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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2020

Für viele immer noch ein aktuelles Thema

Goodbye, Bukarest
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"Goodbye Bukarest" von Astrid Seeberger ist vielleicht ein Buch für alle, die immer noch die Folgen des Krieges in sich tragen, auf welche Weise auch immer. Sei es ein verschollener Vater oder Opa, eine ...

"Goodbye Bukarest" von Astrid Seeberger ist vielleicht ein Buch für alle, die immer noch die Folgen des Krieges in sich tragen, auf welche Weise auch immer. Sei es ein verschollener Vater oder Opa, eine Familiengeschichte mit Gefangenschaft und Leiden des Krieges, für uns Nachfahren sitzt doch der Schmerz auch nach solch langer Zeit oft tiefer, als man glauben mag. Begleitet wird dieser vor allem durch ein Unwissen, nur eine Ahnung, von Dingen, die man niemals herausfinden wird.

So ist "Goodbye Bukarest" nicht nur die Suche nach dem verschollenen Onkel Bruno, sondern ein Eintauchen in die Vergangenheit, ein Erinnern an Gefangenschaft im Krieg, Straflager und Leid.

Die Figuren selbst bleiben vielleicht etwas blass, aber es geht hier wohl um die Erinnerung, den Umgang mit unfassbaren Härten des Krieges, den unbeschreiblichen Willen, doch überleben zu wollen und mit den Widrigkeiten fertig zu werden. Wer so etwas erlebt hat, ist weit entfernt von Normalität.

Seeberger hat ein außergewöhnliches Buch geschaffen, das fast schon etwas kurz geraten ist. Wer heute noch einen Bezug zu dieser Zeit hat, wird dieses Buch in kürzester Zeit beenden.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Auf einer fiktiven Insel

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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Den ersten Teil von Maria Adolfssons "Doggerland" kenne ich nicht, habe aber auch hier die Leseprobe gelesen. "Doggerland - Tiefer Fall" ist also mein erster Fall mit der Ermittlerin Karen Eiken Hornby. ...

Den ersten Teil von Maria Adolfssons "Doggerland" kenne ich nicht, habe aber auch hier die Leseprobe gelesen. "Doggerland - Tiefer Fall" ist also mein erster Fall mit der Ermittlerin Karen Eiken Hornby. Zuerst fand ich die Idee einer Ermittlerin auf einer fiktiven Insel befremdlich und hatte vermutet, es handele sich hier um Fantasy, aber das ist nicht der Fall. Generell mag ich aber Romane mit viel Lokalkolorit und vielleicht Orten, die so spannend sind, dass ich hinreisen würde. Das geht bei "Doggerland" aber nicht.

Die Ermittlerin Karen Eiken Hornby ist nicht wirklich unglücklich, als sie dem Weihnachtsrummel entfliehen darf, um ihrem Chef eine Thailand-Reise zu gönnen und an seiner Stelle zu ermitteln. Dabei geht es erst nur um einen Toten, schließlich aber um viel mehr...

Der Roman verwendet viel Zeit und viele Seiten auf die Schilderung von Personen und privaten Dingen. Der Krimi tritt oft in den Hintergrund. Dabei wäre weniger manchmal mehr. Dennoch möchte ich hier ca. 4,5 Sterne vergeben, denn der Roman ist durchweg spannend, und auch die Figuren haben mir größtenteils recht gut gefallen. Ich würde sagen, die Fortsetzung oder der erste Teil wären auch Bücher für mich, kein Muss, aber einige nette Leseabende.

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Veröffentlicht am 10.06.2019

Cold Case (Hörbuchrezension)

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Inge Löhnigs "Unbarmherzig" ist mein erster Fall der Ermittlerin Gina Angelucci, und ich hatte das Glück, den Roman als Hörbuch-Download zu hören. Die ungekürzte Hörbuchausgabe ist erschienen im HörbuchHamburg ...

Inge Löhnigs "Unbarmherzig" ist mein erster Fall der Ermittlerin Gina Angelucci, und ich hatte das Glück, den Roman als Hörbuch-Download zu hören. Die ungekürzte Hörbuchausgabe ist erschienen im HörbuchHamburg Verlag und wird gelesen von Vera Teltz.

Der Fall führt die Ermittlerin Angelucci zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und einen kleinen Ort, der lieber mit der Vergangenheit abschließen würde. Doch die beiden gefundenen Schädel, die ganz offensichtlich einen Cold Case darstellen, lassen dies nicht zu.

Wie von Löhnig erwartet, ist der Fall spannend und enthüllt nach und nach die Schrecken rund um die gefundenen Schädel. Schon der Anfang des Romans gibt dem Leser/Hörer hier einige Hinweise, aber der Roman bleibt spannend. Die Handlung ist genau nach meinem Geschmack. Am Schluss gibt es noch eine Überraschung, aber der Schluss ist meines Erachtens nicht perfekt gelungen.

