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Veröffentlicht am 26.03.2022

Wahre Schönheit ...

Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit
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Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit: Roman

Diane Jordan

… liegt manchmal nicht nur im Auge des Betrachters. Zur „Optimierung“ des äußeren Erscheinungsbildes kann es manchmal hilfreich ...

Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit: Roman

Diane Jordan

… liegt manchmal nicht nur im Auge des Betrachters. Zur „Optimierung“ des äußeren Erscheinungsbildes kann es manchmal hilfreich sein, mit ein wenig dezentem Make-up, Kajal, Lidschatten, Wimperntusche und einem Lippenstift nachzuhelfen, finde ich zumindest und ein paar Tröpfchen Parfüm dürfen es ebenfalls dazu sein. Mein neuester Roman, „Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit“ von Birgit Hanke, fasziniert mich daher auf den ersten Blick. Das ist ein Thema und eine starke Persönlichkeit/Frau, der ich lesetechnisch, gerne meine Aufmerksamkeit widme. Das Cover ist ansprechend und treffend gestaltet. Als erstes fällt mir als Paris-Liebhaberin natürlich der Eiffelturm und die Seine auf. Rechts am Bildrand steht eine modisch gekleidete junge Frau. Ihr Dress ist in pudrigen Farben gehalten. Auffallend ist ihr Schmuck und in der rechten Hand das exklusive Luxus-Kosmetiktäschchen. Der Klappentext liest sich gut, gespannt und gebannt fange ich an zu schmökern. Das broschierte Taschenbuch punktet sofort beim Aufklappen. Es startet provokant mit einem Zitat von Helena Rubinstein.

…. „Es gibt keine hässlichen Frauen, nur Faule“ …

Der Untergrund ist burgunderfarben, die Schrift goldig, daneben befindet sich oberhalb, ein offener Lippenstift, links am Bildrand liegt goldenes Geschmeide.

Der Roman startet im Jahr 1965 in New York. Ich lerne die hochbetagte Kosmetik-Ikone Helena Rubinstein kennen und darf einen Rückblick auf ihr bewegtes Leben und ihre Vergangenheit werfen. Das gefällt mir außerordentlich gut, denn so erhalte ich einiges an Insiderwissen, gemixt mit einem Schuss Erdachtem, was die Thematik auch nicht zu dröge für mich macht. Der Erzählstil der mir vorher unbekannten Autorin gefällt mir. Er passt zum Roman und zu den Geschehnissen. Der Schreibstil und die Wortwahl ebenfalls. Jiddisch (Jüdisch) habe ich so zum ersten Mal in einem Buch geschrieben gesehen, aber auch das passt super, da die Protagonistin ja aus Krakau kommt und dort geboren wurde. Dann folgt ein Zeitsprung nach 1894. Nachdem „Helena“ mehrere Heiratsangebote ausgeschlagen hatte, geht sie in einem Pelzgeschäft von Angehörigen, einer Tätigkeit nach. 1896 wanderte sie auf dem Schiff Prinzregent Luitpold nach Australien aus, was ich extrem mutig finde. Auf dem Weg in die Fremde wählte sie für sich die Vornamen Helena Juliet, anstelle des jüdisch klingenden Chaja, den sie eigentlich hatte. In Australien arbeitet sie zunächst als Verkäuferin bei ihrem Onkel. Dann zieht sie um 1900 nach Toowamboo, wo sie als Kindermädchen des Gouverneurs angestellt wird. Jetzt kommen ihre ersten eigenen Geschäftsideen auf. Sie wollte Cremes herstellen und verkaufen, was ihr auch nach und nach ganz gut gelingt. 1902 eröffnet sie den ersten Schönheitssalon Australiens in Melbourne, ein rasanter Aufstieg, wenn ihr mich fragt. Dort vertreibt sie Cremes, die aus einer Mixtur aus Kräutern und einigen Geheimzutaten bestehen. Rubinstein hatte mit ihrer Idee großen Erfolg, zumal es in Australien zu dieser Zeit kaum Kosmetika gab. Ein weiterer Rückblick führt den Leser in das Jahr 1905. Diesmal geht es – um den Ausbau ihres Unternehmens weiter voran zu treiben - im Zug von Berlin nach Wiesbaden. Diese Zeitreisen machen das Buch für mich sehr interessant. Es ist fast so, als ob man sich mit einer sehr guten Freundin trifft und dabei nach und nach alles haarklein ergründet. Von Krakau geht es nach Wiesbaden. Und von dort endlich nach Paaaaaaris. Meine Lieblingsstadt in Sachen Lifestyle und Mode.
Die Kosmetik-Ikone wirkt unabhängig, ehrgeizig und emanzipiert.

