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Veröffentlicht am 25.10.2022

Ein Heim voller Liebe

Ein Heim voller Liebe
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"Ein Heim voller Liebe" von Susan Anne Mason ist eigentlich der zweite Teil zu "Miss Rosetti und das Haus der Hoffnung", kann aber völlig unabhängig davon gelesen werden. Hier handelt es sich um eine völlig ...

"Ein Heim voller Liebe" von Susan Anne Mason ist eigentlich der zweite Teil zu "Miss Rosetti und das Haus der Hoffnung", kann aber völlig unabhängig davon gelesen werden. Hier handelt es sich um eine völlig andere Geschichte und nur ab und zu werden die beiden Protagonistinnen aus den ersten Band erwähnt.

Der Roman beginnt im September 1943. Jane Linders Herz schlägt für die Children's Aid Society, wo sie zurzeit als geschäftsführende Direktorin arbeitet. Die Organisation wird durch Spenden unterstützt und kümmert sich um die Vermittlung von Heimkindern zu Pflegefamilien. Sie vertritt ihren Chef, der seit einiger Zeit krank ist und nun um seine Pensionierung gebeten hat. Jane möchte gerne seinen Posten als Direktorin offiziell übernehmen und hat ihre Bewerbung beim Vorstand abgegeben. Allerdings ist sie nicht die einzige Bewerberin und noch dazu die einzige Frau. Da es die letzten Monate zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist, setzt ihr der Vorstand zusätzlich den Buchprüfer Garrett Wilder vor die Nase. Dieser hat ebenfalls Interesse am Direktorsposten, denn nach einer Kriegsverletzung ist er nicht mehr in der Lage den elterlichen Hof einmal zu übernehmen.

Man findet sehr schnell in die Geschichte, die sehr ähnlich aufgebaut und teilweise ziemlich vorhersehbar ist. Die finanziellen Missstände in der Children's Aid Society wurden mir etwas zu schnell und unspektakulär aufgeklärt. Trotzdem gelingt es der Autorin auch diesmal wieder einige unvorhergesehene Wendungen einzubauen. Diese kommen allerdings etwas spät und auch die Spannung wird erst ab der zweiten Hälfte etwas höher. Zuvor wird eher die emotionale Ebene des Geschehens angesprochen. Dabei spielt das Heimkind Martin eine große Rolle. Jane hat sich schon vor Jahren zum Ziel gesetzt für Martin einen guten Platz zu finden, doch der mittlerweile 8jährige wird immer wieder ins Heim zurückgebracht. Er fühlt sich ungeliebt und abgeschoben. Garrett erkennt wie wichtig Martin für Jane ist und versucht den beiden zu helfen, ohne dabei sein Ziel aus den Augen zu verlieren.

Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Jane und Garrett erzählt. Die Charaktere sind sehr einfühlsam beschrieben. Man erhält ein gutes Bild von ihren Gefühlen und Handlungen. Jane hütet ein Geheimnis, dass schwer auf ihrer Seele lastet. Sie hat ein großes Herz und ist oftmals zu gutmütig. Garrett ist ebenfalls ein sympathischer Charakter, der vorallem an seiner Familie hängt und sich schuldig fühlt, weil er wegen seiner Kriegsverletzung keine große Hilfe am Hof sein kann. Deshalb möchte er durch den Direktorsposten seine Familie geldtechnisch unterstützen. Aber auch Jane benötigt jeden Cent, denn sie lebt mit ihrer schwerkranken Mutter alleine. Als sich die beiden trotzallem zueinander hingezogen fühlen, lässt Garrett die moralische Zwickmühle, in der er sich bald befindet, keine Ruhe.

Insgesamt hat mir "Miss Rosetti und das Haus der Hoffnung" besser gefallen. Es hatte mehr Spannung und Drama zu bieten. Der zweite Band ist nicht so dramatisch und leichtere Lektüre.
Die Kriegsthematik wird nur gestreift. Natürlich kommt auch der Glaube in einem christlichen Roman immer wieder zu tragen. Er steht aber nicht im Vordergrund. Auch diesmal geht es wieder um die Themen Nächstenliebe, Vergebung und Hoffnung, sowie um die zweite Chance, die jedem ermöglicht werden soll.


