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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2023

Für absolute Anfänger

Alles Zufall im All?
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Die studierten Physiker Erik Bertram und Dominika Wylezalek wollen mit ihrem Buch "Alles Zufall im All?" Astrophysik leicht verständlich erklären. Das Buch haben Sie in drei Teile gegliedert. In Teil 1 ...

Die studierten Physiker Erik Bertram und Dominika Wylezalek wollen mit ihrem Buch "Alles Zufall im All?" Astrophysik leicht verständlich erklären. Das Buch haben Sie in drei Teile gegliedert. In Teil 1 geht es um die Quellen des Wissens. Hier geht es um Observatorien, ihren besten Standort und die Arbeit dort. Arbeit, die sowohl am Computer, als auch durch Teleskope geleistet wird. Teil 2 beschäftigt sich mit dem frühen Universum. Krümmung, Quarks und ein Taubenschiss werden hier thematisiert. Im dritten Teil reist man dann in das späte Universum mit Sonne und Sternen, Galaxien und die Entstehung der Welteninseln. Das Buch beinhaltet einige wenige Farbfotos und Zeichnungen. An jedem Kapitelende findet man eine kleine Zusammenfassung des Wesentlichen aus diesem Kapitel. Die Autoren wollen ihr Wissen auf leicht verständliche und humorvolle Art vermitteln. Verständlich ist ihre Art - aber mir persönlich ist der Humor leider zu albern. An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, die Autoren halten ihre Leser schlichtweg für dumm. Aussagen wie: "Der Quark hat entgegen der landläufigen Meinung nichts mit dem Speisequark aus dem Supermarkt zu tun, den man zur Zubereitung eines Nachtisches verwendet", sind einfach überflüssig und ich fühlte mich als Leser veralbert. Das weiß wohl jeder, der sich auch nur ein klein wenig für Astrophysik interessiert und wer gerade einmal weiß, daß die Dinger am Himmel Sterne und Planeten sind, käme wohl auch nicht auf solch eine Idee.
Mich persönlich hat dieses Buch enttäuscht - ich hatte vom Kosmos - Verlag mehr Qualität erwartet.

Veröffentlicht am 16.02.2023

Verspricht zu viel

Das Sanatorium
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Das ehemalige Tuberkulosesanatorium "Le Sommet" war jahrelang verfallen, bis es zu einem Luxushotel umgebaut wurde. Doch in dem abgelegenen Hotel spürt man noch immer die dunkle Vergangenheit. DI Elin ...

Das ehemalige Tuberkulosesanatorium "Le Sommet" war jahrelang verfallen, bis es zu einem Luxushotel umgebaut wurde. Doch in dem abgelegenen Hotel spürt man noch immer die dunkle Vergangenheit. DI Elin Warner und ihr Freund Will werden zur Verlobungsfeier ihres Bruders Isaac dorthin eingeladen. Sie landen mitten in einem Albtraum. Isaacs Verlobte verschwindet, ein Mord geschieht und ein Schneesturm schneidet das Hotel von der Außenwelt ab. Die Gäste sind mit dem Mörder zusammen gefangen!

Sarah Pearse hatte eine grandiose Idee als Grundlage zu ihrem Thriller "Das Sanatorium". Leider konnte mich das Buch nicht völlig überzeugen. Sämtliche Charaktere haben irgendwelche Probleme, die Verwirrung stiften und einfach zu viel sind. Man kommt fast gar nicht klar, so undurchsichtig wird alles. Dadurch entsteht leider keinerlei Bezug zu den Charakteren, so daß sie mir völlig egal waren. Selbst die Handlung litt darunter, denn man hat das Gefühl, daß diese hier zur Nebensache erklärt wird. Große Spannung kam jedenfalls nicht auf. Was mir gefallen hat, war die atmosphärische Darstellung der Abgeschiedenheit. Sarah Pearse gelingt es, die Einsamkeit in den Bergen und die Folgen des Schneesturmes zu darzustellen. Hier kommt ihr ihr guter Schreibstil zu Gute, der bildhaft und locker ist. Angenehm waren auch die Längen der Kapitel - nicht zu kurz und nicht zu lang.
Insgesamt ein Buch mit guter Idee, die jedoch noch ausbaufähig war und nicht gut umgesetzt wurde. Hier hätte Sarah Pearse mehr draus machen können!

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Kein Vergleich zu Renate Bergmann

Wo kommen wir denn da hin (Der Offline-Opa 1)
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Günter Habicht, 63jähriger ehemaliger Busfahrer, nutzt sein Rentnerleben, um in der Nachbarschaft für Ordnung zu sorgen. Er kontrolliert die Mülltrennung, wo E-Roller geparkt werden und ist bestens über ...

Günter Habicht, 63jähriger ehemaliger Busfahrer, nutzt sein Rentnerleben, um in der Nachbarschaft für Ordnung zu sorgen. Er kontrolliert die Mülltrennung, wo E-Roller geparkt werden und ist bestens über die Nachbarschaft informiert. Er unterstützt Ehefrau Brigitte im Haushalt - und nervt damit auch sie. Daß nun alle von ihm genervt sind, kann sich ein Günter Habicht aber so gar nicht vorstellen. Und somit treibt er es immer weiter auf die Spitze!

