer verletzt und muss behandelt werden. Viele Spitzensportler gehören zu den Patienten und die wollen natürlich so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen, damit ihre Karriere nicht darunter leidet. Doch auch wenn es gerade nicht um die Behandlung, Reha-Maßnahmen oder anstehende Operationen geht, wird es nie langweilig, denn es gibt so einige Herzen die aus dem Takt geraten sind. Und als wäre das noch nicht genug Stoff, steht auch noch ein ziemlich schwerwiegendes Problem ins Haus.

Da es sich um die zweite Folge der Serie handelt, schadet es natürlich nicht, wenn man den Auftakt kennt. Einige Handlungsstränge gehen weiter, andere werden jedoch nur noch am Rande erwähnt und neue kommen hinzu. So dass man nicht in jeder Passage grübeln wird, was vorher war. Und auch die Bereiche, die weitergehen, kann man zum jetzigen Zeitpunkt ggf. noch aufholen. Für das Gesamtverständnis macht es aber vermutlich Sinn, von vorn zu beginnen.

Der Schreibstil ist angenehm und die Geschichte liest sich flüssig. Die Schneebedeckte Landschaft rund um die Klinik muss traumhaft schön aussehen, wenn man den Beschreibungen Glauben schenken darf. Leider fehlt es mir nach wie vor an Tiefe bei den Figuren. Die einzelnen Bände sind alle nicht besonders lang, dennoch würde ich mir ein wenig mehr wünschen, um einen Bezug zu den Charakteren aufbauen zu können.
Leena Summers und Mark Turner spielen zunächst nur ganz am Rande eine Rolle und man erfährt zu ihnen kaum noch etwas. Nur gegen Ende kommt der Snowboarder Mark noch mal etwas mehr ins Spiel, aber auch ohne längere Auftritte in der Handlung zu haben. Die Geschichte von Klinikleitung Allana hingegen geht weiter und bei ihr bekommt man auch ein paar mehr Einblicke in das Privatleben. Trotzdem wirkt alles, als kratzt es nur ganz zart an der Oberfläche. Hinzu kommen dann noch neue Personen, die im Mittelpunkt der zweiten Folge stehen.
Auch wenn ich die Figurenkonstellation insgesamt interessant finde und die Mischung aus Ärzten, Pflegekräften Physiotherapeuten, Klinikleitung und Sportlern mag, kommt jeder insgesamt dann eben doch etwas kurz.
Physiotherapeutin Jane und Eishockeystar Daniel Porter stehen in der zweiten Folge im Fokus des Geschehens. Obwohl Jane sich alle Mühe gibt, dem Profi wieder aufs Eis zu verhelfen, ist dieser zu ungeduldig und möchte unbedingt am Meisterschaftsspiel teilnehmen. Doch wenn man zu viel in zu kurzer Zeit will, bekommt man manchmal eben auch die Quittung dafür. Die Entwicklungen zwischen den beiden waren schnell abzusehen, aber trotzdem interessant zu verfolgen, da es nicht ganz so reibungslos verläuft, wie es zunächst aussieht.

Der Alltag in der Klinik rückt hier insgesamt ein wenig in den Hintergrund. Es gibt zwar am Rande Informationen dazu, aber die Entwicklungen der Gefühle, Machtkämpfe und Rachefeldzüge nehmen deutlich mehr Platz ein.

Fazit
Es ist zwar eine schöne zweite Folge, mit einer netten Liebesgeschichte und einem kleinen Fortgang in Bezug auf die Entwicklungen rund um die Klinikleitung Allana, insgesamt passiert mir aber doch fast ein bisschen zu wenig. Obwohl in der Geschichte einiges an Zeit vergeht bzw. zwischendurch vergangen ist, scheint nicht viel geschehen zu sein. Mit ein wenig mehr Tiefe bei den Figuren könnte ich mich selbst vermutlich besser in sie hineinversetzen. Dennoch bin ich gespannt, wie es weiter gehen wird.

