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Veröffentlicht am 06.03.2017

Guter Auftakt

Die Phileasson-Saga - Nordwärts
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Zwei realisierende Kapitäne Foggwolf und Beorn der Blender starten in ein gefährliches und aufregendes Abenteuer. Eine Wettfahrt zwischen den beiden soll entscheiden, wer der beste Kapitän ist und den ...

Zwei realisierende Kapitäne Foggwolf und Beorn der Blender starten in ein gefährliches und aufregendes Abenteuer. Eine Wettfahrt zwischen den beiden soll entscheiden, wer der beste Kapitän ist und den Titel König der Meere tragen darf. Doch eine einfache Wettfahrt wäre natürlich zu einfach und so müssen die beiden in achtzig Wochen den Kontinent Aventurien umrunden und dabei zwölf riskante und absolut gefährliche Aufgaben lösen. Ein gefährlicher Wettlauf beginnt…

Ich muss gestehen, dass ich weder das Rollenspiel gespielt habe auf dem die Geschichte des Romans beruht und zudem noch nie etwas von dem Spiel gehört habe, sodass ich absolut unbefangen an die Geschichte heran gegangen bin. Ich wollte mir einfach die Wartezeit bis zum neuen Elfenroman verkürzen.

Insgesamt erinnerte mich die Geschichte relativ schnell an die Story von “ 80 Tage um die Welt“, da die beiden konkurrierende Drachenschiffs Kapitäne in einer vorgegebener Zeit das Land umreisen müssen und sie natürlich versuchen sich das Leben gegenseitig schwer zu machen. Ich habe mich daher auf einen spannenden Abenteuerroman gefreut. Die recht lange Einleitung dämpfe leider zunächst meine Begeisterung, diese spielt ungefähr 10 Jahre vor dem eigentlichen Abenteuer. Die Einleitung war sehr ausgeschmückt und absolut brutal und manchmal empfand ich die Brutalität einfach als unangebracht, da es der Geschichte einfach nichts gegeben hat. Bis zur letzten Seite war mir nicht klar, warum es den Prolog gab und ich bin gespannt, ob die Folgebände etwas Licht ins Dunkle bringen. Nachdem ich den Prolog jedoch erfolgreich gemeistert hatte, ging es endlich mit dem Abenteuer los. Das Wettrennen und die Aufgaben gingen Stellenweise absolut knapp aus, sodass ich nicht umhin kam mitzufiebern und für meinen bevorzugten Kapitän zu hoffen. Nach wie vor spielt der Tod und die Gewalt eine wichtige Rolle, doch diese scheint mir nicht, wie zuvor im Prolog, einfach unnötig, da sie die Geschichte in gewisser Weise weiter bringt.

Die Welt rund um das Abenteuer ist bis ins kleinste Detail absolut gut und authentisch aufgebaut und so wurde sich beispielsweise auch Gedanken zu den verschiedenen Sprachen gemacht und haben bestimmte Regeln wie z.B., dass es im thorwalschen Sprache keine Höflichkeitsanrede wie „Sie“ gibt. Oft wirkt die Sprache der Figuren recht derb, dies passt jedoch einfach perfekt zu dem rauen Umgangston auf hoher See.

Mich hat bei den Protagonisten vor allem gestört, dass schnell klar war welcher Kapitän der Böse und welcher Kapitän der Gute sein soll, sodass man nicht um hin kommt Foggwolf zu mögen und Beorn hingegen eher weniger. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass ich mir grade zu anfange einfach selbst ein Bild von den beiden machen kann. Dennoch haben die Figuren durchaus auch Ecken und Kanten, sodass sie authentischer wirken und ich nicht immer einschätzen konnte wie sie sich in manchen Situationen verhalten werden.

Insgesamt konnte mich „Nordwärts“ super unterhalten, dafür musste ich mich jedoch leider erst durch den zähen und brutalen Prolog durchquälen. Die restliche Geschichte war jedoch ein spannender Abenteuerroman, der Lust auf mehr macht.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 02.03.2017

Gelungen

Im Schatten der Königin
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Es ist das Jahr 1554 in England Edward VI. stirbt und die sechzehnjährige Jane Grey wird zur Königin gekrönt. Doch die Herrschaft von Jane Grey hält nicht mal zwei Wochen an. Nach nur wenigen Tagen wird ...

