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Veröffentlicht am 29.01.2022

Kein Vergleich zu Renate Bergmann

Wo kommen wir denn da hin (Der Offline-Opa 1)
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Günter Habicht, 63jähriger ehemaliger Busfahrer, nutzt sein Rentnerleben, um in der Nachbarschaft für Ordnung zu sorgen. Er kontrolliert die Mülltrennung, wo E-Roller geparkt werden und ist bestens über ...

Günter Habicht, 63jähriger ehemaliger Busfahrer, nutzt sein Rentnerleben, um in der Nachbarschaft für Ordnung zu sorgen. Er kontrolliert die Mülltrennung, wo E-Roller geparkt werden und ist bestens über die Nachbarschaft informiert. Er unterstützt Ehefrau Brigitte im Haushalt - und nervt damit auch sie. Daß nun alle von ihm genervt sind, kann sich ein Günter Habicht aber so gar nicht vorstellen. Und somit treibt er es immer weiter auf die Spitze!

Torsten Rohde läßt in "Wo kommen wir denn da hin" seine bisherige Nebenfigur Günter Habicht aus den Renate-Bergmann-Romanen zu Wort kommen. Vom Schreibstil her wird man nicht enttäuscht. Auf gewohnt locker-leichte Art wird aus Sicht von Günter Habicht geschrieben - mit der entsprechenden "Schnauze". Und genau die gefiel mir hier nicht so gut. Er schwadroniert ohne Unterbrechung und läßt an kaum jemandem ein gutes Haar. Seine Art über seine Frau zu reden, ist haarsträubend. Am meisten hat mich jedoch gestört, wie abwertend er über Renate Bergmann und ihre Freunde redet. Dies war schon sehr beleidigend und als Renate-Fan konnte ich darüber leider gar nicht lachen. Wie ich überhaupt sehr wenig über ihn lachen konnte. Er kommt einfach zu selbstherrlich herüber und seine Redensarten nerven einfach nur. Dazu springt er ohne Zusammenhang zwischen den Themen hin und her, so daß kein Zusammenhang zu erkennen ist und die Story eher vor sich hin dümpelt.
Ich persönlich bleibe lieber Renate Bergmann treu!

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Es hätte deutlich schöner sein können

Der undogmatische Hund
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Christina Schenk und Denis Scheck erzählen in ihrem Buch "Der undogmatische Hund" von der Liebesgeschichte zwischen ihnen und ihrem Hund, dem Jack Russell Terrier Stubbs. Dieser stellt ihr Leben in allen ...

Christina Schenk und Denis Scheck erzählen in ihrem Buch "Der undogmatische Hund" von der Liebesgeschichte zwischen ihnen und ihrem Hund, dem Jack Russell Terrier Stubbs. Dieser stellt ihr Leben in allen Punkten auf den Kopf und kommt auch selbst zu Wort. Und hier ist der erste Kritikpunkt. Ich mag es eigentlich, wenn Hunde in Büchern aus ihrer Sicht erzählen dürfen. Aber der Ruhrgebiets-Dialekt, der Stubbs hier in die Schnauze gelegt wird, ist nicht zu ertragen. Dieser war so dermaßen übertrieben, daß ich ihn streckenweise überhaupt nicht mehr verstand und es keinen Spaß machte, diese Passagen zu lesen, denn diese waren nur noch eine einzige Quälerei. Schade, denn gerade die Sicht der Hunde sorgt oft für Humor und Auflockerung. Und dies hätte dem Buch durchaus gut getan. Denn die Autoren schreiben auch nicht gerade locker und unterhaltsam, sondern behandeln viele Themen auf leider ziemlich trockene, sachliche Art. Dabei kann man nicht sagen, daß sie es nicht mit Humor versuchen würden - nur kommt dieser nicht richtig durch. Vielleicht hatte Denis Scheck als Literaturkritiker für sich selbst die Messlatte zu hoch gelegt und wollte es besser machen als alle anderen. Solch ein Vorhaben geht leider selten gut - so auch hier nicht. Die Idee war schön, man hätte tatsächlich etwas über Literatur lernen können, wenn man es aufgrund eines unterhaltsamen Schreibstiles auch hätte behalten können. So aber plätschert der Text am Leser vorbei.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Langatmig

Echo
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Nick, Reisejournalist und begeisterter Bergsteiger, entdeckt mit seinem Bergfreund Augustin in den Schweizer Alpen den Berg Maudit. Dieser Berg ist geheimnisvoll, kaum jemand weiß etwas über ihn. Magisch ...

Nick, Reisejournalist und begeisterter Bergsteiger, entdeckt mit seinem Bergfreund Augustin in den Schweizer Alpen den Berg Maudit. Dieser Berg ist geheimnisvoll, kaum jemand weiß etwas über ihn. Magisch angezogen machen sich Nick und Augustin an den Aufstieg. Doch sie sind dem alten Berg nicht willkommen, Nick wird schwer verletzt, Augustin stirbt. In den folgenden Wochen verhält sich Nick seltsam, wird schließlich zur Gefahr für jeden, der ihm begegnet.

