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Veröffentlicht am 10.09.2025

Annas Leben im Kontext der Zeit von 1866 bis 1932

Anna oder: Was von einem Leben bleibt
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Der Autor Henning Sußebach hat über das Leben seiner Urgroßmutter Anna Kalthoff recherchiert und daraus einen wunderbaren Roman geschrieben. Es ist ein Roman und keine Biografie, das wird immer wieder ...

Der Autor Henning Sußebach hat über das Leben seiner Urgroßmutter Anna Kalthoff recherchiert und daraus einen wunderbaren Roman geschrieben. Es ist ein Roman und keine Biografie, das wird immer wieder ausdrücklich erwähnt, da es viele Leerstellen in ihrem Lebenslauf gibt und diese in der Erzählung mit der damaligen Zeit und dem Leben in dieser Zeit gefüllt werden. Anna wird 1866 geboren, mit 12 Jahren stirbt ihr Vater und ihre Mutter drängt sie zu einer Ausbildung als Lehrerin. In der Kleinstadt Cobbenrode im Sauerland beginnt sie ihre Lehrtätigkeit, wie damals üblich mit der Verpflichtung, ledig zu bleiben. Sie verliebt sich in den 4 Jahre jüngeren Clemens, gutaussehend, begehrt und durch sein Elternhaus gutbegütert. Beiden wird ihre Liebe verwehrt, erst 12 Jahre später, als Clemens Vater stirbt, gibt sie ihre Stelle auf und sie können heiraten. Statt in der Schule zu unterrichten kümmert sich Anna nun mit ihrem Mann um einen großen Haushalt, um die Landwirtschaft, das Gasthaus und die Post. Im Dorf ist sie die Fremde, mit einem jüngeren Mann verheiratet und packt überall mit an. Unüblich in dieser Zeit. Doch das Leben hat noch viele Wendungen und Schicksalsschläge für sie bereit.
Das vieles nur hätte sein können stört überhaupt nicht, man kann sich wunderbar in Anna hineinversetzen, mit ihr leben, lieben und leiden. Das Besondere an diesem Buch ist jedoch, das die Lebenszeit Annas von 1866 bis 1932 im Kontext zu historischen Ereignissen, Entdeckungen und Forschung gesetzt wird. Man erlebt eine Zeitreise in die deutsche Geschichte, lebendig erzählt.

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Veröffentlicht am 17.08.2025

Politiksatire

Das Geschenk
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Berlinerinnen und Berliner reiben sich verwundert die Augen als sie Elefanten durch die Stadt ziehen sehen. Und bei ein paar bleibt es nicht. 20.000 Tiere leben plötzlich, wie auch immer sie nach Deutschland ...

Berlinerinnen und Berliner reiben sich verwundert die Augen als sie Elefanten durch die Stadt ziehen sehen. Und bei ein paar bleibt es nicht. 20.000 Tiere leben plötzlich, wie auch immer sie nach Deutschland gelangt sind, in und um Berlin. Sie sind ein Geschenk aus Botswana nachdem die deutsche Regierung die Einfuhr von Jagdtrophäen, insbesondere Elfenbein, verboten hat. Die Probleme, die Botswana mit einer zunehmenden Population von Elefanten hat wird ignoriert. Nun steht die deutsche Regierung mit dem Bundeskanzler Winkler vor der schwierigen Aufgabe das Leben der Menschen und Elefanten zu koordinieren. Zurückschicken darf er die Tiere nicht.
Politische Machtkämpfe, die die Rechten befeuern, Landwirte mit zerstörten Feldern, Autounfälle mit erheblichen Personenschaden, folgen. Die Elefanten haben einen großen Futterbedarf und ebenso viel Ausscheidungen. Ein Chaos folgt auf dem anderen. Doch es gibt auch gute Seiten, die Natur erblüht.
In erster Linie ist der kurze Roman eine Politiksatire, Elefanten können in unserem Klima in freier Natur nicht überleben. Der Ursprung des Elfenbeinembargos und die Drohung aus Botswana, 20.000 Elefanten nach Deutschland zu entsenden, ist real. Der Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut und der Inhalt lässt einen nachdenklich zurück.

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Veröffentlicht am 17.08.2025

wunderschöne Fotos, interessante Informationen

National Geographic Kids - Lexikon der Tiere
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Noch bevor ich das Sachbuch aufgeschlagen habe, bin ich vom Coverfoto begeistert. Dieser wunderschöne Beginn setzt sich im Inneren fort. Das umfangreiche Tiersachbuch ist übersichtlich gegliedert in sechs ...