Torsten Rohde läßt in "Wo kommen wir denn da hin" seine bisherige Nebenfigur Günter Habicht aus den Renate-Bergmann-Romanen zu Wort kommen. Vom Schreibstil her wird man nicht enttäuscht. Auf gewohnt locker-leichte Art wird aus Sicht von Günter Habicht geschrieben - mit der entsprechenden "Schnauze". Und genau die gefiel mir hier nicht so gut. Er schwadroniert ohne Unterbrechung und läßt an kaum jemandem ein gutes Haar. Seine Art über seine Frau zu reden, ist haarsträubend. Am meisten hat mich jedoch gestört, wie abwertend er über Renate Bergmann und ihre Freunde redet. Dies war schon sehr beleidigend und als Renate-Fan konnte ich darüber leider gar nicht lachen. Wie ich überhaupt sehr wenig über ihn lachen konnte. Er kommt einfach zu selbstherrlich herüber und seine Redensarten nerven einfach nur. Dazu springt er ohne Zusammenhang zwischen den Themen hin und her, so daß kein Zusammenhang zu erkennen ist und die Story eher vor sich hin dümpelt.
Ich persönlich bleibe lieber Renate Bergmann treu!

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Es hätte deutlich schöner sein können

Der undogmatische Hund
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Christina Schenk und Denis Scheck erzählen in ihrem Buch "Der undogmatische Hund" von der Liebesgeschichte zwischen ihnen und ihrem Hund, dem Jack Russell Terrier Stubbs. Dieser stellt ihr Leben in allen ...

Christina Schenk und Denis Scheck erzählen in ihrem Buch "Der undogmatische Hund" von der Liebesgeschichte zwischen ihnen und ihrem Hund, dem Jack Russell Terrier Stubbs. Dieser stellt ihr Leben in allen Punkten auf den Kopf und kommt auch selbst zu Wort. Und hier ist der erste Kritikpunkt. Ich mag es eigentlich, wenn Hunde in Büchern aus ihrer Sicht erzählen dürfen. Aber der Ruhrgebiets-Dialekt, der Stubbs hier in die Schnauze gelegt wird, ist nicht zu ertragen. Dieser war so dermaßen übertrieben, daß ich ihn streckenweise überhaupt nicht mehr verstand und es keinen Spaß machte, diese Passagen zu lesen, denn diese waren nur noch eine einzige Quälerei. Schade, denn gerade die Sicht der Hunde sorgt oft für Humor und Auflockerung. Und dies hätte dem Buch durchaus gut getan. Denn die Autoren schreiben auch nicht gerade locker und unterhaltsam, sondern behandeln viele Themen auf leider ziemlich trockene, sachliche Art. Dabei kann man nicht sagen, daß sie es nicht mit Humor versuchen würden - nur kommt dieser nicht richtig durch. Vielleicht hatte Denis Scheck als Literaturkritiker für sich selbst die Messlatte zu hoch gelegt und wollte es besser machen als alle anderen. Solch ein Vorhaben geht leider selten gut - so auch hier nicht. Die Idee war schön, man hätte tatsächlich etwas über Literatur lernen können, wenn man es aufgrund eines unterhaltsamen Schreibstiles auch hätte behalten können. So aber plätschert der Text am Leser vorbei.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Langatmig

Echo
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Nick, Reisejournalist und begeisterter Bergsteiger, entdeckt mit seinem Bergfreund Augustin in den Schweizer Alpen den Berg Maudit. Dieser Berg ist geheimnisvoll, kaum jemand weiß etwas über ihn. Magisch ...

Nick, Reisejournalist und begeisterter Bergsteiger, entdeckt mit seinem Bergfreund Augustin in den Schweizer Alpen den Berg Maudit. Dieser Berg ist geheimnisvoll, kaum jemand weiß etwas über ihn. Magisch angezogen machen sich Nick und Augustin an den Aufstieg. Doch sie sind dem alten Berg nicht willkommen, Nick wird schwer verletzt, Augustin stirbt. In den folgenden Wochen verhält sich Nick seltsam, wird schließlich zur Gefahr für jeden, der ihm begegnet.

Leider hält "Echo" von Thomas Olde Heuvelt nicht, was der Inhalt verspricht. Der Prolog ist noch sehr gruselig und spannend, läßt rätseln, was er mit der späteren Handlung zu tun hat. Dies war jedoch die einzige Stelle, die bei mir Gänsehaut erzeugt hat. Denn danach ist leider Schluß mit Grusel. Man erfährt ausführlich Nicks Krankengeschichte, wie er Sam, seinen Lebensgefährten kennengelernt hat und wie Nick und Augustin den Berg besteigen. Hier spart der Autor nicht mit Fachbegriffen, die die Geschichte ebenso zerschossen haben wie die ständigen Wechsel in die englische Sprache, die sich durch das ganze Buch ziehen. Diese Dinge stören den Lesefluss immens. Die Handlung wird aus den Perspektiven von Sam und Nick erzählt, wodurch man einen guten Einblick in die unterschiedlichen Charaktere erhält. Durch die ständigen zusätzlichen Zeitsprünge wird man jedoch auch schnell verwirrt und muß sehr aufpassen. Wirklich warm bin ich mit der Geschichte nicht geworden, die Enttäuschung über den fehlenden Horror war einfach zu groß. Wer ein Buch über psychische Probleme und Bergabenteuer sucht, ist hier bestens aufgehoben. Wer jedoch auf einen schönen Horrorroman aus ist, wie es hier versprochen wird, wird definitiv enttäuscht sein.

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