Fazit:
Ein einfühlsamer Roman, der zu Herzen geht, jedoch etwas vorhersehbar ist. Mir hat der erste Band der Reihe etwas besser gefallen. Trotzallem hatte ich sehr schöne Lesestunden mit Jane und Garrett.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

Thriller Fast Food

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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"Fakt/Fake"- Wer soll dir noch glauben? ist der neue Thriller von Arno Strobel und erinnert mich vom Thema her ein bisschen an Ursula Poznanskis letztes Buch "Stille blutet", das ich erst gelesen habe. ...

"Fakt/Fake"- Wer soll dir noch glauben? ist der neue Thriller von Arno Strobel und erinnert mich vom Thema her ein bisschen an Ursula Poznanskis letztes Buch "Stille blutet", das ich erst gelesen habe. Nicht umsonst haben die Beiden auch schon einige Bücher gemeinsam geschrieben.
Die Grundidee ist ziemlich ähnlich, auch wenn sich die Inhalte später auseinander bewegen. Es gibt einen Mann, der einer Tat verdächtigt wird und gegen eine Beweislast ankämpfen muss, die deutlich seine Schuld belegt. Die gegenwärtige Medienwelt zeigt sehr oft auf, dass nicht alles der Wahrheit entspricht, was man liest, hört oder sieht. Man fragt sich unwillkürlich: Was ist Fakt und was ist Fake?

Schon der Prolog nimmt einem sofort gefangen. In diesem wird eine Frau vor ihrem kleinen Sohn brutalst verprügelt und beschimpft.
Danach lernen wir Patrick Dostert kennen, der mit seiner Frau Julia eine glückliche Ehe führt. Eines Morgens steht die Polizei vor der Tür und klagt ihn wegen Misshandlung und Entführung einer ihm unbekannten Frau an. Die Freundin der Vermissten erhebt schwere Anschuldigungen gegen ihn. Doch Patrick hat ein Alibi. Als ein Video auftaucht, welches ihn schwerer belastet, glaubt ihm niemand mehr, obwohl er beteuert das Opfer noch nie gesehen zu haben. Als auch noch sein Alibi nicht auffindbar ist und es weder den Mann, noch die Firma gibt, mit dem er zum Tatzeitpunkt ein Geschäftsessen hatte, wird er festgenommen. Patricks Leben wird von einem Tag auf den anderen völlig auf den Kopf gestellt und auf perfide Art und Weise zerstört.

Im Gefängnis in Untersuchungshaft sitzend, schreibt Patrick seine Geschichte in der dritten Person in Romanform nieder. Darin erzählt er haargenau was passiert ist und wie er unschuldig festgenommen wurde. Im späteren Verlauf lesen wir auch aus der Sicht seines Anwalts. Das hat mir gut gefallen.

Strobels Thriller sind Pageturner und man legt sie ungern aus der Hand. Wie auch Ursula Poznanski beschäftigt sich der Autor sehr viel mit den allerneuersten technischen Spielereien. Seine Thriller sind zeitgemäß und modern. Strobel legt viele Spuren und versteht es den Leser immer wieder zweifeln zu lassen. Was ist nun die Wahrheit und was nicht? Mittlerweile wissen wir, dass alles gefälscht werden kann, was jedoch für einen Laien nicht ersichtlich ist. Deepfakes machen kriminelle Machenschaften schier unbegrenzt - was mir wirklich Angst macht!

Die Charaktere sind ein bisschen blass geblieben. Besonders von Julia konnte ich mir kein richtiges Bild machen. Mit der Auflösung am Ende hat mich der Autor überrascht. Sie ist gelungen, aber so ganz plausibel fand ich sie nicht, wenn man länger darüber nachdenkt ;)

Der Schreibstil ist wie immer sehr dialoglastig, modern und lebendig. Die kurzen Kapitel lassen einem schnell durch das Buch fliegen. Zusätzlich gibt es leider auch einige halbleere Seiten und eine nicht so kleine Schrift. Dies fällt mir in letzter Zeit sehr oft auf - vorallem, wenn von den Verlagen aus Taschenbüchern Klappbroschuren werden, die zu einem Preis von fast einem Hardcover verkauft werden.

