Das Cover ist sehr auffällig. Es vermittelt eine etwas düstere, aber doch warme Herbststimmung. Denn mehr als ein Drittel des unteren Bereichs des Covers nimmt ein Weg zu einem riesigen Anwesen ein, das an einem Abhang liegt. Der Himmel darüber ist sehr düster. Dort steht der Titel des Buches „Mörderisches Lavandou“ sowie der Name des Autors „Remy Eyssen“, die so gut zur Geltung kommen. Ein Cover an dem man nicht vorbeisehen kann. Wirklich ein einfacher Hingucker, fällt einem sofort ins Auge, dieses leuchtende Anwesen. Es ist eine echte Urlaubseinladung dort zu verweilen. Es verspricht schöne und ruhige Urlaubstage, aber weit gefehlt, es wird wieder super interessant.
Das Buch beginnt mit einem sehr spannenden Prolog. Eine junge Frau, die in Le Lavando ein Praktikum macht, wird auf ihrem Jogginglauf verfolgt, verletzt sich und schafft es mit letzter Kraft ins Auto. Als sie sich endlich sicher fühlt, wird sie vom Rücksitz aus überwältigt und zwischen den Vordersitzen hindurch nach hinten auf die Rückbank gezogen. Ihr verzweifelter Hilfeschrei bleibt ungehört. Ihr wird schwarz vor Augen.
In diesem Krimi, der in der Nachsaison im Oktober in der Provence spielt, wird Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter herausgefordert. Er muss all sein Können unter Beweis stellen. Direkt zu Beginn wird ein über dem Knöchel abgetrennter Fuß gefunden. Bei der Erstuntersuchung stellt unser Rechtsmediziner fest, dass der Fuß sehr dilettantisch amputiert wurde, sodass der oder die betroffene Person innerhalb von nur 20 Minuten verblutet sein muss. Einige Tage später wird eine Frauenleiche mit Flügeln, einem Engel gleich, aber ohne Fuß auf den Kirchenstufen entdeckt. Schnell ist ihre Identität enthüllt, es ist die Joggerin aus dem Prolog Françoise Bonnet. Warum musste Françoise mit nur 22 Jahren sterben? Wer ist der Mörder und warum wurde sie so zur Schau gestellt? Da die Saison vorbei ist, ist es für die Presse die Sensation. Es wird erneut ein Fuß gefunden und die Polizei, vor allem der Dienststellenleiter, steht sehr unter Druck, die Morde schnell aufzuklären. Dann ein neuer Mord an einer Frau. Der Mörder ist schnell gefunden, leider ist er tot. Für Leon Ritter ist der Mörder nicht gefunden, so stößt er auf Widerstand und steht auf einmal selbst als Täter da. Er kann nur seine Unschuld beweisen, in dem er den richtigen Mörder findet. Dann verschwindet seine Freundin Capitaine Isabelle Morell, aber keiner ihrer Kollegen macht sich Sorgen. Nur Moma, ein enger Freund von Capitaine Morell, hilft Leon. Es wird ein Wettlauf mit der Zeit. Kann Leon Isabelle noch rechtzeitig finden? Kann er den wahren Mörder überführen und so seine Unschuld beweisen? Alles Fragen, die auf Antworten warten.
Der Schreibstil ist fantastisch, fesseln und spannend bis zum Schluss. Leider konnte die Psychologin mit ihren Verbesserungsvorschlägen die Kommunikationswege nicht vereinfachen. Die Charaktere und ihre Eigenarten sind sehr gut beschrieben. Die Landschaft und Handlungsorte wurden sehr bildlich dargestellt, so konnte ich in den Krimi, der im Oktober spielt, bei angenehmen Temperaturen und viel Sonne, eintauchen und der Handlung, die dieses Mal sehr blutig und brutal war, folgen als gehörte ich zum Leon-Ritter-Ermittlungs-Team. Sehr gerne würde ich weitere Bücher des Autors lesen.
Ich habe in diesem wunderbaren Krimi viel über Südfrankreich, die Landschaft, die Menschen und die französische Lebensart sowie Gastfreundschaft erfahren. Die Orte und Städte mit den verwinkelten Straßen wie auch die Landschaft mit den Weinbergen und Olivenhainen sind so wunderbar beschrieben, man bekommt richtig Lust dort seinen Urlaub zu verbringen oder, wie Leon Ritter, für immer dort zu leben.