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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2024

Zwischen zwei Stühlen

sverweis (#Bezug!)
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Kalea ist ein Zahlenmensch, bereits mit 28 Jahren ist sie die Karriereleiter hochgeklettert und liebt ihren Job. Gleichzeitig liebt sie auch ihren Arbeitskollegen Tim, der ebenfalls große Gefühle für sie ...

Kalea ist ein Zahlenmensch, bereits mit 28 Jahren ist sie die Karriereleiter hochgeklettert und liebt ihren Job. Gleichzeitig liebt sie auch ihren Arbeitskollegen Tim, der ebenfalls große Gefühle für sie hegt, diese aber, genauso wie Kalea, weder sich selbst noch ihr gegenüber zugeben will. Dann ist da plötzlich ein neuer Chef, der mit einem gefährlichen Funkeln in seinen blauen Augen und dem markanten Gesicht Kaleas Gefühlswelt ganz schön durcheinander bringt. Hinzukommt ein Trauma aus der Vergangenheit, da Kalea bereits mit sechs Jahren ihre Mutter verloren und dadurch unter anderem Probleme damit hat, zu vertrauen.

Ich bin mit falschen Voraussetzungen an das Buch herangegangen, da ich davon ausgegangen bin, dass es sich bei dem vorliegenden ersten Teil einer Trilogie um ein Familiendrama handelt. Man kann sich also gut vorstellen, dass es ein kleiner Schock für mich war, als ich feststellen musste, in eine Liebesgeschichte geraten zu sein, die leider gar nicht zu meinem bevorzugten Genre gehört. Glücklicherweise hat es mir die Autorin mit ihrem angenehmen Schreibstil und dem tollen Humor sehr leicht gemacht, ihr Buch trotzdem zu genießen. Manchmal war es mir persönlich zwar zu viel Gefühlsduselei, ich könnte mir aber vorstellen, dass Leser und Leserinnen dieses Genre hier sehr angetan sein würden von der Geschichte über die schöne Frau zwischen zwei tollen Männern.

Wie bei einer Trilogie zu erwarten, gab es zum Ende hin nicht nur eine dramatische Enthüllung, die einiges im persönlichen Bereich von Kalea erklärt, sondern auch einen kleinen Cliffhanger, der neugierig auf die Fortsetzung machen soll. Die turbulente Reise geht weiter, freut euch drauf!

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Rätselhafte Insel

Mord auf der Insel Gokumon
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Chimata Kito, Enkel und Erbe einer der wichtigsten Familien auf der Insel Gokumon, ist auf dem Weg nach Hause gestorben, nachdem er den Zweiten Weltkrieg unversehrt überlebt hat. Diese tragische Nachricht ...

Chimata Kito, Enkel und Erbe einer der wichtigsten Familien auf der Insel Gokumon, ist auf dem Weg nach Hause gestorben, nachdem er den Zweiten Weltkrieg unversehrt überlebt hat. Diese tragische Nachricht überbringt der Privatermittler Kosuke Kindaichi der Familie Kito, nachdem Chimata ihn kurz vor seinem Tod darum gebeten hat. Chimata hat zudem prophezeit, dass seine drei Halbschwestern bedroht seien und Kosuke gebeten, alles dafür zu tun, diese zu beschützen. Schon bald nachdem Kosuke auf der Insel Gokumon angekommen ist, passiert ein Mord und Kosuke gerät selbst unter Verdacht.

Dies ist der zweite Teil der insgesamt 77 Bücher umfassenden Reihe um den Privatermittler Kosuke Kindaichi des japanischen Autors Seishi Yokomizo (1902-1981). Der erste Band konnte mich vor geraumer Zeit gut unterhalten, sodass ich nun auf ein Wiedersehen mit dem jungen Privatermittler gespannt war. Wieder führte ein Ich-Erzähler durch das Buch und kommentierte die Geschehnisse, wobei die ein oder andere Kleinigkeit für mich als Leserin weggelassen wurde, um dadurch die Spannung zu steigern und mir zu ermöglichen, selbst raten zu können, welche Person als Täter oder Täterin in Frage kommen könnte.

