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Veröffentlicht am 21.10.2019

Faszinierende Antike

Vespasian: Roms verlorener Sohn
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Die Hörbücher rund um den späteren Kaiser Vespasian begleiten mich bereits seit einiger Zeit und sie haben nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Das liegt an der hervorragenden Recherche des Autors und ...

Die Hörbücher rund um den späteren Kaiser Vespasian begleiten mich bereits seit einiger Zeit und sie haben nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Das liegt an der hervorragenden Recherche des Autors und dem perfekten Vortrag von Erich Wittenberg.

Claudius wird ermordet und Agrippinas Sohn Nero der Kaiser von Rom. Vor diesen Ereignissen muss Vespasian noch einige Abenteuer bestehen. Er gerät in Gefangenschaft und selbst vor Folter kann ihn sein Stand nicht schützen. Über Nero wird in etlichen historischen Büchern berichtet. Er gilt als Christenverfolger und beim Hören des Buches wurde mir klar, warum das so ist. Die Anhänger Jeshuas machen Werbung für ihre Religion und das ausgerechnet in Rom. Dabei sind sie so dreist, dass sie sogar das Amt des Kaisers infrage stellen. Und der junge Nero möchte vor seinem Volk glänzen und sieht bei der Ermordung von Christen, dass seine Anhänger diese Aktionen befürworten.

Nero wurde durch die Intrigen seiner Mutter und ihres Geliebten ins Amt gehoben. Wie er sich danach verhält, das entspricht wohl der damaligen Zeit in Rom. Der Autor der Bücher über den späteren Kaiser Roms versteht es, seine Leser spannend zu unterhalten. Dabei vermischt er Fakten und Fiktion sehr gekonnt. Dass es damals recht brutal zuging, ist sogar überliefert und wer sich die Gräueltaten der Aggressoren in Syrien und weiteren Kriegsgebieten anschaut sieht dabei, dass sich eigentlich nicht viel änderte. Immer wieder weise ich auch darauf hin, dass Erich Wittenberg hervorragend liest und die Stimmen den jeweiligen Akteuren anpasst.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Sie verschloss nie die Augen vor dem Grauen

Die Zeit des Lichts
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Wie mag es Lee Miller zumute gewesen sein, als sie die Befreiung der Konzentrationslager fotografierte? Ich schaute mir ihre Fotos im Netz an und sie lassen mich nicht mehr los. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs ...

Wie mag es Lee Miller zumute gewesen sein, als sie die Befreiung der Konzentrationslager fotografierte? Ich schaute mir ihre Fotos im Netz an und sie lassen mich nicht mehr los. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs war Frau Miller Kriegsfotografin und reiste überall dorthin, wo Bomben fielen und Menschen getötet wurden. Das ging nicht spurlos an ihr vorüber und setzte ihr in Form von Alpträumen und übermäßigen Genuss von Alkohol sowie Depressionen.

Die Zeit des Lichts beginnt in den dreißiger Jahren in Paris. Dorthin zog Lee Miller als sie nicht mehr als Model arbeiten wollte. In der französischen Hauptstadt lernte sie einen Fotografen namens Man Ray kennen und arbeitete einige Jahre mit ihm zusammen. Er gab sein Wissen an sie weiter und die beiden wurden ein Paar. Der Beziehung wird viel Raum in dem Buch gegeben und meiner Meinung nach kommt der andere Erzählstrang dadurch zu kurz. Die Autorin schreibt nämlich auch über das Leben Millers in den 50er Jahren, wo sie als Kriegsfotografin tätig war.

Kennen Sie das Foto von der Frau in Hitlers Badewanne? Das war Lee Miller, die von einem ihrer damaligen Kollegen fotografiert wurde. Das war in der Münchner Wohnung des Herrschers und sie kam gerade vom Fotografieren der Ereignisse im Konzentrationslager Dachau zurück. Um diese Frau geht es in dem Buch Die Zeit des Lichts. Ein Roman, der Fakten und Fiktion gekonnt vereint und die damalige Zeit in Paris vor den Augen der Leser lebendig werden lässt.

Mir gefiel das Buch gut. Allerdings, ich schrieb es bereits, wird die Zeit während des Zweiten Weltkriegs leider nur gestreift und das ist schade. Am Schluss des Buches schreibt die Autorin Whitney Scharer, welche Akteure tatsächlich lebten und wen sie erfand. Auch macht sie auf Literatur aufmerksam, die das Leben der Lee Miller und des Man Ray beschreiben.

