Profilbild von kaeferchen

kaeferchen

Lesejury Star
offline

kaeferchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kaeferchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2024

Interessante Geschichte zu überhastet erzählt

The Last Dragon King - Die Chroniken von Avalier 1
2

Der Drachenkönig sucht eine Frau, die ihm einen Erben gebärt. Dafür kommen nur Frauen infrage, die über eine ausreichend starke Magie verfügen. Arwen hält sich für unmagisch und ungeeignet, bis die Witterer ...

Der Drachenkönig sucht eine Frau, die ihm einen Erben gebärt. Dafür kommen nur Frauen infrage, die über eine ausreichend starke Magie verfügen. Arwen hält sich für unmagisch und ungeeignet, bis die Witterer des Königs sie zur Brautschau mitnehmen. Es wiederstrebt Arwen, nur als Körper betrachtet zu werden. Sie möchte aus Liebe heiraten. Allerdings löst die Gegenwart des Königs immer mehr Gefühle in ihr aus…

Den Anfang der Geschichte empfand ich als etwas holprig. Ein paar viele Wiederholungen und die Gespräche irgendwie nicht ganz rund. Dies legt sich mit der Zeit aber.

Nach dem Start hatte ich keine genaue Vorstellung, wohin sich die Geschichte entwickeln würde und so konnte mich die Handlung mehrfach überraschen. Allerdings empfand ich leider viele Ereignisse als zu schnell abgearbeitet. Alles geht Schlag auf Schlag, es passiert so unglaublich viel auf wenigen Seiten, aber kaum etwas wird intensiver ausgebaut und so bleiben sowohl die Spannung als auch die Emotionen mehrfach auf der Strecke.

Zudem hatte ich so manches Mal meine Probleme mit den Entscheidungen der Figuren.
Sie werden angegriffen und sind wütend. Ihre Reaktion darauf ist ein unvorbereiteter, völlig überhasteter Gegenschlag, der natürlich ziemlich daneben geht… Praktischerweise hält der Feind aber monatelang die Füße still, als es den Hauptfiguren gerade in den Kram passt. So ganz passte es für mich nicht.

Arwen stellt sich als mutige, kämpferische Protagonistin vor. Seit ihr Vater tot ist, geht sie jagen und versorgt damit die Familie. Anfangs zeigt sie diese Kämpfernatur auch noch am Hof, sagt, was sie denkt, und hinterfragt Dinge. Leider verliert Arwen im Mittelteil ihren Biss, es fiel mir dann schwerer, ihrer wechselnden, teils jammernden Gedankengänge nachzuvollziehen.

König Valdren ist mir teilweise etwas zu launisch. Allerdings muss man ihm wohl die dramatische Lage, in der er steckt, zugute halten. Die Eindrücke zu seinem Volk fand ich sehr spannend. Gern hätte ich noch mehr über die Natur der Drachen, die verschiedenen Arten und die anderen Reiche erfahren – letzteres wird dann wohl in den Folgebänden der Fall sein.

Fazit

Sehr ereignisreiche, oft aufregende Handlung, in der unglaublich viel passiert. Leider werden die meisten Ereignisse viel zu schnell abgearbeitet, sodass es schwierig ist, zwischen all den Wendungen hinterher zu kommen. Es gibt gefühlvolle und dramatische Szenen, aber aufgrund des zu hohen Tempos konnte ich die meiste Zeit weder nachfühlen noch mitfiebern.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 28.04.2024

die Spinne nervt

Lesen NERVT! – Bücher? Nein, danke! (Lesen nervt! 1)
0

Die Idee dieses Buches fand ich total interessant, die Umsetzung überzeugt mich leider nicht.

Dies beginnt schon bei der Optik. Das Cover ist toll. Die Innenseiten sind überwiegend braun mit schwarzem ...

Die Idee dieses Buches fand ich total interessant, die Umsetzung überzeugt mich leider nicht.

Dies beginnt schon bei der Optik. Das Cover ist toll. Die Innenseiten sind überwiegend braun mit schwarzem Text und kleinen farbigen Zeichnungen, was ich insgesamt als stimmig empfinde. Im Kontrast dazu gibt es aber einige Seiten mit farbigen Kästen, die unangenehm grell daherkommen.

Inhaltlich weiß ich nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll.
Spinnendame Karoline Weberknecht wehrt sich dagegen, dass jemand in der Bibliothek Bücher aus dem Regal zieht, schließlich wird dadurch ihr liebevoll errichtetes Spinnenwebenhaus (was ich tatsächlich ziemlich gelungen finde) zerstört. Daher versucht sie die Person davon zu überzeugen, dass Lesen ohnehin total blöd ist.
Soweit, so gut.