Der Verlag hat sich wieder eine tolle Idee einfallen lassen, indem er zwei verschiedene Versionen veröffentlicht hat. Auf einem der Cover steht "FAKT" mit einem "T", darunter das E für Fake und auf dem anderen sieht man das Gegenteil - wie oben angezeigt.

Fazit:
Wieder ein Pageturner, den uns Arno Strobel hier geliefert hat. Spannend zu lesen und immer mit der Frage im Hinterkopf:"Was ist die Wahrheit?" Aber auch ein Thriller, der sich nicht wirklich von anderen unterscheidet und für kurze Zeit spannend zu lesen ist, aber ebenso schnell wieder vergessen wird: Fast Food eben.

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Witzige und leichte Unterhaltung

Undercover Bridesmaid – Das perfekte Durcheinander
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Jeder von uns kennt mittlerweile den aus den USA kommenden Brauch eines Hochzeitsplaners. Doch wie sieht es mit einer professionellen Brautjungfer aus?
Sophie hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und ...

Jeder von uns kennt mittlerweile den aus den USA kommenden Brauch eines Hochzeitsplaners. Doch wie sieht es mit einer professionellen Brautjungfer aus?
Sophie hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und arbeitet als "Undercover Bridesmaid". Unter falschen Namen, denn ihre Identität muss ein Geheimnis bleiben, steht sie den zukünftigen Bräuten zur Seite und schaut darauf, dass am schönsten Tag im Leben alles reibungslos verläuft.
Der gute Ruf eilt Sophie voraus und es könnte beruflich gerade nicht besser gehen. Umso mehr freut sie sich, als sie eines Tages für eine royale Hochzeit gebucht wird. Noch ahnt sie nicht, was sie sich damit einbrockt. Die junge Dame, für die sie laut Autrag der Brautmutter arbeiten soll, entpuppt sich jedoch als richtige "Brautzilla". Lady Cordelia, die Braut in spe, tut alles um Sophie das Leben zur Hölle zu machen...

In meiner Bücherei habe ich das quietschpinke Cover mit diesem wunderschönen Buchschnitt gesehen und es war um mich geschehen. Ich tippte auf eine YA Geschichte und stellte das Buch wieder zurück. Dann schwärmte Caroline von Marie`s Salon du Livre (You Tube) vom Buch und ich fragte nach, ob es ein Young Adult Buch sei. "Nein" war die Antwort und deshalb ging es dann einfach beim nächsten Büchereibesuch mit. Ausprobieren kann ich es ja trotzdem, dachte ich mir. Und ich hatte die humorvolle Geschichte auch sehr schnell ausgelesen.

Obwohl es auch Romantik in der Geschichte gibt, konzentriert sich die Handlung vorallem auf Sophie selbst und die Unterstützung, die sie von ihren Freundinnen und ihrer Mutter erhält. Natürlich erfahren wir auch viel über Hochzeiten und wie Sophie als professionelle Brautjungfer arbeitet. Am Ende jedes Kapitels gibt es Emails von zufriedenen Kundinnen und Lieferanten, die sich für ihre Engagemanet bedanken. Dies lockert die Handlung auf und gibt noch mehr Einblicke in Sophies Arbeit. Man merkt, wie sehr Sophie für ihren Job brennt und wie sehr sie es liebt Bräuten ihre Träume zu erfüllen.
Lady Cordelia ist eine junge Frau, die wirklich biestig agiert und ich hätte an Sophies Stelle den Job wirklich hingeschmissen. Hinter der Fassade versteckt sich allerdings eine junge Frau, die arg getäuscht wurde und seitdem eine Mauer um sich herum aufgebaut hat. Einzig ihr Bräutigam und ihr Bruder sind Personen, denen sie hinter diese blicken lässt.
Natürlich gibt es auch eine Love Story, doch die ist eher im Hintergrund gehalten, was mir sehr gut gefallen hat. Zu viel Kitsch brauche ich nämlich nicht und die Dosis war hier trotz dem Thema Hochzeit passend. Allerdings fand ich die Figur des Love-Interests etwas zu blass. Ich konnte das Knistern zwischen den Beiden nicht wirklich spüren.

