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Veröffentlicht am 18.01.2024

„Lügen haben kurze Beine“ …

Die Wahrheit
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Der Roman „Die Wahrheit“ ist nach den SPIEGEL-Bestsellern „Die Lüge“ und „Die Bosheit“ der neue „packende“ Roman von Mattias Edvardsson. Das Cover ist ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man einen ...

Der Roman „Die Wahrheit“ ist nach den SPIEGEL-Bestsellern „Die Lüge“ und „Die Bosheit“ der neue „packende“ Roman von Mattias Edvardsson. Das Cover ist ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man einen abgelegenen Leuchtturm mit Steintreppe, darüber ist ein feuerrotes Wolkeninferno, der Titelschriftzug ist in strahlendem Weiß mit Glanzdruck, den man auch haptisch ertasten kann. Das „feuerrot“ der Wolken-Formation signalisiert die drohende Gefahr und das Unheil, für meinen Geschmack ganz gut. Der Autor gilt als skandinavischer Meister der subtilen Spannung. Allerdings hat mich dieses Buch nicht wirklich in den Bann gezogen und mein Lesespass / Genuss wurde durch die verschiedenen Ich-Perspektiven der Protagonisten Bill, Jurastudentin Karla, Steven und Regina Rytter und Jennica sowie der Polizei-Berichte oder der Vernehmung durch die Ermittler getrübt, da es immer so abgehackt weiterging. Der Spannungsbogen plätscherte daher meines Erachtens ebenso nur so „lau“ dahin, trotz zahlreicher illegaler und gesetzeswidriger Machenschaften. Die Protagonisten waren mir zudem irgendwie unsymphatisch, da sie alle irgendwie „Dreck am Stecken“ hatten und eine Lüge, die nächste nach sich zog. Von Moral, Unrechtsbewusstsein oder Skrupeln, möchte ich daher gar nicht erst sprechen. Der Klappentext las sich zwar spannend, aber die Umsetzung vom Plot, ist dem Autoren nicht so fein gelungen, obwohl alles atmosphärisch düster und dramatisch war und daher gut nach Lund in Schweden passen würde. Gut gefallen hat mir hingegen der subtile Schreibstil und das psychologische Geplänkel “Was ist Wahrheit“? Die ganze, halbe oder nackte Realität oder wie lässt sich Wahrheit definieren? Ein paar Romanfiguren neigen im Buch da zu einer „kreativen“ Art der Auslegung und auch Umsetzung. Besonders die zahlreichen Lügengespinste der Protagonisten haben mich irgendwie erstaunt. Auch das der Grat zwischen sich „richtig und gut“ verhalten und auf die „schräge Bahn“ abdriften, manchmal nur an ein paar unglücklichen Rahmenbedingungen hängt, um verkehrt abzubiegen, finde ich hingegen gut erkannt und aufgegriffen. Das Ende des Romans ist mir zu „unglaubwürdig und zu dick aufgetragen“, da wäre weniger „kriminelle Energie“ und handelnde Personen in meinen Augen eher von Vorteil gewesen.

Buchrücken:
Ein Doppelmord, drei Verdächtige und nur eine Wahrheit – der neue, nervenzerreißend spannende Roman von SPIEGEL-Bestsellerautor Mattias Edvardsson.

Bill verliert seine Frau an Krebs und wird von einem Tag auf den anderen alleinerziehender Vater. Um seine Rechnungen bezahlen zu können, vermietet er ein Zimmer an die Jurastudentin Karla.
Karla arbeitet als Reinigungskraft für Steven und Regina Rytter. Schnell merkt sie, dass mit dem Paar etwas ganz und gar nicht stimmt. Denn warum verlässt die Ehefrau des angesehenen Arztes nie ihr abgedunkeltes Schlafzimmer?
Jennica, die ehemals beste Freundin von Bills verstorbener Frau, steckt mitten in einer Lebenskrise. Als sie Steven über eine Dating-App kennenlernt, scheint sie ihr Glück gefunden zu haben.
Doch dann werden Steven und seine Frau tot in ihrem Haus aufgefunden …
Sie lieben meisterhaft erzählte skandinavische Spannung? Dann lesen Sie auch die anderen Romane von Mattias Edvardsson.

