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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2021

Krass!

Die Angst der Schweigenden
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Puh, ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll... Gleich vorweg: Das Buch ist kein typischer Thriller, auch wenn es auf den ersten Blick diesen Anschein hat. Trotzdem ist der Plot spannend - aber auch ...

Puh, ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll... Gleich vorweg: Das Buch ist kein typischer Thriller, auch wenn es auf den ersten Blick diesen Anschein hat. Trotzdem ist der Plot spannend - aber auch verwirrend. Ehrlich gesagt lässt mich das Buch etwas ratlos zurück.

Im Mittelpunkt steht - wie bereits der Klappentext verrät - Inna. Mit ihr wurde ich gar nicht warm. Vor allem anfangs habe ich mir sehr schwer getan, überhaupt zu verstehen, was sie macht und wieso. Sie ist sehr speziell, was es für den Leser nicht gerade leicht macht, sich in sie hineinzuversetzen oder ihre Handlungen nachzuvollziehen.

Das wird mit der Zeit besser. Denn auch wenn der eigentliche Handlungsstrang nur wenige Tage umfasst und das meiste davon in einer Nacht spielt, gibt es immer wieder Rückblenden, in denen die Protagonistin von ihrer Vergangenheit erzählt. Und das ist sehr harte Kost. Um nicht zu spoilern, werde ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen, aber man sollte starke Nerven haben.

Parallel dazu gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang. Wie er zum ersten verläuft, wird auch erst mit der Zeit deutlich, fügt sich dann aber sehr logisch ein und macht das Bild vollständig. Interessant ist hier, dass er aus Sicht eines Kindes erzählt wird, was irgendwie süß, aber gleichzeitig auch erschreckend ist. Er sorgt auf jeden Fall für Gänsehaut und ist mal etwas anderes.

Wie dann alles ineinander greift, war wirklich gut gemacht. Man ärgert sich als Leser fast, dass man nicht selbst schon früher auf die Zusammenhänge gekommen ist.

Trotzdem kann ich das Buch für mich nur schwer einordnen. Auf der einen Seite hat es mir richtig gut gefallen, weil es mal was anderes war und mich zum Staunen gebracht hat. Auf der anderen Seite war es aber nicht immer gut zu lesen, teilweise verwirrend und hart an der Grenze des Ertragbaren. Ich bin froh, dass ich das Buch gelesen habe, aber es gehört auch nicht zu meinen Highlights. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Feenwesen treffen magische Siegel

Tinte & Siegel
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Ich muss gestehen: Nach den ersten 50 Seiten war ich mir nicht sicher, ob das Buch etwas für mich ist. Da ich eher weniger Fantasy lese, ist mir der Einstieg eher schwer gefallen. Ich musste ich erst auf ...

Ich muss gestehen: Nach den ersten 50 Seiten war ich mir nicht sicher, ob das Buch etwas für mich ist. Da ich eher weniger Fantasy lese, ist mir der Einstieg eher schwer gefallen. Ich musste ich erst auf die magischen Wesen und Gegebenheiten einstellen.

Die Welt der magischen Dinge, die der Autor hier einführt, ist sehr komplex und vielschichtig. Man bekommt die Infos allerdings immer nur stückchenweise, sodass man am Anfang wirklich etwas verwirrt ist. Wahrscheinlich geht es Lesern, die öfter in diesem Genre unterwegs sind, aber nicht so. Hier kann etwas Erfahrung helfen, denke ich. Was ich leider zu spät gesehen habe: Am Ende des Buches gibt es ein Glossar mit einigen Erklärungen - das hätte mir wohl den Einstieg etwas erleichtert.

Wenn man dann allerdings erstmal in der Geschichte drin ist und/oder auch einfach abhakt, dass man das ein oder andere eher nicht so durchschaut, dann ist das Ganze echt witzig. Mir gefällt die Idee, mit verschiedenen Tinten Siegel zu malen, die dann wiederum etwas Cooles bewirken.

Mit Al MacBharrais ist dem Autor auch eine sehr sympathische Hauptfigur gelungen - sehr skurril, aber mit dem Herz am rechten Fleck. Mir hat es gut gefallen, dass man ihn direkt begleitet hat, denn das Buch ist aus seiner Perspektive in der Ich-Form geschrieben.

Aufgebaut ist die Geschichte chronologisch. Nur ab und zu gibt es kleine Rückblenden, in denen man etwas über die Hauptfigur und ihre Vergangenheit erfährt. Eine sehr abwechslungsreiche Idee war es auch, dass es eine "Geschichte in der Geschichte" gibt.

