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Veröffentlicht am 26.10.2016

Geschichte voller Überraschungen

Goddess of Poison - Tödliche Berührung
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Die 17-jährige Twylla ist die wiedergeborene Tochter zweier Götter. Dies verleiht ihr die Ehre, als Tochter der Königin aufgezogen zu werden und mit dem Prinzen verlobt zu sein. Doch auch die Bürde, die ...


Die 17-jährige Twylla ist die wiedergeborene Tochter zweier Götter. Dies verleiht ihr die Ehre, als Tochter der Königin aufgezogen zu werden und mit dem Prinzen verlobt zu sein. Doch auch die Bürde, die Todesurteile der Königin mit ihrer giftigen Haut zu vollstrecken, geht damit einher. Niemand außer der Königsfamilie darf Twylla berühren, da jeder Hautkontakt tödlich ist. Und so fristet Twylla einsam ihr Dasein, bis ihr Verlobter wieder auftaucht und ihr ein Wächter an die Seite gestellt wird, der von den ganzen Regeln am Hof wenig hält...

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz leicht: Es ist ein sehr eigenwilliges Königreich, in dem Twylla da lebt, mit ziemlich schrägen Sitten und Gesetzmäßigkeiten. Doch mit der Zeit findet man sich in dieser fremden Welt zurecht und versteht die Regeln, die die Königin ihrem Volk und Twylla auferlegt. Es eröffnet sich eine ebenso faszinierende wie erschreckende Welt, die noch einige Überraschungen bereithalten wird.

Ich-Erzählerin Twylla ist eine interessante Figur, doch ich brauchte einige Seiten, um mit ihr warm zu werden. Was sie tun muss, ist grausam, und die Königin droht mit dem Leben ihrer Familie, sollte sie sich wiedersetzen. Und doch ist Twylla irgendwie freiwillig in diese ganze Geschichte hineingeraten und ihr Widerstand zunächst eher gering. Nicht nur Twylla muss erkennen, dass längst nicht alles so ist, wie es scheint.
So entwickelt sich aus einer zunächst mystisch-unheimlichen Geschichte eine unglaublich spannende und dramatisch Handlung, die einige unerwartete Wendungen bereithält.
Durch Twyllas gedanklichen Rückblicke in ihre Vergangenheit ist die Handlung abwechslungsreich und gibt Einblick, wie das Leben der jungen Frau vorher war. Dank der Perspektive kann der Leser dabei an all ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben.
Ihr neuer Wächter Lief, der mit seiner frechen, charmanten Art sofort Sympathie weckt, sorgt für manch lustigen Moment. Und auch einige Gefühle hat die Geschichte zu bieten.

Je mehr ich las, desto schwerer war es, sich der Handlung wieder zu entziehen. Zwar gab es kürzere, leicht langatmige Passagen, insgesamt bietet die Handlung aber viele Ereignisse und ein hohes Tempo. Ein Netz aus Lügen und Intrigen wird aufgedeckt. Dabei gab es für mich absolut unerwartete Überraschungen, richtige Schockmomente zum mitfiebern und mitleiden. Besonders das letzte Drittel hat es in sich, bevor die Geschichte dann mit einem zwar offenen, aber doch versöhnlichen (=kein Cliffhanger, einige Handlungsstränge abgeschlossen) Ende daherkommt.

Eine Geschichte voller Überraschungen. Nachdem ich mich in die fremde Welt hineingefunden hatte, konnte ich mich ihrer Faszination kaum noch entziehen. Die Handlung bietet Dramatik, Gefühl und viele unerwartete Ereignisse. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 26.10.2016

kein Harry-Potter-Fan? – kein Problem!

Fangirl auf Umwegen
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Also, wo fange ich an!? Ich kenne Harry Potter nicht – zumindest die Bücher nicht. Als Jugendliche habe ich wenig Fantasy gelesen, dann schaute ich den ersten Film und irgendwie reizten mich danach die ...


Also, wo fange ich an!? Ich kenne Harry Potter nicht – zumindest die Bücher nicht. Als Jugendliche habe ich wenig Fantasy gelesen, dann schaute ich den ersten Film und irgendwie reizten mich danach die Bücher nicht mehr.

Warum ich das erzähle? Weil Fangirl auf Umwegen eine Hommage an Harry Potter ist.

Die 18-jährige Luna liebt die Buchreihe und als sie die Möglichkeit erhält, zur „Wizarding World of Harry Potter“ in die Universal Studios, Florida, zu fahren, geht für sie ein Traum in Erfüllung. Gemeinsam mit anderen Fans kämpft Luna dort in einer Challenge um ein hohes Preisgeld. Einer der Teilnehmer ist Leo, der Luna immer wieder auf die Palme bringt. Doch gemeinsam kämpft es sich besser... oder etwa nicht?

