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Veröffentlicht am 04.10.2019

Zimtgebäck und Winterküsse

Zimtgebäck und Winterküsse
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Der Originaltitel lautet "The white christmas Inn" und passt richtig gut. Denn es dreht sich alles um eine eingeschneite, heimelige Pension mitten in den Bergen. Ein Schneesturm sorgt für gesperrte Straßen, ...

Der Originaltitel lautet "The white christmas Inn" und passt richtig gut. Denn es dreht sich alles um eine eingeschneite, heimelige Pension mitten in den Bergen. Ein Schneesturm sorgt für gesperrte Straßen, unerwartete Gäste und allerlei Aufregung. Statt Zimtgebäck stehen Brownies hoch im Kurs und geküsst wird nicht viel. Auch das Titelbild verschafft eine völlig falsche inhaltliche Vorstellung.

Eigentlich ist die Pension viel zu klein für die vielen unterschiedlichen Gäste. Weil eine Schriftstellerin ihre Suite mit einem fremden Mann und seinen kleinen Töchtern teilt, kommt es aber hin. Es ist weniger eine zusammenhängende Geschichte, die hier vorliegt. Es sind unterschiedliche Episoden beschrieben. Jede für sich hat durchaus etwas für sich. Einige laden zum Schmunzeln ein oder zum Kichern. Trotzdem wurde ich mit diesem Buch nicht warm. Und ich dachte darüber nach, was mir fehlte. 

Nett genügt nicht

Die Figuren sind nett beschrieben, einigermaßen gut ausgearbeitet. Aber ich wurde mit keiner so richtig warm. Keine von ihnen wird so beschrieben, dass ich sie mir oder/und ihr Handeln vorstellen konnte. Sie blieben allesamt blass. Die Kinderbuchautorin ist das erste Mal in der Pension und nimmt sofort einen Fremden in ihre Suite auf, liest seinen Kindern das neue, noch nicht erschienene Buch vor und schenkt es ihnen. Finde ich weder total süß noch glaubwürdig. Ähnlich ergeht es mir mit anderen Figuren - glücklicherweise nicht mit allen! Die Episode rund um die versetzte Braut ist knuffig, aber auch da fehlt es: an Wärme, an vertieftem Hintergrund. Keine einzige Episode ist so gut ausgearbeitet, dass es Freude bereitet sie zu lesen. Es reicht gerade so für eine annehmbare Bettlektüre vor dem Einschlafen. 

Veröffentlicht am 03.09.2019

Seicht -am seichtesten

Tage wie Seeglas
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Die Geschichte wird in einem Erzählstrang erzählt und beginnt vielversprechend. Es ist - wie aus dem hübschen Cover bereits ersichtlich - eine seichte Erzählung. Bis kurz vor dem letzten Drittel sprach ...

Die Geschichte wird in einem Erzählstrang erzählt und beginnt vielversprechend. Es ist - wie aus dem hübschen Cover bereits ersichtlich - eine seichte Erzählung. Bis kurz vor dem letzten Drittel sprach mich die Geschichte rund um Liv und Daniel richtig an, ideale Bettlektüre kurz vorm Einschlafen: seicht und nicht zu anregend. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, ebenso die fiktive Insel irgendwo in der Ostsee, der Surfshop und die anderen Lokalitäten. Lockere Schreibe und man will irgendwie wissen, wie es weitergeht.
Die letzten ca. 50 Seiten werden unausgewogen. Am Anfang wird Liv als introvertierte, junge Frau eingeführt, plötzlich freut sie sich auf eine Geburtstagsparty mit vielen unbekannten Leuten und dreht richtig auf. Sie kommt endlich - wie von Beginn an erwartet mit dem entsprechenden Mann zusammen, es dreht sich nur noch um Sex. Liv wünscht sich beim Arbeiten ab und zu seine nackte Haut zu streicheln, Haut ist nackt, Herrgottnochmal. Auch die Wortwahl ändert sich, von gut zu lesendem Schriftdeutsch mit ein paar eingeworfenen, aktuellen Ausdrücken zu jugendlichem Plaudertondeutsch. Das irritert nicht nur, es schreckte mich geradezu ab.

Also, die ersten zwei Drittel seichte Liebesgeschichte, das letzte Drittel - Schwamm drüber (es sei denn, man steht auf ausgiebige Sexszenen und Jugendsprache).