…“Ich werde in meinem Leben niemals um einen Mann trauern müssen, denn ich habe keinen Mann an meiner Seite, weil ich keinen brauche“ …

Hüstel, kann man so machen, finde ich aber irgendwie komisch. Ich vermute mal eher, dass da nicht der richtige geeignete Kandidat dabei war. Aber vielleicht taucht der ja auch noch später auf, was ich für die Romanheldin doch stark hoffe. Dann folgen wieder zwei Zeitsprünge und ein erneuter Wechsel von Melbourne nach Paris. Plötzlich befinden wir uns in London um 1908. Und plötzlich wird dann doch geheiratet. Puuuuh, da bin ich aber doch froh. Irgendwie stellt man sich das als Frau doch auch so vor, ich zumindest. Dann folgen allerlei Reisen nach Nizza, London und Paris. Die Dame kommt ganz schön rum, wie ich langsam aber sicher feststelle. Ihr Imperium wächst und wächst. Ihr Ansehen auch. Und auch über den Puderkrieg der beiden „Selfmade-Frauen“ Helena Rubinstein und Elisabeth Arden erfährt man einiges. Mega, ich bin ganz hin und weg und vergesse mein hier und jetzt fast komplett. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Auch das traurige Kapitel Kriegsausbruch wird erwähnt und auch der Tod von Rubinstein im Jahr 1965. Ein Leben und ein Buch, das nachwirkt, auch wenn man es schon ausgelesen hat, wie ich erstaunt feststelle.


Inhalt:
Das vielschichtige und lebendige Porträt einer faszinierenden Frau: Helena Rubinstein – die Grande Dame der Kosmetik

New York 1965: Helena Rubinstein ist 95 Jahre alt, eine der reichsten Frauen der Welt und eine schillernde Ikone. Egal ob sie durch London oder Paris, Sydney oder Manhattan spaziert, sie wird an jeder Straßenecke erkannt. Ihr Kosmetikimperium umspannt inzwischen die ganze Welt. Doch dieser Ruhm war dem polnisch-jüdischen Mädchen aus einfachen Verhältnissen, das 1896 mutterseelenallein nach Australien aufbrach, nicht in die Wiege gelegt. Kurz vor ihrem Tod blickt Helena auf ihr bewegtes Leben zurück, das sie aus bitterster Armut in die höchsten Kreise der New Yorker Gesellschaft führte ...

Die Autorin:
Birgid Hanke ist in Nordrhein-Westfalen geboren, in Hessen aufgewachsen und in Norddeutschland schon lange zu Hause. Nach dem Jurastudium arbeitete sie in verschiedenen Berufen, ehe sie zum Schreiben fand und zahlreiche Bücher verschiedenster Genres veröffentlichte. Sie lebt als freie Autorin in Bremen.


Weitere Bücher:
Die Flame der Freiheit, Carl F.W. Borgward: Unternehmer und Autokonstrukteur


Fazit: ***** Der Roman „Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit“ ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat gut 640 Seiten, die spannender nicht hätten sein können und Helena Rubinstein für mich gut und transparent darstellen.


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Veröffentlicht am 24.03.2022

Ertappt ...