Was im ersten Buch funktionierte, funktionierte auch hier, lediglich an die ungewohnten japanischen Namen konnte ich mich bis zuletzt nicht gewöhnen. Die altmodische Sprache war gewöhnungsbedürftig und der Fall ebenso knifflig und kompliziert, wie dies im Vorgängerband bereits der Fall war. Nicht einmal eine entsprechende Ausbildung hätte mir geholfen, diesen zu lösen, was das Lesevergnügen allerdings nicht geschmälert hat. Für Liebhaber von Klassikern, insbesondere den Werken von Agatha Christie, ist dieses Buch die perfekte Lektüre.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Verärgerte Frauen sind gefährlich

Wer vom Teufel spricht
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Am Silvesterabend 1999 treffen sich sieben Frauen in einem Hotel und starren ungläubig auf den abgetrennten Kopf von Jamie Spellman, der auf einem Tisch vor ihnen liegt. Alle sieben Frauen haben Jamie ...

Am Silvesterabend 1999 treffen sich sieben Frauen in einem Hotel und starren ungläubig auf den abgetrennten Kopf von Jamie Spellman, der auf einem Tisch vor ihnen liegt. Alle sieben Frauen haben Jamie gekannt, jede einzelne von ihnen hätte Grund gehabt, ihn zu ermorden, aber dennoch beteuern sie alle ihre Unschuld. Detective Nova Stokoe nimmt die Ermittlungen auf und ist erstaunt, als sie auf einem Überwachungsvideo ihre Ex-Geliebte Kaysha entdeckt.

Der Schreibstil war angenehm, ich kam fast sofort im Buch an und tauchte ein in die Welt von Jamie Spellman und dessen Frauen. Mit Rückblenden gab es einen Einblick für mich in die Vergangenheit, nach und nach erfuhr ich, in welcher Beziehung die einzelnen Personen zueinander standen und was passiert ist. Diese Zeitsprünge fand ich interessanter und spannender, als die Gegenwart, die mich eher weniger gut unterhielt. Die zurückliegenden Ereignisse ergänzten aber die Geschichte und es fügte sich einiges zusammen, allerdings blieben die Charaktere leider alle ziemlich blass, besonders Jamie bekam ich nicht zu fassen, was bei einer Figur, um die sich die Story dreht, nicht unbedingt von Vorteil ist.

Im Großen und Ganzen würde ich nicht von einem Thriller sprechen, Spannungsroman trifft es im vorliegenden Fall wohl besser. Die Lebenserfahrungen der Frauen waren sehr unterhaltsam, allerdings empfand ich die Geschichte insgesamt als nicht ganz rund. Das mag in erster Linie daran liegen, dass der getötete Jamie nicht genug herausgearbeitet wurde; mir war er schlicht und ergreifend egal. Die Dynamik zwischen den Frauen fand ich seltsam, ihre Beziehungen zueinander wenig nachvollziehbar, hier fehlte mir ein wenig Tiefe. Und trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen! Die Idee war toll und auch wenn die Umsetzung nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat, könnte ich mir eine Verfilmung gut vorstellen. Von mir gibt es drei Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Schwacher Abschluss der Trilogie

Nebelblau
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Marinearchäologen finden bei ihrem Tauchgang am Grund des Ångerman-Flusses ein Skelett; entgegen der Annahmen handelt es sich um kein Unglücksopfer, sondern um Mord, da die Person erschossen wurde. Die ...

Marinearchäologen finden bei ihrem Tauchgang am Grund des Ångerman-Flusses ein Skelett; entgegen der Annahmen handelt es sich um kein Unglücksopfer, sondern um Mord, da die Person erschossen wurde. Die schwangere Polizistin Eira Sjödin wird mit der Untersuchung betraut, man sieht keine Gefahr in der Ermittlung eines Cold Case für die werdende Mutter. Je mehr Einzelheiten Eira herausfindet, desto verworrener wird der Fall.

Der dritte und letzte Teil der Trilogie um und mit Eira Sjödin hat mich leider nicht überzeugt. Nicht nur, dass der Ausflug in die Vergangenheit bis ins Jahr 1967 sich für mich persönlich als zu politisch motiviert entwickelt hat, es gab zudem viele Stellen, die die Geschichte unnötig in die Länge gezogen haben. Einzig die persönliche Situation von Eira ließ mich durchhalten, denn natürlich wollte ich diesbezüglich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Dadurch wurde die laufende Ermittlung für mich nur zweitrangig, denn obwohl ich etwas neugierig war, was vor so vielen Jahren passiert ist; wichtig war es für meinen Seelenfrieden nicht. Die Auflösung war schlüssig, der Abschluss zufriedenstellend, aber ich hätte mir eigentlich ein etwas runderes Ende gewünscht. Dennoch habe ich die Trilogie sehr gerne gelesen und vergebe hier solide drei Sterne.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Versteckt hinter Masken

Pirlo - Gefährlicher Freispruch
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Ein Corona-Testzentrum am Düsseldorfer Rheinufer fällt den Flammen zum Opfer, es war Brandstiftung. Emre Ben Hamid, der zu einer bekannten Clan-Familie gehört, wird aufgrund von Zeugenaussagen und des ...

