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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2017

Ohne Erinnerung...

Memory Game - Erinnern ist tödlich
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Das Szenario, das Felicia Yap in diesem Thriller schafft, ist wirklich erschreckend: Es gibt Menschen, die erinnern sich nur noch an den vergangenen Tag, die Minderheit an zwei Tage, was sie aber zu den ...

Das Szenario, das Felicia Yap in diesem Thriller schafft, ist wirklich erschreckend: Es gibt Menschen, die erinnern sich nur noch an den vergangenen Tag, die Minderheit an zwei Tage, was sie aber zu den Überlegenen macht. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie ein Leben so überhaupt möglich ist. Man muss jeden Abend alles in einem Tagebuch notieren und dann nachlesen, was passiert ist. Gruselige Vorstellung...

Als dann eine Leiche gefunden wird, müssen die Ermittlungen schnell gehen. Denn auch der Ermittlungsbeamte ist ein sogenannter Mono und muss den Fall innerhalb von 24 Stunden lösen. Ziemlich schnell geraten Mark und Claire in den Fokus, denn Mark hatte mit der Toten ein Verhältnis. Von da an beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem der Leser das Buch kaum noch aus der Hand legen kann.

Ziemlich gut hat mir nicht nur das Setting an sich gefallen, sondern auch, wie es die Autorin verarbeitet hat: Man liest abwechselnd Tagebucheinträge der beteiligten Personen und erfährt so etwas über deren Vergangenheit. Nach und nach lernt man so auch das Mordopfer kennen. Dann gibt es Passagen, die aus Claires bzw. Marks Sicht und aus den Augen des Ermittlers geschrieben sind. Das sorgt für Abwechslung, immer wieder kleine Cliffhanger und man lernt die beteiligten Personen sehr genau kennen.

Richtig mitgerissen hat mich allerdings das Ende: Ich hätte alles erwartet, aber nicht das. Ich wurde richtig überrascht, es war alles schlüssig und hat den Thriller sehr gut abgerundet.

Etwas unglaubwürdig fand ich allerdings die Beziehung zwischen Mark und Claire. Gerade gegen Ende gab es eine Passage, die ich so nicht nachvollziehen konnte. Deswegen muss ich auch einen Punkt abziehen.

Insgesamt ein toller Thriller, mit einem sehr interessanten und außergewöhnlichem Szenario: 4 Punkte!

Veröffentlicht am 06.10.2017

Von Scheidungen und neuer Liebe...

Die Herzensammlerin
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Dieses Buch hat sehr gut zu meiner Stimmung gepasst, als ich es gelesen habe. Es ist richtig was fürs Herz, die Charaktere sind entweder super oder doof, der Schreibstil angenehm zu lesen und auch das ...

Dieses Buch hat sehr gut zu meiner Stimmung gepasst, als ich es gelesen habe. Es ist richtig was fürs Herz, die Charaktere sind entweder super oder doof, der Schreibstil angenehm zu lesen und auch das Setting ist die reinste Idylle...

Aber im Einzelnen: Laura, die Protagonistin, ist eigentlich glücklich. Sie kümmert sich um ihren Mann, ihre pubertierende Tochter und das Hotel. Anfangs ist sie ziemlich hausmütterlich, deswegen hat mir ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte sehr gut gefallen.
Den Schwarzen Peter in diesem Buch hat natürlich ihr Mann, der einfach mal schnell nach Mallorca verschwindet. Für die Geschichte - und das Genre - war es angenehm, einen Protagonisten zu haben, den man einfach nicht leiden kann :D
Die Figuren sind generell eher schwarz-weiß, teilweise sehr schrullig, aber insgesamt liebenswert. Ich habe mir richtig vorstellen können, dort auch mal Urlaub zu machen.

Die Geschichte an sich ist zwar ziemlich vorhersehbar, aber so muss das auch sein. Trotzdem ist sie nicht zu kitschig, da eher Lauras Entwicklung im Mittelpunkt steht. Man hat also nicht nur den Turteltauben-Aspekt.
Für mich hätte die Story aber an der ein oder anderen Stelle noch etwas tiefer hineingehen können. Es bleibt mir doch an der ein oder anderen Stelle etwas zu oberflächlich bzw. es geht mir einfach zu schnell. Trotzdem konnte ich die Entwicklungen gut nachvollziehen.