Strandfeuer
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Strandfeuer: Ein Nordsee-Krimi

Ich bin ein bekennender Wiederholungstäter ! Glaubt ihr nicht? Doch, denn es ist für mich inzwischen schon das achte Mal, dass ich mit Kommissar Theo Krumme ermitteln darf. ...

Strandfeuer: Ein Nordsee-Krimi

Ich bin ein bekennender Wiederholungstäter ! Glaubt ihr nicht? Doch, denn es ist für mich inzwischen schon das achte Mal, dass ich mit Kommissar Theo Krumme ermitteln darf. Den kennt ihr nicht? Dann wird es aber Zeit! Der Nordsee Krimi „Strandfeuer“ von Hendrik Berg, lockt mich lesetechnisch diesmal mit einem Mord nach Sankt-Peter-Ording. Das finde ich prima, da ich da erst vor kurzem mit meinem Lieblingsmenschen, als Geburtstagsüberraschung für mich, für einen Sekt & ein Fischbrötchen auf die Hand, im Standkorb vor Ort war und es dort sehr schön finde. Die Handlung ist auch in diesem Nordsee-Krimi wieder sehr passend und stimmig. Der Schreibstil und die Wortwahl sind flüssig und treffend. Und auch das Cover gefällt mir wieder sehr gut und passt perfekt zu meinen anderen „Berg-Krimis“. Die Protagonisten und Nebendarsteller wirken authentisch und lebensecht. Ich mag den Humor des Autors, der zwischen den Zeilen zuweilen auftaucht und mich zum Schmunzeln veranlasst. Das Seebad wird von dem Autor stimmungsvoll und anschaulich beschrieben. Der Plot ist spannend und hat einige unvorhergesehene Wendungen und kann ganz nebenbei auch noch mit ein wenig Geschichtsunterricht aufwarten. Als Leser bildet man sich förmlich ein, alles vor dem geistigen Auge zu sehen. Apropos Augen, kicher, auch die Schriftgröße passt für mich perfekt, denn langsam werde auch ich älter und mag es nicht mehr so kleingedruckt. Auch das haben Kommissar Krumme, der Ü50 ist und ich gemeinsam. Ebenso den Yoga-Kurs, um den er sich so gerne drücken möchte, was ich verstehen kann, denn die Gelenkigkeit lässt im Alter leeeeider extrem nach (kann ich bestätigen) und Yoga ist gar nicht so einfach. Die langen Sandstrände, die Pfahlbauten mit den darüber ziehenden Wolken und der herrliche Sonnenschein, passen für mich hier perfekt ins Krimi-Szenario. Die Beschreibungen sind mitreißend und machen Lust auf Sankt-Peter und die Menschen vor Ort. Die Seiten fliegen beim Lesen, wie immer, nur so vor meinen Augen dahin. Schade eigentlich, denn ich ermittele gerne so inkognito vor mich hin. Und bin dem Täter bis zum guten Schluss nicht auf die Schliche gekommen. Was mir persönlich ganz gut gefallen hat.

Inhalt:
Ein Mord in Sankt Peter-Ording ruft Kommissar Theo Krumme mitten in der Hochsaison auf den Plan: Am Strand wurde unter einer der Pfahlbauten die Leiche eines jungen Mannes entdeckt. Bei dem Toten handelt es sich um Marten Schilling, Barkeeper und Freund von Insa Clausen, Tochter einer der wohlhabendsten Familien Nordfrieslands. Während Insa völlig aufgelöst über den Tod ihres Freundes ist, scheint sich die Trauer bei ihrer übrigen Familie in Grenzen zu halten. Krummes Argwohn ist geweckt. Zusammen mit seiner Kollegin Pat nimmt er die Clausens genauer unter die Lupe und stößt hinter der vornehmen Fassade auf dunkle Abgründe …

Der Autor:
Hendrik Berg wurde 1964 in Hamburg geboren. Nach einem Studium der Geschichte in Hamburg und Madrid arbeitete er zunächst als Journalist und Werbetexter. Seit 1996 verdient er seinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Drehbüchern. Er wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Köln.