Der Autor:
Mattias Edvardsson lebt mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Töchtern außerhalb von Lund in Skåne, Schweden. Nachdem er lange als Gymnasiallehrer für Schwedisch und Psychologie gearbeitet hat, konzentriert er sich inzwischen ganz auf das Schreiben. Mit seinen Romanen eroberte er auf Anhieb die SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde nicht nur von den Leserinnen gefeiert, sondern auch von der Presse hochgelobt. Edvardssons Handwerk ist der Grusel im Alltäglichen. Mit »Dunkelkaltes Schweigen« erscheint jetzt der fünfte Roman des Bestsellerautors bei Limes.

Fazit:
** Der Roman „Die Wahrheit“ von Mattias Edvardsson ist im LIMES Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat mit Danksagung 448 Seiten, die ich diesmal nicht sonderlich reizvoll fand, da mir der Erzählstil zu abgehackt war.


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Veröffentlicht am 15.01.2024

Haferflocken …

Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten
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Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler“, wer kennt diesen Spruch nicht?! Kicher ebenso bekannt dürften auch die Kölln Haferflocken, aus den blauen Beutel ...

Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler“, wer kennt diesen Spruch nicht?! Kicher ebenso bekannt dürften auch die Kölln Haferflocken, aus den blauen Beutel sein, die mich in meiner Kindheit, neben dem oben zuerst erwähnten Spruch, bis zum heutigen Tag begleitet haben. Die historische Familiensaga „Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten“ von Elke Becker fiel daher direkt in mein Lesebeuteschema. Das Cover ist ein echter Eyecatcher. Als Betrachter sieht man Charlotte Kölln in einem atemberaubenden roten Kleid mit Schnürung und Fellbesatz. Auf dem Kopf trägt sie eine flotte, modische Kopfbedeckung mit Federn und Blüten. Ihr Blick ist etwas hochnäsig und skeptisch und scheint den Beobachter zu durchbohren. Am linken Bildrand sieht man das Fabrikgebäude/Kornmühle von Kölln. Der Titelschriftzug ist in rotbraunem Glanzdruck und in der Rautenform wiegt sich im oberen Teil Hafer, der sich einladend und passend präsentiert. Der Klappentext zieht mich sofort in den Bann. Gespannt schlage ich das Buch auf und bin begeistert. Als Leseratte, Köchin und Backfee, wie ich es eine bin, darf man sich dort über das Lieblingsrezept aus Elke Beckers Backwerkstatt freuen. Die „Hafer-Knuspertaler“ werde ich selbstverständlich, bei Gelegenheit auch in meiner Küche, für meinen Lieblingsmenschen und mich ausprobieren und verkosten. Lesetechnisch begebe ich mich ins Jahr 1886. Und was ich richtig, richtig toll finde, der Plot ist in Elmshorn und Pinneberg angesiedelt und hat dadurch für mich Lokalkolorit. Protagonisten sind Charlotte Kölln, ihr Mann Peter/Ferdi, ihre Kinder Peter, Katharina, Gertrud, Hinrich, Ernst und Marie, Schwiegertochter Bertha Peterson, Apothekentochter Luisa, Professor Stöver sowie Ella, um nur einige zu nennen. Der erste Teil der dreiteiligen Familiensaga umfasst die Jahre 1886 bis 1898. Die Geschichte teilt sich in mehrere Handlungsstränge. Und es gibt zahlreiche Familienmitglieder/Personen, die man als Leser im Blick behalten muss. Wie im richtigen Leben, gibt es einige Tragödien, wie z.B. den tödlichen Arbeitsunfall von Peter/Ferdi gleich zu Beginn des Romans. Ich mag die Schreibweise und die Wortwahl von Elke Becker, die mir vorher unbekannt war. Ich liebe und leide, wie immer ordentlich mit meinen Romanfiguren mit, die ausgezeichnet erdacht und fein beschrieben werden. Besonders Schwiegertochter Bertha hat es unter der Fuchtel von Schwiegermutter Charlotte Kölln nicht leicht, da diese die Ehefrau ihres Sohnes immer wieder brüskiert und ablehnend behandelt. Mir gefällt der Mix aus historischem und fiktiven. Es kommen einige Dinge ans Licht, die in der heutigen Zeit undenkbar wären. Frauen durften damals zum Beispiel „keine Kredite aufnehmen“ oder „offiziell ein Geschäft führen“. Auch ein Studium mit Abschluss war für Frauen „tabu“ und ging nur über Umwege (Ausland) und großen Mut zu bewerkstelligen, wie man am Beispiel von Romanfigur Luisa leidvoll erfahren konnte. Manchmal habe ich mir da verwundert die Augen gerieben und fassungslos gedacht: „gibt es doch nicht“. Lach oder hättet ihr gedacht, dass Radfahren „unzüchtig war“ und daher nur Männern vorbehalten war. Aber auch die Arbeit in der Apotheke oder die Zusammenarbeit mit Professor Stöver und Luisa zum Thema Milzbrand fand ich gut recherchiert und mit aufgegriffen. Mich hat die Familiensaga jedenfalls total in den Bann gezogen und ich freue mich schon jetzt riesig auf die Fortsetzung, denn ich möchte unbedingt erfahren, wie es mit Bertha und der Familie von Kölln oder Luisa weitergeht.

