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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2025

Prima Krimi

Bretonisch mit Wind und Wellen
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Tereza ist eigentlich Schweizerin, lebt aber schon seit Jahren in der Bretagne direkt am Meer. Sie war mit Isidore verheiratet bis er starb und ist nun seit einiger Zeit mit dem Polizisten Gabriel zusammen. ...

Tereza ist eigentlich Schweizerin, lebt aber schon seit Jahren in der Bretagne direkt am Meer. Sie war mit Isidore verheiratet bis er starb und ist nun seit einiger Zeit mit dem Polizisten Gabriel zusammen. Gebürtiger Schotte und längst Franzose, weich im Kern, guter Ermittler. Als Tereza aufgefordert wird, bestimmte Steuern zu zahlen, weil sie als Schweizerin ohne französischen Pass in Frankreich lebt, wirft er ihr einen sehr speziellen, pragmatisch angehauchten Heiratsantrag vor die Füße. Zeitgleich wird eine Influencerin tot angespült. Und damit beginnt Terezas Zweitjob. Sie arbeitet der lokalen Polizeistation zu. Dieses Mal sogar mehr als sonst.
Herausgekommen ist dabei ein fundierter Krimi mit Witz, Spannung und mehr zum Miträtseln als gedacht.

Veröffentlicht am 01.06.2025

hervorragend

Süßer Tod am Lago di Garda
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Ricarda ist geschafft – von ihrer Scheidung und von einem beginnenden Burnout, außerdem will sie sich mehr um ihre Tochter kümmern. Sie zieht zurück an den Gardasee, um eine Töpferei zu gründen. Getöpfert ...

Ricarda ist geschafft – von ihrer Scheidung und von einem beginnenden Burnout, außerdem will sie sich mehr um ihre Tochter kümmern. Sie zieht zurück an den Gardasee, um eine Töpferei zu gründen. Getöpfert hat sie immer schon gern und gut. Aber.

Es kommt anders als gedacht. Von Beruf Profilerin wird sie von ihrem Bruder, Kriminalkommissar in Brescia angefragt mitzuarbeiten. Offenbar zog ein Serientäter ihr von Mailand an den See nach. Während Ricarda sich wieder auf ihren eigentlichen Beruf einlässt, kümmert sich eine verschrobene ehemalige Klassenkameradin um ihre Tochter. Mia findet Bianca und ihren Sohn gruselig. Und den Schriftsteller Marco hinreißend.
Dieser Krimi wartet mit einer speziellen Rahmenhandlung auf, die erst Mal beschaulich wirkt, aber zunehmend in den Kriminalfall mit hineinrutscht. Der Fall selbst ist gruselig und zum miträtseln geeignet. Viele Sackgassen wurden eingeflochten, die Beziehung zwischen Ricarda und ihrem Bruder funzt super, auch die zu seinem Team. Und Mias Rolle ist anregend angelegt. Im letzten Drittel wird es hochspannend und entwickelt sich fast zu einem Thriller. Bei den lokalen Funden der Opfer werden fast alle bekannten Dörfer am Gardasee verwendet, so dass Leser, die die Örtlichkeiten kennen, auf ihre Kosten kommen. Ein Wohlfühlkrimi ist dieser Roman beileibe nicht. Nix für schwache Nerven, aber ein hervorragender Krimi!

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Klasse!

Tödlicher Caffè
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Caponnetto ist um die sechzig Jahre alt, so genau erfährt man das nicht. Er ist nach einem speziellen Fall auf dem Polizeidienst ausgeschieden, ehemaliger Leiter der Carabinieri in Ligurien. Doch sein ...

Caponnetto ist um die sechzig Jahre alt, so genau erfährt man das nicht. Er ist nach einem speziellen Fall auf dem Polizeidienst ausgeschieden, ehemaliger Leiter der Carabinieri in Ligurien. Doch sein Freund und ehemaliger Kollege Bonfetti schafft es dieses Mal in einen Fall hineinzuziehen, könnte er sich doch auch auf ihn auswirken.

