Mittelmäßig
Alles, was wir jemals waren (Alles-Trilogie, Band 3)Alles, was wir jemals waren
Hast du die Alles Reihe gelesen?
Polly, Anouk und Anna sind seit gefühlten Ewigkeiten beste Freundinnen. Doch während Anna und Polly nach dem Abi Pläne haben und diesen nachgehen, ...
Alles, was wir jemals waren
Hast du die Alles Reihe gelesen?
Polly, Anouk und Anna sind seit gefühlten Ewigkeiten beste Freundinnen. Doch während Anna und Polly nach dem Abi Pläne haben und diesen nachgehen, steckt Anouk fest. Sie hilft eher widerwillig auf dem Bauernhof ihrer Eltern in der Heimat, da sie nicht weiß, wie sie ihre Zukunft ausbildungstechnisch gestalten soll. Weil sie neidisch war und die Zielstrebigkeit nicht ertragen konnte, hat sie mit ihrem Freund Kaya Schluss Gemacht und ist nun auf der Suche nach sich selbst.
Mit der Alles-Reihe wurde ich bisher eher so semi warm, vor allem der Schreibstil und Humor von Kyra Groh sind nicht ganz meins. Trotzdem wollte ich unbedingt diesen letzten Band lesen, da ich mich von der Beschreibung her sehr mit Anouk identifizieren konnte.
Anouk.. ach Anouk. Wie gerne hätte ich dich in den Arm genommen und an anderen Stellen kräftig geschüttelt. Anouk und ihre Gedanken waren sehr echt, viele Fragezeichen über den Zukunftsplänen und ein prinzipielles Feststecken nach dem Abi, während alle anderen ihren Plänen nachgehen. Ihre Ansichten waren oft menschlich und einfach ehrlich, nichtsdestotrotz teilweise aber ungesund und anstrengend. Besonders am Anfang habe ich mich gefragt, wie es sein kann, dass Anouk nach ihrem Schulabschluss mit 18/19 Jahren nicht mal 5 gerade Sätze mit einem Fremden wechseln kann, obwohl sie schon mehrere Jahre auf dem Hof hilft und entsprechend Kontakt mit anderen Menschen hat?
Die Freundschaft der drei Mädels bzw vielmehr der Alltag von Anna und Polly kam mir leider viel zu kurz. Hier und da hat man kurz erfahren, wie es mit den beiden weitergeht, aber prinzipiell hat Anouk sich nur bei den beiden gemeldet, wenn sie seelischen Beistand brauchte, wodurch die Freundschaft in diesem Band leider sehr einseitig gewirkt hat. Oftmals waren die Reaktionen von Anna und Polly sehr übertrieben, aber vielleicht bin ich auch einfach aus ihrem Alter rausgewachsen und sehe Dinge daher entspannter.
Der größte Kritikpunkt geht an das Ende des Buches, denn die Versöhnung fehlt. Ein so wichtiger Teil des Buches wird einfach ausgelassen, was mich sehr gestört hat. So blieben viele Fragen offen, sowohl für den Leser, aber auch für das Pärchen finde ich es fragwürdig, wieder zusammenzukommen, ohne ausgiebig über die Streitpunkte gesprochen zu haben. Kaya als Person fand ich interessant und vielversprechend, weshalb ich ihn gerne noch näher kennengelernt hätte.
Ein würdiger Abschluss einer Reihe, die mich leider nur so mittelmäßig überzeugen konnte.