Was mir aber leider gar nicht gefallen hat, war die teilweise sehr derbe Sprache. Besonders am Anfang des Buches war es mir zu viel. Dort wurde ziemlich geflucht und viel Fäkalsprache verwendet. Das finde ich einfach überflüssig und der Plot wäre mit einem gemäßigteren Ausdruck auch nicht schlechter gewesen.

Insgesamt bin ich froh, dass ich "Tinte & Siegel" gelesen habe, denn ich habe mit dem Buch mal über meinen Tellerrand herausgeschaut. Allerdings habe ich mir am Anfang sehr schwer getan und auch die Ausdrucksweise war nicht immer meins. Ich denke deswegen, dass ich die Reihe nicht weiter verfolgen werde.

Von mir gibt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Abgeschnitten...

Thousand Islands - Ein rätselhafter Mord
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Am Klappentext fand ich das Szenario so spannend: Man sitzt wegen eines Sturms auf einer Privatinsel fest, eine Person wird vermisst - oder wurde sie ermordet? Die Plotidee ist zwar nicht neu, aber da ...

Am Klappentext fand ich das Szenario so spannend: Man sitzt wegen eines Sturms auf einer Privatinsel fest, eine Person wird vermisst - oder wurde sie ermordet? Die Plotidee ist zwar nicht neu, aber da ich ein großer Fan von Agatha Christie und klassischen Krimis bin, habe ich darauf losgelesen.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Shana Merchant, einer Ermittlerin, die mit eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Interessant war die Ich-Form, die man sonst in Krimis selten findet. Anfangs war es etwas gewöhnungsbedürftig, aber da man auch viel über die Gefühle und Hintergründe der Protagonistin erfährt, hat es gut gepasst.

Hier wäre ich dann aber auch bei meiner Kritik: Es dreht sich so viel um Shana Merchant, dass der eigentliche Fall ganz schön in den Hintergrund rückt. Immer wieder erfährt man Bruchstücke, was ihr in der Vergangenheit schlimmes passiert ist und weshalb es ihr auch im aktuellen Fall schwer fällt, die Nerven zu behalten. An sich ganz interessant - aber es hätte einen eigenen Band füllen können. Vor allem, weil die Informationen hier eher spärlich fließen und am Ende auch noch viele Fragen offen bleiben. Da es wahrscheinlich weitere Bände geben wird, ist das natürlich ein Cliffhanger, der wieder aufgegriffen werden kann.

Der eigentliche Fall rund um den Vermissten auf der Insel ist abgeschlossen. Allerdings fand ich die Entwicklung auch hier etwas zäh, bis es am Ende dann richtig schnell geht. Leider bekommt man als Leser nicht sehr viele Informationen, um wirklich miträtseln zu können. So bleibt die Spannung zwar bis kurz vor dem Ende sehr hoch, aber man fühlt sich auch etwas alleingelassen.

Insgesamt wurde ich unterhalten und das Buch war angenehm zu lesen. Jedoch ist es für mich nichts, was mir lange im Gedächtnis bleibt. Von mir gibt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Mord nach Vorlage

Hexenjäger
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Die Idee, dass ein Mörder nach der Anleitung auf einem Buch mordet, ist nicht neu. Mich hat aber vor allem der Aspekt der Hexenjagd interessiert und wie der Autor es schafft, diese in die Gegenwart zu ...

Die Idee, dass ein Mörder nach der Anleitung auf einem Buch mordet, ist nicht neu. Mich hat aber vor allem der Aspekt der Hexenjagd interessiert und wie der Autor es schafft, diese in die Gegenwart zu bringen.

Es geht auch sofort mit dem ersten Mord los. Gefallen hat mir, dass es zwar brutal zugeht, der Autor das Ganze aber nicht über Seiten ausschlachtet, sondern kurz darstellt. Das lässt Raum für eigene Gedanken und Vorstellungen und so können meiner Meinung nach auch Leser mit weniger starkem Magen des Buch lesen.

Dann wurde es für meinen Geschmack aber etwas zäh. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit von Kommissarin Jessica Niemi, die aber nicht so recht zur eigentlichen Haupthandlung passen. Dadurch geht der Lesefluss etwas verloren, weil man immer wieder unterbrochen wird und die Rückblenden ein bisschen zufällig eingestreut werden. Ich habe während des Lesens gedacht, dass hier sicher noch ein Gegenwartsbezug hergestellt wird, was aber nicht wirklich der Fall war. Vielleicht muss man sich hier noch ein bisschen gedulden, bis die beiden weiteren Bände der Trilogie erscheinen.

