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Veröffentlicht am 20.08.2020

Chronist seiner Zeit

Berlin - Anfänge einer Großstadt
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Berlin - Anfänge einer Großstadt - Szenen und Reportagen 1904-1908
von Hans Ostwald

Hier wird ein intensiver Blick auf das Berlin Anfang des letzten Jahrhunderts geworfen. Der Macher ist Hans Ostwald, ...

Berlin - Anfänge einer Großstadt - Szenen und Reportagen 1904-1908
von Hans Ostwald

Hier wird ein intensiver Blick auf das Berlin Anfang des letzten Jahrhunderts geworfen. Der Macher ist Hans Ostwald, der 1940 starb,
Man spürt natürlich das Alter der Texte, aber das störte mich nicht. Umso authentischer!

Ein Vergleich dieses Buches mit Walter Benjamins Berliner Chronik sei gestattet.

Ich kenne Berlin leider nicht so gut, dass ich alles beschriebene von früher mit heute vergleichen kann, aber so einiges kann man sich vorstellen.
Mit den Texten durchstreift der Leser Berlin örtlich wie thematisch.
Hoppegarten mit den Renntagen, Varieté, KaDeWe, Tiergarten und die Stricherszene, Moabit, Berliner Nachtleben mit den Bars und Lokalen, etc.
Manche Texte werden wirklich zu Milieustudien.
Am Anfang und Ende des Buches gibt es ein paar Fotos von Berlin um 1900. Das trägt zur Atmosphäre bei.

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Das Leben des Vaters

Glücksritter
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Michael Kleebergs Buch Glücksritter ist, wie der Untertitel Recherche über meinen Vater schon andeutet, ein autobiografischer Text über seinen Vater und dabei stellvertretend für die Generation von Männern, ...

Michael Kleebergs Buch Glücksritter ist, wie der Untertitel Recherche über meinen Vater schon andeutet, ein autobiografischer Text über seinen Vater und dabei stellvertretend für die Generation von Männern, die in den 30ziger Jahren in Deutschland geboren wurden.
Dieses Nachdenken über den Vater begann nach dessen Tod. Er überlegt auch, wie sich die Verhaltensweisen seines Vaters auf ihn selbst und seine Entwicklung auswirkte. Kleeberg hat sich an seinem Vater und dessen Meinungen oft abgearbeitet.

Es ist ein kritischer Text, aber keine Abrechnung. Gelegentlich gibt es auch amüsante Passagen, wenn der Vater seinen erfolgreichen Schriftstellersohn verschmitzt vorschlägt, doch mal seine italienische Reise aufzuschreiben, wie einst Goethe. Nicht immer nur Probleme, mal was heiteres.
Ernster wird es, wenn Kleeberg auf die Kriegsjahre zurückblickt und was es für den Vater bedeuten musste, damals Ausbombung und Kinderlandverschickung zu erleben.

Das Buch funktioniert, weil es kein Roman und doch erzählerisch gestaltet ist.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Briefwechsel mit Mücke

Meine lieben jungen Freunde
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Der Schriftsteller Hans Fallada hat ein manchmal schwieriges Leben, wobei die Zeit in der er lebte mitprägend war. Auch sein Familienleben war oft nicht einfach, doch die Liebe zu seinen Kindern zeigen ...

Der Schriftsteller Hans Fallada hat ein manchmal schwieriges Leben, wobei die Zeit in der er lebte mitprägend war. Auch sein Familienleben war oft nicht einfach, doch die Liebe zu seinen Kindern zeigen die hier abgedruckten Briefe.

Hans Fallada´s Briefe an seine 10jährige Tochter „Mücke“ sind ganz putzig, beim näheren Betrachten sogar etwas mehr, denn es war eine schlimme Zeit in den vierziger Jahren, in der auch mal ein Fliegeralarm vorkommt.

Die Briefe von und an Fallada zeigen deutlich die gegenseitige Zuneigung.

Wichtiges Kernstück des Buches ist dann ein Vortrag, dessen Titel auch den Titel dieses Buches gibt und in dem Hans Fallada von seinem Schriftstellerleben erzählt.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Routiniert

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
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Aus der Reihe um Gerichtsmediziner Leon Ritter habe ich schon einen ganz guten Teil und einen eher schwächeren gelesen. Dieser Fall „Dunkles Lavandou“ sollte entscheiden, liegt aber irgendwo in der Mitte. ...

Aus der Reihe um Gerichtsmediziner Leon Ritter habe ich schon einen ganz guten Teil und einen eher schwächeren gelesen. Dieser Fall „Dunkles Lavandou“ sollte entscheiden, liegt aber irgendwo in der Mitte. Immerhin schlägt das Pegel doch eher zum positiven aus.

Ich mag Leon Ritter und Isabelle Morell als Paar, hinzu noch Isabells Teenagertochter Lilou. Isabelle hat diesmal aber ein gesundheitliches Problem und muss sich untersuchen lassen. Doch ich denke, sie sind als kleine Familie inzwischen so stark, auch eine Krise zu überstehen.

Was den Fall an sich angeht, bin ich wenig beeindruckt. Es gibt einfach viel zu viele Krimis, da nützt auch keine Extraportion Brutalität und Ritualmorde.
Immerhin gibt es ein kurzes feines, dramatisches Finale.
Immerhin beeindruckt Leon wieder durch sein umsichtiges, überlegtes Vorgehen. Er ist eine gute Hauptfigur. Zudem schreibt Remy Eyssen routiniert. Deswegen trägt Remy Eyssens Reihe auch schon 6 Teile.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Wirbel im Luxushotel

Willkommen im Flanagans (Das Hotel unserer Träume 1)
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Der Beginn Silvester 1959 im Luxushotel Flanagans ist stark und es werden schnell die wichtigsten Figuren vorgestellt.
Da ist die Hotelbesitzerin Linda, eine eigenwillige Persönlichkeit und die Dienstmädchen ...



Der Beginn Silvester 1959 im Luxushotel Flanagans ist stark und es werden schnell die wichtigsten Figuren vorgestellt.
Da ist die Hotelbesitzerin Linda, eine eigenwillige Persönlichkeit und die Dienstmädchen Elinior und Emma.
Während die schwarze Elinior den Aufstieg zur Kaltmamsell schafft, ist die ehrgeizige Emma noch Anfängerin.
Dann gibt es noch Alexander, der an der Rezeption arbeitet und Lindas beste Freundin Mary.

Gut gemacht ist auch der Rückblick mit Linda, die 1949 aus Fjällbacka, Schweden nach London gekommen ist um das geerbte Hotel zu führen.
Keine einfache Sache, aber Linda schafft es und führt das Hotel zum Erfolg.

Linda ist eine gute Figur, auch wenn ich mit ihr nicht so richtig warm wurde. Aber es muss ja nicht jede Hauptfigur eine Identifikationsfigur sein.

Dass Buch ist als erster Teil der Reihe Das Hotel unserer Träume angelegt. Ich mag Romane um Hotels gerne und Willkommen im Flanagans reiht sich da ein.

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