Buchrücken:

Über ein halbes Jahrhundert lang kämpfen die Frauen der Familie Kölln – um ihre Existenz, um ihr Glück

Elmshorn 1886: Viel zu früh wird Charlotte Köllns Mann durch einen Arbeitsunfall aus dem Leben gerissen. Zeit für Trauer bleibt ihr nicht, die Kornmühle muss weiterbetrieben werden, sonst steht die Familie vor dem Ruin. Als Frau darf Charlotte weder Kredite aufnehmen noch offiziell die Geschäfte führen, doch davon lässt sie sich nicht aufhalten. Als ihr ältester Sohn die Arbeiterin Bertha heiraten will, ist Charlotte gar nicht begeistert. Sie bangt um den Status der Familie, den es zu erhalten gilt. Die beiden willensstarken Frauen müssen sich wohl oder übel miteinander arrangieren – und sie erkennen, dass sie alles bewältigen können, wenn sie zusammenstehen.


Die Autorin:
Elke Becker wurde in Ulm geboren. Schon früh zog es sie in die Welt hinaus: Ihr Fernweh nach Meer und Abenteuer führte sie in zahlreiche Länder, bis sie 2005 auf Mallorca sesshaft wurde. Als ihr dort beim morgendlichen Frühstück die Idee für die Geschichte des Hauses Kölln kam, machte sie sich für die Recherche auf in den malerischen Norden Deutschlands, der in ihrem Herzen stets einen besonderen Platz einnimmt.

Weitere Bücher:
Meeresblau & Mandelblüte: Herzklopfen unter der Sonne Mallorcas, das Mallorca Kartell, Der Mann in Nachbars Garten, Ticket ins Glück, Mallorca-Schattenspiele, Das Haus Kölln (Teil 2 und 3)

Fazit: ***** Der Roman „Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten“ von Elke Becker ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 430 Seiten, die mich als Leserin schwer begeistert haben und nun hibbelig auf die Fortsetzungen warten lassen.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Vegan für alle …

Vegan Keto
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Mein neuester Kochbuch-Ratgeber „Vegan Keto: Über 60 pflanzliche Keto-Rezepte für mehr Power und weniger Gewicht“ von Liz Macdowell hat ein ansprechendes und klar strukturiertes Cover. Auf dem rosa Untergrund, ...

