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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2023

Nicht ganz, wie erwartet

Holly
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„Holly“ von Stephen King ist ein Buch, das mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Die Grundidee der Geschichte, in der die Privatermittlerin Holly Gibney in einen komplexen Vermisstenfall verwickelt ...

„Holly“ von Stephen King ist ein Buch, das mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Die Grundidee der Geschichte, in der die Privatermittlerin Holly Gibney in einen komplexen Vermisstenfall verwickelt wird, klang äußerst vielversprechend. Jedoch gestaltete sich die Umsetzung dann doch etwas langatmiger, als ich es erwartet hatte.

Obwohl Stephen King für seine gruseligen und schockierenden Geschichten bekannt ist, empfand ich „Holly“ nicht als besonders furchteinflößend. Die Spannungskurve war zwar da, aber sie erreichte nicht die Höhepunkte, die ich von einem King-Roman gewohnt bin. Das Ende des Buches war solide, jedoch fehlte mir der gewohnte Pfiff und die Überraschung, die ich sonst von diesem Autor kenne.

Was den Schreibstil angeht, so bleibt King natürlich auf seinem gewohnt hohen Niveau. Seine Erzählweise ist genial und authentisch, und er schafft es, die Leser*innen in die Welt seiner Figuren zu ziehen.

Ein Hauptkritikpunkt für mich war, dass man schon recht früh zu viel über den Täter erfuhr, was einen gewissen Aspekt des Mysteriums und der Spannung nahm. Dies minderte die Freude am Rätselraten und Miträtseln.

Eine weitere Herausforderung für mich war die Tatsache, dass das Buch in der Hochzeit der Corona-Pandemie spielt, und die Protagonistin Holly extrem reinlich und ängstlich bezüglich Ansteckung ist. Dieses Thema ist sicherlich interessant in der Rückschau auf die Pandemie, jedoch fand ich es belastend, wieder so massiv in die Ängste und Sorgen dieser Zeit hineingezogen zu werden, besonders wenn man frisch aus einer solchen Situation kommt.Die politischen Seitenhiebe gegen Trump fand ich dagegen sehr amüsant und fügten der Geschichte eine weitere Aktualität hinzu.

Insgesamt betrachtet ist „Holly“ sicherlich kein schlechtes Buch, aber es zählt nicht zu meinen Favoriten von Stephen King. Die spannende Idee wurde meiner Meinung nach nicht vollständig ausgeschöpft, und die Umsetzung ließ in einigen Aspekten zu wünschen übrig. Trotzdem kann ich das Buch allen King-Fans empfehlen, die seine Werke bereits kennen und schätzen, da es immer noch die unverkennbare Handschrift dieses Meistererzählers trägt.

3,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Magisch und cozy

Die rastlosen Geister des Salon Nocturne
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„Die rastlosen Geister des Salon Nocturne“ von Stefanie Schuhen entführt seine Leserinnen in eine verzauberte Welt, die sich rund um ein magisches Café in Paris dreht. Diese Urban Fantasy Geschichte hat ...

„Die rastlosen Geister des Salon Nocturne“ von Stefanie Schuhen entführt seine Leserinnen in eine verzauberte Welt, die sich rund um ein magisches Café in Paris dreht. Diese Urban Fantasy Geschichte hat in meinen Augen das Potenzial, dauerhaft in das Regal von Cozy-Fantasy-Fans zu wandern. Die Protagonistin Jackie ist eine faszinierende Frau, die nicht nur magische Rätsel löst, sondern auch als begabte Bäckerin und Zaubertrankbrauerin fungiert. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu einer charmanten und einnehmenden Hauptfigur.

Am meisten begeistert hat mich aber die Detailverliebtheit der Autorin und das atmosphärische Setting im Café Nocturne. Die sorgfältige Beschreibung dieses Ortes und seiner magischen Besonderheiten erwecken die Welt des Romans förmlich zum Leben. Es gibt nichts Schöneres, als sich in die Atmosphäre eines magischen Cafés in den Straßen von Paris hineinzuversetzen. Stefanie Schuhen trifft hier den richtigen Ton und verleiht dem Café Nocturne einen einzigartigen Charme. Man riecht quasi den Duft frischen Gebäcks und hört die kleine schwarze Katze beim Lesen miauen.

