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Veröffentlicht am 05.06.2025

Schafft es Sin den Frieden zu bringen?

Die Sonnenfeuer-Ballade 3: A Kiss to End a Song
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Zum Inhalt:
Sintha befindet sich inzwischen seit drei Jahren auf der Flucht. Überall wo sie hinkommt, muss sie sich verstecken, da ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt ist. Jeden Tag denkt sie an Arezander, ...

Zum Inhalt:
Sintha befindet sich inzwischen seit drei Jahren auf der Flucht. Überall wo sie hinkommt, muss sie sich verstecken, da ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt ist. Jeden Tag denkt sie an Arezander, den sie zurücklassen musste. Als Arezander dann schwer verwundet wird und sich einer Heilung verwehrt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu ihm zurückzugehen. Denn sie kann ihn nicht sterben lassen und als seine Ashani darf sie für ihn sprechen. So rettet sie Arezander, doch muss sich auch den Konsequenzen stellen, das ihr Lied bei ihm angerichtet hat. Wäre das noch nicht genug, treibt Naàndes sein Spiel mit ihr, dass sie und allen, die ihr etwas bedeuten, alles kosten könnte.

Meine Meinung:
Wir steigen gleich mitten ins Geschehen ein und erleben mit, wie es Sintha, Sin genannt nach drei Jahren auf der Flucht ergangen ist und wie es für sie ist, auf Arezander, Arez genannt zu treffen.

Sin ist eine vielschichtige Protagonistin, die ihre Ecken, Kanten, Stärken und Schwächen hat, durch die sie nicht nur authentisch wirkt, sondern mir seit dem ersten Band sympathisch ist. Ich war gespannt, wie es für Sin und Arez sein wird, wieder aufeinanderzutreffen und was Sin in diesem Band alles erleben wird. Ich konnte Sins ganzes Gefühlschaos, ihre Schuldgefühle, Unsicherheit und ihren Frust wegen Arez und vielem anderen nachvollziehen und nachempfinden. Ebenso fand ich den Zwiespalt wegen ihrer Gefühle für Arez und dem Wissen, dass diese nicht echt sein können, weil er unter ihrem Bann steht, gut dargestellt. Dennoch hatte ich so meine Vermutung, was ihren Bann angeht, mit der ich letztendlich richtig lag.

Dadurch, dass Sin nicht nur mit den Gefühlen für Arez zu kämpfen hat, ihre neue Aufgabe und die damit einhergehenden Verpflichtungen als Ashani sie vor einige Herausforderungen stellen, sondern sie auch die undurchschaubaren Pläne von Naàndes vereiteln will, war für eine gewisse Spannung gesorgt. Zumal man nie so recht wusste, was Naàndes wirklich plante und er Sin immer wieder zwei Schritt voraus zu sein scheint. Dennoch gab es im Laufe der Handlung immer wieder einige Längen, durch die die Spannung immer wieder abflaute. Zudem nervte mich das ganze Hin und Her zwischen Sin und Arez irgendwann einfach nur noch und hatte oftmals etwas Erzwungenes an sich.

Ich fand es interessant, mehr über die verschiedenen Völker zu erfahren, ihre Traditionen und was sie besonders macht. Denn auch wenn ich schon einiges aus den vorherigen Bänden wusste, gab es ihr doch immer wieder neue interessante Dinge zu entdecken. Zudem habe ich erneut viele Male über das Irrlicht Nivi geschmunzelt, das jetzt lieber ein Leuchtturm sein möchte. Er ist für Sin ein wahrer Freund, der versucht, sie zu verstehen und ihr zu helfen, wo er kann. Ich habe Nivi ganz fest in mein Herz geschlossen.

Fazit:
Ein guter Abschluss der Reihe, in dem Sin, Arez und all ihren Verbündeten noch mal ein harter und unerbittlicher Kampf bevorsteht, der ihnen alles abverlangt. Da Sin an vielen Stellen vor große Herausforderungen gestellt wird und man nie weiß, was für ein Spiel Naàndes wirklich spielt, war für eine gewisse Spannung gesorgt. Leider gab es für meinen Geschmack zu viele Längen, durch die die Spannung immer wieder abflaute. Zudem hat mich das ganze Hin und Her zwischen Sin und Arez irgendwann nur noch genervt. Schön fand ich es jedoch noch mehr über die verschiedenen Völker zu erfahren und habe viele Male über das Irrlicht Nivi geschmunzelt, den ich fest in mein Herz geschlossen habe.