Mein neuester Kochbuch-Ratgeber „Vegan Keto: Über 60 pflanzliche Keto-Rezepte für mehr Power und weniger Gewicht“ von Liz Macdowell hat ein ansprechendes und klar strukturiertes Cover. Auf dem rosa Untergrund, der auf mich „aufmunternd & optimistisch“ wirkt, sind 6 appetitliche Gerichte platziert. Der Schriftzug „VEGAN“ ist in mint, was in meinen Augen sehr harmonisch aussieht. Das Wort „KETO“ hingegen ist weiß und wirkt dadurch auf mich „ganzheitlich“ und klar und rein. Das Inhaltsverzeichnis ist übersichtlich und gut durchdacht, wie ich freudig feststelle. Es gibt Aufschluss über die wichtigsten Fragen zum Buch und wo man die Antworten im Kochbuch-Ratgeber findet. Als Leser wird man darüber informiert, warum die Autorin KETO ausprobiert hat, was „ketogene“ Ernährung bedeutet, was „KETO“ nicht ist oder man darf einen ersten Blick auf die Makronährstoffe oder auch Mikronährstoffe werfen. Aber auch auf häufige Fragen zu „KETO“ wird eingegangen. Ich mag die Seiten „Wie man mit Keto-Ernährung“ beginnt und was man bei „veganer Keto-Ernährung isst“, besonders. Zusätzlich gibt es noch ein paar Seiten mit nützlichen Küchengeräten, besonderen Zutaten und ganz, ganz viele tolle Rezepte. Es bleiben fast keine Wünsche offen vom Frühstück über Snacks bis hin zu Suppen und Salaten und Beilagen, Hauptgerichten, Getränken und Desserts ist an alles gedacht worden. Neben den wichtigsten Basics gibt es auch einen „Vier-Wochen-Plan“, den ich als sehr gut erachte. Abgerundet wird das praktische Buch mit einer durchdachten Rezept- und Allergenübersicht und einem praktischen Sachregister. Als Fotografin und Kochbuchliebhaberin gefallen mir nicht nur die tollen Rezepte, sondern auch die ansprechenden Fotos der Gerichte sehr gut. Mit meinem Lieblingsmenschen habe ich den „Griechischen Salat“ (S. 122), „Rosenkohl mit Cremini-Pilzen und Walnüssen (S. 130), „Knusprige Brokkoli-Happen“ (S. 131), den „Blumenkohlauflauf“ (S.150), „Zucchini Alfredo“ (S.152) sowie den „Avocado-Toast (S.78) als besonders lecker empfunden. Wir hatten während der Nahrungsumstellung das Gefühl mehr „Power“ zu bekommen und der Zeiger der Waage ging zum Glück nach den „fülligen Festtagen“ auch wieder etwas nach unten.


Buchrücken:
Endlich keto auch vegan!

Wer sagt, dass Keto nicht vegan funktioniert? Der weltweit gefeierte Ernährungstrend erreicht jetzt ein ganz neues Publikum. Liz MacDowell kombiniert in ihrem Buch „Vegan Keto“ das Beste aus zwei Ernährungswelten. Ihr einzigartiger Ansatz nutzt die gesundheitlichen und gewichtsreduzierenden Vorteile der ketogenen Ernährung und vereint sie mit dem veganen Lebensstil. Liz räumt mit dem Mythos auf, dass Veganismus und ketogene Ernährung nicht zusammengehen. Denn auch mit pflanzlichen Proteinen lässt sich das Ziel erreichen.
Über 60 ketokonforme Rezepte, alle ohne Fleisch, Eier und Milchprodukte.
Mit Wochenplänen, Einkaufslisten und Tipps und Tricks für den Einstieg und um auf Kurs zu bleiben.
Die Autorin:
Liz MacDowell ist zertifizierte ganzheitliche Ernährungsberaterin. Seit 2012 beschäftigt sie sich mit pflanzlicher ketogener Ernährung und der Entwicklung von Rezepten dazu.