Weitere Bücher:
Dunkler Grund, Deichmörder, Lügengrab, Eisiger Nebel, Schwarzes Watt, Kalte See, Küstenfluch, Dunkle Fluten,


Fazit: *****Der Nordseekrimi „Strandfeuer“ von Hendrik Berg ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 384 Seiten die mir sehr gut gefallen haben.





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Veröffentlicht am 16.03.2022

Erst die Pflicht, dann die Kür …

Die Blüte der Novemberrosen
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Die Blüte der Novemberrosen

Erst die Pflicht, dann die Kür …

Diane Jordan

Wer mich kennt, kennt auch mein Faible für historische Romane und ganz besonders für mein neuestes Taschenbuch „Die Blüte der ...

Die Blüte der Novemberrosen

Erst die Pflicht, dann die Kür …

Diane Jordan

Wer mich kennt, kennt auch mein Faible für historische Romane und ganz besonders für mein neuestes Taschenbuch „Die Blüte der Novemberrosen“ von Martha Sophie Marcus, (Teil 2), dass ich ganz schnell und begeistert aufgesogen habe. Der Liebesroman trifft voll und ganz meinen Geschmack. Und ich habe schon länger auf diese Fortsetzung gewaaaaartet. Das Cover ist hinreißend und vortrefflich gestaltet. Man sieht die Protagonistin Sophie (adrett & fein gekleidet, allerdings mit einem feuerroten und wehenden Umhang), es sieht für mich nach Aufbruch & Neuorientierung aus. Sie wirkt auch etwas älter und entschlossener auf mich. Das beschriebe Werk ist im Nebel und zart geprägt befinden sich angedeutete goldene Novemberrosen am linken Rand, was mir sehr gut gefällt. Das Buch wirkt dadurch edel und vornehm. Der Plot ist, wie auch schon der vorherige, spannend und gut durchdacht. Der bildhafte Schreibstil und die Wortwahl, der mir schon aus Teil 1 bekannten Autorin, gefallen mir sehr. Hervorragend recherchiert und ergreifend und unter die Haut gehend, vom Anfang bis zum Ende. Die Zeitreise, auf die man sich lesetechnisch begibt, beginnt zirka 1852 und endet im Jahr 1871. Die Figuren sind liebevoll erdacht und fein beschrieben. Sie passen vortrefflich in die Zeit. Die Lebensumstände werden gut nachvollziehbar beschrieben. Bürgertum versus Arbeiter. Die Protagonisten Sophie, Karl sowie Ernst passen für meinen Geschmack perfekt. Die Seiten sind vor meinen Augen lesetechnisch nur so dahingeflogen. Die Liebenden wurden fein in Szene gesetzt. Die Autorin schafft es kurzerhand, sprachlich feine Bilder zu erzeugen, die vor dem inneren Auge auftauchen. Die einzelnen Kapitel werden mal aus der Sicht von Sophie und dann aus Karls Sicht beschrieben. Ich als Leserin mit viel Fantasie, bilde mir schnell ein, das Werksgelände zu kennen, wo Sophie sich regelmäßig heimlich zur Arbeit hinschleicht. Das Öl, die Gerüche, das Hämmern und laute Rattern der Maschinen tauchen vor meinem geistigen Auge auf. Ich liebe schon nach kurzer Zeit diese Familiensaga aus der Gründerzeit, mit all ihren Höhen und Tiefen. Die verbotene Liebe zwischen Sophie und Karl ist momentan genau nach meinem Geschmack und passt für mich prima in die beginnende Frühlingszeit. Die Klassenunterschiede der Gesellschaftsschichten werden dem Leser fantastisch und anschaulich nähergebracht. Und ich bin schon gespannt wie ein Flitzebogen, wann ich dann Teil 3 und die Fortsetzung dieses fantastischen Romans in den Händen halten darf, um zu erfahren wie die Geschichte weiter geht.