Doch ihre Beweiskette sind eine Reihe von Aufgaben – die vom Schwierigkeitsgrad nicht aufeinander aufbauen:
– ein Text, in dem einzelne Buchstaben fehlen,
– ein Text, in dem Wörter durch Bilder ersetzt wurden,
– ein Lückentext, bei dem man verschiedene zur Auswahl stehende Wörter einsetzen kann und dadurch einen lustigen Inhalt erhält,
– ein laaaaaanges Märchen.

Die einzelnen Texte sind kleine Geschichten, die aber völlig unabhängig voneinander sind, sodass die einzige fortlaufende Handlung die verrückte Spinne mit ihren Aufgaben ist, die letztlich einsehen muss, dass die Geschichten ja doch ganz interessant und witzig (behauptet sie, aber Humor ist ja sehr subjektiv…) sind.

„Lustiges und interaktives Erstlesebuch ab 7 Jahren | für Mädchen und Jungen, die Bücher normalerweise doof finden“ heißt es in der Produktbeschreibung. Dass gerade Aufgaben aber Lesemuffel motivieren sollen, finde ich ein wenig schwierig. Zumal speziell die erste Aufgabe, bei der wahllos einzelne Buchstaben im Text fehlen, viele Leseanfänger:innen schon vor ziemlich große Schwierigkeiten stellen dürfte.
Dass die schräge Spinne dann auch noch mehrfach die selben Wörter falsch schreibt (Närven, närvt), ist natürlich auch suboptimal für den Lerneffekt.

Für mich funktioniert das Konzept des Buches nicht. Eine gewisse Neugier, nob Band 2 genauso aufgebaut ist, habe ich aber trotzdem entwickelt.

Veröffentlicht am 28.04.2024

Spannend und wendungsreich

The Serpent and the Wings of Night (Crowns of Nyaxia 1)
0

Oraya ist ein Mensch, wächst aber unter Vampiren auf. Beiden Welten fühlt sie sich nicht wirklich zugehörig. Für die Vampire ist sie Beute und muss immer auf der Hut sein. Aber das Leben unter den Blutsaugern ...

Oraya ist ein Mensch, wächst aber unter Vampiren auf. Beiden Welten fühlt sie sich nicht wirklich zugehörig. Für die Vampire ist sie Beute und muss immer auf der Hut sein. Aber das Leben unter den Blutsaugern hat sie auch von ihrer Menschlichkeit entfernt, da sie zum Kämpfen und Töten ausgebildet wurde.
Um ihre menschliche Schwäche abzustreifen, nimmt sie am Kejari-Turnier teil, dessen Gewinner ein Wunsch gewährt wird.
Alle ihre Gegner sind Vampire. Um die Prüfungen zu überstehen, sind Bündnisse notwendig. Daher schließt sich Oraya mit Raihn zusammen, der zu den Feinden ihres Vater gehört und ihr Untergang sein könnte – denn je länger sie zusammenarbeiten und gemeinsam trainieren, desto weniger ist sich Oraya sicher, dass sie Raihn im entscheidenden Moment wird töten können…

Um das Kejari zu gewinnen, müssen 5 Prüfungen bestritten werden. Die Teilnehmer kämpfen nicht nur gegeneinander, sondern werden zudem mit unbekannten Aufgaben und Gegnern konfrontiert. Da die Prüfungen, die alle 100 Jahre stattfinden, immer anders sind, kann Oraya sich nur vage auf das Turnier vorbereiten.
Die Prüfungen finden in bestimmten Abständen statt. Dazwischen leben die Teilnehmer:innen zusammen, teilweise isoliert von der Außenwelt, trainieren und bereiten sich vor. Zudem können in den Wettkampfpausen Bündnisse geschmiedet und gefestigt werden – so bleibt auch Oraya und Raihn Zeit, sich gemeinsam vorzubereiten und sich kennenzulernen. Die langsame Veränderung ihrer Haltung zueinander ist nachvollziehbar dargestellt.

Die Wettkämpfe sind brutal und blutig. Mit Einfallsreichtum begegnet Oraya den Aufgaben und kann trotz ihrer geringeren Kräfte aufgrund ihres jahrelangen Trainings mit den Vampiren mithalten. Dennoch ist ihr menschlicher Körper sehr verletzlich, was ihr immer wieder zum Verhängnis wird.
Nun rechnet man ja nicht unbedingt damit, dass die Protagonistin in der Mitte des Buches plötzlich stirbt – dennoch fand ich die Geschehnisse unglaublich spannend und habe durchweg mit Oraya mitgefiebert.

