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Veröffentlicht am 12.06.2025

Interessant

Die Allee
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In dem Buch begleiten wir die Familie Henselmann in dem Zeitraum von 1931 bis 1995. Gestartet wird mit den Großeltern, später lernt Hermann Henselmann, bekannter Architekt, Isi kennen. Sie werden Eltern ...

In dem Buch begleiten wir die Familie Henselmann in dem Zeitraum von 1931 bis 1995. Gestartet wird mit den Großeltern, später lernt Hermann Henselmann, bekannter Architekt, Isi kennen. Sie werden Eltern von stolzen acht Kindern. Isi ist nicht die geborene Mutter, sehnt sich nach Anerkennung im Beruf und hält meistens ihrem Mann den Rücken frei. Er ist ungerecht zu den Kindern, betrügt seine Frau und ist auch sonst kein sonderlich sympathischer Mann. Später geht es viel um Isa, eine Tochter der beiden. Sie hat sehr gelitten unter ihren Eltern und kämpft auch später noch mit den Folgen davon.

Ein unaufgeregt geschriebener Roman, der wenig mit Emotionen, eher mit Distanziertheit hervorsticht. Wir begleiten die Familie über so viele Jahre, erleben eine dysfunktionale Familie und was das mit den einzelnen Familienmitgliedern anstellt. Es war für mich erschreckend zu lesen wie hier mit den Kindern umgegangen wurde. Das hatte ich in diesem Buch nicht unbedingt erwartet. Es geht viel um den Beruf des Vaters, ein machthungriger, angepasster DDR Bürger, der es verstand, sich das Leben auch in schwierigen Zeiten angenehm zu gestalten und sich weitestgehend um sich selbst dreht. Das machte mich als Leser schon direkt wütend. Die Abschnitte mit der Architektur haben sich für mich etwas gezogen. Das liegt zum einen daran, dass ich einfach keine Ahnung von Architektur habe, zum anderen war ich vielleicht auch noch etwas zu jung zur Wende, um das nachvollziehen zu können. Insgesamt ist hier ordentlich viel passiert, das muss ich jetzt erstmal alles sacken lassen. Für alle Leser, die sich für die DDR Geschichte interessieren, auf jeden Fall ein spannendes Buch.

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Veröffentlicht am 10.06.2025

Spannend

A Fate Forged in Fire – Aus Flammen geboren
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Aemyra ist eine junge Schmiedin und Hebamme und verfügt über eine mächtige Feuermagie. Aufgewachsen ist sie bei ihren Zieheltern. Seit über hundert Jahren ist sie die erste weibliche Thronfolgerin, in ...

Aemyra ist eine junge Schmiedin und Hebamme und verfügt über eine mächtige Feuermagie. Aufgewachsen ist sie bei ihren Zieheltern. Seit über hundert Jahren ist sie die erste weibliche Thronfolgerin, in einer Welt, in der Könige herrschen und Frauen unterdrücken. Ihr großes Ziel ist es die Thronfolge anzutreten und sich an einen der mächtigen Drachen zu binden. Leider ist das erwartungsgemäß nicht ganz so einfach. Sie muss den unsympathischen Prinzen Fiorean heiraten und sich mit seinem Bruder, der jetzt König ist, herumschlagen. Ihr Ziel, den Thron zu besteigen, wird nicht einfacher.

Das Buch sieht einfach wunderschön aus, schon die Farben und der tolle Farbschnitt hatten es mir sehr angetan. Die Story startet auch direkt gut. Ich hatte keine Probleme damit in der Geschichte anzukommen. Die Protagonistin ist manchmal etwas naiv, frech und auf jeden Fall ehrgeizig. Sie stolpert manchmal von einer Katastrophe in die nächste und man muss einfach mitfiebern. Geschichten mit Drachen mag ich sowieso sehr gern und bin auch da auf meine Kosten gekommen.
Zum Ende hin wurde es auch noch unglaublich spannend. Da wollte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Insgesamt ein sehr gelungener Auftakt für diese Dilogie. Empfehle ich sehr gern weiter.

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Veröffentlicht am 29.05.2025

Zweite Chance

Die Chance unseres Lebens
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Sara und Stanislas mochten sich mal richtig gern. Dann ging Sara weg und sie hörten nichts mehr voneinander. Zwanzig Jahre später erhält Stanislas eine Nachricht von Sara und sein Leben wird auf den Kopf ...

