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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2019

79 Geschichten

Der Untergang der Könige
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Ein Dieb sitzt im Kerker, bewacht von dem Gestaltwandler Klaue, und wartet auf seinen "Bruder", der ihm den Tod bringen soll. Um sich die Zeit bis dahin zu vertreiben, erzählt der Dieb seinem Bewacher ...

Ein Dieb sitzt im Kerker, bewacht von dem Gestaltwandler Klaue, und wartet auf seinen "Bruder", der ihm den Tod bringen soll. Um sich die Zeit bis dahin zu vertreiben, erzählt der Dieb seinem Bewacher seine Geschichte. Aber nicht nur das, auch der Gestaltwandler kennt den Dieb gut - weil er dessen Gedanken lesen kann. Heraus kam

Ein Buch voller Erzählungen

Die Autorin stellt sich meiner Meinung nach selbst mit ihrer Herangehensweise eine Falle. Denn die Erzählungen des Diebs sind nur nachvollziehbar durch diejenigen von Klaue, welche ungefähr ein Jahr vorher beginnen. Gesamt entstanden so neunundsiebzig Geschichten, die zwar aufeinander aufbauen, aber immer wieder rückwärts gerichtet sind und so ein wenig irritieren. Man taucht ein in eine Welt der Drachen, Elfen, Assassinen und Bruderschaften, leider aber nicht wirklich. Denn keine dieser Gestalten wird so gut beschrieben, dass man sie sich oder den Grund ihres Handelns/Wesens gut vorstellen kann. Zudem merkte ich spätestens in der Buchmitte:

Viele Gestalten verwirren

Viele Gestalten und sehr viele Namen schwirren durch diese Geschichten. Dazu sind alle der Magie fähig, viele können sich verwandeln und viele Namen sind einander ähnlich. Eine Art Übersicht gelang mir nicht. Zumindest nicht im E-book, darin sind zwar ettliche Typen, die zuerst auftreten mit einer roten Zahl für den Anhang gekennzeichnet. Aber, was nutzt das im e-book (785 Seiten stark) ständig in den Anhang zu blättern und dann wieder zurück an die Leseausgangsseite? Ab der Mitte wird die Story langweilig. Man weiß, dass der Dieb ein Sklave geworden ist und wie und warum, dass er für die Taten herhalten muss, die seine Herrschaften im auftrugen. Aber sonst?

Veröffentlicht am 04.10.2019

Zimtgebäck und Winterküsse

Zimtgebäck und Winterküsse
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Der Originaltitel lautet "The white christmas Inn" und passt richtig gut. Denn es dreht sich alles um eine eingeschneite, heimelige Pension mitten in den Bergen. Ein Schneesturm sorgt für gesperrte Straßen, ...

Der Originaltitel lautet "The white christmas Inn" und passt richtig gut. Denn es dreht sich alles um eine eingeschneite, heimelige Pension mitten in den Bergen. Ein Schneesturm sorgt für gesperrte Straßen, unerwartete Gäste und allerlei Aufregung. Statt Zimtgebäck stehen Brownies hoch im Kurs und geküsst wird nicht viel. Auch das Titelbild verschafft eine völlig falsche inhaltliche Vorstellung.

Eigentlich ist die Pension viel zu klein für die vielen unterschiedlichen Gäste. Weil eine Schriftstellerin ihre Suite mit einem fremden Mann und seinen kleinen Töchtern teilt, kommt es aber hin. Es ist weniger eine zusammenhängende Geschichte, die hier vorliegt. Es sind unterschiedliche Episoden beschrieben. Jede für sich hat durchaus etwas für sich. Einige laden zum Schmunzeln ein oder zum Kichern. Trotzdem wurde ich mit diesem Buch nicht warm. Und ich dachte darüber nach, was mir fehlte. 

Nett genügt nicht

Die Figuren sind nett beschrieben, einigermaßen gut ausgearbeitet. Aber ich wurde mit keiner so richtig warm. Keine von ihnen wird so beschrieben, dass ich sie mir oder/und ihr Handeln vorstellen konnte. Sie blieben allesamt blass. Die Kinderbuchautorin ist das erste Mal in der Pension und nimmt sofort einen Fremden in ihre Suite auf, liest seinen Kindern das neue, noch nicht erschienene Buch vor und schenkt es ihnen. Finde ich weder total süß noch glaubwürdig. Ähnlich ergeht es mir mit anderen Figuren - glücklicherweise nicht mit allen! Die Episode rund um die versetzte Braut ist knuffig, aber auch da fehlt es: an Wärme, an vertieftem Hintergrund. Keine einzige Episode ist so gut ausgearbeitet, dass es Freude bereitet sie zu lesen. Es reicht gerade so für eine annehmbare Bettlektüre vor dem Einschlafen. 

