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Veröffentlicht am 28.02.2018

Das doppelte Lottchen mal anders...

The Millionaire's Game: Zwillinge küssen besser
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Bei der vorliegenden Geschichte "The Millionaire's Game: Zwillinge küssen besser" Sara Belin handelt es sich um eine neue, überarbeitete Version des nahezu gleichnamigen Titels von Alex Jones.
Der Schreibstil ...

Bei der vorliegenden Geschichte "The Millionaire's Game: Zwillinge küssen besser" Sara Belin handelt es sich um eine neue, überarbeitete Version des nahezu gleichnamigen Titels von Alex Jones.
Der Schreibstil ist flüssig und liest sich gut, das Cover passt gut zum Titel.
Zum Inhalt:
Adam Harrison, reicher Kunstmogul, erfährt nach dem Tod seiner vermeintlichen Eltern, dass er als Kind adoptiert wurde. Bei seinen Nachforschungen stellt sich heraus, dass er einen Zwillingsbruder, Gary Callaghan, hat, der ebenfalls bei Adoptiveltern jedoch in einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist. Bei ihrem ersten Treffen kommt Adam plötzlich auf die Idee, für eine Woche mit Gary die Rollen zu tauschen.
In dieser Woche passiert aber mehr, als sich die beiden jemals haben träumen lassen und mit nachhaltigeren Wirkungen als gedacht...
Mein Eindruck:
Die Idee der Zwillinge, die bei der Geburt getrennt wurden, in völlig anderen Verhältnissen aufgewachsen sind und überraschend bei ihrem Kennenlernen beschließen, ihre Rollen für eine Woche zu tauschen, fand ich zunächst sehr reizvoll. Die Umsetzung war mir aber leider etwas zu oberflächlich und unglaubwürdig. Wer kommt denn bitte auf die Idee, sein Millionenunternehmen Hals über Kopf ohne irgendeine Art von doppeltem Boden einem Laien anzuvertrauen? Ebensowenig schafft es ein verwöhnter, reicher Junggeselle, der seinen Haushalt für sich erledigen lässt, plötzlich ohne irgendeine Einweisung vor Ort tatkräftig in einer Kneipe zu kellnern.
Da muss man schon mit viel gutem Willen glauben, dass Adam und Gary die Rollen des jeweils anderen problemlos übernommen haben. Aber unabhängig von der Glaubwürdigkeit dieses Plots blieben leider auch die Protagonisten Adam und Gary, sowie die beiden Frauenfiguren Lily und Sharon zu oberflächlich, ihre inneren Entwicklungen nur schwer nachvollziehbar. Auch die Liebesgeschichten entwickeln sich in einem Höllentempo.
Schade, die Geschichte hätte durchaus mehr Potenzial gehabt!

Veröffentlicht am 28.02.2018

Voller Klischees, insgesamt enttäuschend!

Hot Cop
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" Hot Cop" ist der 2. Band der "Compromise me"-Reihe der Autorin Samanthe Beck. Beide Bände sind jedoch in sich abgeschlossen und unabhängig voneinander zu lesen.
Das Buch beschreibt die Liebesgeschichte ...

" Hot Cop" ist der 2. Band der "Compromise me"-Reihe der Autorin Samanthe Beck. Beide Bände sind jedoch in sich abgeschlossen und unabhängig voneinander zu lesen.
Das Buch beschreibt die Liebesgeschichte zwischen Lauralie Peterson, genannt Laurie, und Ethan Booker, dem örtlichen Sheriff.
Nach der Leseprobe war ich sehr neugierig, denn dort erleben wir das erste Zusammentreffen der damals sechzehnjährigen Laurie mit dem jungen Deputy Ethan: er bringt sie in einer Silvesternacht betrunken nach Hause, widersetzt sich ihren Annäherungsversuchen und vertröstet sie auf einen Zeitpunkt in 10 Jahren.
Dann 10 Jahre später besucht er sie am Silvesterabend, um auf das damalige Angebot zurückzukommen...
Ab da bewegte sich die Geschichte leider in ziemlichen Klischees. Laurie ist emotional nicht über den damaligen aufsässigen Teenager hinausgewachsen. Mit einer absolut unzuverlässigen, instabilen Mutter aufgewachsen, die dem Alkohol und Männern mehr zugeneigt ist, als der eigenen Tochter, ist diese von Unsicherheit und Bindungsängsten geprägt. Sie lehnt alles ab, was über einen OneNight Stand hinaus geht, und ist peinlich darauf bedacht, jedes Gefühl vor ihrer Umgebung zu verbergen.
Auf der anderen Seite Ethan Booker, Sohn aus reichem Hause, der bewusst aus der Welt seiner Eltern ausbricht und seinen eigenen Weg geht, als er den Beruf des Sheriffs wählt.
Über diese Erkenntnisse hinaus bleiben die Gefühle und Motive der Protagonisten leider im Dunkeln. Dass Ethan Booker Laurie und ihr Privatleben während der vergangenen 10 Jahre nicht aus den Augen gelassen hat, erinnert mich ja schon fast an einen Stalker. Und legt so, wie er meint, mit Laurie umgehen zu müssen, nahezu einen Kontrollzwang an den Tag. Auch wenn er es gut mit ihr meint, der Zweck heiligt nicht alle Mittel.
Laurie wiederum versucht jede Situation, die irgendwie emotional kritisch wird, auf die unverbindliche Sexebene hinunterzuholen.
Als Konsequenz streiten sich die beiden über die ganzen Handlung hinweg, um sich dann mit Sex zu versöhnen.
Daher fand ich den gesamten Handlungsverlauf insgesamt inhaltlich sehr dürftig, großzügig umrahmt durch Sexszenen.
Das Buch liest sich flüssig, wechselt auch innerhalb der einzelnen Kapitel in der Sichtweise von Laurie und Ethan ab, allerdings nicht in der Ich-, sondern der neutralen Erzählerperspektive. Vielleicht hat mir auch deshalb der tiefere Einblick bei den beiden Figuren gefehlt?
Fazit: eine flüssig zu lesende Liebesgeschichte mit starker Betonung auf den erotischen Szenen, mir hat leider die inhaltliche Tiefe etwas gefehlt.
Erwähnswert sind allerdings die peinlich-witzigen Szenen mit Bookers Mutter und deren Geschäftssinn, der vor der eigenen Schwiegertochter in spe nicht Halt macht:)

