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Veröffentlicht am 10.03.2024

Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen

Das Mädchen mit dem Porzellangesicht
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„Das Mädchen mit dem Porzellangesicht“ ist ein Roman aus der Feder von Simone Keil.
Der Puppenmacher Kazuki Kobayashi ist überglücklich, als seine kleine Tochter Miyo zur Welt kommt, doch diese ist in ...

„Das Mädchen mit dem Porzellangesicht“ ist ein Roman aus der Feder von Simone Keil.
Der Puppenmacher Kazuki Kobayashi ist überglücklich, als seine kleine Tochter Miyo zur Welt kommt, doch diese ist in großer Gefahr. Da ihr Vater einen Vertrag mit dem dubiosen Advokaten Francis Fairweather geschlossen hat, der diesem jedes Jahr ein Kind aus seiner Sammlung verspricht – nicht ahnend, dass dieser das Wort „Kind“ nicht nur auf seine Puppen bezieht, sondern auch auf sein menschliches Kind.
Um seine Tochter zu schützen, versteckt er sie hinter einer Maske aus Porzellan, welche sie auf magische Weise vor den Augen des Advokaten beschützen soll, doch das Leben von Miyo ist dadurch von Einsamkeit und Flucht geprägt.
Das Cover des Romans ist sehr edel und besticht durch seine elegante Aufwartung, sodass man das Buch sehr gern in die Hand nimmt.
An den Schreibstil musste ich mich jedoch zunächst gewöhnen. Es ist mir lange nicht so schwer gefallen, in eine Geschichte hineinzufinden. Das liegt nicht an der genialen Idee, die dahintersteckt. Es werden tolle Elemente integriert wie menschlich denkende und fühlende KI-Roboter, magisch erscheinende Wesen, Menschen mit Behinderungen, die im Leben ihren Platz und ihr Glück gefunden haben. Auch die Sprache ist gespickt mit kleinen Andeutungen und Metaphern, die einen beim Lesen immer wieder zum Nachdenken bringen.
Es fehlte mir jedoch immer wieder an tiefergehenden Erläuterungen, die Figuren waren oft zu blass, die Geschehnisse zu schnell abgehandelt.
In einem Großteil der Geschichte war ich vom Gefühl her sehr bedrückt und hatte nur kleine Lichtblicke, die mir das Lesen wenigstens etwas erleichterten. Dadurch hatte ich auch nie das Gefühl, unbedingt weiterlesen zu wollen.
Das Setting im 19. Jahrhundert hat mich tatsächlich auch etwas irritiert. Es handelt sich zwar um einen Fantasy-Roman, jedoch werden auch immer wieder geschichtliche Hintergründe nebenbei eingeworfen. Dies war in meinen Augen unnötig.
Das Ende der Geschichte war überraschend, aber mir leider etwas zu einfach gelöst.
Auch wurden für mich offene Fragen nicht wirklich abschließend beantwortet, sodass ich das Buch etwas unzufrieden schließen musste.
Fazit:
Eine sehr schöne und interessante Idee, in der noch mehr Potential steckt und der sicher ein paar mehr Seiten gut getan hätten.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Eine Playlist, die Rätsel aufgibt

Playlist
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Mit „Playlist“ setzt Sebastian Fitzek seine Tradition der Psychothriller fort. Dieser nimmt Bezug auf die beiden Vorgänger „Der Augensammler“ und „Der Augenjäger“, kann aber auch ohne deren Vorwissen und ...