Es ist das Jahr 1554 in England Edward VI. stirbt und die sechzehnjährige Jane Grey wird zur Königin gekrönt. Doch die Herrschaft von Jane Grey hält nicht mal zwei Wochen an. Nach nur wenigen Tagen wird die junge Königin entmachtet und enthauptet. Zurückbleiben ihre jüngeren Schwestern Katherine und Mary. Auch in ihren Adern fließt königliches Blut und so stellt sich die Frage, wie und ob sie überleben werden…


Ich habe schon seit Ewigkeiten keinen historischen Roman mehr gelesen. Ich wollte aber unbedingt mal einen Tudor Roman lesen. Der Roman ist voller Intrigen, Verrat und Politik, also genau die Komponenten die man bei einem guten Tudor Roman erwartet. Natürlich wird auch auf den Kampf der verschiedenen Glaubensrichtungen in England eingegangen und so erhält auch „Bloody Mary“ einen zentralen Part im Roman. Es gelingt der Autorin die Welt authentisch einzufangen, sodass ich das Gefühl hatte, selbst mitten in den politischen Intrigen zu sein.

Das Geschehen wird aus insgesamt drei Perspektiven geschildert. Zum einen natürlich aus der Sicht der beiden Schwestern und aus der Sicht einer guten Freundin der Familie. Alle drei Frauen erleben eine schwierige Zeit und sind vielen politischen Gefahren ausgesetzt. Insgesamt liegt das Hauptaugenmerk auf den drei Figuren und wie sie versuchen ihren Alltag und ihr Leben in ständiger Angst zu leben, daher ist der Roman an sich eher ruhig aufgebaut und es folgt keine spannungsgeladene Szene auf die nächste und so gibt es stellenweise Textpassagen in den wenig passiert und einfach der Alltag der Protagonistinnen zentral ist.

Der Autorin gelingt es, dass die Figuren allesamt realistisch wirken und die Beweggründe jeder Figur, als auch die Ängste, absolut nachvollziehbar sind. Da ich keine geübte Leserin in diesem Bereich bin und die englischen Verwandtschaftsverhältnisse recht kompliziert sind, hatte ich zunächst Angst, dass ich bei den Beziehungen den Überblick verliere. Der Autorin ist es jedoch perfekt gelungen die Blutsbande der verschiedenen Charaktere zu verdeutlichen, ohne sich dabei zu verzetteln. Auch wer Anspruch auf den Thron erhebt und warum verdeutlicht die Autorin gekonnt, sodass ich mich einfach in die Geschichte fallen lassen konnte ohne nervige Stolpersteine, über die ich lange Nachdenken musste.
Vor allem die beiden Schwestern Katherine und Mary waren mir von Beginn an sympathisch. Katherine ist eine sehr aufbrausende Figur, die voller Leidenschaft ist und sich dadurch oft in schwierigen Situationen bringt. Man wünscht sich einfach so sehr, dass für sie alles ein gutes Ende nimmt und sie ihr persönliches Happy End erhält. Mary wird oft unterschätzt, da sie einen Buckel hat und die Leute oft annehmen, dass auch ihr Geist nur eingeschränkt funktioniert, was natürlich nicht der Fall ist. Dadurch erhält Mary jedoch die Möglichkeit ihre Umgebung genau zu untersuchen und erfährt zudem so oft Geheimnisse ihrer Mitmenschen.

Insgesamt hat mich der Roman positiv überrascht und er eignet sich definitiv auch für Einsteiger, um in die Welten der Tudors zu versinken. Gekonnt vermittelt die Autorin eine packende und authentische Atmosphäre.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.02.2017

Überraschend gut

Masken - Unter magischer Herrschaft
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Sehnsuchtsvoll erwartet die 17- jährige Pheytanerin Ferin ihre Maskierung. Die Maske wird ihr die langersehnte Schönheit und ebenso ersehnte Freiheit schenken, denn nur so werden die Pheytaner von den ...