Ein Corona-Testzentrum am Düsseldorfer Rheinufer fällt den Flammen zum Opfer, es war Brandstiftung. Emre Ben Hamid, der zu einer bekannten Clan-Familie gehört, wird aufgrund von Zeugenaussagen und des Umstandes festgenommen, dass sein Auto in der Nähe des Tatorts stand. Emre Ben Hamid wendet sich an Pirlo und weist überzeugend nach, wer für den Brand verantwortlich ist. Für Pirlo ist klar, dass er für Emre einen Freispruch erreichen muss, ohne den wahren Schuldigen preiszugeben, was sich als knifflig erweist.

Der Einstieg ins Buch fiel mir, wie bereits bei den ersten beiden Büchern, sehr leicht. Das dramatische erste Kapitel machte Lust auf mehr und voller Vorfreude stürzte ich mich in die Story. Kurz danach war ich leider etwas ernüchtert, als ich feststellte, dass der Fall erneut mit der Familiengeschichte von Pirlo zusammenhängt, denn eigentlich hatte ich mich auf eine neue Strafsache eingestellt, die ein wenig aus dem Milieu herausführt. Nach anfänglicher Enttäuschung stellte ich mich allerdings den Fakten und verfolgte gespannt das weitere Geschehen. Etwas ausgebremst wurde ich hierbei von dem Umstand, dass Ironie und Sarkasmus stellenweise überhand nahmen, und zwar in einem solchen Maße, dass ich ab und zu etwas irritiert war und von der eigentlichen Story abgelenkt wurde. Dies legte sich zum Glück ein wenig, als die Geschichte in der Mitte anzog und es strafrechtlich interessant wurde.

Positiv herausheben möchte ich, dass es der Autor schaffte, die kompliziertesten juristischen Feinheiten für Laien verständlich auszudrücken. Insbesondere bei einem Justizkrimi ist das wichtig, da nicht jeder, wie ich, in dieser Hinsicht vorbelastet ist. Speziell Sophie Mahler hat es mir angetan, ihre Detailversessenheit und ihr Talent, aus dem Stegreif gerichtliche Entscheidungen und Urteile zu zitieren, begeisterte mich immer wieder. Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde aus dem Justizkrimi aber bedauerlicherweise ein Wirtschaftskrimi; fünfzig Seiten vor Gericht und drei Tage in Untersuchungshaft reichen da einfach nicht aus, um diese Bezeichnung zu verdienen. Die entsprechenden gesellschaftlichen Strukturen wurden über Seiten hinweg erklärt und die Möglichkeiten, wie man den Staat und andere Institutionen betrügen kann, ausgiebig erörtert. Zu diesem Zeitpunkt hat das Buch mich in großen Teilen zwar nicht unbedingt gelangweilt, mein Interesse am weiteren Ausgang aber doch erheblich geschmälert. An Ideen, wie man bei einer zukünftigen Pandemie Straftaten begehen könnte, mangelte es im vorliegenden Buch zumindest nicht.

Wer die ersten beiden Bücher nicht kennt, kommt hier trotzdem gut rein, wird im vorliegenden Band allerdings sehr gespoilert, was die Vorgänge im vorherigen Buch betrifft, sodass ich dazu raten würde, den zweiten Teil vorher zu lesen, um sich in die Position zu bringen, den Ausgang mitraten zu dürfen. Was die private Situation von Pirlo betrifft, bauen alle Teile aufeinander auf, allerdings wird auch immer wieder der Hintergrund entsprechend erläutert, sodass man vieles versteht, ohne es bereits gelesen zu haben. Insgesamt wurde ich gut unterhalten, an die Spannung und den Nervenkitzel im ersten Band kommt dieser Teil allerdings bei weitem nicht dran. Von mir gibt es dafür die goldene Mitte, die abschließend bei soliden drei Sternen ihren Höhepunkt findet.

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