Mit „Playlist“ setzt Sebastian Fitzek seine Tradition der Psychothriller fort. Dieser nimmt Bezug auf die beiden Vorgänger „Der Augensammler“ und „Der Augenjäger“, kann aber auch ohne deren Vorwissen und unabhängig von ihnen gelesen werden. Ich empfehle jedoch diese vorher zu lesen, um die Zusammenhänge zu kennen.
Die 15-jährige Schülerin Feline verschwindet spurlos und es ist schnell klar, dass sie entführt wurde. In ihrer Verzweiflung wendet sich deren Mutter Emilia an den Privatermittler Alexander Zorbach, der kurz vor seiner Haft steht, um doch noch auf die Spur des Entführers zu kommen. Auch Alina Gregoriev ist wieder mit von der Partie. Gemeinsam entdecken sie schnell, dass Feline die Playlist ihres MP3-Players geändert hat. Doch was sollen ihnen die 15 Songs sagen, die sich auf dem Gerät befinden und können sie das Mädchen noch schnell genug finden? Schnell wird klar, dass die Rätsel die Handschrift des immer noch nicht gefassten Augensammlers tragen und damit alle in höchster Gefahr schweben, doch nicht alles ist so wie es auf den ersten Blick scheint.
Fitzek versteht es wie kein Zweiter, die Handlungsstränge zu verwirren, sodass man als Leser von Anfang an miträtseln kann und doch am Ende die Handlung eine Wendung nimmt, mit der man nicht gerechnet hat.
Die Schreibweise ist wie immer sehr spannungsgeladen, wobei es in diesem Thriller am Anfang zunächst etwas dahinplätscherte bevor es zum Schluss richtig Fahrt aufgenommen hat.
Da ich die ersten beiden Teile bereits kannte, habe ich mit den handelnden Personen mitgefiebert und empfehle daher auch, diese vorab zu lesen.
Sehr interessant war in diesem Psychothriller auch die Playlist an sich, da aus Songs besteht, die von den Künstlern extra für die Geschichte komponiert wurden.
Mir hat es wieder spannende Lesestunden bereitet, diesen Psychothriller zu lesen und ich würde mich freuen, wenn ich Alexander Zorbach und Alina Gregoriev in einem weiteren Ermittlungsfall begleiten dürfte.
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Einblick in die abwechslungsreiche Geschichte der seligen Insel Reichenau

Reichenau - Insel der Geheimnisse
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Mitten im westlichen Bodensee findet man die berühmte Welterbe-Insel Reichenau. Vor 1300 Jahren gründete dort der Wandermönch Priminius ein Benediktinerkloster. Seit dieser Zeit haben die Insel und deren ...

Mitten im westlichen Bodensee findet man die berühmte Welterbe-Insel Reichenau. Vor 1300 Jahren gründete dort der Wandermönch Priminius ein Benediktinerkloster. Seit dieser Zeit haben die Insel und deren Bewohner sowohl Glanzzeiten als auch Aufruhr erlebt.
Tanja Kinkel hat zu Ehren des Jubiläums der seligen Insel, wie die Mönche ihre Heimat nannten, eine Geschichtensammlung herausgegeben, in der insgesamt 8 beliebte Bestsellerautorinnen historischer Romane wie Sabine Ebert, Iny Lorentz oder Juliane Stadler ihre Geschichten beisteuern.
Auch die Herausgeberin selbst trägt mit 2 Kurzgeschichten zu dieser außergewöhnlichen Sammlung bei.
Das kleine Büchlein beeindruckt bereits durch eine hochwertige Bindung und eine angenehme Handhabung.
Im Einband findet man eine Übersichtskarte der Insel und wird mit Hilfe einer Chronologie der Insel direkt in die Geschichte eingeführt. Die im Buch befindlichen 10 Kurzgeschichten werden dabei in die Chronologie wunderbar eingebettet, welche sich über einen Zeitraum von 724 bis 1540 zieht.
Den Autorinnen gelingt es dabei durch ihre durchweg eindringliche Schreibweise, den Leser sofort in die jeweilige Erzählung hineinzuziehen und so habe ich das Gefühl gehabt, mit dem Gelesenen die Geschichte der Insel Reichenau, aber auch ein Stück der jeweiligen Weltpolitik mitzuerleben. Dies geschah sowohl aus dem Blickwinkel der Mönche und Äbte bis hin zu den einfachen Bauern und Fischern, die die Insel im Laufe der Jahre bewohnt haben.
Mir selber war die Insel bis zum Lesen dieser Geschichtensammlung weitgehend unbekannt, doch nun habe ich große Lust bekommen, diese mit eigenen Augen zu sehen.
Fazit:
Mir hat die Geschichtensammlung „Reichenau – Insel der Geheimnisse“ sehr gut gefallen und mir Einblicke in das Leben auf der Insel, aber auch die damaligen Lebens- und politischen Verhältnisse gegeben.
Durch die in sich geschlossenen Kapitel konnte man mit jeder neuen Kurzgeschichte in einen anderen Abschnitt der Zeitgeschichte eintauchen.
Von meiner Seite gibt es hierfür eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Gelungener Auftakt einer spannenden Trilogie

In einem Land nach unserer Zeit
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Mit „In einem Land nach unserer Zeit – Die Erwachte“ ist Teil 1 der neuen Trilogie aus der Feder von Anette Schaumlöffel erschienen.
Regina wird 500 Jahre nach einem missglückten Geo-Engineering-Projekt, ...