Ein bisschen Slapstick ist auch vorhanden. Da musste ich dann doch das ein oder andere Mal schmunzeln. Daran war vor allem die Gräfin, Lauras Oma, Schuld. Ein wirklich herrlicher Charakter, der meiner Meinung nach ein eigenes Buch verdient.

Der Schreibstil ist locker leicht, man fliegt über die Seiten und hat das Buch dann auch viel zu schnell ausgelesen.

Insgesamt hat es mir einige schöne Lesestunden beschert: 4 Sterne!

Veröffentlicht am 01.10.2017

Ab nach Maierhofen

Kräuter der Provinz
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Nachdem ich "Die Blütensammlerin" gelesen habe, war ich von dem kleinen Dorf Maierhofen und seinen Bewohnern wirklich begeistert, also musste ich wissen, wie es eigentlich zu dem "Genießerdorf" gekommen ...

Nachdem ich "Die Blütensammlerin" gelesen habe, war ich von dem kleinen Dorf Maierhofen und seinen Bewohnern wirklich begeistert, also musste ich wissen, wie es eigentlich zu dem "Genießerdorf" gekommen ist. Als ich Teil 1 angefangen habe, habe ich gemerkt, dass ich die Charaktere richtig vermisst hatte und habe mich gefreut, ihnen wieder zu begegnen.

Im Mittelpunkt steht die Bürgermeisterin Therese, die aus Maierhofen mehr herausholen will, als es auf den ersten Blick zu bieten hat, vor allem kulinarisch gesehen. Sie ist eine sehr starke Hauptperson, die sich selbst sehr zurücknimmt, um immer für andere da sein zu können. Ihre Krankheit ist ziemlich schockierend und zeigt auch dem Leser, was wirklich wichtig im Leben ist.

Aber nicht nur Therese ist eine tolle Protagonistin, auch die anderen Personen, die einem in Maierhofen begegnen, muss man einfach ins Herz schließen. Jeder hat seine Eigenarten, manche sind ein bisschen schrullig und jeder hat sein Päckchen zu tragen. Umso schöner ist es, die Entwicklungen und Veränderungen mitzuerleben.

Von der Handlung her habe ich mich ein bisschen selbst gespoilert, weil ich eben den dritten Band schon gelesen hatte, aber das hat mich gar nicht gestört. Es war schön, den Weg mitzuerleben, den die einzelnen Protagonisten nehmen, um ihre Träume zu verwirklich. Außerdem standen nicht die gleichen Leute im Mittelpunkt, ich habe also andere Eindrücke gewonnen und die einzelnen Bewohner besser kennengelernt.

Trotzdem ist es natürlich so, dass man beim Lesen schon ahnt, welche Richtung die Handlung einschlägt. Und obwohl es die ein oder andere Hürde zu nehmen gilt, bleibt doch immer ein positives und optimistisches Gefühl, während man alles mitverfolgt.

Etwas zu kurz kam mir dann leider der Schluss. Hier geht alles sehr schnell - ich hätte mir ein paar Seiten mehr gewünscht, einfach um noch mehr zu erfahren und noch tiefer in das Ende einsteigen zu können.

Am Ende des Buches gibt es auch wieder tolle Rezeptvorschläge zu Dingen, die im Buch vorkamen. Das hat mir gut gefallen und die Kräutersalze werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.

Insgesamt war es wieder sehr schön, nach Maierhofen zu kommen, wenn auch nur während des Lesens. Ich werde auch den zweiten Teil lesen und hoffe, dass die Reihe noch um ein, zwei Bände erweitert wird. Einen Stern Abzug gibt es für das sehr schnelle Ende - und weil ich mir noch etwas mehr zum Genießerfest gewünscht hätte. Deswegen gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 27.09.2017

Verliebt in Paris...

Poppy - Verliebt in Paris
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Eine Rezi über eine Geschichte mir knapp 60 Seiten zu schreiben, ist nicht sooo leicht, denn schließlich will ich nichts spoilern. Aber ich werde es versuchen...