Also, wie gesagt, ich kenne Harry Potter nicht bzw. nur den ersten Film. Ich habe daher nur eine geringe Vorstellung der wichtigsten Figuren. Das war es dann aber auch schon. So fiel es mir schwer, manche Anspielungen auf Buchszenen und Charaktere nachzuvollziehen. Ebenfalls konnte ich bei den Challengerätseln nicht mitkniffeln.

Aber das alles macht gar nichts – das Buch war trotzdem klasse!

Luna und Leo sind abwechslungsreiche Charaktere, die besonders miteinander immer wieder für aufregende Szenen sorgen – denn irgendwie gehen sie einander immer an die Gurgel, sodass es jede Menge Drama und Emotionen gibt.
Die Ich-Erzählerin Luna hat dabei einen angenehmen flüssigen Erzählstil. Der Leser kann an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben und so ihre Begeisterung über die Harry-Potter-Welt hautnah miterleben.

Die Challenge ist spannend gestaltet – auch wenn man über die anderen Teilnehmer recht wenig erfährt –, sodass lange nicht absehbar ist, wie Luna und Leo abschneiden werden und besonders das Ende bietet hier nochmal ein paar Überraschungen.

Aber noch viel interessanter ist die Entwicklung der Charaktere. Und hier ist kein Harry-Potter-Wissen notwendig, um sich in die Figuren einzufühlen, die sich mit Themen wie Verlust, Hoffnung oder Zukunftsängsten herumschlagen. Macht Geld wirklich glücklich? Kann man den Wert eines Gegenstandes an seinem Preis messen? Fangirl auf Umwegen bietet tiefgründige Gedanken eingebunden in eine süße Story.

Auch für nicht Potter-Fans lesenswert. Es macht Spaß, die zwei sehr unterschiedlichen Figuren auf ihrer Reise zu begleiten, auf der besonders Luna sich viele Gedanken zu ernsten Themen macht. Ein Buch zum Lachen und Nachdenken.

Veröffentlicht am 26.10.2016

viel Gefühl, weniger Spannung

Glutrot (Elfenblüte, Teil 3)
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Band 3 der Reihe - Vorwissen ist auf jeden Fall erfolderlich, da auf vergangene Ereignisse aufgebaut wird, Rückblicke gibt es kaum.

Die Geschichte von Lilly und Alahrian geht in die dritte Runde. Diesmal ...


Band 3 der Reihe - Vorwissen ist auf jeden Fall erfolderlich, da auf vergangene Ereignisse aufgebaut wird, Rückblicke gibt es kaum.

Die Geschichte von Lilly und Alahrian geht in die dritte Runde. Diesmal steht die Beziehung der sympathischen Figuren im Vordergrund. Die Annährung des Pärchens gestaltet sich nicht immer einfach, da beide sehr unsicher sind und sich in der Welt des anderen nur wenig auskennen. Trotzdem ist es total süß, ihr vorsichtiges Herantasten, das Zögern und Sich-Winden zu beobachten. Es gibt verhältnismäßig viele Gespräche und relativ wenig Handlung.

Insgesamt fehlt es ein wenig an spannenden oder dramatischen Szenen, dafür stehen die Emotionen im Vordergrund.
Erst zum Schluss gibt es doch noch ein wenig Aufregung und ein überraschendes Ereignis, das für weitere Fragen und Spekulationen sorgt.

Schön war der Blick in die Vergangenheit von Alahrian und vor allem Morgan, den man nun nochmal von einer ganz anderen Seite kennenlernt.

Nun fiebere ich aber den Antworten zu meinen Vermutungen entgegen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

bezaubernd schöner Auftaktband

Morgentau. Die Auserwählte der Jahreszeiten (Buch 1)
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Alle hundert Jahre wird eine Hüterin von der Göttin Gaia auserwählt, sie in ihr Reich zu begleiten. Dort lernt sie die vier Söhne Gaias, den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter, kennen, und ...

Alle hundert Jahre wird eine Hüterin von der Göttin Gaia auserwählt, sie in ihr Reich zu begleiten. Dort lernt sie die vier Söhne Gaias, den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter, kennen, und muss sich entscheiden, mit welchem sie die nächsten 100 Jahre leben möchte.
Maya Jasmine Morgentau ist so eine Auserwählte – doch die Göttersöhne sind alle so verschieden. Da fällt die Wahl nicht leicht...


Maya war mir sofort sympathisch. Ihr Zwiespalt zwischen der Ehre, die Auserwählte zu sein, und dem Wunsch, zuhause zu bleiben, ist sehr nachvollziehbar geschildert. Da sie die Ich-Erzählerin der Geschichte ist, erhält der Leser tiefe Einblicke in ihre Gedanken und oft aufgewühlten Gefühle.
Ihre Einstellung, allen vier Männern die gleiche Chance zu gewähren, ist sehr vorbildlich, wo sich doch schon bei der ersten Begegnung eine Tendenz abzuzeichnen scheint.
Doch wer denkt, nun zu ahnen, wie die Geschichte weitergeht, liegt komplett falsch. Denn die Handlung ist absolut nicht vorhersehbar. Jedes Mal, wenn ich dachte, zu wissen, was als nächstes kommt, passierte wieder irgendwas Unerwartetes und gab der Handlung eine völlig neue Wendung.
Dabei strotzt die Geschichte nur so vor Emotionen, sodass es sinnvoll ist, eine Packung Taschentücher parat zu haben.

