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Veröffentlicht am 20.04.2017

Süß wie Apfelstrudel, ohne dabei den Bezug zur Realität zu verlieren

Apfelstrudelküsse
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Katharina ist eine alleinerziehende Mittdreißigerin und immer noch Assistenzärztin, Sie beschließt, Hamburg zu verlassen und am schönen Chiemsee eine Stelle als Kinderärztin anzunehmen.
Doch die idyllische ...


Katharina ist eine alleinerziehende Mittdreißigerin und immer noch Assistenzärztin, Sie beschließt, Hamburg zu verlassen und am schönen Chiemsee eine Stelle als Kinderärztin anzunehmen.
Doch die idyllische Bergkulisse trügt und es ist nicht alles eitel Sonnenschien in ihrer neuen Klinik

Die Assistenzärzte sind intrigant und hinterhältig, der Chef der Klinik nicht wirklich in der Lage, die ernste Situation zu erkennen und dann soll die Kinderklinik auch noch geschlossen werden.

Katharina ist in ihrer Ehre angestachelt und bringt sich in den Klinikalltag ein, um mit neuen innovativen Arbeitsweisen letztendlich die zündende Idee zu haben.

Caroline Lenz hat mit "Apfelstrudelküsse" einen wundervoll kurzweiligen Roman geschrieben, der sich fernab von jeglichem Klischee bewegt.

Die Bewohner des Örtchens Seebruck sind alle herzig und durch den bayrischen Dialekt den sie durchgängig im Buch sprechen, werden sie lebendig und sind mir direkt ans Herz gewachsen.

Katharina ist eine taffe Frau Mitte dreißig, die ihren Platz im Leben noch nicht wirklich gefunden hat, aber dank der Hilfe von Kollegin Lena und dem Lehrer Felix findet sie im Verlauf des Buches zu sich selbst und kann dann auch endlich Apfelstrudelküsse genießen.

Es gibt, wie in jedem guten Buch, auch Charaktere, die mich haareraufend durch die Geschichte begleitet haben. Aber da ist wie im richtigen Leben, man kann eben nicht mit allen gut Freund sein.

Der Klinikalltag wurde sauber recherchiert und ist, für den Leser ohne medizinischen Hintergrund, sehr gut zu verstehen.

Fazit: Wer eine Flucht aus dem Alltag sucht und eine kurze Reise an den wunderschönen Chiemsee unternehmen möchte, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.

Veröffentlicht am 09.04.2017

Abgründig, fesselnd und genial

Auf sanften Schwingen kommt der Tod
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sanften Schwingen kommt der Tod ist die Geschichte eines Mörders, die in kurzen knackigen Kapiteln erzählt wird. Die Handlung ist mit Tagebucheinträgen verwoben, so dass man immer ein weinig von den Gedanken ...

sanften Schwingen kommt der Tod ist die Geschichte eines Mörders, die in kurzen knackigen Kapiteln erzählt wird. Die Handlung ist mit Tagebucheinträgen verwoben, so dass man immer ein weinig von den Gedanken des Täters erfährt, ohne jedoch zu wissen, wer es letztendlich ist.


Die Geschichte lässt mich als Leser immer wieder erfahren, wie die Opfer zu Tode gekommen sind, verzichtet aber dankeswerterweise auf grausame Details und blutrünstige Einzelheiten. So bleibt genügend Raum für Kopfkino und man kann das Buch auch gut mal abends lesen, ohne gleich Angst haben zu müssen, dass die Nachtruhe gefährdet ist


Die Autorin schaffte s durch ihren flüssigen Schreibstil, die Charaktere wirklich lebendig werden zu lassen und den einen oder anderen fiesen Möb mit einzubauen, der mir so gar nicht sympathisch war.
Selbst kleine Nebenrollen werden mit Perfektion bedacht und ich erfahre am Ende des Buches deren Schicksal. Finde ich super gelungen und gekonntt umgesetzt

Veröffentlicht am 01.04.2017

Das Leben schreibt die schönsten Geschichten

Meerblick inklusive
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Magisch angezogen von dem wunderschönen Cover bin ich Anna Rosendahls Einladung gerne gefolgt und habe mich - zumindest gedanklich- in den offenen Strandkorb gesetzt, um Meikes Geschichte zu lesen.

Meikes ...

Magisch angezogen von dem wunderschönen Cover bin ich Anna Rosendahls Einladung gerne gefolgt und habe mich - zumindest gedanklich- in den offenen Strandkorb gesetzt, um Meikes Geschichte zu lesen.

Meikes Leben ist momentan am absoluten Tiefpunkt angelengt - Job weg, Beziehung futsch, und da der Ex noch in der gemeinsamen Wohnung wohnt, Rückkehr ins ehemalige Jugendzimmer bei den Eltern.
Als dann noch Meikes Oma nach Amrum ausbüxt und ihrem alten Leben in Oberhausen Lebe wohl sagt, steht für Meike fest, dass sie der ganze Sache auf den Grund gehen muss. Also packt sie ihre Sachen und reist Oma Elisabeth nach.

Auf Amrum angekommen, bleibt zwar Oma immer noch verschwunden, dafür entdeckt Meike den Zauber der Insel und ihrer Bewohner. Diese sind ihr auf der Suche nach Oma Elisabeth behilflich und so entdeckt Meike nicht nur ihre Liebe zur Insel, sondern kommt auch einem Familiengeheimnis auf die Spur.....