Veröffentlicht am 02.06.2025

Sully wird zum radelnden Ermittler

Post, Mord und Provinzgeflüster - Der Mörder ohne Adresse
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Zum Inhalt:
Der ehemalige Fallanalytiker Sully Morland möchte nach dem Tod seiner Frau und der Suspendierung beim BKA nur zur Ruhe kommen. So trägt er nun die Briefe in einem kleinen Dorf in Luxemburg ...

Zum Inhalt:
Der ehemalige Fallanalytiker Sully Morland möchte nach dem Tod seiner Frau und der Suspendierung beim BKA nur zur Ruhe kommen. So trägt er nun die Briefe in einem kleinen Dorf in Luxemburg aus und findet dabei prompt eine Leiche. Bei dem Toten handelt es sich um keinen geringeren als den Bürgermeister. Da ihr Vorgesetzter von einem Unfall ausgeht, bittet ihn die Polizistin Claire Bofferding um seine Hilfe, da sie anderer Meinung ist. So machen sich Claire und Sully an die Ermittlungen und schon bald stoßen sie dabei auf seltsame Unfälle, mysteriöse Botschaften und Aussagen über einen Sensenmann.

Meine Meinung
Der ehemalige Fallanalytiker Sully Morland ist ein sympathischer Protagonist, den ich vom ersten Moment an gemocht habe. Er ist hilfsbereit, gewissenhaft und man merkt, wie sehr er seine Patentante Rose schätzt. Außerdem kann er es trotz aller Vorsätze nicht lassen und muss in dem Fall um den toten Bürgermeister und die mysteriösen Unfälle ermitteln. Ich konnte verstehen, wieso er die Bitte der Polizistin Claire Bofferding mit ihn zu ermitteln, erst ausschlägt und seine Tätigkeit als radelnden Detektiv auch später lieber geheim halten will. Mit ihm ist der Autorin ein vielschichtiger Protagonist gelungen, der so seine Macken hat und über den ich hoffe, noch mehr zu erfahren.

Die Ermittlungen von Claire und Sully, bei der sie heimlich Hilfe von seiner Patentante Rose bekommen, fand ich durchaus spannend, aber nicht unbedingt übermäßig. Was auch daran gelegen haben könnte, dass mir die Sprünge in der Handlung an einigen Stellen zu plötzlich kamen, sodass ich das Gefühl hatte, irgendwas verpasst zu haben und dadurch in meinem Lesefluss gestört wurde. Dennoch habe ich Claire, Sully und Rose gern bei ihren Ermittlungen begleitet und war gespannt, ob der Hauptverdächtige es trotz seines Alibis dennoch war. Wobei ich irgendwann schon eine Vermutung hatte, wer hinter den Taten stecken könnte und wieso.

Die Autorin hat es geschafft, den Charme von Land und Leute einzufangen, sodass ich dadurch einen guten Eindruck bekommen konnte. So gibt es viele wunderbare schrullige Figuren, von denen mir einige sehr ans Herz gewachsen sind und die mich immer wieder mit ihrer Art zum Lachen gebracht haben.

Fazit:
Ein guter erster Band, in dem wir den ehemaligen Fallanalytiker Sully Morland dabei begleiten, wie er zusammen mit der Polizistin Claire Bofferdin und seiner Patentante Rose versucht, den Mord an dem Bürgermeister und einige mysteriöse Unfälle aufzuklären. Ich habe Claire, Sully und Rose gern bei ihren Ermittlungen begleitet und war gespannt, ob das Alibi des Hauptverdächtigen standhält und ob meine Vermutung, was den Täter und sein Motiv angeht, stimmt.

Veröffentlicht am 14.05.2025

Kann Ophelia sich und ihre Schwester retten?

Phantasma – Spiel um dein Leben, fürchte die Liebe
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Zum Inhalt:
Als ihre Mutter auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, bleibt Ophelia Grimm nichts anderes übrig, als die Familientradition zu übernehmen und so wird sie zur Nekromantin. Wäre es für Ophelia ...

Zum Inhalt:
Als ihre Mutter auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, bleibt Ophelia Grimm nichts anderes übrig, als die Familientradition zu übernehmen und so wird sie zur Nekromantin. Wäre es für Ophelia nicht schon schwer genug, mit der ganzen Magie umzugehen, erfährt sie, dass ihre Mutter Schulden gemacht hat. Nun droht die Bank ihnen das Haus wegzunehmen. Darauf beschließt ihre Schwester Genevieve an den gefährlichen Spielen im Teufelshaus Phantasma teilzunehmen, die sie sogar das Leben kosten könnten. Als Ophelia davon erfährt, macht sie sich auf, um ihre Schwester aus Phantasma herauszuholen und muss unweigerlich selbst daran teilnehmen. Unerwartete Hilfe bekommt sie von dem Phantom Blackwell, der ihr einen Deal anbietet. Doch kann sie Blackwell wirklich vertrauen?

