Für mich kein Thriller
NeuschneeNach dem Lesen des Klappentextes war ich mir sicher: Hier erwartet mich ein Thriller, der super spannend ist, weil die Protagonisten durch den Schnee nicht weg können und sich ein Mörder herumtreibt. Leider ...
Nach dem Lesen des Klappentextes war ich mir sicher: Hier erwartet mich ein Thriller, der super spannend ist, weil die Protagonisten durch den Schnee nicht weg können und sich ein Mörder herumtreibt. Leider war das aber nicht der Fall - statt in die Kategorie "Thriller" würde ich das Buch eher als "Drama" einordnen.
Es geht erstmal sehr gemächlich los. Man lernt die im Klappentext erwähnten Freunde kennen und wie sie zueinander stehen. Das wurde von der Autorin auch sehr geschickt gemacht, denn sie wechselt immer wieder die Perspektiven und so kann man durch die Augen jedes Einzelnen blicken. Man erfährt auch schnell, dass nicht alles so harmonisch und schön ist, wie es von außen den Anschein erweckt.
Allerdings zieht sich das ganz schön in die Länge. Bis man überhaupt vor Ort - also der Berghütte - ist, hat man gefühlt schon 100 Seiten gelesen und es ist noch nicht wirklich etwas passiert. Und auch dort geht es erstmal realtiv ereignislos weiter. Zwar merkt man Spannungen, man fängt an, einige Charaktere weniger zu mögen als andere - aber das ist es auch schon. Gut gemacht waren die Rückblicke in die Vergangenheit, aber auch hier wäre etwas weniger mehr gewesen.
Neben den Freunden, die auf der Berghütte Silvester feiern, lernt man noch die Verwalterin des Hotels und den Hausmeister kennen. Auch hier scheint nicht alles so zu sein, wie man auf den ersten Blick denkt. Das war ganz interessant, die Autorin teasert den Leser immer wieder an, dass es hier Geheimnisse gibt - aber man erfährt sie lange nicht. Auch hier war ich mit der Zeit etwas genervt, weil eben so wenig Informationen kamen.
Der Mord, der bereits im Klappentext angekündigt wird, passiert relativ früh im Buch - aber dann geht es für den Leser erstmal wieder ein paar Tage in der Handlung zurück. Für mich stand er auch nicht wirklich im Mittelpunkt des Buches.
Insgesamt war es für mich wie gesagt kein Thriller, sondern eher ein dramatischer Roman, der die Abgründe von Menschen aufzeigt. Die Spannung kam mir viel zu kurz und manchmal war es einfach langatmig. Deswegen gibt es von mir an dieser Stelle auch nur 2 Sterne.