Gut gefallen hat mir, dass man sofort ...

Eine Rezi über eine Geschichte mir knapp 60 Seiten zu schreiben, ist nicht sooo leicht, denn schließlich will ich nichts spoilern. Aber ich werde es versuchen...

Gut gefallen hat mir, dass man sofort in der Geschichte drin ist. Man lernt die Single-Protagonistin Poppy kennen, die ich sehr um ihren Job als Lektorin beneide :)
Die Geschichte hält sich nicht mit vielen Nebensächlichkeiten auf, sodass es zu keinen Längen kommt - was bei der Anzahl der Seiten auch wirklich ein großer Negativpunkt wäre.

Schön ist auch das Setting in Paris und das immer wieder französische Floskeln eingeschoben werden. Ich selbst durfte diese wunderschöne Stadt schon dreimal besuchen und habe den ein oder anderen Ort auch wiedererkannt.

Die Sprache ist flüssig und leicht zu lesen. Das macht die Geschichte insgesamt zu einem schönen Zeitvertreib zwischendurch, wenn man mal ein bisschen abschalten will, aber nicht all zu viel Zeit zum Lesen findet.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Kulinarische Hochgenüsse in der Provinz

Die Blütensammlerin
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Dass es sich um den dritten Teil der Maierhofen-Reihe handelte, wusste ich vor dem Lesen nicht, aber das war auch kein Problem. Denn man kann die einzelnen Geschichten unabhängig voneinander lesen und ...


Dass es sich um den dritten Teil der Maierhofen-Reihe handelte, wusste ich vor dem Lesen nicht, aber das war auch kein Problem. Denn man kann die einzelnen Geschichten unabhängig voneinander lesen und kommt super zurecht, da alle wichtigen Personen ausreichend von der Autorin eingeführt und alle relevanten Ereignisse der Vergangenheit kurz wiederholt werden.

Überhaupt sind die unterschiedlichen Charaktere das, was das Buch ausmachen, allen voran die tolle Protagonistin Christine. Sie wird von ihrem Ex-Mann drangsaliert und gibt trotzdem nicht auf. Die Idee, im eigenen Haus ein Bed & Breakfast zu eröffnen, ist super, auch wenn ich das wahrscheinlich nicht könnte.

Mir hat gefallen, dass das Buch nicht zu kitschig war. Wir kennen das alle, vor allem im Frauenroman-Genre: Verlassene Single-Frau trifft auf man ihrer Träume und alles wird auf einmal super. Auch wenn man schon eine Ahnung hat, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt, stand für mich nicht die Liebesgeschichte im Vordergrund, sondern die Entwicklung der Protagonistin zu einer starken Frau, die sich nicht unterkriegen lässt.

Dass sie dabei noch viele andere Singles im Rahmen des Kochwettbewerbs kennenlernt, ist ein netter Nebeneffekt. Auch hier haben mir die unterschiedlichen Charaktere sehr gut gefallen. Jeder in sich war schlüssig, das jeweilige Handeln nachvollziehbar. Toll war auch, dass die Autorin hier nicht immer auf heile Welt und Harmonie wert gelegt hat - das hat das Ganze für mich authentisch gemacht.

Das Buch sollte man auf keinen Fall hungrig lesen, denn es wird gekocht und gefachsimpelt was das Zeug hält. Es ist eine Homage an regionale Produkte und ihre Vielfalt und auch wenn ich sicher nicht jeden Tag eine Kräuterwanderung für mein Abendessen unternehmen werde, hatte ich Lust, den Kochlöffel zu schwingen. Toll ist, dass sich hinten im Buch auch ganz viele Rezepte verstecken, von denen ich sicher das ein oder andere nachkochen werde.

Zwischendrin allerdings gab es für mich die ein oder andere Länge. Hier wurde mir zu viel geredet bzw. gekocht und die Handlung ging für meinen Geschmack etwas zu langsam voran. Das hat sich gegen Ende allerdings wieder geändert. Hier ging es dann Schlag auf Schlag und es blieben keine Fragen offen.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich konnte etwas abtauchen und mich beim Lesen gut entspannen. Von mir gibt es deswegen 4 Sterne!