Der Schreibstil ist flüssig und voller Siutationskomik, wenn auch manchmal etwas zu überspitzt. Für mich war es ein humorvoller Roman a la "Schokolade zum Frühstück". Wer hier nur eine Liebesgeschichte sucht ist allerdings falsch. Es ist ein Roman, dessen Hauptaugenmerk auf den Themen Thema Freundschaft, familiäre Unterstützung und Selbstfindung liegt, aber trotzdem nicht zu tief geht. Humorvolle Unterhaltung eben...


Fazit:
Wer eine humorvolle und spritzige Geschichte über eine professionelle Brautjungfer sucht, hat sie hier gefunden ;) Nette und unterhaltsame Urlaubslektüre.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Über den Wolken

Flieg weiter, Gordon
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Schon als kleiner Junge träumt Gordon vom Fliegen. Diesen Wunsch erfüllt er sich als erwachsener Mann, denn der Architekt verbringt seine ganze Freizeit beim Flugsportverein. Sein größter Traum ist ein ...

Schon als kleiner Junge träumt Gordon vom Fliegen. Diesen Wunsch erfüllt er sich als erwachsener Mann, denn der Architekt verbringt seine ganze Freizeit beim Flugsportverein. Sein größter Traum ist ein eigenes Flugzeug. Es muss jedoch ein ganz besonderes sein: eine Bücker Jungmann. Der 1935 erstmals gebaute Doppeldecker ist ein Oldtimer und Gordon will einen davon kaufen und restaurieren. Dieser Wunsch begleitet ihn schon lange, den er mit seinem mittlerweile verstorbenen Vater teilte. Doch immer wieder kommt ihm ein und derselbe Mann dazwischen, der ebenfalls ein begeisterter Fan von Oldtimer Flugzeugen ist. Im Gegensatz zu Gordon, der jahrelang für seinen Traum sparte, ist dieser jedoch Millionär und schnappt ihm immer wieder "sein Flugzeug" vor der Nase weg. Doch Gordon gibt nicht auf....

Die Geschichte rund um Gordon und seine Liebhaberei zur Bückner Jungmann wird auch für völlige Laien, wie mich, verständlich erzählt. Dass diese fast bis zum Fanatismus führt, ist weniger verständlich, aber nachvollziehbar.
Gordon ist durch diese Besessenheit nicht immer eine sympathische Hauptfigur. Als er Amelie kennenlernt und er sich in sie verliebt, steht sie nur für kurze Zeit in seinem Mittelpunkt. Als ihm endlich sein größter Wunsch erfüllt wird und er seine eigene Bückner Jungmann bekommt, muss Amelie ordentlich zurückstecken. Das Oldtimer Flugzeug benötigt nämlich mehr Restauration, als ursprünglich angenommen. Gemeinsam mit seinem Freund Franz steckt er alle Energie in die Bückner und vernachlässigt dabei seinen Job und Amelie. Eine ihm gestellte Diagnose lässt Gordon nämlich nur mehr ein Jahr Zeit seinen Traum wahr werden zu lassen.....

Der Roman wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Der Schreibstil ist noch etwas ausbaufähig. Die Figuren und Charaktere sind authentisch und sehr lebendig beschrieben. Ich konnte mir zu jedem Einzelnen ein Bild machen. Auch die Emotionen, die die Charaktere erleben, sind sehr bildhaft beschrieben. Man leidet mit den Figuren mit und hofft und bangt mit jedem einzelnen. Nicht verstanden habe ich, dass Gordon seine gesundheitlichen Sorgen nicht mit Amelie teilt.

In der Mitte bringt ein kleiner Vorfall mehr Leben in die Handlung, was mir gut gefallen hat. Allerdings gab es auch einen anderen Handlungsstrang, den ich völlig unnötig fand. Er hat nichts zur Geschichte beigetragen und war auch etwas unglaubwürdig.

Mit viel Enthusiasmus hat der Autor die Flugszenen beschrieben. Ich war mit Gordon über den Wolken und konnte dieses unbeschreibliche Gefühl zwischen den Zeilen spüren. Wirklich großartig!

Das Ende hat mir gut gefallen, war mir aber auch etwas zu sehr "Happy End". Manche Dinge daran fand ich nicht wirklich authentisch, andere haben mich dafür das Buch glücklich zuklappen lassen.