Veröffentlicht am 22.03.2017

inhaltlich schön, Gestaltung hat mich etwas raus gebracht

The Sun Is Also a Star
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Natashas gesamte Gedanken drehen sich um die drohende Abschiebung in ihr Heimatland Jamaika. Als sie noch einmal alles versucht, um diesen Prozess zu stoppen, trifft sie zufällig auf Daniel und die beiden ...

Natashas gesamte Gedanken drehen sich um die drohende Abschiebung in ihr Heimatland Jamaika. Als sie noch einmal alles versucht, um diesen Prozess zu stoppen, trifft sie zufällig auf Daniel und die beiden erleben einen Tag voller ungewöhnlicher Gespräche, Unternehmungen und Geschehnissen, die so nicht vorhersehbar waren.

Inhaltlich hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen. Nach und nach werden eine Reihe Fragen aufgeworfen, von denen man sich selbst einige sicherlich schon mal gestellt hat, andere wird man sich vielleicht nie stellen, da man nie in so eine Situation kommt, wie die beiden Protagonisten, trotzdem konnte man sich gut hineinversetzen, da die Gedanken und Gefühle von Natasha und Daniel anschaulich beschrieben wurden.
Neben den sehr persönlichen Einblicken in das Leben der Protagonisten gibt es zahlreiche Einschübe, die das Familienleben von ihnen aufgreift oder aber die Personen thematisiert, die ihnen im Laufe des gemeinsamen Tages begegnen. Zwischendurch gibt es auch Abschnitte, die sich um eher poetische oder philosophische Dinge drehen.
Geschrieben sind alle Passagen für sich sehr schön. Man kann sich in die Figuren einfühlen, begleitet sie bei ihrem aufwühlenden Tag und bekommt durch die Zwischenkapitel ein umfassenderes Bild der komplexen Themen, die angeschnitten werden. Allerdings habe ich mich durch die zahlreichen Unterbrechungen im Lesefluss gestört gefühlt. Viele der Kapitel sind nicht länger als drei oder vier Seiten, einige sogar deutlich kürzer. Kaum ist man in der Perspektive drin, wird man wieder rausgerissen, in die nächste geworfen oder mit einem Abschnitt konfrontiert, der einen gefühlt etwas weg bringt von den Charakteren, auch wenn alles irgendwie mit ihnen zusammen hängt.
Die kurz gehaltenen Passagen unterstützen auf jeden Fall den Eindruck, wie schnell alles manchmal gehen kann, wie viel in kurzer Zeit passiert und wie viele verschiedene Dinge zusammen spielen müssen, damit am Ende das dabei heraus kommt, was Natasha und Daniel erleben. Trotzdem bin ich dadurch nicht komplett in die Handlung eingetaucht. Besonders die Abschnitte, die sich nicht direkt um die Protagonisten oder die Familien drehen, haben mich immer wieder etwas aus dem Rhythmus gebracht.
Der Wechsel der Ich-Perspektiven von Natasha und Daniel ergibt eine angenehme Dynamik. Man kann die Situationen direkt aus beiden Sichten erleben und weiß immer, was die beiden fühlen, denken und wollen, auch wenn sie es dem anderen zum Teil vorenthalten. Da die Geschichte von vielen verschiedenen Gefühlen dominiert wird, wechselt auch immer wieder die Stimmung im Buch.
Meistens haben mich die zügigen Wechsel zwischen den beiden nicht so gestört, da man in der gleichen Situation geblieben ist und sich nur der Blick geändert hat. Die anderen Einschübe waren mir persönlich etwas viel, aber das ist sicher einfach Geschmackssache. Ich wäre lieber direkt bei den beiden Protagonisten geblieben.
Wohin die Reise führt, werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Es gibt aber immer wieder kleine Wendungen und Situationen, mit denen man zu Beginn der Geschichte so nicht rechnet.

Eine inhaltlich schöne, gefühlvolle, nachdenklich stimmende Geschichte, die viele Facetten im Leben der jungen Protagonisten beleuchtet. Mir persönlich waren die einzelnen Passagen leider etwas zu kurz und die Handlung dadurch ziemlich zerstückelt.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!