Ein Sog, der Dich mitreißt
Wohin du auch gehstDiese Geschichte verschlingt Dich mit Haut und Haaren. Sie fesselt Dich, nimmt Dich gefangen. Und nach unerwarteten Wendungen, überraschenden Enthüllungen und einem intensiven Leseerlebnis gibt sie Dich ...
Diese Geschichte verschlingt Dich mit Haut und Haaren. Sie fesselt Dich, nimmt Dich gefangen. Und nach unerwarteten Wendungen, überraschenden Enthüllungen und einem intensiven Leseerlebnis gibt sie Dich wieder frei. Atemlos, durchgerüttelt und sehr zufrieden.
Das vermögen die differenzierten und lebendigen Figuren, die von Kapitel zu Kapitel Entwicklung, Wachstum und Veränderung erleben. Das verdanken wir einem Schreibstil, der reich an Worten, detailreich im Erzählen und zugleich so fließend und wunderbar leicht zu lesen ist. Und es sind die Themen und Orte, die betrachtet und zusammengeführt werden. Afrika, Europa. Kinshasa, Brüssel, Paris und London. Tradition und Moderne. Religion, Sexualität und Selbstbestimmung.
Hört sich viel an? Christina Fonthes macht hieraus ein großes Ganzes. Figuren und Sujets werfen sich die Bälle nur so zu, steigern miteinander die Spannung, dramatischen Entwicklungen, lassen uns mitfiebern: mit Mira, die in einem jungen Musiker ihre große Liebe findet. Deren Leben wie in einem farbenreichen, glücklichen Traum verläuft. Bis dieser in Trümmern und Scherben liegt. Und uns wächst Bijoux ans Herz, die in jungen Jahren ihre Familie, ihre Heimat Kinshasa verlassen und von jetzt auf gleich bei ihrer Tante Mira in London leben muss. Und dort mit Verboten, Werten und Normen konfrontiert wird, die Freiheit, Glück und Liebe unmöglich erscheinen lassen.
Dieser Debütroman ist mit mir nach Irland gereist, und ich hätte mit keinen besseren Reisebegleiter vorstellen können. Von meinem Mann selbstverständlich abgesehen. Denn die Lektüre hat mich einfach glücklich gemacht. Und sie hat mich bereichert, mir neue Sichtweisen, Einsichten und Wissen ermöglicht. Und im schönen Nordwesten Europas, auf der grünen Insel, den Eurozentrismus in Frage gestellt. Und mir Lesestunden ermöglicht, welche die schönste Zeit des Jahres gleich noch viel schöner gemacht haben.