Einige der Wendungen am Ende kommen nicht unerwartet, deswegen sind sie aber nicht weniger interessant, denn es bleibt die Frage, wie die Figuren mit dieser neuen Situation umgehen werden.

Die Welt mit ihren Göttern, den verschiedenen Reichen und Vampirrassen war für mich noch nicht komplett durchsichtig – allerdings habe ich die Karte und das Glossar auch erst relativ spät entdeckt. Hier hoffe ich im nächsten Band auf noch ein paar mehr Beschreibungen aller Zusammenhänge. Ebenso fand ich den Umgang mit der Magie zwar interessant, wünsche mir aber noch weitere Erklärungen, warum sie wie funktioniert.

Der Schreibstil ist bildhaft und flüssig. Oraya ist die Ich-Erzählerin der Geschichte, was entsprechend nur Einblicke in ihre Gedanken ermöglicht. Die Sprache der Figuren ist relativ derb – es wird viel geflucht, was zu den Charakteren passt. Dabei mochte ich, dass für die Welt mit ihren Göttern eigene Flüche geschaffen wurde – schade, dass nicht auch für das sehr häufig auftretende „f*ck“ eine Alternative erfunden wurde.

Fazit

Blutige, abwechslungsreiche Prüfungen stellen Oraya mehrfach vor Herausforderungen – doch die größte Herausforderung sind die notwendigen Bündnisse, die ihr Herz und ihr Gewissen in Aufruhr versetzen. Die Handlung bietet viele aufregende und dramatische Wendungen. Auch wenn das Ende nicht überraschend kommt, fand ich die Geschichte dennoch sehr spannend.

Veröffentlicht am 28.04.2024

Tolle Geschichte mit vielen Informationen

Als Ela das All eroberte
0

Die Idee des Buches – Mädchen im Rollstuhl möchte Astronautin werden – hat mich bei der Verlagsvorschau direkt angesprochen. Und das Buch hat mir wirklich gut gefallen.

Ela und ihr Freund Ben lieben den ...

Die Idee des Buches – Mädchen im Rollstuhl möchte Astronautin werden – hat mich bei der Verlagsvorschau direkt angesprochen. Und das Buch hat mir wirklich gut gefallen.

Ela und ihr Freund Ben lieben den Weltraum und den Sternenhimmel. Da die zwei sich über ihr Lieblingsthema austauschen („Wusstest du, dass…?“), sind ganz viele Informationen in die Handlung eingebunden. Teilweise kommen hier viele Fakten innerhalb weniger Sätze – ein paar Themen davon werden im Anhang des Buches erneut aufgegriffen und etwas ausführlicher erklärt.

Nach einem Ausflug zum Planetarium beschließt die lebenslustige und wissbegierige Ela, dass sie Astronautin werden will. Nachdem ihr mehrfach gesagt wird, dass es aufgrund der hohen Anforderungen schwierig werden könnte, entwerfen Ben und Ela einen Trainingsplan, um Elas Fähigkeiten und Wissen zu testen und auszubauen. Die Kinder sind dabei sehr kreativ und Ela meistert viele Aufgaben. Aber ganz problemfrei verläuft die Vorbereitung nicht… Ela ist niedergeschlagen – und wird ganz toll aufgefangen und bestärkt, an ihren Zielen festzuhalten.

Es ist eine Geschichte über Träume, für die es sich zu arbeiten lohnt. Über Rückschläge und die Erkenntnis, dass viele Wege ans Ziel führen können. Und über eine Freundschaft voller Verständnis und Unterstützung.

Warum Ela im Rollstuhl sitzt, wird in der Geschichte nicht erwähnt. Im Anhang wird das Thema kurz aufgegriffen – dass man nicht immer auf alles Antworten bekommt und kein Recht auf persönliche Informationen anderer Menschen hat.
Ela meistert ihren Alltag und lässt sich von kaum etwas abhalten. Teilweise ist es ihr Umfeld, das meint, ihr Einschränkungen vorgeben zu wollen oder sie auf den Rollstuhl reduziert. So fragt ein Schaffner im Zug, wo der Rollstuhl denn raus wolle… Ben und Ela reagieren auf diese unpassende Bemerkung ziemlich cool.
Aber natürlich gibt es trotzdem Situationen, in denen Ela auf Hindernisse stößt – und nicht jedes alles lässt sich aus eigener Kraft überwinden.