Aber auch in der Haupthandlung geht es eher langsam voran. Es gibt viele Hinweise und es wirkt, als hinterlasse der Mörder absichtlich Spuren - aber so wirklich zielführend scheinen sie nicht zu sein. Ich muss zugeben, dass ich zwischendurch etwas gelangweilt war. Die Spannung ist auf jeden Fall etwas abgeflaut.

Das ändert sich dann gegen Ende, hier geht es dann nämlich Schlag auf Schlag - und für meinen Geschmack etwas zu schnell. Ich habe teilweise zurückgeblättert, weil ich dachte, etwas überlesen zu haben. Es bleiben auch noch viele Fragen offen, nicht alles fügt sich zusammen. Ich denke, das wird dann in den beiden Folgeteilen aufgeklärt und zusammengeführt.

Insgesamt konnte ich "Hexenjäger" aber nicht ganz überzeugen. Die Trilogie werde ich aber trotzdem weiterverfolgen, da in der Story an sich viel Potential steckt. Von mir gibt es für den Auftakt 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

15 Jahre danach

Die Sekte - Dein Albtraum nimmt kein Ende
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Auch wenn die Handlung dieses Teils 15 Jahre nach den Geschehnissen der ersten beiden Bände spielt und einen ganz neuen Aspekt behandelt, sollte man meiner Meinung nach die Vorgänger kennen, denn sonst ...

Auch wenn die Handlung dieses Teils 15 Jahre nach den Geschehnissen der ersten beiden Bände spielt und einen ganz neuen Aspekt behandelt, sollte man meiner Meinung nach die Vorgänger kennen, denn sonst kennt man die Zusammenhänge nicht und das bringt einen um den Lesegenuss.

Obwohl ich zwischen Teil 2 und 3 eine recht lange Pause eingelegt habe, kam ich sehr schnell wieder in die Geschichte hinein. Mittlerweile ist Sofia Mutter und hat sich ein Leben ohne die Sekte aufgebaut, scheint aber immer noch durch ihre Vergangenheit geprägt zu sein. Und natürlich mischt sich auch Franz Oswald wieder in ihr Leben ein...

Natürlich musste es sein, dass diese Verbindung wieder hergestellt wird, sonst würde der Plot nicht funktionieren. Aber genau das ist es auch, was mich an diesem dritten Teil so stört: Das Verhalten von Sofia ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar gewesen. Anstatt mit ihrem neuen, glücklichen Leben weiterzumachen und der Sekte einfach den Rücken zugekehrt zu lassen, lässt sie sich wieder beeinflussen. Ich war richtig ärgerlich, als ich das gelesen habe, und es war für mich zum Teil auch unglaubwürdig.

Das lag auch am Verhalten ihrer Tochter, die ich sehr, sehr unsympathisch fand. Ihr Verhalten empfand ich als noch schlimmer als das ihrer Mutter und auch wenn man als Teenie gerne gegen die Eltern rebelliert, ging das Buch an einigen Stellen für mich zu weit. Man sollte sexuelle Handlungen zwischen Minderjährigen und Erwachsenen einfach nicht als "Normalität" darstellen.

Kurz gesagt, alles rund um Sofia und ihre Familie konnte mich nicht überzeugen. Spannend hingegen war der neue Aspekt, der von der Autorin hineingebracht wurde, nämlich die Erziehung und das Leben von Franz Oswalds Söhnen, den Zwillingen, die man schon im Vorgängerband kurz kennengelernt hat. Diese Passagen wurden aus Sicht eines der Jungen geschildert und haben bei mir für Gänsehaut gesorgt. Denn hier zeigen sich die perfiden Methoden, die vom Sektenführer angewendet werden und die schon im ersten Teil dafür gesorgt haben, dass ich das Buch nicht weglegen konnte. Erschreckend, erschütternd und gerade deswegen faszinierend.

Alles in allem war es schon ein würdiger Abschluss und ein kleines bisschen offen ist das Ende auch - allerdings sieht es nicht so aus, als würde es einen weiteren Band geben. Für mich war es aber, vor allem durch das Verhalten von Sofia und ihrer Tochter, der schwächste Teil der Trilogie. Deshalb gibt es von mir auch nur 3 Sterne.

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