Inhalt:
Hannover 1868: Sophie Brinkhoff erarbeitet sich heimlich und gegen den Willen ihrer Familie eine eigene berufliche Existenz. Doch die Summe ihrer Geheimnisse droht sie in den Untergang zu ziehen, als ihr Ehemann Ernst sie vor ein Ultimatum und damit vor die größte Herausforderung ihres bisherigen Daseins stellt: Sie soll ihr Leben in Hannover aufgeben und mit ihm nach Oldenburg ziehen, um die für ihren gesellschaftlichen Stand katastrophale Scheidung ihrer Ehe zu verhindern. Sophie will frei sein von gesellschaftlichen und privaten Zwängen. Und so kämpft sie für ein selbstbestimmtes Leben – und für ihre Liebe zu dem Arbeiter Karl.

Die Autorin:
Martha Sophie Marcus, geboren 1972 im Landkreis Schaumburg, studierte Germanistik, Soziologie und Pädagogik und verbrachte anschließend zwei Jahre in Cambridge. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Lüneburg. Mit »Herrin wider Willen«, ihrem ersten Roman, feierte sie ein grandioses Debüt, dem weitere erfolgreiche Romane folgten.

Weitere Bücher:
Rabenherz & Elsterseele, Der Rabe und die Göttin, Elsternseele, Die Bogenschützin, Salz & Asche Herrin wider Willen, Das Gold der Mühle, Herrin des Nordens, Lady Annes Geheimnis, Kaffeeklatsch mit Goldfisch, Der Glanz der Novemberrosen (1), uva.

Fazit: ***** Der Roman „Die Blüte der Novemberrosen“ von Martha Sophie Marcus ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 480 erstklassige Seiten.



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Veröffentlicht am 16.03.2022

Kreislauf ...

Die kalte Mamsell
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Die kalte Mamsell: Ein Seebad Krimi

Diane Jordan

Kreislauf…

Manchmal liebe ich den Kreislauf regelmäßig wiederkehrender Dinge. Und meine Vorliebe geht sogar so weit, dass ich mich tierisch auf Teil ...

Die kalte Mamsell: Ein Seebad Krimi

Diane Jordan

Kreislauf…

Manchmal liebe ich den Kreislauf regelmäßig wiederkehrender Dinge. Und meine Vorliebe geht sogar so weit, dass ich mich tierisch auf Teil 3 des neuen Seebad-Krimis „Die kalte Mamsell“ von Elsa Dix gefreut habe. Das Cover ist hinreißend gestaltet und passt perfekt zu Teil 1 und 2. Als Betrachter darf man sich über eine weiße Seebadvilla mit Strand, Dünengras und Sonnenuntergang freuen. Eine Frauenfigur mit Hütchen, weißer Bluse und langem roten Rock steht mit Blickrichtung Meer und scheint aufmerksam etwas zu beobachten. Der Klappentext ist gewohnt spannend und macht Lust auf mehr. Die Protagonisten Viktoria Berg und Christian Hinrichs sind mir schon aus den beiden voran gegangenen Büchern bekannt und vertraut. Und nun geht es für mich lese- und zeitreisetechnisch wieder schwuppppppps aufs historische Norderney um 1913. Der unterhaltsame und kurzweilige Krimi startet mit allerlei Herausforderungen für die couragierte Lehrerin und den frisch ernannten Kriminalassistenten, was mir sehr gefällt. Der Plot ist perfekt, die Spannungskurve genau richtig und punktet zudem mit einigen unerwarteten Ereignissen. Der Krimi hat alles was mein Herz höherschlagen lässt. Dramatik, Romantik, zeitgenössische Beschreibungen sowie die Kluft zwischen arm und reich. Faszinierend finde ich zudem die Rolle der Frau im Wandel der Zeit, was für mich durch die emanzipierte Viktoria Berg prima verkörpert und dargestellt wird. Aber auch andere Frauen, wie z.B. die „Kaltmamsell“, die für kalte Speisen und Buffets verantwortlich war und hier für die Arbeiterklasse und deren härteres Leben einsteht. Bildgewaltig, gut nachvollziehbar, packend, unterhaltsam und schlüssig. Die Figuren sind fein erdacht und gut beschrieben. Ich liebe es in die damalige Zeit einzutauchen und wie mit einem Wellenschlag sanft oder auch mal mit Wucht ins nächste oder übernächste Kapitel transportiert zu werden. Die Seiten fliegen wie gewohnt und leider viel zu schnell vor meinen Augen dahin. Schade eigentlich, denn jetzt muss ich gefühlt wieder ewig auf meinen nächsten Kurzurlaub auf Norderney und die Fortsetzung der zarten Romanze zwischen den beiden, mir liebgewonnen Protagonisten, warten.