Zunächst einmal lernt man die Akteure kennen. Dazu gehören Bonfettis Kollegen und Caponnettos Bekannte Giulia, die eine Osteria leitet in der er gerne seine Mittagszeit verbringt. Und eigentlich auch gerne mehr, weiß aber nicht, wie sie das auffassen würde. Bevor es zwischen ihnen noch knistern kann, kommt Andrea vom BKA München ins Spiel. Denn in Bayern brach ein bekannter Mafiosi aus, weil in Bonfettis Bereich ein Skelett ausgebuddelt wurde. Damit beginnt ein famoser Krimi, der das italienische Lebensgefühl ebenso gut rüber bringt wie die handfeste Polizeiarbeit samt gut gesetzten Spannungsbögen. Sehr gut verfasst und so, dass einem bei den Einkehren in die Ostaria zuweilen das Wasser im Munde zusammenläuft. Doch Wohlfühlfaktor? Ja, ein bisschen schon, aber eher als Rahmenhandlung. Hier steht eindeutig der Krimi im Vordergrund. Und auch der Wunsch, mehr von Caponnetto zu lesen. Dieses ist der zweite Band.

Veröffentlicht am 01.06.2025

Vielschichtig durch eine intrigante Person

Die Töpferei am Meer
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Hulda hat von ihrer Tante ein kleines Haus mit Hofladen auf Rügen geerbt. Nun zieht sie mit ihrer Freundin Hulda dorthin, um im Laden eine Töpferei einzurichten. Das Ganze spielt sich 1926 ab. Als der ...

Hulda hat von ihrer Tante ein kleines Haus mit Hofladen auf Rügen geerbt. Nun zieht sie mit ihrer Freundin Hulda dorthin, um im Laden eine Töpferei einzurichten. Das Ganze spielt sich 1926 ab. Als der Laden läuft,

stellen sie die Bauhaus-Studentin Marta ein. Und damit schleicht sich so langsam das Ende ihrer Freundschaft ein. Denn Marta hat sich in einen Maler verguckt und ist seinetwegen auf der Insel. Julius sind die beiden Töpferinnen bereits auf ihrer Reise zur Insel begegnet. Er ist an Hulda interessiert und das nimmt Marta ihm gewaltig krumm.
Marta ist intrigant und so ziemlich das Gegenteil ihrer geradlinigen Chefinnen. Sie versucht ihre eigenen Vorstellungen klar umzusetzen, koste es, was es wolle. So ist es kein beschaulicher Roman sondern einer, der mit gewaltigen Intrigen, Liebe, Stalking und zahlreichen Spannungen aufwartet.
Gut aufbereitet. Ich fand den Anfang schwierig, hinein zu kommen in die Geschichte. Der Roman ist sehr vielschichtig.

Veröffentlicht am 27.05.2025

Sehr lesenswert

Noch fünfzig Sommer mehr
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Eleni wuchs bei ihren Großeltern in einem kleinen Dorf in der Bretagne nahe dem Meer auf. Sie spielte, erlebte Abenteuer und verlor in einer Nacht fast ihren besten Freund während ihr Opa bei dessen Rettung ...

Eleni wuchs bei ihren Großeltern in einem kleinen Dorf in der Bretagne nahe dem Meer auf. Sie spielte, erlebte Abenteuer und verlor in einer Nacht fast ihren besten Freund während ihr Opa bei dessen Rettung starb. Das war der erste Knick in ihrem Leben.

Später lernte die Introvertierte Theo kennen. Man erfährt nicht, wie alt Eleni ist. Aber wahrscheinlich ist sie um die dreißig als Theo stirbt. Statt zur Beerdigung zu gehen, zieht sie sich in ihr Waldhaus zurück und will von der Außenwelt nichts mehr mitbekommen. Sie igelt sich ein, zusammen mit ihrem Kaninchen. Und man erfährt in Rückblenden von ihrem Leben als Schülerin, als Partnerin von Theo und versteht sie besser. Vorrangig dreht sich alles um ihre Trauer und wie sie damit fertig wird.

Die Geschichte von Eleni läuft nicht linear ab sondern in Rückblicken und der Gegenwart. In der Gegenwart passiert etwas, das sie aus ihrem Waldhaus raus lockt. Etwas, was an einen Stalker denken lässt, aber es entpuppt sich als etwas ganz anderes. Man erfährt später auch mehr über Theo. Der Roman ist anfangs nicht leicht zu lesen, weil Eleni sich quasi vor den Lesern verschließt. Aber auch das passt, denn Theo ist ja schon gestorben und sie eingeigelt.
Fazit: lesenswert!

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