Veröffentlicht am 27.02.2018

Der Anfang vom Ende - stark angefangen, leider nachgelassen!

Amrita
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"Amrita. Am Ende beginnt der Anfang" von Aditi Khorana hat mich optisch und von der Inhaltsangabe her so sehr angesprochen, wie selten ein Buch.
Das Cover ist farbenprächtig und glitzernd gestaltet mit ...

"Amrita. Am Ende beginnt der Anfang" von Aditi Khorana hat mich optisch und von der Inhaltsangabe her so sehr angesprochen, wie selten ein Buch.
Das Cover ist farbenprächtig und glitzernd gestaltet mit verschlungenen Ornamenten, die auf die orientalische Kulisse, in der die Geschichte spielt, anspielen und ebenso die einzelnen Blätter, die für mich eine Anspielung auf die in der Erzählung vorkommende "Bibliothek des Seins" sein soll. Wenn man den prächtigen Schutzumschlag abnimmt, ist auch der Bucheinband darunter mit dem Motiv des Umschlags bedruckt, also rundum ein sehr hochwertiger und üppiger Eindruck.
Dem werden auch die ersten Kapitel des Buches gerecht, mit denen man in die märchenhafte Kulisse eintaucht, die Palastwelt, in der Prinzessin Amrita aufwächst. Liebevolle, ausführliche Beschreibungen der Räumlichkeiten, der Gärten, der orientalischen Festgewänder und Speisen des opulenten Festmahles haben mich mit in die Welt aus tausendundeiner Nacht genommen.
Der Beginn der Erzählung ist auch wirklich märchenhaft - nach dem Prolog mit der Legende vom Land der sprechenden Bäume lernen wir die sechzehnjährige Amrita kennen, Prinzessin des Landes Shalingar. Ihr Land befindet sich gerade in einer akuten Bedrohung durch das Nachbarland Makedon, und sie soll mit dem Herrscher von Makedon, einem früheren Jugendfreund ihres Vaters, verheiratet werden, um für die Sicherheit Shalingars zu sorgen. Makedon ist ein überaus unangenehmer Zeitgenosse, die Gebräuche seines Reiches grausam, Sklaverei ist dort verbreitet und die Frauen werden missachtet. In dieser ganzen Situation der Unsicherheit und der Bedrohung entdeckt sie, dass sie ihren Freund Arjun aus Kindertagen liebt, ebenso wie dieser sie. Nach einer mysteriösen Prophezeihung von Thala, einem Orakel, das Sikander Amrita als Geschenk mitgebracht hat, fliehen Amrita, Arjun und Thala aus dem Palast.
Und ab hier wird die Vorspultaste gedrückt, zumindest nach meinem Empfinden. Nachdem die ersten Kapitel gemächlich träge und oppulent dahinplätscherten, geht es jetzt im Schnelldurchgang weiter und für mich bleibt dabei so manches im Unklaren.
Arjun, Amritas große Liebe, bleibt unerwartet gleich zu Beginn der Flucht "auf der Strecke", Amritas Trauer hierüber fehlte mir irgendwie, stattdessen stolpert von einem Handlungsstrang in den nächsten. Thala erweist sich als hilfreiche Begleiterin, Amrita erfährt unerwartete Unterstützung . Aber irgendwie verbleibt die weitere Entwicklung der Geschichte leider etwas unausgegoren, die Protagonisten in ihrem Denken und Handeln unklar.
Schade, schade, denn in der Idee hätte sehr viel Potenzial gelegen...

Veröffentlicht am 27.02.2018

In der Gedankenspirale...