Veröffentlicht am 18.10.2019

Faszinierende Antike

Der Aufstieg Roms
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Frau Lomas wollte mit dem Buch Der Aufstieg Roms die Geschichte der späteren Weltmacht für jedermann erfassbar beschreiben und das ist ihr vortrefflich gelungen. Worum geht es?

Das Sachbuch beginnt ...

Frau Lomas wollte mit dem Buch Der Aufstieg Roms die Geschichte der späteren Weltmacht für jedermann erfassbar beschreiben und das ist ihr vortrefflich gelungen. Worum geht es?

Das Sachbuch beginnt mit der Sage von Remus und Romulus. Es ranken sich immerhin 60 unterschiedliche Legenden um die Geschichte des Zwillingspaares und Frau Lomas beleuchtet die wichtigsten. Was ich persönlich interessant fand war die Tatsache, dass der Gründer Roms, Romulus, auch gen Himmel fuhr. Zufall? Wer den Aufschwung Roms verstehen will, der muss sich zunächst mit den Toten befassen, so die Autorin. Sie schreibt über die Funde in den Gräbern und deren Beigaben sowie die Art der Bestattung. Es ist also wichtig zu erfahren, ob eine Erd- oder Feuerbestattung stattfand.

Es folgen markante Ereignisse, wie Kriege, Nahrungsmangel und Seuchen. Jedes Jahrhundert der hier erwähnten Zeit, hat seine eigenen Markierungen, die für den Aufstieg Roms von Bedeutung waren. Wie änderten sich die Wohnhäuser, die Tempel oder die Straßen? Welche Religionen gab es damals und wie kamen die Römer mit ihren Nachbarn aus. All diese Dinge finden Beachtung, da sie das Gesamtbild des späteren Weltreichs vollenden.

Mir gefiel das Buch, da ich die Zeit vor Christus spannend finde. Besonders die Römer haben es mir angetan. Dazu muss gesagt werden, dass es sehr viele Bücher gibt, die Annahmen als Wahrheit bezeichnen und das macht Frau Lomas nicht. Sie merkt immer wieder an, was belegt ist oder was Vermutungen sind. Sie schreibt immer wieder, dass es so am ehesten gewesen sein könnte, die Belege allerdings fehlen. Spannend sind auch die Zeichnungen der Stätten, die immer mal wieder nach einem Kapitel gedruckt wurden. Auch gibt es aufschlussreiche Tabellen mit Zahlen zu verschiedenen Angaben im Buch. Ein Beispiel ist die Aufstellung über Versklavung von Kriegsgefangenen der einzelnen Städte/Völker.

Am Schluss des Buches gibt es einen Anhang von Uwe Walter, der unter anderem schreibt, wie die Abhandlungen über die ersten Jahre seit Gründung zu verstehen sind. Er ist der Übersetzung des Buches und hat sehr gute Arbeit geleistet. Danach folgt ein Anhang mit Karten, eine Erklärung zu den Jahreszahlen und der Chronologie der Römer. Die hatten nämlich ihre ganz eigene Zeitmessung. Auch hier sind es klare Tabellen, die eine Übersicht der Schlüsselereignisse im jeweiligen Jahrhundert zeigen. Wichtig fand ich auch die genaue Erläuterung der momentanen Quellenlage. Wie weit ist die Archäologie? Was können wir aus literarischen Zeugnissen damaliger Zeit schöpfen und wie gut waren die frühesten Geschichtsschreiber Roms? Die Autorin schreibt noch zu den Quellen, wie heftig unter den Historikern immer wieder gestritten wird. Ich hoffe sehr, dass noch weitere Funde die damalige Zeit

Immer mal wieder tauchen kleine Zahlen im Text auf. Auch diese werden im Anhang beleuchtet und erklärt. Das Buch ist ein tolles Geschenk für alle, die sich mit der Antike beschäftigen. Das Cover wurde entsprechend gewählt und zeigt einen typisch gekleideten Krieger mit seinem Pferd. Der Aufstieg Roms von Kathryn Lomas bekommt eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne von mir.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Ja, das ist ein echter Thriller, wow

Der russische Spion
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Ein Buch der Extraklasse ist für mich Der russische Spion von Daniel Silva. Rasant, spritzig und so spannend, dass ich es nicht aus der Hand legte. Eine durchlesene Nacht später wusste ich, wer der Täter ...