Veröffentlicht am 03.09.2019

Seicht -am seichtesten

Tage wie Seeglas
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Die Geschichte wird in einem Erzählstrang erzählt und beginnt vielversprechend. Es ist - wie aus dem hübschen Cover bereits ersichtlich - eine seichte Erzählung. Bis kurz vor dem letzten Drittel sprach ...

Die Geschichte wird in einem Erzählstrang erzählt und beginnt vielversprechend. Es ist - wie aus dem hübschen Cover bereits ersichtlich - eine seichte Erzählung. Bis kurz vor dem letzten Drittel sprach mich die Geschichte rund um Liv und Daniel richtig an, ideale Bettlektüre kurz vorm Einschlafen: seicht und nicht zu anregend. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, ebenso die fiktive Insel irgendwo in der Ostsee, der Surfshop und die anderen Lokalitäten. Lockere Schreibe und man will irgendwie wissen, wie es weitergeht.
Die letzten ca. 50 Seiten werden unausgewogen. Am Anfang wird Liv als introvertierte, junge Frau eingeführt, plötzlich freut sie sich auf eine Geburtstagsparty mit vielen unbekannten Leuten und dreht richtig auf. Sie kommt endlich - wie von Beginn an erwartet mit dem entsprechenden Mann zusammen, es dreht sich nur noch um Sex. Liv wünscht sich beim Arbeiten ab und zu seine nackte Haut zu streicheln, Haut ist nackt, Herrgottnochmal. Auch die Wortwahl ändert sich, von gut zu lesendem Schriftdeutsch mit ein paar eingeworfenen, aktuellen Ausdrücken zu jugendlichem Plaudertondeutsch. Das irritert nicht nur, es schreckte mich geradezu ab.

Also, die ersten zwei Drittel seichte Liebesgeschichte, das letzte Drittel - Schwamm drüber (es sei denn, man steht auf ausgiebige Sexszenen und Jugendsprache).

Veröffentlicht am 17.07.2025

Öde

Das Polarlichtcafé
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Jule und ihre Vater leben im thüringischen Sömmerda und stellen nach dem Tod der Oma fest, dass der längst verstorbene Opa vor der Heirat ein völlig anderes Leben geführt haben muss. Es gibt auch eine ...

Jule und ihre Vater leben im thüringischen Sömmerda und stellen nach dem Tod der Oma fest, dass der längst verstorbene Opa vor der Heirat ein völlig anderes Leben geführt haben muss. Es gibt auch eine Stasi-Akte über ihn und er reiste in der DDR-Zeit mit den Hurtigruten. Jule reist die Strecke gemäß seinen Aufzeichnungen nach.

Was eigentlich toll sein könnte, ist unglaublich öde verfasst. Dabei gar nicht so sehr von der Schreibe her sondern von der Art des Konzepts her. Der Roman ist in zwei Zeitebenen aufgeteilt: 2024 (Jule) und 1961 (Janne in Nordnorwegen). Jannes Part ist interessant, aber auch mit Redundanzen durch die Briefe, die sie einer Freundin schreibt. Jules Handlung bietet mehrfache, inhaltliche Wiederholungen. Sie schreibt sich mit Freunden, mit ihrem Vater und sie zieht einen Vlog auf, auf dem sie über ihre Reise berichtet. Dabei entsteht die Wiederholung der Wiederholung, so dass die Erzählung(en) Jules total langweilig werden und nerven. Da hätte das Lektorat eingreifen müssen, das ist so weder gut zu lesen noch stellt sich ein flüssiges Lesen ein. Ich will so viele Wiederholungen nicht!
Und bin vom Aufbau Verlag deutlich Besseres gewohnt. Bitte wieder auf die anspruchsvollere Ebene zurückkehren!

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Veröffentlicht am 03.06.2025

Nervig

Der Feind in meinem Beet
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Was sich witzig auf dem Klappentext liest, entpuppt sich leider als extrem nervig. Maren hat sich nach über zwanzig Jahren von ihrem Mann Lars getrennt, einzig seine Unterschrift fehlt noch auf den Scheidungsunterlagen. ...

Was sich witzig auf dem Klappentext liest, entpuppt sich leider als extrem nervig. Maren hat sich nach über zwanzig Jahren von ihrem Mann Lars getrennt, einzig seine Unterschrift fehlt noch auf den Scheidungsunterlagen. Sie hat eine neue Wohnung und einen Schrebergarten, den sie zusammen mit ihrer allerbesten Freundin bepflanzt. Auch der eine Garten neben ihrem hat einen neuen Besitzer. Lars. Sie ist erzürnt. Wie und warum erfährt man in epischer Länge auf den nächsten zig Seiten. Es ödete mich an.