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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ach meiner Lektüre von "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" war ich sehr gespannt auf das neue Buch von John Greene.
Auch diesmal nimmt er sich ein schwieriges Thema vor: Seine Protagonistin Aza leidet ...

ach meiner Lektüre von "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" war ich sehr gespannt auf das neue Buch von John Greene.
Auch diesmal nimmt er sich ein schwieriges Thema vor: Seine Protagonistin Aza leidet unter Zwangsstörungen und Ängsten, sie findet sich in einer nicht endend wollenden Gedankenspirale wieder und nimmt uns Leser mit hinein.
Bereits das Cover gibt einen guten Hinweis: dort taucht die Spirale auf, ebenso die Schildkröten aus der Metapher im Buch, nach der die Welt keine Kugel, sondern eine Scheibe sei, die von Schildkröten getragen wird, die wiederum auf Schildkröten stehen ("Schildkröten bis ganz unten") - auch dieses Bild spiegelt ganz gut die Gedankenwelt Azas wieder, in der sie sich oft in einer endlosen Spirale mit denselben Ängsten quält. Ein Hingucker ist auch der quietschorange Buchschnitt, der sich farblich sehr kontrastreich vom Hellblau des Covers abhebt.
Inhaltlich war ich etwas überrascht, da der Klappentext ja die Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett in den Vordergrund stellt. Ebenso erweckt die Inhaltsangabe den Eindruck, als sei diese Suche für Aza eine Art Durchbruch, ein Anreiz, die eigenen Ängste zu überwinden. Wer das Buch liest, findet sich etwas enttäuscht wieder. Ich bin nicht unbedingt ein Fan von Happy Ends, aber nach dem Klappentext hatte ich doch auf eine etwas positivere Entwicklung gehofft.
Insgesamt fand ich die einzelnen Charaktere zu wenig tief gezeichnet: mich hätte interessiert, ob Aza ihre Ängst schon vor dem überraschenden frühen Tod ihres Vaters hatte, oder ob dies der Auslöser war. Auch ihre beste Freundin wird nur bezüglich ihrer Star Wars Leidenschaft (auch schon fast an Besessenheit grenzend) beschrieben, ihr Kumpel Mychal mit seiner künstlerischen Neigung und ich bin mir nicht mal sicher, ob David die Bezeichnung als männliche Hauptfigur verdient, da auch er eigentlich nur ein kurzes Gastspiel gibt.
Gut gefallen hat mir, wie sich Aza und David via Davids Blog unterhalten. Scheinbar können sie, insbesondere Aza, auf digitalem Wege besser ihre Gedanken ausdrücken als von Angesicht zu Angesicht.
Fazit: das Thema Zwangsstörungen und Angstzustände wurde sehr gut, nahezu beklemmend dargestellt, die Rahmenhandlung und die Charaktere kamen mir aber ein wenig zu kurz; gar nicht gefallen hat mir der Perspektivwechsel zu einer Art "Erzählerebene" am Anfang und am Ende des Buches, der zum einen leicht verwirrend war und stimmugnsmäßig gerade am Ende des Buches schockierend ernüchternde Ausblicke in Azas Zukunft gibt.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Vom Inhalt etwas überrascht...

The Chosen One - Die Ausersehene
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Vielleicht waren es das Cover und der Titel oder auch das Stichwort "Ausersehene" im Klappentext, dass ich anfänglich eine etwas andere Handlung erwartet hatte a la Selction: das Schicksal der Ausersehenen ...

Vielleicht waren es das Cover und der Titel oder auch das Stichwort "Ausersehene" im Klappentext, dass ich anfänglich eine etwas andere Handlung erwartet hatte a la Selction: das Schicksal der Ausersehenen besteht aber gerade nicht in der Teilnahme an einer spektakulären Brautschau, sondern eher wie in Margaret Atwoods "Die Geschichte einer Dienerin" darin, als eine der wenigen fruchtbaren Frauen dem Land Kinder zu schenken. Vor diesem Schicksal als Ausersehene flieht die Protagonistin, die 17jährige Skadi, quasi in letzter Minute. Und ab da überraschte mich die Autorin Isabella May, indem sie als weitere Komponente die Magie hinzufügt, über die Skadi auf ihrer Flucht gleichsam stolpert. Durch eine glückliche Fügung kreuzen sich Skadis Wege mit denen des jungen Finn und seiner Freunde, einer geheimnisvollen Truppe ganz unterschiedlicher Charaktere, die sich gemeinsam auf die Reise macht, ohne dass Skadi zunächst auch nur erahnt warum und wohin.
Der Auftaktband ist aus Skadis Sicht in der Erzählperspektive insgesamt flüssig und spannend geschrieben. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Emotionen gewünscht, egal ob Furcht, Überraschung, Eifersucht oder Liebe, und insgesamt ging es mir im Mittelteil der Reise auch spannungsmäßig eher etwas zu langsam dahin, das Ende fand ich jedoch vom Spannungsbogen wieder sehr interessant und ich bin neugierig, welche Wendung die Autorin für den Folgeband vorsieht.