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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2023

Düstere Liebesgeschichte mit Thrill

Anatomy
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"Anatomy" spielt in Edinburgh im Jahr 1817: Lady Hazel Sinnett hat einen großen Traum - sie möchte Chirurgin werden. Allerdings ist das als Frau in der Zeit überhaupt nicht möglich und Hazel soll möglichst ...

"Anatomy" spielt in Edinburgh im Jahr 1817: Lady Hazel Sinnett hat einen großen Traum - sie möchte Chirurgin werden. Allerdings ist das als Frau in der Zeit überhaupt nicht möglich und Hazel soll möglichst schnell ihren Cousin heiraten und einen Erben auf die Welt bringen. Als sie den Dozenten Dr. Beecham kennenlernt, handelt sie einen Deal bei ihm aus: Wenn sie die medizinische Prüfung schafft, darf sie bei ihm studieren. Welch ein Glück, dass Hazel den Auferstehungsmann Jack Currer kennenlernt: Er buddelt Leichen aus und verkauft sie für Lehrzwecke. Von ihm lernt Hazel nicht nur, sondern entdeckt auch die Gefühle von Liebe. Doch als die beiden Auffälligkeiten an den Leichen finden, ahnen sie noch nicht, welches Geheimnis dahinter steckt.

"Anatomy" ist die erste Regency Romance, die ich lese. Mir gefällt die Kombination aus Liebesgeschichte und düsterem Thrill. Dana Schwartz hat einen sehr flüssigen Schreibstil und hat mich mit ihren bildhaften Beschreibungen schnell ins Jahr 1817 katapultiert. Mit Jack und Hazel hat sie zwei liebenswürdige und interessante Figuren geschaffen. Gerade Hazel hat mir mit ihren feministischen Ansichten und ihrem Kampfgeist sehr gefallen!

Im Verlauf baut sich immer mehr Spannung auf und die Geschehnisse werden wechselnd aus Jacks und Hazels Perspektive geschildert, sodass wir Einsicht in beide Figuren bekommen.

Für mich ein interessantes und spannendes Buch, das ich so noch nicht gelesen habe!

Veröffentlicht am 05.03.2023

Politisches Essay einer 30-Jährigen

Serious Shit
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In "Serious Shit" beleuchtet Marlene Knobloch, wie die 30-Jährigen ticken und welche Probleme sie in der Welt sehen bzw. mit welchen Problemen und Missständen sie sich auseinandersetzen müssen. Dabei stellt ...

In "Serious Shit" beleuchtet Marlene Knobloch, wie die 30-Jährigen ticken und welche Probleme sie in der Welt sehen bzw. mit welchen Problemen und Missständen sie sich auseinandersetzen müssen. Dabei stellt sie sich selbst in den Mittelpunkt der Beobachtungen und spricht zwar von einer Generation (bzw. drei, die irgendwie ineinanderfallen), zu der sie sich zwar selbst zählt, gleichzeitig jedoch weniger auf das Alter, sondern eher auf die Lebenseinstellung und die Lebensgrundlagen/den Lebensstil abzielt.

Als Journalistin kann Marlene Knobloch natürlich sehr gut schreiben und hat das Essay auf stichhaltigen Beobachtungen, pointierten Äußerungen und anschaulichen sowie zutreffenden Metaphern geprägt. Zwar stimme ich ihr nicht in allen Aussagen zu und sehe die Pauschalisierungen recht kritisch. Allerdings sind es die Beobachtungen und Schlüsse, die sie in Rückbezug auf ihr eigenes Umfeld zieht und das so sicherlich vielfach in Deutschland bzw. im westlichen Europa herrscht. Im Mittelpunkt stehen der Klimaschutz, der Krieg Russlands gegen die Ukraine und Mechanismen von Social Media. Thematisiert werden Unbedarftheit, mangelnde politische Auseinandersetzung und die Bürde, die der Generation aufgehalst wurde und wird.

Auch wenn ich inhaltlich nicht allem zustimme und die Kapitel so verdichtet geschrieben sind, dass so vieles drinsteckt, was man bei mehrmaligem Lesen auseinanderdröseln und eigenen Recherchen näher beleuchten müsste, finde ich die Beobachtungen oftmals sehr treffend.

Das Essay würde ich - sowohl für die Dreißigjährigen, aber auch für andere Altersgruppen - definitiv als Aufruf verstehen, sich (wieder oder überhaupt erstmal) mit sich selbst, der Politik und gesellschaftlichen Prozessen auseinanderzusetzen.

Veröffentlicht am 26.02.2023

Mehr Wohlbefinden und Energie

Jetzt bin ich dran!
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Monica Meier-Ivancan stellt in "Jetzt bin ich dran" ein Wochenprogramm über 21 Tage vor, das zu mehr Energie, mehr Wohlbefinden und mehr Freude im Leben führen soll. Dabei richtet es sich explizit an Frauen. ...