Die Sprecherin macht aber aus dem Roman einen spannenden - beim Roman würde man Pageturner sagen. Das Hörbuch ist sehr gelungen und bekommt von mir 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.06.2025

Ungewöhnlich und schwer zu deuten

Shark Heart
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"Shark Heart" von Emily Habeck hat mich schon durch das Cover in seinen Bann gezogen. Die Story selbst kann und konnte ich bisher nicht richtig einordnen. Fantasy ist das m.E. nicht, man soll die Story ...

"Shark Heart" von Emily Habeck hat mich schon durch das Cover in seinen Bann gezogen. Die Story selbst kann und konnte ich bisher nicht richtig einordnen. Fantasy ist das m.E. nicht, man soll die Story wohl eher im übertragenen Sinne lesen oder sehen. Ein Mann wird zu einem weißen Hai, ein Phänomen, das den Ärzten durchaus nicht unbekannt ist - was hat es damit auf sich? Ausgeschrieben ist das Buch u.a. als Liebesroman; dies trifft es wohl auch am besten.

Was es genau mit der Transformation auf sich hat, bleibt eher unausgesprochen. Hier ist immer wieder die Rede davon, dass Lewis mit einer fortschreitenden Krankheit kämpft. Sieht man den Roman auf diese Art, so macht der Fortgang natürlich Sinn, aber die Autorin wollte das Unausweichliche wohl nicht auf diese Art aussprechen.

Vielleicht ist es besonders tragisch, dass Lewis und Wren gerade frisch verheiratet sind, ihre Liebe frisch ist, ihr gemeinsames Leben noch ungelebt. Daher muss Wren ganz besonders viel Stärke beweisen, was sie auch tut.

Insgesamt bleiben in diesem Roman einerseits für mich doch viele Fragen offen, andererseits hat es mich auch sehr berührt. Die ersten beiden Teile waren für mich aber stärker als der letzte Teil. Ein ungewöhnlicher Roman bekommt von mir 4 Sterne, es ist aber auf jeden Fall die Art Roman, die ich gern lese.

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Veröffentlicht am 03.06.2025

Wissenschaftliche Erkenntnisse in Interviewform

Das Parlament der Natur
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"Das Parlament der Natur" von Sarah Darwin, Johannes Vogel und dem Interviewer Boris Herrmann sollte zu einem meiner Jahreslesehighlights werden. Das Buch hat auch eine wunderschöne Aufmachung mit Farbschnitt ...

"Das Parlament der Natur" von Sarah Darwin, Johannes Vogel und dem Interviewer Boris Herrmann sollte zu einem meiner Jahreslesehighlights werden. Das Buch hat auch eine wunderschöne Aufmachung mit Farbschnitt tollem Einband und vielen Bildern, wie man sie so noch nicht kennt, wenn man nicht schon im Berliner Naturkundemuseum war. Das Buch ist eingeteilt in "Drinnen" und "Draußen", Museum und Natur, interessant sind natürlich auch die beiden Naturforscher Sarah Darwin, eine echte Darwin-Nachfahrin, sowie Johannes Vogel, der Leiter ebendieses Naturkundemuseums.

Die zahlreichen Fotos im Buch zeigen Schätze aus dem Museum und auch Naturfotographie. Das macht natürlich Spaß beim Lesen. Wäre aber nicht die tolle Aufmachung, die das Buch sehr aufwertet, hätte ich nur 3 Sterne vergeben.

Ohne die Interviewform mit vielen Nachfragen und Wiederholungen hätte man nur wenige Seiten für den Inhalt gebraucht. Dieser ist überhaupt eher enttäuschend. "Kein Fleisch essen und nicht fliegen" ist der Tipp von Sarah Darwin. Das hat man irgendwie schonmal gehört. Die Unterhaltungen gehen ungefähr so (Zitat von Seite 37):

Sarah: [...] Mein Bruder ist Veganer
Johannes: Ach, mittlerweile ist er Veganer.
Sarah: Ich glaube schon.

Nett für den Kaffeetisch, aber nicht so passend für ein vermeintlich wissenschaftliches Buch. Für den Leser/die Leserin ist vieles eben nicht relevant, nicht neu oder sogar nur eine Plattitüde. Wenn es dann auch noch um den Bart des Herrn Vogel geht, möchte man lieber aufhören zu lesen.

Hier wäre es wohl die Aufgabe des Herrn Herrmann gewesen, die Interviewinhalte in eine wissenschaftliche oder populärwissenschaftliche Form zu bringen. Dieser hat es sich recht leicht gemacht und einfach alles so niedergeschrieben, wie es gesagt wurde. Der Mehrwert für den Leser/die Leserin bleibt leider aus.

Inhaltlich war mir ansonsten das meiste bekannt, gehören doch Botanik und Zoologie auch zu meinem Arbeitsfeld. Damit zähle ich aber nicht - so wie man das von Darwin und Vogel erwarten könnte - zu den Experten. Der inhaltliche Mehrwert ist für mich aber minimal. So bleibt das Buch eine nette Unterhaltung mit schönen Bildern und nicht so spannenden, nicht immer wissenschaftlichen Konversationen. Ich würde daher maximal 3,5 Sterne geben. Schade!

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