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Veröffentlicht am 17.01.2023

Moderner Reisebegleiter mit tollen Insidertipps

Japan Reiseführer
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"Japan: Die besten Cafés, Restaurants, Shops, Hotels & Kulturtipps in 16 Städten" erscheint im DK-Verlag und wurde zusammengestellt von Ebony Bižys.


Kunst, Kultur und alte Traditionen sind in Japan tief ...

"Japan: Die besten Cafés, Restaurants, Shops, Hotels & Kulturtipps in 16 Städten" erscheint im DK-Verlag und wurde zusammengestellt von Ebony Bižys.


Kunst, Kultur und alte Traditionen sind in Japan tief verankert, aber es gibt auch viele futuristische Neuerungen, die das Land durch die Gegensätze von Alt und Neu auszeichnen und außergewöhnlich und facettenreich wirken lassen. 

Wer eine Reise nach Japan unternimmt, kann viel entdecken und erleben. Um die besten Tipps im Vorfeld zu wissen, sollte man sich diesen Reiseführer zulegen, denn als erfahrene Insiderin stellt Ebony Bižys für 16 Städte die besten Gegenden, Hotels, Museen, Restaurants, Cafés, Shops und andere Adressen vor, an denen man sich orientieren kann. So kann man Japan mit den Augen einer Insiderin erleben!

Autorin Ebony Bižys lebt seit über 10 Jahren in Tokyo und kennt sich auch in weiteren Teilen Japans aus. Sie ist die Bloggerin von "Hello Sandwich". Mit ihrem erfahrenen Insider-Wissen stellt sie ihre persönlich besten Tipps für eine Reiseplanung vor, die man so nicht in anderen Reiseführern findet. 

Schon äußerlich ist dieses Buch ein echter Eyecatcher mit dem pinken Buchschnitt und dem japanisch anmutenden Cover mit Kirschblüten und modernen Details. 

Die Autorin zeigt unzählige Insidertipps für sechzehn Städte, angefangen bei Tokyo und Atami, über Kyoto, Osaka, Hiroshima, Fukuoka, Nagano, bis hin zu Sapporo und Okinawa. Anschauliche Fotos geben nicht nur einen Eindruck von den Locations, sie zeigen auch Menschen und kulinarische Dinge und machen damit neugierig auf Japan.

Neben den klassischen Zielen wie dem traditionellen Teehäusern stellt Ebony auch ihre persönlichen Lieblingsorte vor, wie das Kaffeehaus in Kyoto oder den Katzentempel in Tokyo.

Folgt man ihren exklusiven Tipps, hat man viele Möglichkeiten um Land und Leute näher kennenzulernen. Interessant sind auch die Hinweise, zu welcher Jahreszeit sich eine Reise empfiehlt oder welche Tageszeit für besondere Sehenswürdigkeiten anzuraten ist.

Zu den einzelnen Locations erhält man nützliche Angaben mit Adresse, Website, Telefonnummer, Eintritt oder Anfahrt, sodaß man alles besser planen kann.
Besonders interessant finde ich das Know-How über japanische Gewohnheiten und typische Dinge wie Sake, Games, Sento oder kissaten. Zu den Themen gibt es praktische Vorschläge und zusätzlich sinnvolle Hinweise zu Etikette, Sprache, Geld und Sicherheit. Damit man in Japan nicht mit seinem Verhalten aneckt und über die gängigen Alltagsgeschäfte Bescheid weiß.


Ein umfangreicher und detaillierter Reiseführer, dessen Empfehlungen die beste Gelegenheit bieten, um Land und Leute zu entdecken und die interessantesten Hotspots Japans kennenzulernen. Auch als Geschenk vor einer Japan-Reise wunderbar geeignet.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Interessante Story vor dem historischem Hintergrund des Kaiser-Wilhelm-Kanals

Zwischen den Meeren
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Der historische Roman "Zwischen den Meeren" von Lena Johannson ist der Auftaktband der Trilogie "Vier Frauen und ein Jahrhundertbauwerk, das die Welt verändert". Die "Nord-Ostsee-Saga" erscheint im Aufbau ...

Der historische Roman "Zwischen den Meeren" von Lena Johannson ist der Auftaktband der Trilogie "Vier Frauen und ein Jahrhundertbauwerk, das die Welt verändert". Die "Nord-Ostsee-Saga" erscheint im Aufbau Verlag.