Veröffentlicht am 03.06.2025

Nervig

Der Feind in meinem Beet
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Was sich witzig auf dem Klappentext liest, entpuppt sich leider als extrem nervig. Maren hat sich nach über zwanzig Jahren von ihrem Mann Lars getrennt, einzig seine Unterschrift fehlt noch auf den Scheidungsunterlagen. ...

Was sich witzig auf dem Klappentext liest, entpuppt sich leider als extrem nervig. Maren hat sich nach über zwanzig Jahren von ihrem Mann Lars getrennt, einzig seine Unterschrift fehlt noch auf den Scheidungsunterlagen. Sie hat eine neue Wohnung und einen Schrebergarten, den sie zusammen mit ihrer allerbesten Freundin bepflanzt. Auch der eine Garten neben ihrem hat einen neuen Besitzer. Lars. Sie ist erzürnt. Wie und warum erfährt man in epischer Länge auf den nächsten zig Seiten. Es ödete mich an.

Veröffentlicht am 29.05.2025

Schmonzette im historischen Gewand

Im Glanz des Wasserfalls
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Valeries Vater verwaltet Ende des 19. Jahrhunderts das Grandhotel am Wasserfall in Bad Gastein. Er ist ein autoritärer Familienvater, der den Seitensprung seiner Frau toleriert. Hauptsache, ihre Familie ...

Valeries Vater verwaltet Ende des 19. Jahrhunderts das Grandhotel am Wasserfall in Bad Gastein. Er ist ein autoritärer Familienvater, der den Seitensprung seiner Frau toleriert. Hauptsache, ihre Familie wirkt nach außen zusammenstehend. Valerie möchte ebenfalls mitarbeiten und darf es auch. Sie freundet sich mit einem Küchenmädchen und der Kaltmamsell an, kennt den Sohn des Bürgermeisters so gut, dass sie ihn heiraten und ein gemeinsames Hotel mit ihm möchte.

Der Roman fängt sehr gut an und verliert sich dann in eine platte Schmonzette. Die Figuren sind alle sehr oberflächennah und die Geschichte entwickelt sich ultraseicht. Eine Liebesgeschichte im historischen Gewand. Man hätte deutlich mehr daraus machen können. Aber außer dass anfangs der Besuch von Kaiserin Sissi und Kaiser Wilhelm I mit besonderen Anekdoten eingegangen wird, ist nix Historisches dabei. Keine Recherchen fließen sacht mit ein - nix davon. Das ist zu wenig. Dazu gibt es inhaltliche Wiederholungen für besonders banale Hinweise.

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Veröffentlicht am 16.05.2025

Strunzdumm

Die Marseille-Morde - Stille Schreie auf Pomègues
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Es beginnt in der Studierendenszene von Aix-en-Provence, eine Studentin ist Influencerin für Mode und Beautyprodukte, instagramt viele halbnackte Fotos von sich. Nach einer Party wird sie tot aufgefunden, ...

Es beginnt in der Studierendenszene von Aix-en-Provence, eine Studentin ist Influencerin für Mode und Beautyprodukte, instagramt viele halbnackte Fotos von sich. Nach einer Party wird sie tot aufgefunden, weit weg auf einer Insel vor Marseille. Wenig später folgt die nächste, ähnlich zugerichtete Leiche.

Der Krimi an sich ist nicht verkehrt. Aber er liest sich so schleppend, dass die Morde keine Rolle spielen. Die Geschichte verliert sich in Banalem, völligen Belanglosigkeiten, wie etwa, dass die lesbische Kommissarin anscheinend kein Adoptivkind mit ihrer Partnerin Louise bekommen will. Dies nimmt mehr Raum ein als der Krimi selbst. Louise arbeitet als Journalistin und gibt bereitwillig den im privaten von Nadja erfahrenen aktuellen Ermittlungsstand an ihre Freunde weiter. Welch Ermittler gibt vertrauliche Informationen an Partner weiter??? Das allein ist so schon kriminell bzw. strunzdumm, noch dazu wenn diese für die Presse arbeitet.
Geschrieben wurde der Roman nicht für Leute, die gut und gerne lesen. Anders lassen sich die ständigen Redundanzen bezüglich Wort und Inhalt nicht erklären. Es ist langweilig alle paar Seiten immer wieder erneut auf Bekanntem herumzukauen.
Nein, empfehlen kann ich diesen Krimi leider nicht.

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