Monica Meier-Ivancan stellt in "Jetzt bin ich dran" ein Wochenprogramm über 21 Tage vor, das zu mehr Energie, mehr Wohlbefinden und mehr Freude im Leben führen soll. Dabei richtet es sich explizit an Frauen. Eingeteilt ist das Programm in sieben Säulen: Ernährung, Bewegung, Schlaf, Meditation, Selbstfürsorge, Selbstwert und Selbstschutz. Es beinhaltet Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien, eigene Erfahrungen und Anregungen in Form von Motivationssätzen, Rezepten oder einfachen Übungen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, einfach und die Gestaltung des Buches sehr ansprechend. Das Layout ist stimmig, es wird viel mit Bildern, Graphiken und Kästchen gearbeitet, was mir gut gefällt. Als ausgebildete Ernährungsberaterin, Fitnesstrainerin und Meditations-Coachin gibt Monica Meier-Ivancan einen ganzheitlichen und umfassenden Ein- und Überblick über Rituale, Routinen und Gewohnheiten, die zu einem gesteigerten Wohlbefinden und energetischerem Lebensgefühl führen.

Wer sich bereits mit der Thematik auseinandergesetzt hat, erfährt hier wenig Neues. Dennoch tut es auch gut, wiederholend zu lesen, was uns gut tut und angeregt zu werden, die neuen oder altbewährten Gewohnheiten wieder aktiv in den eigenen Alltag zu integrieren.

Veröffentlicht am 21.02.2023

Ein Dorf voller Geheimnisse

Wintersterben
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"Wintersterben" ist bereits der zweite Band um die Interpol-Ermittlerin Valeria Ravelli. Ich habe den Vorgänger "Waldeskälte" zwar gelesen, konnte mich jedoch nur noch vage an den Inhalt erinnern und kann ...

"Wintersterben" ist bereits der zweite Band um die Interpol-Ermittlerin Valeria Ravelli. Ich habe den Vorgänger "Waldeskälte" zwar gelesen, konnte mich jedoch nur noch vage an den Inhalt erinnern und kann daher guten Gewissens sagen, dass dieses Buch hier auch unabhängig vom vorangegangenen gelesen werden kann.
Diesmal ermittelt Valeria Ravelli im abgeschiedenen Dorf Steinberg in den Walliser Alpen. Dort wird ein ehemaliger deutscher BKA-Beamte brutal zugerichtet aufgefunden. Dem Obduktionsbericht nach ist er bereits seit etwa einem Jahr tot und wurde ermordet. Schnell merkt Ravelli, dass der Beamte gar nicht gern in Steinberg gesehen wurde und dass der Großteil der Dorfbewohnerinnen etwas zu verbergen haben und ihr Schweigen Ravelli gegenüber nicht brechen werden. Parallel verfolgt ihr Kollege Bane der Spur von verschwundenen Mädchen und kommt nur langsam zu Ermittlungsfortschritten. Sie ahnen nicht, dass der Mörder Valeria Ravelli bereits längst im Visier hat.

Wie auch bei "Waldeskälte" mochte ich den flüssigen und raschen Erzählstil von Martin Krüger sehr gern. Die Kapitel sind recht kurz und animieren zum Weiterlesen. Außerdem werden die Geschehnisse und Zusammenhänge im Dorf und um den Toten nur schrittweise erläutert, was die Spannung steigen lässt und mich verschiedene Theorien hat aufstellen lassen. Mit den Aussagen der Dorfbewohner
innen ergibt sich ein immer größeres Bild, die Gefahr und das Risiko nehmen gerade im letzten Drittel immens zu und lassen alles auf einen großen Showdown hinauslaufen. Da nicht alles abschließend geklärt wurde und einige Fragen offenbleiben, gehe ich von einem weiteren Ravelli-Fall aus.

Veröffentlicht am 21.02.2023

Humorvolles Liebeschaos

Du bist mein Lieblingsgefühl
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Max und Nela lernen sich im Brautmodengeschäft kennen und spüren direkt eine starke Anziehung. Es gibt dabei nur ein Problem: Aufgrund des Settings denken beide, dass derdie jeweils andere verlobt ...

Max und Nela lernen sich im Brautmodengeschäft kennen und spüren direkt eine starke Anziehung. Es gibt dabei nur ein Problem: Aufgrund des Settings denken beide, dass derdie jeweils andere verlobt und daher für ein weiteres Kennenlernen tabu ist. Allerdings ist Nela nur wegen einer Wette als Fake-Braut in der Boutique und Max berät seine beste Freundin Inga hinsichtlich ihres Brautkleides. Bald darauf treffen Max und Nela erneut aufeinander, denn Max' Firma zieht über Nelas Plattenladen ein. Sich nun aus dem Weg zu gehen und die Anziehung zu ignorieren, ist nun deutlich schwieriger.

"Du bist mein Lieblingsgefühl" war mein erstes Buch von Kyra Groh und ich mochte ihre Figurenzeichnung und ihren lockeren, flüssigen Schreibstil sehr gern. Die Anziehung zwischen Nela und Max, die peinlichen und unangenehmen Situationen, in die beide landen, und die Kommunikation mit ihren Freund
innen gefallen mir sehr. Schnell wird jedoch klar, dass die Kommunikation zwischen den beiden das Problem ist. So musste ich nicht nur lange mitfiebern, bis das Missverständnis endlich aufgeklärt ist, sondern auch die Kollision der unterschiedlichen Erwartungen und Verständnisse von Beziehung durchstehen. Die Krise zwischen Nela und Max hätte durch eine ehrliche Kommunikation - wie sie sie ja in einigen Teilbereichen betreiben können - vermieden bzw. kleiner gehalten werden können. Das hätte mir womöglich besser gefallen.
Dennoch mochte ich das Buch sehr gern und habe Max und Nela auf ihrem gemeinsamen Weg sehr gern begleitet und zwischendurch immer wieder geschmunzelt!