Kiel 1886: Die Planung vom Bau des Schifffahrtskanals, der die Nordsee von Brunsbüttel bis nach Kiel an der Ostsee verbindet, ist ein gigantisches und schwieriges Anliegen, ein Jahrhundertprojekt. Mit diesem Bauwerk ist das Schicksal von vier Frauen verbunden. 

Mimi Dahlström hat früh ihre Mutter verloren und kümmert sich um ihre Geschwister, sie lebt in Hamburg. Ihr Vater Heinrich Dahlström kämpft jahrelang für die Genehmigung des Kanalbaus und gilt als führender Planer des Kanals. 

Aufgewachsen mit den Geschichten ihres Großvaters im alten Puppentheater hat auch Stine künstlerisches Talent und möchte auf einer Bühne stehen, doch stattdessen muss sie im Kolonialwarengeschäft ihrer Familie arbeiten. 

Sanne ist die Tochter eines Zimmermanns in Brunsbüttel, sie träumt davon zu studieren und Gebäude zu konstruieren. Das Talent liegt in der Familie, ihr Urgroßvater entwarf bereits den Bau der Schleuse im Eiderkanal und lehrte Sanne sein Wissen weiter.

Regina lebt in Rendsburg, ihr Vater ist Großgrundbesitzer und möchte Geld im Kanalbau investieren. Doch dazu muss seine Tochter eine finanziell gute Partie machen, Regina wird von ihrem Vater in eine Vernunftehe gezwungen, in der sie nicht glücklich wird.

 

Lena Johannson erzählt eine gut recherchierte Geschichte zum Kanalbau und lässt auch die Sorgen und Lebenswege von vier Frauen und ihren Familien einfließen, die das Zeitgeschehen näher erklären. Dieser Roman lässt sich durch den eingängigen, bildhaften Schreibstil und die lebendig gezeichneten Figuren wunderbar lesen. Zunächst hatte ich die Befürchtung, dass sich die vier Hauptfiguren gegenseitig im Buch Konkurrenz machen würden oder mich nicht alle gleich interessieren könnten, aber das war zum Glück nicht der Fall. Ich bin schnell in die Story eingetaucht und habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen.

Den historischen Rahmen bildet der Bau des Nord-Ostsee-Kanals, über die Diskussionen des Verlaufs, die Vorgänge der Planung und die endgültige Ausführung wird man gut und interessant informiert. Was an so einem für damalige Zeit gigantischen Bauwerk an Aufwand, Arbeitern, Material und Zeit benötigt wurde, ist einfach gewaltig. Und die Sprengungen des Bauvorhabens waren lebensgefährlich. Frauen waren damals in der technischen Berufswelt noch nicht zu finden. Wir erleben die Widrigkeiten, mit denen die vier Protagonistinnen in dieser Epoche zu kämpfen hatten.

Zwischen den abwechslungsreichen Schicksalen der Frauen wird immer wieder auf spannende Weise der Bezug zum Kanal-Bauwerk hergestellt. Sehr interessant las ich vom Machtgerangel um den Kanalbau und man kann sich anhand der Geschichten gut vorstellen, wie die Menschen damals gelebt haben. Gleichzeitig zeigt sich, welches Leben den Frauen vorgeschrieben wurde. Sie gehören unterschiedlichen Gesellschaftsschichten an, haben verschiedene Ziele und müssen mit ihren Schicksalen leben. Hoffnungen und Träume aller Beteiligten werden einfühlsam geschildert und zeigen dadurch die Lebensbedingungen und Nöte der Zeit auf. Es sind auch einige romantische Momente dabei, vordergründig geht es aber um die gesamten Lebensgeschichten, in denen die Frauen Wege suchen, um ihre eigenen Träume zu verwirklichen. 

Das Buch endet kurz nach dem ersten Spatenstich zum Baustart. Den Folgebänden sehe ich nun gespannt entgegen.


"Zwischen den Meeren" ist ein interessant zu lesender historischer Roman, in dem die Autorin die fiktiven und wahren Hintergründe zu einer glaubhaften und abwechslungsreichen Geschichte verbindet. Die Schicksale der vier Frauen habe ich interessiert verfolgt, vieles hat mich berührt und ich bin auf die Fortsetzung gespannt. Ein toller Auftakt durch die historischen Einblicke, die Intrigen und die Frauen-Schicksale.

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Informatives und spannendes Tiersachbuch zum Selberlesen 

Guinness World Records für Erstleser - Tiere (Rekordebuch zum Lesenlernen)
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Das Sachbuch "Guinness World Records Erstleser - Tiere" aus dem Ravensburger Verlag richtet sich an Erstleser ab sieben Jahren.