Die Erzählweise ist typisch für Cozy Fantasy, denn der Plot entwickelt sich langsam und ruhig. Statt actiongeladener Szenen stehen Dialoge und Gedanken im Vordergrund. Die Geschichte wird sowohl aus der Perspektive von Jackie, der Cafébesitzerin, als auch aus Sicht von Agent Gabriel erzählt. Während ich mich gut in Jackie hineinversetzen konnte und ihre Entwicklung im Verlauf der Handlung genossen habe, konnte mich Gabriel nicht vollständig überzeugen. Seine Rolle wirkt etwas unausgereift und bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Für Leser
innen, die gerne ruhige Bücher lesen und einen gemächlichen Plot schätzen, ist dieses Buch ideal für einen gemütlichen Abend. Es lädt dazu ein, sich mit einer Tasse Tee und Keksen in das magische Paris zu vertiefen und in die geheimnisvolle Welt des Café Nocturne einzutauchen. Allerdings muss ich anmerken, dass die Handlung an manchen Stellen etwas zu langsam ist und es an Spannung fehlt. Hier hätte ein Hauch mehr Schwung der Geschichte gutgetan, um die Leser noch tiefer in die magische Welt zu ziehen.

Insgesamt ist „Die rastlosen Geister des Salon Nocturne“ eine geheimnisvolle und unterhaltsame Geschichte, die vor allem durch die liebevoll beschriebene Café-Atmosphäre und die Vielseitigkeit der Hauptfigur Jackie besticht. Die Handlung könnte zwar etwas mehr Tempo vertragen, aber wenn man ruhige Bücher mag und sich von einer geheimnisvollen Handlung faszinieren lassen kann, ist dieses Buch definitiv einen Blick wert.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Spannung und Rätsel

Tristan Mortalis
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"Tristan Mortalis" ist ein Jugendthriller, der von den Autorinnen Melissa C. Hill und Anja Stapor geschrieben wurde. Das Buch erzählt die Geschichte von vier Freunden, Michael, Alice, Claire, und Bene, ...

"Tristan Mortalis" ist ein Jugendthriller, der von den Autorinnen Melissa C. Hill und Anja Stapor geschrieben wurde. Das Buch erzählt die Geschichte von vier Freunden, Michael, Alice, Claire, und Bene, die nach dem Tod ihres Freundes Michael alias Tristan wieder zusammenkommen, um herauszufinden, was in jener Nacht wirklich geschehen ist. Dabei geraten sie nicht nur in Gefahr, sondern entdecken auch, dass jeder von ihnen seine eigenen Geheimnisse hat.

Ein Aspekt, der mich besonders begeistert hat, ist die Erzählstruktur des Buches. Es ist in fünf Teile unterteilt, und in jedem Teil wechseln sich die Erzählperspektiven der Freunde ab. Diese wechselnden Perspektiven sorgen für ein hohes Tempo und halten die Spannung konstant aufrecht. Zudem werden durch diese Perspektivenwechsel neue Hinweise geliefert und Geheimnisse aufgedeckt, was mein Rätselherz höher schlagen ließ. Das Buch war dadurch sehr fesselnd und ließ mich immer weiterlesen, um die Wahrheit zu erfahren.

Der Schreibstil der Autorinnen ist flüssig und leicht zu lesen. Die Figuren und Schauplätze werden lebhaft und bildreich beschrieben, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Die bedrückende Atmosphäre, die über die gesamte Handlung hinweg herrscht, wurde gut transportiert und war für mich spürbar. Die Autorinnen haben es geschafft, mich in die Geschichte hineinzuziehen und mich an den Seiten zu fesseln.

Das Buch bietet eine Mischung aus Spannung und Rätseln. Es gab Momente, in denen ich dachte, den Fall gelöst zu haben, nur um dann von neuen Wendungen überrascht zu werden. Die Autoren haben es geschafft, mich immer wieder zu überraschen und meine Neugier aufrechtzuerhalten. Allerdings muss ich sagen, dass die Spannung an einigen Stellen für meinen Geschmack zu schnell abflachte. Dennoch habe ich die Freunde gerne auf ihrem Weg begleitet und ihre Geheimnisse entdeckt.

Obwohl "Tristan Mortalis" für mich persönlich nicht ganz an den Vorgänger "Lupus Noctis" herankommt, hat es mich dennoch begeistert. Es ist ein gelungener Jugendthriller, der die Leser mitnimmt auf eine Reise voller Geheimnisse, Spannung und Rätsel. Die interessanten Charaktere und die bedrückende Atmosphäre tragen zur Faszination der Geschichte bei. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne Jugendthriller liest und Freude an Rätseln und Spannung hat. Nach dem Lesen von "Tristan Mortalis" wünsche ich mir definitiv weitere Bücher von Melissa C. Hill und Anja Stapor.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Liebenswert, aber wenig spannend

Der Tote in der Dorfkirche
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Der charmante Cosy-Krimi „Der Tote in der Dorfkirche“ von Richard Coles entführt uns in die beschauliche Gemeinde von Champton, in der Pfarrer Daniel Clement mit seiner temperamentvollen Mutter und den ...