Leider hält "Echo" von Thomas Olde Heuvelt nicht, was der Inhalt verspricht. Der Prolog ist noch sehr gruselig und spannend, läßt rätseln, was er mit der späteren Handlung zu tun hat. Dies war jedoch die einzige Stelle, die bei mir Gänsehaut erzeugt hat. Denn danach ist leider Schluß mit Grusel. Man erfährt ausführlich Nicks Krankengeschichte, wie er Sam, seinen Lebensgefährten kennengelernt hat und wie Nick und Augustin den Berg besteigen. Hier spart der Autor nicht mit Fachbegriffen, die die Geschichte ebenso zerschossen haben wie die ständigen Wechsel in die englische Sprache, die sich durch das ganze Buch ziehen. Diese Dinge stören den Lesefluss immens. Die Handlung wird aus den Perspektiven von Sam und Nick erzählt, wodurch man einen guten Einblick in die unterschiedlichen Charaktere erhält. Durch die ständigen zusätzlichen Zeitsprünge wird man jedoch auch schnell verwirrt und muß sehr aufpassen. Wirklich warm bin ich mit der Geschichte nicht geworden, die Enttäuschung über den fehlenden Horror war einfach zu groß. Wer ein Buch über psychische Probleme und Bergabenteuer sucht, ist hier bestens aufgehoben. Wer jedoch auf einen schönen Horrorroman aus ist, wie es hier versprochen wird, wird definitiv enttäuscht sein.

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Sein bisher schlechtestes Buch

Eine ganz dumme Idee
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Einen Tag vor Silvester findet sich eine Gruppe von Fremden zu einer Wohnungsbesichtigung zusammen. Alle wollen einen Neuanfang starten, doch dieser beginnt durch eine dumme Idee eines Bankräubers völlig ...

Einen Tag vor Silvester findet sich eine Gruppe von Fremden zu einer Wohnungsbesichtigung zusammen. Alle wollen einen Neuanfang starten, doch dieser beginnt durch eine dumme Idee eines Bankräubers völlig anders, als sie es sich vorgestellt haben - denn sie werden von ihm als Geiseln genommen.

"Eine ganz dumme Idee" von Fredrik Backman hat mich leider enttäuscht. Das Buch verspricht einen Krimi, der humorvoll und skurril ist. Leider ist dies nicht der Fall. Vielmehr geht es um psychische Probleme und Selbstmord, die Handlung rankt sich um eine nahe gelegene Brücke. Die Charaktere bleiben leider farblos, ich bekam keinen Bezug zu ihnen und konnte mich einfach in niemanden hinein versetzen. Man bleibt außen vor und nimmt nicht an ihrem Leben teil. Was ebenfalls stört sind die ständigen Zeitsprünge. Man muß höllisch aufpassen in welcher Zeit man sich gerade befindet. Dies stört den Lesefluß und schnell verliert man den roten Faden. Im Gegensatz zu seinen bisherigen (erstklassigen!) Büchern konnte mich Fredrik Backman hier auch nicht durch seinen Schreibstil überzeugen. Dieser wirkt hier eher ermüdend und macht die Handlung langatmig. Als Pluspunkt des Buches kann man den Schluß nennen. Hier fügen sich die bis dahin völlig zusammenhanglosen Handlungsstränge mit einigen Überraschungen doch noch zusammen.
Leider ist dies das bisher schwächste Buch des Autors und steht in keinerlei Verhältnis zu seinen bisherigen Büchern, die ich alle sehr gern gelesen habe!

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Geht gar nicht

Sylt auf unserer Haut
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Maja lebt ein geregeltes, aber langweiliges Leben zusammen mit Ehemann Robert und Neufundländerhündin Mika. Die Kinder sind erwachsen, das Leben geht seinen Weg. Als der jährliche Urlaub auf Sylt ansteht, ...

Maja lebt ein geregeltes, aber langweiliges Leben zusammen mit Ehemann Robert und Neufundländerhündin Mika. Die Kinder sind erwachsen, das Leben geht seinen Weg. Als der jährliche Urlaub auf Sylt ansteht, erlebt Robert sein blaues Wunder. Ausgerechnet Arbeitskollege Bernd und seine Freundin Karin wohnen im Nebenhaus. Und die sind ganz anders, als Robert. Maja jedoch hat Spaß an der Urlaubsbekanntschaft, zu viert ist der Urlaub doch abwechslungsreich. Und bei Maja und Bernd fliegen plötzlich die Funken...

"Sylt auf unserer Haut" ist leider der bisher schlechteste Glücksroman von Claudia Thesenfitz. Die Charaktere sind so aufgepeppt und klischeehaft, daß sie schon unglaubwürdig sind. Ich konnte lediglich Robert Sympathien entgegen bringen. Er hat zwar, wie Bernd so schön sagte, "einen Stock im Hintern", aber er benahm sich wenigstens altersgemäß und nicht wie ein 14jähriger. Die restlichen drei Personen waren einfach furchtbar. Erwachsene Menschen, die sich so benehmen? Nein danke. Es erschien mir, als ob sich hier alles nur um das Thema Sex dreht. Eine andere Handlung war für mich nicht erkennbar. Eines hat Claudia Thesenfitz jedoch geschafft: Man kann das Syltfeeling spüren und bekommt Fernweh. Unweigerlich kommt das Gefühl auf, diese Insel besuchen zu wollen. Allerdings ohne Maja, Robert, Karin und Bernd.

Dieses Buch hat mich leider sehr enttäuscht. Schade, denn bisher mochte ich die Bücher von Claudia Thesenfitz. Sie kann viel bessere Bücher schreiben, als sie es mit diesem Buch getan hat!

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