Die Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend. Es gibt viele farbige Grafiken und bunte Überschriften. Der Schreibstil ist insgesamt leicht verständlich.
Im Anhang gibt es noch einige Fakten zum Weltraum, der Raumfahrt (im Wandel) und Planeten.
Ein zweiter Anhang beschäftigt sich mit Fragen rund um Ela und ihr Verhalten. Dabei werden die kleinen LeserInnen teilweise direkt angesprochen und zu ihren eigenen Erlebnissen und Wünschen befragt.

Fazit

Die Welt ist im Wandel. Was heute nicht geht, könnte in 10 oder 20 Jahren bereits möglich sein. Und wenn etwas nicht auf direktem Weg geht, hilft vielleicht in kleiner Umweg.
Die Geschichte von Ela bestärkt darin, sich von Hindernissen nicht abhalten zu lassen, gibt ganz viele Fakten zum Thema Weltraum und Raumfahrt und Einblicke in das Leben mit Behinderung (fast) ohne dabei belehrend daherzukommen.

Veröffentlicht am 28.04.2024

Spannende Themen mit einigen Längen

Lakestone Campus of Seattle, Band 1: What We Fear (SPIEGEL-Bestseller mit Lieblingssetting Seattle)
0

Um das Geld für eine lebensrettende Operation für ihren Bruder zu bekommen, hat Harlow sich in das System einer Bank gehackt – und wurde erwischt. Statt ins Gefängnis zu müssen, wird ihr ein Studienplatz ...

Um das Geld für eine lebensrettende Operation für ihren Bruder zu bekommen, hat Harlow sich in das System einer Bank gehackt – und wurde erwischt. Statt ins Gefängnis zu müssen, wird ihr ein Studienplatz angeboten, der aber an einige Bedingungen geknüpft ist. Harlow darf sich nichts mehr zu Schulden kommen lassen.
Da sie niemandem von ihrer Vergangenheit erzählen möchte, verstrickt sie sich in ein Netz aus Lügen, dass ihre neuen Freundschaften auf eine wackelige Basis stellt. Besonders die zum stummen Zack, mit dem sie sich von Anfang an auf einer Wellenlänge befindet.

Das Hackerthema finde ich total spannend und war definitiv mal etwas andres.
Aber auch Zacks Gebärdensprache und Harlows Versuch, ein technisches Hilfsmittel zu schaffen, ist ein sehr interessanter Aspekt der Geschichte.

Harlow ist eine mutige, sympathische junge Frau. Zahlen liegen ihr und am Computer beweist sie außergewöhnliche Fähigkeiten. Für ihre Familie würde sie alles tun und nimmt dafür einige Schwierigkeiten auf sich. Das Studium ist ein Neuanfang für sie, eine unerwartete Chance, die aber auch Herausforderungen mit sich bringt, da Harlow für ihr Stipendium bestimmte Leistungen erzielen muss. Dass sie mit niemandem über ihre Vergangenheit, die sie nach und nach einholt, sprechen darf, zerrt an ihren Nerven.

Auch Zack war mir sehr sympathisch. Aufgrund eines Gendefekts kann er nicht sprechen. Meist kommuniziert er per Zettel und Stift, da nur wenige Menschen in seinem Umfeld die Gebärdensprache beherrschen. Ehrlichkeit ist ihm sehr wichtig, da er in der Vergangenheit einige schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Zack und Harlow lernen sich durch Zufall kennen, finden aber direkt einen Draht zueinander. Langsam entwickelt sich eine Freundschaft – und eine Idee in Harlows Kopf, wie sie Zacks Kommunikation vereinfachen kann.

Die Geschichte hält einige gefühlvolle Passagen bereit – ich mochte die langsame Annährung der Figuren und den Blick in Zacks dramatische Vergangenheit.
Auch Spannung hat die Geschichte zu bieten, denn trotz aller guten Vorsätze kann Harlow ihre Hacker-Vergangenheit nicht völlig abschütteln.
Leider gibt es aber auch viele langatmige Sequenzen, weil Harlow nach und nach so in ihre Probleme verstrickt wird, dass es immer wieder ähnliche Beschreibungen von immer gleichen Abläufen gibt.
Zudem gibt es so viele Geheimnisse und Lügen, dass sich zwangsläufig einige Dramen entwickeln, welche das Buch unnötig in die Länge ziehen.

Das Ende hat mir wieder sehr gut gefallen. Es wird aufregend und dramatisch, mit einigen Wendungen.

Fazit

Zwei Figuren mit spannenden Hintergründen und eine angenehme Art der Annährung – wenn nur nicht all die Lügen wären, die zu allerlei unnötigem Drama und einigen Längen führen…