Sehnsuchtsvoll erwartet die 17- jährige Pheytanerin Ferin ihre Maskierung. Die Maske wird ihr die langersehnte Schönheit und ebenso ersehnte Freiheit schenken, denn nur so werden die Pheytaner von den Merdhugern akzeptiert. Durch die Maske werden Feriens für die Pheytaner typischen Gesichtsmale verdeckt.
Doch Ferins Freude über die neu gewonnene Freiheit hält nicht lange an. Ihre Maske zerfällt ohne erkennbaren Grund und macht Ferien somit zu einer Ausgestoßenen, denn die Merdhugern fürchten sich vor der magischen Macht der unmaskierten Pheytaner. Das Abenteuer beginnt. Fortan muss Ferin erbittert um ihr Überleben kämpfen. Zusammen mit einer Gruppe Rebellen flieht sie in den Dschungel wenig später stößt auch der geheimnisvolle Martu zu der Gruppe. Wird Ferin ihr magisches Erbe akzeptieren um somit die Rebellen bei dem Kampf für die Freiheit unterstützen?




Mara Lang gelingt es mit ihrem Debüt Roman ,,Masken- Unter magischer Herrschaft“, den Leser in eine aufregende und originelle Geschichte versinken zu lassen. Es ist kaum möglich sich dem Sog von Farins Geschichte zu entziehen.

Jeder Charakter in dem Roman macht eine gewisse Reifung durch. So entwickelt sich Ferin von einer schüchternen in sich gekehrten Mädchen zu einer starken Frau, die zu ihrem Aussehen und Begabung steht, bereit um für ihre Freiheit zu kämpfen. Ferin wird nicht sofort zu einer Heldin erkoren sondern hadert erst noch mit ihrem Schicksal, denn sie kann sich nicht sofort von dem gesellschaftlichen Diktat befreien und muss erst an ihrer Aufgabe wachen (natürlich für einen Helden typischen Zeitraum ca. 20 S. ). Aber auch die Rebellen wie z.B. die wilde und kaum beherrschte Jasta verändern sich. Alle lernen sich ihrer schwäche bewusst zu werden und ihre Stärken auszubauen.
Nur Martu wirkt stellenweise etwas zu Klischeehaft und Flach. Er versucht andauernd das richtige zu tun und kommt auf teilweise offensichtlich Begebenheiten nicht von selbst oder nur nach langem Nachdenken, dies verbessert sich jedoch zum Glück bis zum Ende und zerstört den Zauber der Liebesgeschichte von ihm und Ferin nicht.

Neben einer gefühlvollen Liebesgesichte und einer originellen Story enthält ,,Masken“ auch Gesellschaft kritische Punkte. So wird in dem Roman die von der Gesellschaft angestrebte Perfektion kritisiert, dass jeder nach der absoluten Schönheit giert und jeder der sich weigert sich diesem Streben unterzuordnen verstoßen und gar verfolgt wird. Die Pheytaner entsprechen nicht dem Schönheitsideal der Merdhugern und werden deswegen von den Merdhugern durch die Maskierung gezwungen sich anzupassen und ihre Andersartigkeit zu verbergen. Hinzukommt, dass in den Pheytaner eine mächtige Magie inne wohnt von denen sich die andere Bevölkerung bedroht fühlt.

Mara Langs Schreibstil ist Aussagekräftig und voller Bildgewalt, ohne Probleme konnte ich mich in die Welt rund um die Rebellen hineinversetzen. Die Sprache wirkt weder gestelzt noch stockend, sondern harmonisch und fließend.

Alles in allem ist ,, Masken“ ein wundervoller Fantasy Roman der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat und mir wundervolle Lesestunden beschert hat. Eindeutig ein Jahresfavorit

Veröffentlicht am 11.02.2017

Gelungen

Zweilicht
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Jay reist für ein Jahr, als Austauschschüler nach New York, die Heimat seines verstorbenen Vaters. Seine geheimnisvolle Mitschülerin Madison fasziniert ihn mit ihren Indianeraugen von Anfang an.Doch hin ...

Jay reist für ein Jahr, als Austauschschüler nach New York, die Heimat seines verstorbenen Vaters. Seine geheimnisvolle Mitschülerin Madison fasziniert ihn mit ihren Indianeraugen von Anfang an.Doch hin und wieder taucht ein Mädchen auf, das nur Jay sehen kann und den anderen Menschen verborgen bleibt. Ihr Name ist Ivy und so schnell wie sie auftaucht verschwindet sie auch immer wieder. Sie offenbart Jay ein New York, das verwunschen ist und das sich die Natur zurückgeholt hat. Was ist Wirklichkeit und was nur Trug?




Nina Blazon erschafft in ,,Zweilicht“ eine Welt die nur so vor Magie und Sehnsüchten strotzt. Phantastische als auch dystopische Elemente verweben sich zu einer wundervollen, gut durchdachten Story die den Leser nicht mehr los lässt. In ,,Zweilicht“ ist nichts so wie es scheint.