Weitere Bücher:
Vegan Keto: 60+ High-Fat Plant-Based Recipes to Nourish Your Mind & Body (English Edition)
Plant-Forward Keto: Flexible Recipes and Meal Plans to Add Variety, Stay Healthy & Eat the Rainbow


Fazit: ***** „Vegan Keto: Über 60 pflanzliche Keto-Rezepte für mehr Power und weniger Gewicht“ ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Buch hat 218 Seiten, die mit tollen Rezepten und Infos sowie einem übersichtlichen Sachregister überzeugen. Das Buch punktet zudem mit praktischen Wochenplänen und nützlichen Einkaufslisten, was mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Spurlos verschwunden …

Die Vermisste
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Die Vermisste

Spurlos verschwunden …

Diane Jordan

Mein neuestes Buch „Die Vermisste“ von Caroline Corcoran hat ein düsteres und geheimnisvolles Cover. Als Betrachter sieht man ein aus einer grauen ...

Die Vermisste

Spurlos verschwunden …

Diane Jordan

Mein neuestes Buch „Die Vermisste“ von Caroline Corcoran hat ein düsteres und geheimnisvolles Cover. Als Betrachter sieht man ein aus einer grauen Felsenlandschaft durch ein besonderes Licht herausstechendes Haus an einem See. Darüber ist ein mit dunklen Wolken überzogener Himmel in tintenschwarz-blau. Der Titelschriftzug ist in einem schrillen Gelbton. Für mich stellen die Farben blau-schwarz und gelb einen Kontrast dar, der auf Zerrissenheit und Depressionen hindeuten können, ob ich da wohl richtig liege, ist auf den ersten Blick nicht erkennbar? Der Klappentext ist genau nach meinem Lesebeuteschema und verspricht viel Spannung und gute Unterhaltung. Es geht um „dunkle Geheimnisse, Lügen und eine verschwundene Protagonistin, nämlich Romilly. Diese ist nur wenige Stunden nach der Geburt ihrer Tochter spurlos verschwunden. Uiiiiii, dass hört sich doch ganz vielversprechend an. Besonders da mir die Autorin schon durch das Buch „Die Nachbarin“ mit ihrem Schreibstil etwas vertraut und bekannt ist und ich diesen Thriller ebenfalls schon begeistert gelesen habe. Der Thriller startet mit einem Prolog, der auf die ersten „Ungereimtheiten“ hindeutet. Der Plot wird von unterschiedlichen Protagonisten und über ungefähr 10 Tage zu unterschiedlichen Zeiten erzählt, nämlich vom Ehemann Marc, der besten Freundin Steffie, so wie der Frau, was für Abwechslung und ordentlich Dramatik sorgt, finde ich zumindest. Der Nervenkitzel ist gegeben, hält aber leider irgendwie nicht durchgängig an. Es gibt einige überraschende Wendungen und auch falsche Fährten. Das Thema ist gut aufgegriffen und wird auch atmosphärisch wiedergegeben, allerdings wirkt es stellenweise etwas künstlich in die Länge gezogen und auch vorhersehbar. Nichtsdestotrotz ein feiner Thriller für die Festtage.  Viel Spass beim Mitfiebern und Rätseln, was mit „Romilly“ passiert ist!

Buchrücken:
Was treibt eine Mutter dazu, ihr Neugeborenes zurückzulassen?

Romilly ist verschwunden. Nur wenige Stunden nach der Geburt ihrer Tochter. Ihre Familie kümmert sich um den Säugling und versucht herauszufinden, was mit Romilly geschehen ist. Ihr Mann Marc hat eine Erklärung. Aber ist die einfachste Erklärung immer die richtige? Wissen ihre Freunde und ihre Schwester mehr, als sie zugeben? Während ihre Geheimnisse nach und nach ans Licht kommen, wird klar: Die Wahrheit ist düsterer, als sie alle dachten. Und nicht alle werden am Ende noch leben, um sie zu erfahren ...


Die Autorin:
Caroline Corcoran arbeitet als selbstständige Redakteurin. Sie lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn auf der Halbinsel Wirral im Norden Englands. Zuvor hat sie 13 Jahre in London gewohnt.