Der charmante Cosy-Krimi „Der Tote in der Dorfkirche“ von Richard Coles entführt uns in die beschauliche Gemeinde von Champton, in der Pfarrer Daniel Clement mit seiner temperamentvollen Mutter und den liebenswerten Dackeln Cosmo und Hilda lebt. Doch als ein Streit um den Einbau einer Toilette in der Kirche das Dorf spaltet und ein Mord geschieht, muss Daniel seine Schäfchen vor weiterem Unheil bewahren. In dieser Rezension erfährst du, warum dieser Krimi mit humorvoller Weisheit und liebenswerten Figuren begeistert, trotz der Einfachheit.

Ich wusste nicht, dass ich es brauche, aber: Mit Vorfreude habe ich auf diesen Roman gewartet, der einen schrulligen Pfarrer, alte Damen, Mord und zwei Dackel vereint – und hier ist er! Richard Coles gelingt es, in seinem Cosy-Krimi ein wohliges Gefühl zu vermitteln, ohne dabei die Realität zu vernachlässigen. Der humorvolle und unaufdringlich weise Ton des Buches fügt sich perfekt in die Gesamtwirkung ein.

Die Geschichte ist unterhaltsam und liebenswert, aber auch phasenweise etwas unspektakulär und möglicherweise für manche etwas langweilig. Dennoch haben mich vor allem die beiden Dackel von Daniel begeistert und viele Szenen deutlich aufgelockert.

Die Auflösung des Mordfalls am Ende mag naheliegend sein, da einige Hinweise offensichtlich gestreut wurden, aber der Showdown war dennoch spannungsgeladen und wirkungsvoll. Obwohl der Protagonist mein Herz erobert hat, konnten mich die anderen Charaktere, einschließlich der Toten und ihrer Familien, nicht wirklich berühren. Es fehlte die emotionale Bindung.

Das Dorf-Drama in Champton war humorvoll und hat mich oft zum Schmunzeln gebracht, da es mich an mein eigenes Dorf erinnerte. Allerdings passierte in den ersten 100 Seiten gefühlt wenig, und der Mord geschah recht spät und unspektakulär. Dennoch wurden die Zusammenhänge am Ende gut erklärt.

Insgesamt ist „Der Tote in der Dorfkirche“ ein gemütlicher Krimi, der mit seinem humorvollen Charme und liebenswerten Figuren überzeugt, trotz einiger weniger spektakulärer Momente. Ein Lesevergnügen für Fans des Cosy-Krimi-Genres, die eine unterhaltsame und wohltuende Lektüre ohne große Überraschungen suchen. Für alle die Spannung lieben, ist das Buch aber vermutlich nicht geeignet.

3,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Tolle Idee mit kleine Schwächen

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Mary E. Garners "Das Buch der gelöschten Wörter" ist eine Kombination aus Fantasy, Agententhriller und humorvoller Romanze. Die Handlung dreht sich um die Londonerin Hope Turner, die sich in die Welt der ...

Mary E. Garners "Das Buch der gelöschten Wörter" ist eine Kombination aus Fantasy, Agententhriller und humorvoller Romanze. Die Handlung dreht sich um die Londonerin Hope Turner, die sich in die Welt der Bücher von Jane Austen träumt und durch Zufall in einem Buchladen einen mysteriösen Gentleman trifft. Dieser erklärt ihr, dass der Buchladen das einzige Portal in die Welt der Bücher ist und dass diese Welt in Gefahr ist. Nur Hope kann sie retten.

Der Weltenbau ist gut gemacht und verbindet historische Roman-Settings mit moderner Technologie. Die Autorin hat eine neue phantastische Welt geschaffen, in der die Thematik rund um die gelöschten Worte und deren Macht gut erklärt wird. Die Charaktere sind lebendig und mit allen Macken und Liebenswürdigkeiten gezeichnet. Besonders die Protagonistin Hope ist fantastisch und menschlich. Das Ende ist fies, aber es macht Lust auf mehr.

Allerdings ist der Schreibstil der Autorin ausbaufähig. Die Liebesgeschichte ist nicht im Fokus der Handlung, aber zwischen manchen Charakteren kann man eine Liebesgeschichte vermuten. Die Kenntnisse der Autorin über die im Buch erwähnten Romane sind unzureichend und führen zu einigen Unstimmigkeiten. Die Vorhersehbarkeit der Geschichte und die Tatsache, dass die Autorin zu viel ausplaudert, machen die Geschichte zäh und langweilig. Man erfährt von vielen Dingen nur aus zweiter oder dritter Hand durch Berichte und Konferenzen.

Insgesamt ist "Das Buch der gelöschten Wörter" von Mary E. Garner eine unterhaltsame Lektüre für Fans von Fantasy, Agententhriller und humorvoller Romanze. Der Weltenbau und die Charaktere sind gut gemacht, aber der Schreibstil und die Kenntnisse der Autorin über die im Buch erwähnten Romane könnten verbessert werden.

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