Die Welt der Tiere umfasst neben den Säugetieren und Vögeln, auch die ...

Das Sachbuch "Guinness World Records Erstleser - Tiere" aus dem Ravensburger Verlag richtet sich an Erstleser ab sieben Jahren.

Die Welt der Tiere umfasst neben den Säugetieren und Vögeln, auch die vielen Arten von Insekten und im Wasser lebende Tiere. Sie alle haben unterschiedliche Fähigkeiten, manche sind spezielle Rekordhalter in Größe, Schnelligkeit, Giftigkeit oder haben einfach erstaunliche Besonderheiten.

Welches ist das größte und das kleinste Säugetier der Welt, welches Tier ist am schnellsten und wie heißt das schläfigste Tier? Diese und andere Fragen werden im Buch beantwortet und durch Bilder lernt man die Tierarten kennen. 

Das übersichtlich aufgebaute Sachbuch gliedert sich in vier, farbig differenzierte Kapitel, in denen es um Größenverhältnisse, schnellste und langsamste, die giftigsten und gefährlichsten und um die verrücktesten und erstaunlichsten Tierrekorde geht. Es gibt vielseitige Fakten zu entdecken und zu bestaunen, denn die Rekorde sind teilweise wirklich spektakulär.

Kinder erfahren hier außergewöhnliche Fakten aus der Welt der Tiere und lernen wissenswerte Fakten und erkennen, welche Tierarten ganz besondere Rekorde aufgestellt haben. 

Wissenswerte Fakten über die Tiere und ihre Rekorde sind in blauen Kästchen hervorgehoben und fallen neben den Farbfotos oder Illustrationen gleich ins Auge des Betrachters. Die Rekordangaben werden in einfachen Texten kindgerecht und mit Größenvergleichen (Fingernagel oder Münze) verständlich beschrieben und bekommen auch Vergleiche zu menschlichen Fähigkeiten genannt. 

Beispiel: Die schnellste Ameise der Welt schafft 47 Schritte pro Sekunde, der schnellste Mann der Welt "nur" 4.


Dieses Buch stellt viele lehrreiche Fakten über Tierrekorde vor, die Kinder interessieren und damit zum Lesen anregen.
 

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Eine zauberhaft liebenswerte Geschichte

Holly Himmelblau – Zausel in Not
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Bei dtv junior erscheint mit "Holly Himmelblau – Zausel in Not" der zweite Band der H. Himmelblau-Reihe von Antje Szillat. Die Illustrationen stammen von Jan Birck.

Endlich hat Holly ihre langersehnte ...

Bei dtv junior erscheint mit "Holly Himmelblau – Zausel in Not" der zweite Band der H. Himmelblau-Reihe von Antje Szillat. Die Illustrationen stammen von Jan Birck.

Endlich hat Holly ihre langersehnte unmagische Freundin gefunden, aber niemand darf von Isa wissen, weil sich keine Menschen im Nachtschattenwald aufhalten dürfen. Es gefällt den Waldbewohnern auch nicht, als sie erfahren, dass sich Zausel im Wald ansiedeln wollen, die Aufregung ist groß, dabei hat sie noch niemand gesehen. Als Isa ein puscheliger, niedlicher, völlig harmlosen Zausel in die Arme läuft, beschließen die Freundinnen, dafür zu sorgen, dass die Zausel bleiben dürfen. Aber es wird schwierig, denn niemand darf von Isa erfahren. Wird ihnen das gelingen? 

 

Holly hat sich mit Isa verabredet, doch sie kommt nicht pünktlich und verschwindet gleich wieder. Hat sie etwa eine andere Freundin? Aber dann entdeckt Holly, was Isa aufgehalten hat und unterstützt ihr Vorhaben.

Inhaltlich geht es um Freundschaft und um Toleranz gegenüber Fremden und Zusammenhalt. Holly darf eigentlich nicht mit Isa befreundet sein, aber dann erfährt sie von ihrem Lehrer, dass Vertrauen wichtig ist und auch bei den Waldbewohnern komische Gestalten wohnen, die eigentlich Verständnis für Fremde wie Isa und Zausel haben sollten.