Fazit:
Ein Roman, den man noch ankennt, dass der Autor sich normaler Weise in einem anderen Genres bewegt. Die Charaketere und Emotionen sind sehr bildhaft und lebendig dargestellt. Man braucht auch als Laie keine Angst zu haben zu viel technischen Infodumping über die Fliegerei oder dem Bau von Flugzeugen zu bekommen. Ein sehr interessanter Roman, der aber noch Luft nach oben hat.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Mysteriöse Todesfälle

Der Märchenkönig
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Im vierten Band rund um Kommissar Tom Perlinger tauchen wir in die Geschichte um den Märchenkönig Ludwig II. von Bayern ein. Historie und Gegenwart hat Sabine Vöhringer wieder großartig verbunden und mich ...

Im vierten Band rund um Kommissar Tom Perlinger tauchen wir in die Geschichte um den Märchenkönig Ludwig II. von Bayern ein. Historie und Gegenwart hat Sabine Vöhringer wieder großartig verbunden und mich neugierig auf die Hintergründe zum Tode von Ludiwg II. gemacht.

Ich empfehle diese Reihe von Beginn an zu lesen, denn die Krimis sind etwas komplex und der Familien- und Bekanntenkreis unseres Hauptkommissars ist groß. Zusätzlich gibt es immer wieder Verbindungen zu den Vorgängerbänden
Als Tom Perlinger stellvertretend für seinen Bruder die Goldene Bürgermedaille in Empfang nehmen soll, wird er zu einem Einsatz in der Nähe gerufen. Unweit des Kaisersaals, wo die Verleihung stattfindet, werden im Köglmühlbach zwei Leichen gefunden. Es handelt sich dabei um den exzentrischen Louis von Schönfeld, der nicht umsonst "Märchenkönig" genannt wird und um seinen Psychiater Siegmund Berg. Die Todesumstände zwischen Louis und dem echten Märchenkönig Ludwig II. sind ähnlich und stellen alle vor ein Rätsel, denn es gibt keine Spuren für ein Gewaltverbrechen. Dass es sich trotzdem um Mord handeln muss, ist allen klar...doch wie hat der Täter gemordet? Und warum?

Während sich Tom immer wieder diese Fragen stellt, treiben ihn auch private Sorgen um. Die Beziehung zu Christl läuft momentan alles andere als gut und der Fall rund um den Brand des Wirtshauses von seinem älteren Halbbruders Max ist noch immer ungeklärt. Deshalb tut ihm Ablenkung gut, auch wenn sich Christl deshalb vernachlässigt fühlt. Sie hat durch den Brand damals nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihren Arbeitsplatz verloren. Gedanken macht sie sich auch über ihren Vater Blasius, der gerade in München weilt und anscheinend in Schwierigkeiten steckt.

Mir dauerte es diesmal etwas zu lange bis der Krimi an Fahrt aufnimmt. Es gibt viele private Verwicklungen und die Ermittlungen laufen auf der Stelle. Erst im letzten Drittel nimmt der Krimi dann sehr an Fahrt auf und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen bis ich die letzte Seite zugeschlagen hatte. Die Parallele zum Tod von Ludwig II. wurde geschickt zum Spannungsaufbau genutzt. Ein fulminantes Ende, das mich mit dem Krimi wieder etwas versöhnt hat.

Schreibstil:
Sabine Vöhringer schreibt sehr bildhaft und detailliert. Lokalkolorit spielt eine große Rolle und trotzdem tritt dabei der Kriminalfall nicht in den Hintergrund.
Klappt man die Broschur auf, findet man einen skizzierten Stadtplan von München mit den markanten Stellen, die in der Geschichte erwähnt werden. Am Ende findet man eine kleine Aufstellung des Ermittlerteams rund um Tom und Jessica, die vorallem für Neueinsteiger wichtig sind.

Fazit:
Ein Krimi, der für mich zu spät an Fahrt aufnahm, aber mit Lokalkolorit und einem sehr interessanten Thema punkten kann. Zusätzlich mag ich das Team rund um Tom und Jessica sehr und bin schon auf den Nachfolgeband gespannt.

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