Meine Meinung:
Ophelia ist eine interessante Protagonistin. Sie ist zurückhaltend, pflichtbewusst und scheu. Was auch daran liegt, weil sie im Gegensatz zu ihrer Schwester Genevieve das Haus fast gar nicht verlassen hat und somit kaum Kontakt zu anderen Personen hatte. Ich finde, man merkt ihr an, wie sehr sie der Umgang mit anderen Personen überfordert und sie diese deswegen lieber wegstößt. Zum anderen sehnt sie sich aber auch nach einem Leben außerhalb ihres Hauses und ihren Verpflichtungen. Ich fand, ihre verschiedenen Emotionen wurden spürbar dargestellt, sodass ich sie bis zu einem gewissen Grad nachempfinden konnte.

Blackwell war mir ebenso wie Ophelia sympathisch. Er wirkt wie ein netter Kerl, der es ehrlich mit Ophelia meint. Dennoch war ich mir nicht sicher, ob er wirklich der ist, für den er sich ausgibt oder Ophelia irgendwann eine andere Seite von ihm kennenlernt, weil er nur ein falsches Spiel mit ihr gespielt hat.

Das Funken zwischen Ophelia und Blackwell konnte ich leider nicht richtig spüren. Vielmehr scheint es bei ihnen nur um das Körperliche zu gehen. Was sehr schade war, denn die Art, wie sie aufeinandertreffen und ihre Hintergründe bieten einiges an Potenzial. Zumal man durchaus merkt, wie gut Ophelia Blackwells Aufmerksamkeit, seine lieben Worte und das er sie so sieht und annimmt, wie sie ist, tun. Zudem bietet die Handlung im Grunde genug Raum, damit sich beide langsam annähern.

Die verschiedenen Prüfungen, die Ophelia bewältigen muss, das Geheimnis um Blackwell und die Suche nach dem Schlüssel, der Blackwell befreien soll, sorgen für eine spannende Atmosphäre. Zumal die verschiedenen Aufgaben, aber auch Phantasma und seine Bewohner selbst Ophelia vor immer neue Herausforderungen stellen, bei denen sie viele Male in sehr große Gefahr gerät. Zudem gab es einige Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, die aber zum Erhalt der Spannung beitrugen.

Phantasma und alles, was sich darin befindet, die verschiedenen Prüfungen und seine Bewohner fand ich interessant. Gerade bei der Umsetzung der verschiedenen Prüfungen zeigt sich, wie viel Fantasie und Einfallsreichtum Kaylie Smith besitzt. Ich war echt gespannt, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den verschiedenen Prüfungen erwartet.

Fazit:
Ein guter Auftakt, in dem wir Ophelia Grimm bei ihrem Versuch begleiten, ihre Schwester Genevieve davor zu retten, Schaden bei den Spielen im Teufelshaus Phantasma zu nehmen. Die verschiedenen Prüfungen, die Ophelia bewältigen muss, die Suche nach dem Schlüssel für Blackwell und das Geheimnis um ihn sorgen für eine Menge Spannung. Zudem haben mir die Ideen rund um Phantasma, seine Bewohner und die Prüfungen gefallen. Leider konnte ich die Funken zwischen Ophelia und Blackwell nicht richtig spüren, was sehr schade war, weil durchaus Potenzial zu einer tollen und zugleich dramatischen Liebesgeschichte vorhanden war.

Veröffentlicht am 29.04.2025

Kann Atlas Cahira retten?

Serpent Queen 2. In Love She Falls
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Zum Inhalt:
Cahira Cade hat es geschafft. Sie herrscht über Veneria. Doch von einem Frieden zwischen den Reichen kann keine Rede sein. Zwar hat sie in Fiona und Atlas zwei Verbündete, doch Avriel ist ...