Ein Buch der Extraklasse ist für mich Der russische Spion von Daniel Silva. Rasant, spritzig und so spannend, dass ich es nicht aus der Hand legte. Eine durchlesene Nacht später wusste ich, wer der Täter war und wie alles zusammenhängt.

Gabriel Allon ist Agent und soll in Wien einen speziellen Auftrag erfüllen. Dabei geht es darum, einen Überläufer aus Russland zu befragen. Der soll angeblich Kenntnisse haben, die dem Geheimdienst Israels nützlich sein können. Kirow, so heißt der Mann, ist gesund in Budapest angekommen und wohnt dort in einem Hotel. Bis zu seiner Ankunft in Wien wird er permanent überwacht. Zwischendurch erhält er von Gabriel Kurznachrichten auf sein Handy, die ihm erst kurz vor Abfahrt des Zuges über alles Weitere unterrichten.

Es kann nichts schief gehen, bei der Reise des Russen. Eigentlich, denn kurz nach seiner Ankunft in Wien wird er erschossen. Ein Motorradfahrer kommt mit überhöhter Geschwindigkeit auf ihn zu und trifft ihn tödlich. Das Fatale an der Sache ist, dass sowohl Medien als auch der Ministerpräsident von Israel ihn des Mordes verdächtigen. Und nicht nur die. Auch seine Kollegen und die Geheimdienste anderer Länder gehen davon aus.

Wow, so einen spannenden Thriller las ich lange nicht mehr. Es geht hin und her, von Wien nach Israel und dann wieder nach Budapest. Der Sprachstil des Autor riss mich mit und die Charaktere beschrieb er so bildhaft, dass ich sie förmlich vor mir sehen konnte. Bis zum Schluss war mir nicht klar, wer alles in den Mord involviert war und warum Gabriel Allon zum Täter gemacht wurde. Kurzum, ein Buch für Leser, die gute und gleichzeitig spannende Lektüre mögen.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Ein großartiges Buch, nicht nur für Kinder

Abenteuer zwischen Nordeifel und Aachen - Lilly und Nikolas auf der Suche nach dem schwarzen Gold
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Biber & Butzemann ist ein Kinderbuchverlag. Er zeichnet sich aus und gegen die Konkurrenz ab, da er wunderschöne und hochwertige Titel anbietet. Eines davon las ich und es heißt Abenteuer zwischen Nordeifel ...

Biber & Butzemann ist ein Kinderbuchverlag. Er zeichnet sich aus und gegen die Konkurrenz ab, da er wunderschöne und hochwertige Titel anbietet. Eines davon las ich und es heißt Abenteuer zwischen Nordeifel und Aachen. Geschrieben wurde es von Miriam Schaps geschrieben. Ihr Anliegen ist es, dass möglichst viele Kinder ans Lesen herangeführt werden und dieses Vorhaben spürte ich beim Lesen des Buches. So viel Liebe zum Detail, die bildhafte Sprache und die Spannung in der Geschichte, das macht dieses Buch aus. Und nicht vergessen darf ich, die Illustratorin Sabrina Pohle zu erwähnen. Die Bilder sind so schön, dass ich sie gerne als gerahmtes Bild an die Wand hängen würde.

Worum geht es in dem Buch? Zwei Kinder, Geschwister, verleben ihre Ferien in der Nordeifel. Sie wohnen auf einem Bauernhof und von hier aus unternehmen sie Ausflüge mit der Familie. Es geht zur Schiffstour auf dem Rursee, einem Abstecher ins Hohe Venn und dem Aufenthalt in Aachen. Der Dom, die leckeren Printen und der sagenhafte Brunnen, alles weiß Miriam Schaps bildhaft zu beschreiben.

Die Kapitel sind mit Überschriften versehen und der Druck wurde in großen Buchstaben durchgeführt. Das veranlasste wohl auch unseren Enkel, der eigentlich ein Lesemuffel ist, zu verschlingen. Ich glaube, es ist das erste Buch welches er las und auch nacherzählen konnte. Solch ein hochwertiges Kinderbuch ist ideal als Geschenk für Kinder und Enkel aber auch als Schmuck im eigenen Regal.