Weitere Bücher:
Die Nachbarin

Fazit: ***** Der Thriller „Die Vermisste“ von Caroline Corcoran ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 478 Seiten die mit vielen Lügen und unglaublichen Wendungen immer wieder für gespannte Faszination beim Lesen bei mir gesorgt haben.

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Kunstgenuss – die Geschichte hinter dem Gemälde …

Das Geheimnis der Mona Lisa
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Das Cover ist nach meiner Ansicht schon "wahre" Kunst. Als Betrachter sieht man die goldene, stilisierte Feder, diese ist auch haptisch zu ertasten. Der Titelschriftzug ist in weiß/gold, der Hintergrund ...

Das Cover ist nach meiner Ansicht schon "wahre" Kunst. Als Betrachter sieht man die goldene, stilisierte Feder, diese ist auch haptisch zu ertasten. Der Titelschriftzug ist in weiß/gold, der Hintergrund in Aubergine. Im "o" der Mona Lisa ist das besagte Porträt von Lisa zu sehen. Das Gesamtbild wirkt schlicht und gleichzeitig edel und irgendwie elitär. Schlägt man das Booklet/Umschlag auf, findet man eine Übersicht über die wichtigsten Protagonisten, was mir immer prima gefällt, da man sich so besser zurechtfindet. Der historische Roman beginnt mit einem treffenden Zitat von Leonardo da Vinci. Lesetechnisch begibt man sich ins Florenz um 1494 und lernt Lisa, ihre Familie sowie Giuliano de' Medici kennen. Es beginnt dramatisch mit der Flucht und wird von der Autorin spannend beschrieben. Ich leide ordentlich mit Lisa. Nun folgt ein Ortswechsel nach Mailand, das Jahr ist dasselbe. Als Leser lernt man den genialen Leonardo da Vinci etwas besser kennen. Der Perspektivwechsel gefällt mir und sorgt für Abwechslung. Die Romanfiguren werden gut skizziert, mit allen "Vorlieben und Schwächen" und wirken dadurch auf mich authentisch. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin. Es folgt ein erneuter Ortswechsel nach Florenz, dieser ist zirka ein Jahr später, also 1495. Als Leser lernt man den Seidenhändler kennen. Puuuuuh, was waren das für Zeiten. "Kloster oder Heirat", die arme Lisa... Ich leide immer noch ordentlich mit ihr mit. Zum Glück scheint "das kleinere Übel", also die Heirat, nicht so eine schlechte Idee gewesen zu sein, und ich freue mich beim Lesen mit, dass Lisa durchaus Gefühle für ihren Ehemann entwickelt und nicht mehr ganz so unglücklich wirkt. Langsam gewinnt die Geschichte an Fahrt. Wir sind unterdessen in Mailand kurz um 1500 und Leonardo bekommt einen Weinberg geschenkt und den "Auftrag" für die Gebrüder Medici, die unterdessen verheiratete Lisa zu porträtieren. Das klingt doch recht verheißungsvoll und nach Liebe, Intrigen, Macht und vielleicht auch nach Ärger? Oder, was meint ihr? PS: Ich war im Sommer in Frankreich auf "Schlösser-Tour" und habe euch von da auch etwas von Leonardo da Vinci mitgebracht! Seite 160 bis Seite 329 haben es in sich… Spannung puuuuur… Die beschriebene „Enttäuschung“ von Lisa kann ich durchaus tief nachempfinden. Sie tut mir so unendlich leid! Erst das „Drama mit ihrer ersten Liebe“, dann die „Zwangsverheiratung“ und endlich schien sich Lisas Schicksal etwas zum Guten zu wenden und nun dasssssss. …. Ich wäre an Lisas Stelle, wie ein Dampfdruckkessel übergeschäumt vor Wut, Frustration und Desillusionierung. Was für schreckliche Zustände! Der Tod der Tochter, die neue Geburt eines weiteren Kindes und das weitere Fremdgehen des Ehemanns mit der Dienerin, zerren schon beim Lesen an den Nerven, wie muss sich Lisa da erst