Zum Inhalt:
Cahira Cade hat es geschafft. Sie herrscht über Veneria. Doch von einem Frieden zwischen den Reichen kann keine Rede sein. Zwar hat sie in Fiona und Atlas zwei Verbündete, doch Avriel ist immer noch da draußen und will den Thron von Falconia zurückerobern. Zudem scheint Cahira sich immer mehr zu verändern. Sie ist nur noch von ihren Rachegedanken getrieben und wird jedem gegenüber immer grausamer. Doch was soll Atlas nur dagegen tun? Hilfe erhält er unerwartet von Rhea, die Herrscherin von Carapaxia, die eigentlich eine Feindin ist. Kann Atlas Rheas Worten wirklich vertrauen? Da ihm kein anderer Ausweg bleibt und er für seine Liebe zu Cahira alles tun würde, lotst er sie durch eine List auf die Insel Nyrestia. Doch dort ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint.

Meine Meinung:
Cahira Cade ist eine interessante Protagonistin, die mir sympathisch war. In diesem Band wirkt sie jedoch düsterer, kälter und grausamer. Zudem ist sie getrieben von ihrer Rache an Rhea und Avriel, was immer wieder deutlich wird. Ich fand diese Rachsucht und teilweise auch Machtgier an ihr schon erschreckend, weil dies so gar nicht zu Cahira passt. Gerade weil es einen Grund gibt, wieso Cahira sich so verändert hat, hätte ich es schön gefunden, wenn dies bereits viel früher in der Handlung deutlicher dargestellt worden wäre. Außerdem konnte ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Cahira davon so gar nichts mitbekommt.

Atlas ist mir inzwischen richtig sympathisch. Man merkt, wie viel ihm Cahira bedeutet und es ist erstaunlich, wie weit er gehen würde, um sie zu retten. Zumal er nicht nur sein Leben und das seines Seelentiers, sondern auch sein Königreich mit all den Menschen darin dafür riskiert. Er ist ein erstaunlicher junger Mann, der im Laufe der Handlung zu einem richtigen König heranwächst.

Die Reise von Cahira und Atlas war nervenaufreibend und spannend. Zumal sie immer wieder in große Gefahr geraten, nie wissen, wem sie wirklich vertrauen können und Atlas noch das Problem hat, seine wahren Beweggründe für die Reise vor Cahira geheimzuhalten. Ich war echt gespannt, ob ihm das gelingt, ebenso wie Cahira von der Dunkelheit zu befreien. Zudem fand ich es interessant, einige Kapitel aus der Sicht von Aruna zu lesen. So bekam man einen guten Eindruck davon, wie sie wirklich war.

Natrix zeigt in diesem Band im Laufe der Handlung immer mehr sein wahres Gesicht, wen er wirklich unterstützt und welchen Stellenwert Cahira für ihn hat. Geschmunzelt habe ich über Nalini, das Seelentier von Atlas. Nalini nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt Atlas deutlich, was sie von seinen Plänen hält. Sie unterstützt Atlas aber auch, wo sie kann und hilft ihm aus vielen brenzligen Situationen.

Fazit:
Ein guter Abschluss der Reihe, in dem Cahira und Atlas vor großen Herausforderungen stehen, schon alleine deswegen, weil sich Cahira zusehends verändert und immer rachsüchtiger und skrupelloser wird. Ich war gespannt, ob Atlas es schafft, Cahira von der Dunkelheit zu befreien, um gemeinsam mit ihr und Fiona Frieden in die vier Königreiche zu bringen. Da die Reise von Cahira und Atlas viele Gefahren für sie bereithält, sie nicht wissen, wer ein falsches Spiel spielt und die Veränderung von Cahira ihre eigenen Gefahren und Probleme mit sich bringt, war für Spannung gesorgt. Einzig hätte ich mir gewünscht, dass man Cahiras Veränderung bereits früher deutlicher dargestellt würde. Zudem fand ich es unverständlich, dass sie selbst davon nichts mitbekommt.

Veröffentlicht am 20.04.2025

Zwei Frauen wagen einen Neuanfang

Elbnächte. Die Lichter über St. Pauli
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Zum Inhalt:
Gestern war Louise Dumont mit ihrem Mann noch in einer schicken Bar in Hamburg und heute wacht sie alleine in ihrem Hotelzimmer auf. Ihr Mann ist spurlos verschwunden. Wäre dies noch nicht ...