… Norderney 1913: Ein Mord im Eiskeller eines Hotels sorgt für kaltes Entsetzen in der kaiserlichen Seebadgesellschaft …

Inhalt:
Norderney, September 1913: Die couragierte junge Lehrerin Viktoria Berg verbringt den Spätsommer im beschaulichen Seebad, in der Hoffnung auf erholsame Tage. Doch die Ruhe am Meer währt nur kurz: Während eines Spaziergangs werden Viktoria und Christian Hinrichs, frisch vereidigter Kriminalassistent auf der Insel, zu einem glamourösen Hotel gerufen – im dortigen Eiskeller wurden die Leichen eines Sommergasts und einer Küchenmamsell entdeckt. Als Viktoria die tote junge Frau im Schein der Petroleumlampe näher betrachtet, erfasst sie kaltes Entsetzen. Ein Detail am Tatort weist direkt auf ein tragisches Ereignis aus ihrer eigenen Vergangenheit hin …

Die Autorin:
Elsa Dix ist eine aus Norddeutschland stammende Krimiautorin. Sie lebt heute mit ihrem Mann und ihrem Hund in Düsseldorf und verbringt jede freie Minute auf Norderney. Bei Goldmann erscheinen ihre Seebad-Krimis um das sympathische Ermittlerduo Viktoria Berg und Christian Hinrichs.

Weitere Bücher:
Die Tote in der Sommerfrische (1), Der tote Rittmeister (2),

Fazit: ***** Der Seebadkrimi „Die kalte Mamsell“ von Elsa Dix ist im Goldmann Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 432 Seiten die mich begeistern konnten und auf eine baldige Fortsetzung hoffen lassen!!!

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Veröffentlicht am 11.03.2022

Neo …

Das Leben in unseren Händen
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Das Leben in unseren Händen

Diane Jordan

Neo …

Krieg, Flucht, Vertreibung und ein Neuanfang in einem fernen Land, mein neuester Roman könnte nicht aktueller sein. Mein Taschenbuch „Das Leben in unserer ...