Der flüssige Erzählstil kombiniert mit einer zauberhaften Satzkonstruktion und einer wunderschönen Wortwahl bewirkt, dass der Leser schon nach wenigen Seiten mitten in der Welt von Jay ist. Nina Blazon weiß vortrefflich, wann sie die Umgebung beschreiben muss oder eine andere Begebenheit das Augenmerk der Geschichte benötigt.

Die facettenreiche Geschichte voller Mythen und Magie lässt den Leser nicht mehr los, sondern lässt ihn mitfiebern, mitfühlen und den Atem anhalten. Die unverhofften Wendungen bewirken, dass das Jugendbuch von der ersten bis zu letzten Seite spannend bleibt.

Die Geschichte wird aus Mos, Jays und Ivys Sicht erzählt, sodass der Leser einen Eindruck von den verschieden Gefühlen erhält, dennoch bleiben die beiden Protagonistinnen sehr geheimnisvoll und geben nur Stück für Stück Informationen von sich preis. Jeder Protagonist hat Ecken und Kannten, alle tragen ein mehr oder weniger schweres Päckchen mit sich rum, mit dem sie sich auseinander setzen müssen. Jay ist voller innerer Zweifel. Er versucht jedoch gegen seine Zweifel anzukämpfen um ein freies und glückliches Leben führen zu können. Zusätzlich positiv zu bemerken ist, dass ,,Zweilicht“ zwei Heldinnen hat, die den männlichen Protagonisten rette und nicht wie so oft der männliche Protagonist der Retter ist.

,,Zweilicht“ hat mich sofort mit der facettenreichen Geschichte eingefangen. Ich habe mitgefiebert, war gefesselt, bewegt und atemlos bis zur letzten Seite. Ein wunderschöner Jugendroman. Fünf von fünf Schafen plus Bonusschaf.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Berührend

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
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Auf der Suche nach den perfekten Objekten zum fotografieren trifft Midas Ida zum ersten Mal. Schon vom ersten Augenblick an wird deutlich, dass diese Begegnung das Leben beider von Grund auf verändern ...

Auf der Suche nach den perfekten Objekten zum fotografieren trifft Midas Ida zum ersten Mal. Schon vom ersten Augenblick an wird deutlich, dass diese Begegnung das Leben beider von Grund auf verändern wird.

Ida ist auf der Suche nach Henry Fuwa , denn der einsame Inselbewohner ist der einzige der ihre Fragen um ihre mysteriöse Krankheit beantworten kann, denn sie verwandelt sich langsam zu einer Glasstatue und so reist sie zurück zu der Insel, wo alles begann und hofft die Lebenswichtigen Fragen von ihm beantwortet zu bekommen.




Der Roman ist im Jugendbereich anzusiedeln wobei er auch Lesern aus dem Jugendalter entwachsen große Freude bereiten wird.

Der Schreibstil des Autors ist einfach, aber denn noch einfühlsam und filigran, sodass es dem Autor gelingt die Bilder des Romanes an dem Leser nur so vorbeirauschen zulassen und alles greifbarer wird.


Durch die mystischen Aspekte die der Autor mit einfließen lässt, aber auch die Tatsache, dass Ida langsam zu einer Figur aus Glas wird, verleiht dem Roman eine verträumte, märchenhafte und eine melancholische Atmosphäre. Auch die Covergestaltung trägt zu der märchenhaften Atmosphäre z.B. durch den silbernen Seitenschnitt bei.

Die Parallelen und auch die deutlich auffallenden Unterschiede der Hauptfiguren in ihren Charakteren bewirkt eine sofortige Verbundenheit zwischen Midas und Ida. Beide leben z.B. isoliert. Midas, weil er es nach der Trennung freiwillig so gewählt hat. Ida, weil sie es nicht riskieren kann, dass ihre Art der Erkrankung an die Öffentlichkeit kommt und so wachsen langsam die Ranken der Liebe und des Vertrauen. Es baut sich vorsichtig eine Beziehung zwischen den beiden auf.

Alles in allem ist der Roman ,, Das Mädchen mit den gläsernen Füßen" ein perfektes Buch für den Winter. Märchen werden auf eine neue und doch wundervolle Art hervorgehoben.