Ich habe mit Maya mitgefühlt und mitgelitten. Und ich wollte sie schütteln und anschreien. Aber letztlich ist sie eben doch erst ein 18-jähriges Mädchen, dass aus Trotz Entscheidungen trifft, die sich nicht einfach zurücknehmen lassen...

Die Welt der Jahreszeiten, die Jennifer Wolf entwirft, ist sehr faszinierend. Gaias Reich unterliegt ganz eigenen Regeln. Die vier Jahreszeiten-Söhne sind komplett verschieden, sowohl vom Charakter als auch von Aussehen, und zeigen im Umgang mit Maya unterschiedliche Facetten, die nicht bei allen sofort einen sympathischen Eindruck hinterlassen.

Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Es bleiben keine Fragen offen, außer vielleicht: Wer wird die nächste Auserwählte sein?

Eine bezaubernde Fantasygeschichte in einer liebevoll ausgearbeiteten Welt mit sehr unterschiedlichen Charakteren. Die Handlung nimmt immer wieder unerwartete Wendungen und überzeugt dabei mit vielfältigen Emotionen. Ein tolles Buch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

vorhersehbare aber trotzdem unglaublich süße Geschichte

Wolke 7 ist auch nur Nebel
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Es hat unglaublichen Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Moya ist ein spannender Charakter mit teilweise eigenwilligen Ansichten. Statt ihre traurige, verlassene Freundin zu trösten, erklärt Moya, dass Liebe ...

Es hat unglaublichen Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Moya ist ein spannender Charakter mit teilweise eigenwilligen Ansichten. Statt ihre traurige, verlassene Freundin zu trösten, erklärt Moya, dass Liebe und vor allem Liebeskummer Unsinn sind – kein Wunder, dass die Abiturientin manchmal etwas kaltherzig wirkt. Doch schnell lernt der Leser auch andere Seiten von Moya kennen und mit jeder neuen Facette wird sie sympathischer.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht verschiedener Figuren. Moyas Ich-Perspektive nimmt dabei den größten Anteil an, sodass der Leser Einblick in ihre Gedanken und Gefühle erhält, während sie an der Studie, die ihre Gefühle doch unerwartete durcheinander bringt, teilnimmt. Sie hat eine jugendliche, erfrischende Erzählweise, die es ermöglicht, ihren Ausführungen leicht zu folgen.
Ergänzt wird ihre Sicht durch die Ich-Perspektive zwei weiterer Figuren sowie Berichten zur Forschung, die die Handlung schön ergänzen, teilweise kleine Ausblicke geben oder einfach nur Einsichten in die verqueren Theorien der drei Liebestheoretiker.

Die Theorien zur Partnerfindung konnten mir so manches Schmunzeln entlocken, ebenso wie die oft amüsante Handlung und Moyas nüchterne Denkweise.
Die beteiligten Forschungsleiter und Testdurchführer wirken insgesamt sehr fragwürdig und unsympathisch. Einzig den gummeligen Kameramann Luke mochte ich sofort – weil er weiß, dass Kaninchen keine Nagetiere sind ;)
Sehr spannend fand ich die Einblicke ins TV-Geschäft, die sehr realitätsnah wirken. Von Knebelverträgen hört man ja regelmäßig. Dass Szenen und Dialoge so zusammengeschnitten werden, wie der Regisseur es gerade braucht, muss auch Moya am eigenen Leib erfahren. Zwar versucht sie gezielt, dagegen zu arbeiten, doch nicht immer gelingt ihr dies. Dem Leser bringt es aber spaßige Szenen.
Die Geschichte bietet viel Abwechslung. Neben den wissenschaftlichen Ausführungen gibt es witzige Momente, aber auch emotionale und ernste Passagen. Moya reift an ihren Erlebnissen und gerät ins Grübeln über ihre eigenen Ansichten. Ihre Entwicklung ist nachvollziehbar beschrieben.

Der Ausgang der Handlung war für mich sehr vorhersehbar. Bereits bei der ersten Begegnung zwischen zwei bestimmten Figuren war klar, dass es nur so kommen kann. Aber das war gar nicht schlimm, den der Weg dahin war sehr unterhaltsam beschrieben. Es hat Spaß gemacht, Moyas Liebesexperiment zu begleiten.

Dies war mein erstes Buch von Mara Andeck, aber bestimmt nicht das letzte. Trotz vorhersehbarem Ausgang bietet das Buch lustige und gefühlvolle Lesestunden. Moyas Liebesabenteuer ist abwechslungsreich, überzeugt mit einem frischen, flüssigen Erzählstil und die seltsamen Liebestheorien sorgen für manch unerwartetes Experiment.


Vielen Dank an Bastel Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.