Noch bevor ich das Sachbuch aufgeschlagen habe, bin ich vom Coverfoto begeistert. Dieser wunderschöne Beginn setzt sich im Inneren fort. Das umfangreiche Tiersachbuch ist übersichtlich gegliedert in sechs Abschnitten entsprechend der Tiergruppen Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Wirbellose. Innerhalb dieser Abschnitte werden insgesamt 2500 Tiere in Bild und Text erklärt. Immer mit hochwertigen Fotos und interessanten, kindgerecht geschriebenen Texten. Teilweise sind es kleine Fotos und kurze Informationen, bei anderen Tieren wird ausführlicher berichtet und doppelseitige Fotos dazu gesetzt. Auch auf die Veränderungen der Lebensweisen durch den Klimawandel wird eingegangen. Ein Register am Ende mit weiteren interessanten Informationen rundet das sehr zu empfehlende Tiersachbuch ab.
Auch wenn die Zielgruppe Kinder sein sollen habe ich als Erwachsene große Freude an den Fotos und immer neue Erkenntnisse bei teils bekannten, teils mir unbekannten Tieren durch dieses Buch gewonnen.

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Veröffentlicht am 08.06.2025

Innenleben zweier Menschen

Unsere Suche nach Zärtlichkeit
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Tagsüber arbeitet Sebastian Dumont in seinem eigenen Uhrmachergeschäft, das er von seinen früh verstorbenen Eltern übernommen hat. Seine meist schlaflosen Nächte verbringt er teils mit Anrufen bei seinem ...

Tagsüber arbeitet Sebastian Dumont in seinem eigenen Uhrmachergeschäft, das er von seinen früh verstorbenen Eltern übernommen hat. Seine meist schlaflosen Nächte verbringt er teils mit Anrufen bei seinem einzigen Freund, einem ebenfalls unter Schlaflosigkeit leidenden Arzt, teils als Telefonseelsorger. Die Schicksale der Menschen lassen ihn nicht los, es sind es gelangweilte, die immer wieder anrufen und manche, die sich über Alltagsnichtigkeiten auslassen. Der Sturz von einem Dach, den er nicht verhindern konnte bewirkt, dass er nun bei dem verzweifelt klingendem Anruf einer Frau selbst aktiv werden möchte. Er nimmt eine Auszeit, schließt sein Geschäft ab und fährt von Brüssel ins südfranzösische Antibes um sich auf die Suche nach dieser Unbekannten zu begeben. Er trifft im Museum auf eine Frau, die ihn anzieht, die er kennenlernen möchte. Beide leben schon lange allein und es dauert, sich auf einen anderen einzulassen, sie haben eine unbeschwerte Zeit bis Sebastian ihr Geheimnis enthüllt.
Er, der Korrekte, muss sich seinen Vorurteilen und Verhaltensmustern stellen, wie weit kann er sein eigenes Leben und seine Wertvorstellungen ändern?
Ein sehr langsamer und ruhiger, unaufgeregter Schreibstil nimmt uns mit in das Innenleben zweier Menschen, die auf der Suche nach Zärtlichkeit sind.

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Veröffentlicht am 18.03.2025

fantasievoll und mit viel Wortwitz

Die Spurenfinder und das Drachenzepter
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Vor einem Jahr hat Elos von Bergen mit seinen Kindern, dem 13-jährigen Zwillingspaar Ada und Naru Iriandria, die Hauptstadt der verlorenen Provinzen verlassen, nachdem sein Haus abgebrannt ist. In der ...

Vor einem Jahr hat Elos von Bergen mit seinen Kindern, dem 13-jährigen Zwillingspaar Ada und Naru Iriandria, die Hauptstadt der verlorenen Provinzen verlassen, nachdem sein Haus abgebrannt ist. In der Abgeschiedenheit ist es schon recht langweilig, auch wenn Naru sich gerade verliebt hat. Elos ist dabei, seine gesamten Geschichten und Erfolge als Spurenfinder zusammenzufassen als ein Bote des Königs um Hilfe bittet. Die 100 Jahr Feier zur Unabhängigkeit steht bevor und der König Fredlaff hat sein Zepter zu präsentieren, doch dieses Drachenzepter wurde aus dem gut abgesicherten Raum gestohlen. Auf Grund der Schwere dieses Falls wurden alle Spurensucher in die Hauptstadt einberufen und so trifft sich eine interessante Gruppe mit unterschiedlichsten Fähigkeiten. Doch kann man jedem trauen. Elos von Bergen ist im Gegensatz zu den anderen ein Spurenfinder und so hat er schnell das Zepter gefunden, aber damit beginnt erst der Fall und die Suche nach den Gründen und Auftraggebern beginnt und bringt sie selbst in Gefahr.
Eine fantasievolle, mit viel Wortwitz und immer neuen Wendungen versehene Geschichte, eine wunderschöne Aufmachung mit den Zeichnungen Narus versehen, die auch für die Lösung des Falls benötigt werden. Rundum eine spannende Geschichte für alle Altersklassen.

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