Das Leben in unseren Händen

Diane Jordan

Neo …

Krieg, Flucht, Vertreibung und ein Neuanfang in einem fernen Land, mein neuester Roman könnte nicht aktueller sein. Mein Taschenbuch „Das Leben in unserer Hand“ von Eva Neiss ist fein recherchiert und mitreißend geschrieben. Der Plot geht unter die Haut und mitten ins Herz. Die Protagonisten Hannah und Ada Rosenbaum, das Frühgeborene sowie Mr. Martin A. Couney sind vortrefflich erdacht und detailliert beschrieben. Sie wirken authentisch, lebensnah und sehr real. Der Familienroman schildert auf rund 416 Seiten das bewegende Frauenschicksal der beiden ungleichen Schwestern, die ich eben zuvor namentlich erwähnt habe. Als Leserin fand ich besonders die Anfänge der Neonatologie beeindruckend, die sich mit der Neugeborenen-Medizin befasst. Und die in diesem Taschenbuch eine zentrale Rolle spielt. Im Klinikum Hamburg-Wandsbek war ich selbst einmal als Babyfotografin tätig und habe dort auch hin und wieder einen Blick auf die aufgepäppelten Neos zum späteren Shooting werfen dürfen, was mich sehr berührt und begeistert hat. Die von Eva Neiss beschriebenen Anfänge in diesem spektakulären Medizinabschnitt finde ich mega gelungen. Die bewegende Lebensgeschichte der Schwestern Rosenbaum geht mir persönlich, vielleicht auch durch den Ukraine-Krieg und die mediale Berichterstattung, besonders an die Nieren. Zeitweise hatte ich ziemlich mit den Tränen zu kämpfen und musste ein paar Mal kräftig schlucken. Dadurch hat das Lesen des Buches und meine Rezension jetzt auch etwas länger gedauert, der Schreibstil begeistert, ebenso wie die Wortwahl. Der Spannungsaufbau ist durchgängig und die Story fein erdacht. Ich liebe solche Geschichten mit einem Schuss Fiktion, in denen man aber auch eine Menge Hintergrundwissen zu anderen Themen bekommen kann, wie bei diesem Buch. Das Cover ist ebenfalls sehr ansprechend. Die legendäre Brooklyn Bridge die hier für mich als Symbol für „eine Brücke schlagen“ steht. Und die Vergangenheit versus Neuanfang prima verdeutlichen. Abschließend könnte ich mir das Buch auch gut als Film vorstellen, in meinem Kopfkino lief er zumindest schon mal vorab als kleine „Premiere“ mit abschließendem Teil-Happy End.

Inhalt:
Manchmal macht Liebe uns blind, und manchmal lehrt sie uns sehen.
1939: Mit einem der letzten Schiffe gelingt Hannah und Ada Rosenbaum die Ausreise aus Deutschland nach New York. Während Hannah davon träumt, Ärztin zu werden, ist ihre Schwester Ada schwanger, verheimlicht jedoch den Kindsvater. Kaum sind sie in New York angekommen, kommt Adas Tochter zur Welt – viel zu früh. Hannah kann ihre Nichte nur vor dem sicheren Tod bewahren, weil sie diese in die Obhut des berühmten Martin A. Couney übergibt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Frühgeborene zu versorgen. Kann er den Säugling retten? Während Hannah wochenlang um das Leben ihrer Nichte bangt, kann sie nicht umhin, die Arbeit von Mr. Couney zu bewundern. Als er ihr anbietet, in seinem Krankenhaus zu arbeiten, ergreift sie die Chance – und kommt ihrem Traum Stück für Stück näher ...
Eva Neiss verwebt die Geschichte zweier bewegender Frauenschicksale mit spannenden Details aus dem Leben des Martin A. Couney, dem Pionier der Neonatologie
Die Autorin:
Eva Neiss, geboren 1977, hat einen Magister in Literaturwissenschaften und einen Bachelor in Psychologie. Während ihres Studiums und jahrelanger journalistischer Arbeit entdeckte sie ihre Liebe zum ausgiebigen Recherchieren und Erkunden von gesellschaftlichen Zusammenhängen. Leider kam zwischen all den Fakten das Erfinden von Geschichten zu kurz, weshalb sie sich dazu entschloss, beide Leidenschaften beim Schreiben historischer Romane zu verbinden. Heute lebt Eva Neiss glücklich zwischen Fiktion und Wirklichkeit sowie mit Mann und Sohn im Süden Hamburgs.
Weitere Bücher:
Lotte Lenya und das Lied des Lebens: Die Frau, die Kurt Weill und Bertold Brecht ihre Stimme schenkte
Fazit: ***** Der Roman „das Leben in unseren Händen“ von Eva Neiss ist im Fischer Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat zirka 416 Seiten, die mir eine „Reise in die Vergangenheit“ beschert haben.

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