Durch den lockeren Erzählstil und die vielen fantasievollen Figuren ist man schnell in die Story eingetaucht und erlebt, wie Holly und Isa das Zausel kennenlernen und es in ihr Herz schließen. Doch sie müssen den anderen Bewohnern erst noch klar machen, dass von Zauseln keine Gefahr ausgeht. Höcksel-Stöcksel, was in etwa "verflixt und zugenäht" bedeuten mag und Hollys Lieblingsausruf ist, da muss man doch etwas machen können, damit die Zausel im Wald wohnen dürfen. Durch besonderes Ereignis beweist das Zausel, wie es Leben retten kann und wird von den Waldbewohnern gefeiert.

Diese Geschichte eignet sich durch die große Schrift zum Selberlesen für Kinder ab acht Jahren, die Texte sind aber auch für kleinere Kinder schon gut verständlich. Die tollen Illustrationen runden die Story perfekt ab und zeigen viele kleine interessante Details über die besonderen Nachtschattenwaldbewohner.

Eine zauberhafte Geschichte, die lebendig und abenteuerlich daherkommt und von Toleranz und Freundschaft erzählt.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Ein romantisch angehauchter Historienkrimi 

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Im Ullstein Verlag erscheint der Roman von Petra Aicher "Fräulein Anna, Gerichtsmedizin".

München 1912:
Die junge Anna Zech übernimmt eine Stelle als Krankenschwester in der Gerichtsmedizin. Ihre erste ...

Im Ullstein Verlag erscheint der Roman von Petra Aicher "Fräulein Anna, Gerichtsmedizin".

München 1912:
Die junge Anna Zech übernimmt eine Stelle als Krankenschwester in der Gerichtsmedizin. Ihre erste Leiche wurde aus der Isar gefischt, Kampfspuren an der Toten deuten daraufhin, dass bei der Schauspielerin kein Selbstmord vorliegt. Dieser Meinung ist auch der Skandalreporter Fritz/Friedrich von Weynand und er versucht über Anna an Informationen zu gelangen. Anna ist zunächst noch abweisend, doch dann wachsen beide durch die Ermittlungen im Fall zusammen.

Dieser Roman liest sich durch die eingebaute Mordermittlung sehr interessant, ich bin schnell in die Handlung und in das Zeitgeschehen eingetaucht und konnte mir durch die bildhaften Beschreibungen alles sehr gut vorstellen. 

Die Protagonisten Anna und Fritz wirken sehr lebendig und sind durch ihre Herkunft grundverschieden, dennoch passen sie sehr gut zusammen und werden im Laufe der Handlung zu einem tollen Ermittlerduo. Anna Arbeit im Sektionssaal ist für eine Frau dieser Zeit recht unüblich, sie beweist Umsichtigkeit und fällt auch beim Anblick einer Leiche nicht in Ohnmacht, sondern macht einen sachverständigen Eindruck, womit sie auch ihrem Chef Doktor Gernhuber imponiert. Es war interessant, einen Blick in den Sektionssaal werfen zu können und Anna bei ihrer Arbeit zu beobachten.

Anna ist eine sympathische, wißbegierige und entschlossene junge Frau, die Geld verdienen muss, um ihre sieben Geschwister zu unterstützen. Sie hat keine Scheu vor Leichen, lernt schnell und bringt durch ihre Beobachtungen Licht in den Fall der verstorbenen Adele Röckl. Mit der Zeit entwickelt sich ihr Verhältnis zu Weynand immer mehr und es entsteht eine Freundschaft, die im Folgeband sicher noch tiefer ausgebaut werden wird. Weynand ist ein verheirateter Adeliger, seine Arbeit als Reporter macht ihm großen Spaß, denn er nimmt die obere Gesellschaft nicht so wichtig, weil er weiß, dort gibt es einige Halunken, die er mit seinen Klatschgeschichten zutage fördert.

In der Mordsache sorgen geschickt eingebaute Wendungen immer wieder für einen Richtungswechsel, sodaß man bis zum Ende auf die stimmige Auflösung warten muss, um den Täter zu entlarven.


Dank Petra Aichers einnehmenden und leichten Erzählstil und die Einbindung historischer Persönlichkeiten lässt sich das Buch wunderbar lesen und ich hatte eine unterhaltsame Lesezeit, die nicht nur mit Spannung angereichert ist, sondern auch die interessanten historischen Hintergründe vor dem 1. Weltkrieg näher unter die Lupe nimmt.


Der Auftakt der unterhaltsamen historischen Roman-Reihe sorgt mit dem gegensätzlichen Ermittlerduo und einem undurchsichtigen Fall für abwechslungsreiche Lektüre. Ich freue mich auf den Folgeband!