Zum Inhalt:
Gestern war Louise Dumont mit ihrem Mann noch in einer schicken Bar in Hamburg und heute wacht sie alleine in ihrem Hotelzimmer auf. Ihr Mann ist spurlos verschwunden. Wäre dies noch nicht schlimm genug, scheint er überall Schulden gemacht zu haben. Louise weiß sich nicht anders zu helfen und flüchtet mittellos aus dem Hotel. Was soll sie nur machen? Durch einen Zufall trifft sie auf die ehemalige Prostituierte Ella und teilt sich mit ihr ein kleines Zimmer in einer Pension. Hätten die beiden Frauen nicht schon genug damit zu tun, sich durchzuschlagen, wird ein Juwelier ermordet und der vermeintlichen Mörder läuft ausgerechnet den beiden Frauen in die Arme. Da diese an die Unschuld des Jungen glauben, verstecken sie ihn vor der Polizei und bekommen dabei unerwartete Hilfe vom ehemaligen Polizisten Paul.

Meine Meinung:
Im Hamburg des Jahres 1913 begegnen wir Louise, Ella und Paul, die alle drei ihr Päckchen zu tragen haben. Louise wird von ihrem Ehemann mittellos zurückgelassen und weiß nicht, wie es für sie weitergeht. Ella flüchtet aus der Zwangsprostitution und Paul hat nach dem Verlust seines Arms sämtlichen Lebenswillen verloren. Da die Handlung abwechselnd aus der Sicht von Louise, der von Ella und der von Paul geschildert wird, lernen, wie die drei im Laufe der Handlung nicht nur besser kennen, sondern erfahren auch, was in ihrer Vergangenheit geschehen ist. Dadurch habe ich die Reaktionen, Handlungen und Gedankengänge der drei mit der Zeit immer besser verstehen können und konnte so mit ihnen mitfühlen.

Louise wirkte gerade zu Anfang recht hilflos, was wohl auch daran lag, dass sie ein luxuriöses, behütetes Leben gewohnt war. Mit der Zeit wächst sie aber zusehends an der Situation und erlangt immer mehr Stärke, was mir gefallen hat. Ebenso fand ich es beeindruckend, dass sie sich nicht hat unterkriegen lassen.

Ella ist ein richtiger Sonnenschein. Ich fand es beeindruckend, dass sie trotz allen schlimmen Dingen, die sie erleben musste, nicht verbittert war, anderen hilft, sie aufmuntert und die positiven Dinge im Leben sehen will. Dennoch merkt man zwischen den Zeilen immer wieder, wie sehr ihr die Dinge in ihrer Vergangenheit zugesetzt haben. Zudem fand ich ihr Durchhaltevermögen bei der Arbeitssuche und ihren Willen dazuzulernen bewundernswert. Mir ist Ella mit ihrer Mopsdame Principessa von allen am meisten an Herz gewachsen.

Paul merkt man an, wie sehr er darunter leidet, kein Polizist mehr zu sein und wie sehr ihn die Rache an Hinnerk Macke zerfrisst. Ich finde aber, man sieht im Laufe der Handlung, wie sein Lebensmut immer mehr zurückkommt und er schafft in die Zukunft zu sehen. Zudem hat mir seine Hilfsbereitschaft gefallen und sein Engagement, die Unschuld von Joshua zu beweisen.

Da Louise und Ella immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen und die Suche nach dem wahren Mörder des Juweliers ihre eigenen Probleme und Gefahren mit sich bringt, war für Spannung gesorgt. Vor allem im letzten Drittel der Geschichte wurde es noch mal richtig spannend. Bis dahin gab es aber leider auch einige Längen, durch die sich die Handlung zog. Dennoch war ich gespannt, wie Louise, Ella und Paul Joshuas Unschuld beweisen wollen, ob Louises verschwundener Mann noch mal auftaucht und was sie alle noch so erleben.

Die Autorin hat die Schauplätze so anschaulich beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, selbst durch die Straßen von Hamburg im Jahr 1913 zu streifen. Zudem hat sie es geschafft, die Atmosphäre der Zeit, die damaligen Lebensumständen der einzelnen Bevölkerungsschichten und die Stellung der Frau zur damaligen Zeit deutlich zu machen.

Fazit:
Ein guter Auftakt der Reihe, in der wir Louise, Ella und Paul, die alle ihre Päckchen zu tragen haben, die ihre Schultern schwer belastet. Ich habe alle drei gerne auf ihrem Weg begleitet, was gespannt, was sie alles erleben werden und ob sie es schafften, Joshuas Unschuld zu beweisen. Da Louise und Ella vor immer neuen Herausforderungen stehen und die Suche nach dem wahren Mörder des Juweliers einige Gefahren mit sich bringt, war für eine gewisse Spannung gesorgt. Leider gab es auch einige Längen, durch die sich die Handlung zog.