gefühlt haben. Und nicht mal ihre Familie hilft oder stärkt ihr den Rücken, ich bin froh im „hier und jetzt“ zu leben. Aber auch die politischen Umstände vor der eigenen Haustür sind nicht „Ohne“. Es bleibt weiter spannend und aufregend. Ich freue mich als Leonardo wieder in Florenz auftaucht und ich mehr über ihn erfahre. Das er homosexuell war und eine Vorliebe für junge Knaben hatte, wusste ich schon aus einem anderen Roman (Florentia im Glanz der Medici). Daher überrascht mich das Verhältnis mit Salai nicht sonderlich. Auch ein paar andere Weggenossen sind mir in dem anderen Buch schon in Zusammenhang mit dem großartigen Maler, Universal-Genie und Erfinder lesetechnisch nähergebracht worden. Das Leonardo nun den Auftrag erhält, Lisa für den jungen Giuliano de Medici zu malen, finde ich aufregend. Was das wohl gibt? Gerade jetzt, wo sie in ihrer Ehe so unglücklich ist! Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie ihr Herz erneut stürmisch klopft, als sie von ihrer ersten Liebe den geheimen Brief und die „Bitte um Mithilfe“ erhält … Allerdings denke ich sofort, dass die Geschichte für Lisa wieder nicht gut ausgeht und sie sich erneut schrecklichen Ärger einhandelt, wenn die Geschichte ans Licht kommt. Ich bin gespannt, wie ein Flitzebogen. Lisa ist mir unterdessen richtig ans Herz gewachsen und ich finde, dass sie sich vom Backfisch zur Frau gemausert hat. Ich liebe den Erzählstil von Beate Rygiert und finde es perfekt. Der Perspektivwechsel, die unterschiedlichen Personen, vor allem Leonardo und auch Mona Lisa sind so facettenreich und authentisch beschrieben und wiedergegeben, dass man als Leser meint, man ist mit ihnen befreundet. Sie wirken lebensecht und authentisch. Der Plot ist spannend und facettenreich wiedergegeben. Es gibt so viele Wendungen, Hindernisse und Lieblosigkeiten für die Romanfiguren zu überstehen. Ich bewundere Leonardo da Vinci, seinen Ideenreichtum, seine Erfindungen, seine Umsetzung sowie seine Malerei. Aber auch Mona Lisa ist mir in diesem Roman immer mehr ans Herz gewachsen. Ich kannte ihr „Bildnis“, war mit meiner Schwester Anja im Louvre-Museum vor Ort (dass war 1987 mit dem Knax-Sparkassen-Klub, da war ich gerade 20 Jahre alt) und bin nun ein großer Fan, dieser faszinierenden Frau, mit dem geheimnisvollen Lächeln.
Zum Glück fügt sich am Ende alles zum Guten, dass finde ich fantastisch, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, wie verhängnisvoll sich eine erste unglückliche Liebe auf das weitere Leben auswirken kann. Und was für Folgefehler entstehen können . Kicher  Aber auch bei mir hat sich zum Schluss, alles wie im perfekten „Märchen“ zum Guten gewendet. Und das ist auch hier der Fall!

…. „Möglicherweise werde ich eines Tages verschwinden“, hörte Lisa sich sagen. „Dann brauchst du dir keine Sorgen um mich zu machen. Weil das heißt, dass ich ein neues Leben beginne.“ …
Weitere Bücher:
Die Pianistin, Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher, Schäfchensommer, Die Eroberung des Himmels, Das Buch der Blumen, George Sand, u.v.m.


Fazit: ***** Der historische Roman „Das Geheimnis der Mona Lisa“ von Beate Rygiert ist im Lübbe Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 604 Seiten die mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen haben. Ich liebe, liebe, liebe dieses Buch und lege es euch ans Herz! Es ist so spannend, dramatisch, liebenswert und fantastisch recherchiert, wie ich finde.



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