Bemerkenswert finde ich die Begegnung mit dem Feuerschamanen, der Meike eine ganz neue Sichtweise auf sich und ihr Leben bietet und somit Einfluss auf ihre weiteren Entscheidungen nimmt. Denn die Suche nach Oma ist eigentlich eine Suche nach dem eigentlichen Ich von Meike.

Die Protagonisten des Buches sind so lebendig und echt beschrieben, so dass es mir leicht viel,  die Inselbewohner und Meike direkt ins Herz zu schließen. Es gibt auch Charaktere ( Meikes Opa, Meikes Ex-Freund) die solche Stinkstiefel sind, dass es mir um ihre Abfuhr definitiv nicht leid getan hat ich  habe mehr als einmal heftige Verwünschungen  diesbezüglich den beiden  Knalltüten an den Kopf geworfen g


"Meerblick inklusive" ist eine wunderschöne Geschichte, die mich mit gut unterhalten hat. Vor allen Dingen ist sie abwechslungsreich wie ein Tag am Meer - lustig, spannend, manchmal stürmisch. Kurz gesagt, die perfekte Lektüre, um abzutauchen und Strand- bzw. Urlaubsfeeling zu genießen. Lediglich der Schluss ist ein wenig unrund und hat ein paar Fragen zurückgelassen , macht aber somit neugierig auf eine Fortsetzung.


Folgt einfach der Einladung von Anna Rosendahl, genießt den Meerblick aus dem Strandkorb und bildet euch ein eigenes Urteil.


Veröffentlicht am 25.03.2017

Wunderschönes modernes Märchen über eine starke Frau, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt

Der Himmel über Ceylon
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Linda Cuir hat mit diesem wundervollen modernen Märchen ein Buch geschaffen, dass mich von der ersten Seite an begeistert hat.

Im Ceylon der 1960er Jahre begegne ich Anjali, einer Teepflückerin, die zwar ...

Linda Cuir hat mit diesem wundervollen modernen Märchen ein Buch geschaffen, dass mich von der ersten Seite an begeistert hat.

Im Ceylon der 1960er Jahre begegne ich Anjali, einer Teepflückerin, die zwar ein halbwegs glückliches, jedoch sehr entbehrungsreiches Leben auf einer Teepflückerplantage führt.
Das Schicksal meint es anfangs überhaupt nicht gut mir ihr und sie muss Demütigungen, Misshandlungen und Vergewaltigungen ertragen - doch es wäre nicht Anjali, deren Geist und Verstand sie immer wieder aus scheinbar ausweglosen Situationen rettet.
Nach einigen Irrungen und Wirrungen, die ihr das Leben bietet, findet sie Gefallen an der Herstellung von Muschelketten und damit beginnt ein neuer Abschnitt in ihrem Leben-  sie schafft den Absprung aus Ceylon und beginnt in London ein neues Leben.
Geprägt von Erfolgen als Fotomodell, Schmuckhändlerin und Modeschöpferin ist der letzte Teil der Geschichte, der mir immer wieder zeigt, dass es sich, trotz herber Rückschläge, lohnt, ein Ziel vor Augen zu haben und nach vorne zu schauen.

Durch die wirklich wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, den sehr lebensnahen Charakteren mit allen Ecken und Kanten und nicht zuletzt dem Einfallsreichtum der Autorin wurde ich in eine wunderschöne Geschichte entführt, die mich auf der einen Seite nachdenklich und wütend, gemacht hat., auf der anderen Seite war da immer die Hoffnung und die Zuversicht, dass Anjali ihren Weg gehen wird.

Mein Dank geht an Linda Cuir, die mich mit ihrem Buch Teil von Anjalis Leben werden ließ. Sie hat mich mit auf eine Reise durch Anjalis Leben genommen, die mich sehr berührt hat.

Veröffentlicht am 18.03.2017

Stinkstiiefel überdenkt sein Leben und wird handzahm

Nachbar Einsam
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Bernhard ist ein richtiger Stinkstiefel....Nichts und niemand k ann es ihm Recht machen. Besonders Nachbar Dagobert ist Dreh- und Angelpunkt seiner Tiraden.
Auch Bernhards Familie hat unter dem alten Knodderer ...

Bernhard ist ein richtiger Stinkstiefel....Nichts und niemand k ann es ihm Recht machen. Besonders Nachbar Dagobert ist Dreh- und Angelpunkt seiner Tiraden.
Auch Bernhards Familie hat unter dem alten Knodderer zu leiden und zieht sich immer zurück.


Als dann Bernhard eine Herzattacke hat und Nachbar Dagobert ihn ins Krankenhaus bringt, fängt die wundersame Wandlung des Protagonisten an.Er möchte sich nach seiner Entlassung bei Dagobert bedanken....Doch dieser ist spurlos verschwunden....


Malte Klingenhäger schildert ist ruhigen und unaufgeregten Worten einen Krimi, der in der Krimilandschaft seinesgleichen sucht. Schrullige Charaktere, die durch ihre Eigenarten das Buch beleben, ausgefeilte Sätze, die an Wortwitz manchmal nicht zu überbieten sind (Sie sang das Lied der Leidenschaft und er spielte das Klavier) und ein guter Plot lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Der Spannungsbogen ist konstant und lässt dem Leser gerade nur so viel Information zukommen, dass man unbedingt die nächste Seite und dann noch eine und noch eine lesen möchte.
Lediglich der Schluss war einen Tick zu dramatisch und machte das ganze ein wenig unrund. Ansonsten eine gelungene Geschichte über verbitterte Eigenbrötler, falschen Ideologien und der Erkenntnis, das ein Leben ohne Freunde nur ein halbes Leben ist.