Mit „In einem Land nach unserer Zeit – Die Erwachte“ ist Teil 1 der neuen Trilogie aus der Feder von Anette Schaumlöffel erschienen.
Regina wird 500 Jahre nach einem missglückten Geo-Engineering-Projekt, welches die Erde in einen Schneeball verwandelt und Menschen, Tiere und Pflanzen dem Untergang geweiht hat, von einer Katze aus ihrer Schlafkapsel geweckt. Gerade noch rechtzeitig, bevor sie im Schlaf verhungert wäre.
Fast ohne Erinnerungen macht sie sich auf die Suche nach ihrer Aufgabe in der neuen Welt, die nach der Klimakatastrophe entstanden ist. Immer an ihrer Seite ihre neue Freundin.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft und flüssig zu lesen, sodass man von Beginn an das Gefühl hat, mit Regina und ihrer Wegbegleiterin, der kleinen Katze, die neu entstandene Welt außerhalb der Station zu entdecken. Mir persönlich war Regina sofort sympathisch und ihre Handlungen und Gefühle zu jeder Zeit authentisch.
Mir hat die Idee sehr gefallen, einen Zukunftsroman nach einer großen Klimakatastrophe zu lesen, der in seinem Kern die Hoffnung verbreitet, dass nicht nur der Untergang auf uns wartet, sondern auch ein Neustart möglich ist, wenn nicht nur der Egoismus, sondern vor allem der Zusammenhalt obsiegt.
Die Beschreibungen der verwendeten Technik, die Art der Kommunikation, aber gleichzeitig auch die Schönheit der Natur waren gelungen.
Die gewählte Thematik ist sehr lebensnah und aktuell.
Fazit:
Ein gelungener Auftakt, welcher eine spannende Fortsetzung verspricht!

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Gute Idee, die Umsetzung lässt zu wünschen übrig

Die Kommissarin und der Teufel
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„Die Kommissarin und der Teufel“ ist ein Mystery-Thriller aus der Feder von Peter Eckmann.
Der Verbrecher Frank Torborg weiß die Fähigkeit eines psychisch labilen Mannes auszunutzen, der sich für den Teufel ...

„Die Kommissarin und der Teufel“ ist ein Mystery-Thriller aus der Feder von Peter Eckmann.
Der Verbrecher Frank Torborg weiß die Fähigkeit eines psychisch labilen Mannes auszunutzen, der sich für den Teufel höchstpersönlich hält und Namen von Personen nennt, die bald sterben werden. Torborg macht daraus ein besonders perfides Geschäftsmodell der räuberischen Erpressung, welches schon bald große Kreise zieht.
Die Kommissarin Christine Hansen begegnet eher zufällig dem personifizierten Teufel höchstpersönlich, welcher sie für einen Engel hält und Angst bekommt. Das ganze Geschäftsmodell droht in Schieflage zu geraten. Kein Zweifel, die Kommissarin muss weg, doch wie kann das gelingen, ohne dass die Polizei Frank Torborg auf die Schliche kommt?
Kann Christine Hansen den Fall aufklären, bevor sie selbst zum Opfer wird?
Der Schreibstil von Peter Eckmann ist leicht verständlich und gut zu lesen. An manchen Stellen ist die Sprache jedoch etwas zu einfach und wirkt dadurch plump.
Die handelnden Personen bedienen in ihrem Aussehen und ihren Handlungen leider ziemlich viele Klischees. Auch das Frauenbild in der Gesellschaft, welches eigentlich überwunden scheint, wird gerade im Polizeiapparat hier wieder und wieder bedient, was beim Lesen eher nervig ist.
Die Protagonisten widersprechen sich in ihrem Tun, sodass die eigentlich als sehr kompetent aufgebaute Kommissarin Christine Hansen teilweise sehr unprofessionell handelt oder der skrupellose Verbrecher Frank Torborg ohne jeden Grund plötzlich seine weiche Seite entdeckt.
Auch logische Fehler sind im Buch zu häufig zu finden, sodass das Verfolgen der Handlung im Laufe des Lesens nicht mehr so viel Spaß macht.
Die versprochene Spannung und die Mystery-Aspekte habe ich leider komplett vermisst.
Die Idee, die hinter der Geschichte steckt, ist auf jeden Fall gut. Es benötigt jedoch auf jeden Fall noch einiger Feinarbeit, um eine runde Geschichte daraus zu machen, die einen fesselt und bis zur letzten Seite begeistert.
Daher kann ich das Buch momentan leider nicht weiterempfehlen.

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