Sara und Stanislas mochten sich mal richtig gern. Dann ging Sara weg und sie hörten nichts mehr voneinander. Zwanzig Jahre später erhält Stanislas eine Nachricht von Sara und sein Leben wird auf den Kopf gestellt. Er hatte sich sein Leben doch eigentlich so ruhig und unaufgeregt eingerichtet. Sie treffen sich und sofort ist die alte Vertrautheit wieder da. Doch was nun? Die lebensfrohe Sara ist nicht mehr die, die sie mal war und Stanislas braucht viel Mut um sich dem wahren Leben zu stellen.

Nachdem ich von „Helle Sommer“ von Sophie Astrabie sehr begeistert war, musste ich auch dieses Buch lesen. Melancholisch kommt es daher, ein schüchterner Junge und ein aufgewecktes Mädchen, perfektes Match für diverse Romane. Sara macht eigentlich alles anders, als von ihr erwartet wird. Stanislas ist da schon anders, er ist angepasster. Okay, die Kindheit hätte schöner sein können. Alles zählt er, erstellt „Wenn - Listen“. Da treffen schon zwei sehr ungewöhnliche Charaktere aufeinander. Wir lesen abwechselnd in der aktuellen Zeit und vor zwanzig Jahren. Erleben das erste zaghafte Aufeinandertreffen nach all der Zeit und wie schnell sie sich wieder annähern. Ein Buch über zweite Chancen, melancholisch, hoffnungsvoll und irgendwie auch heilsam.

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Veröffentlicht am 17.05.2025

Poetisch

Im Schnee
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„Wenn man schweigt, kommt man sehr gut miteinander aus. Worüber man nicht spricht, das gibt es nicht."

Schorsch ist gestorben. Zurück bleibt sein Freund Max, den wir in diesem Buch für ein paar Tage begleiten ...

„Wenn man schweigt, kommt man sehr gut miteinander aus. Worüber man nicht spricht, das gibt es nicht."

Schorsch ist gestorben. Zurück bleibt sein Freund Max, den wir in diesem Buch für ein paar Tage begleiten dürfen. Max sinniert über die gemeinsame Zeit mit Max und auch das Leben im Dorf. Das Leben ist geprägt von Einfachheit und viel Arbeit. Traditionen sind wichtig, zum Beispiel die Totenwacht und das Läuten der Totenglocke. Viel ist passiert in den letzten Jahren auf dem Dorf aber darüber wird nicht gesprochen.

In diesem Roman wurde eine ganz besondere Atmosphäre erschaffen. Leicht düster, traurig aber auch zart. Viele Themen werden hier angesprochen, z. B. häusliche Gewalt, ein Kind mit einer Behinderung, Alkoholmissbrauch. Das wurde alles sehr unaufgeregt in die Geschichte eingebaut. Leise, wie mit ganz viel Schnee bedeckt aber auch voller Kraft steht hier eigentlich das meiste zwischen den Zeilen. Jeder kennt jeden, jeder weiß alles über jeden. Nur die Zugezogenen, denen geht man lieber aus dem Weg. Sie sind ja erst seit ca. 30 Jahren da. Ein wunderbar authentischer Roman über das harte Leben auf dem Land, über Freundschaft, Tradition und Zusammenhalt.

Für Fans der leisen Zwischentöne ein wahrer Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 15.05.2025

Trauma

Perlen
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Die Mutter von Marianne verschwindet als Marianne acht Jahre alt war. Sie ist gegangen und niemand hat jemals erfahren was mit ihr passiert ist. Die Familie wird völlig aus der Bahn geworfen, versteht ...

Die Mutter von Marianne verschwindet als Marianne acht Jahre alt war. Sie ist gegangen und niemand hat jemals erfahren was mit ihr passiert ist. Die Familie wird völlig aus der Bahn geworfen, versteht nicht warum. Glückliche Jahre hat Marianne in dem alten Haus und verwildertem Garten verbracht, zusammen mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder. Was bleibt sind viele Erinnerungen und die Trauer, die geht nicht mehr weg. Marianne wird zum Problemkind, schwänzt die Schule, ritzt sich.

Ein leises, poetisches Buch. Die Stimmung ist melancholisch und zieht sich durch das ganze Buch. Das Gefühl der Verlorenheit von Marianne ist so greifbar und tut fast schon weh beim lesen. Sie macht sich Vorwürfe, konnte nie verarbeitet was damals geschehen ist. Was bleibt, ist ein leerer Platz in ihrem Herzen. Als Erwachsene stellt sie sich ihrem Trauma und beginnt zu verstehen und zu heilen. Die Sprünge zwischen hier und früher waren für mich manchmal nicht so richtig greifbar und anstrengend zu lesen. In der Mitte des Buches war ich richtig begeistert aber leider zog sich das auch nicht bis zum Ende hin durch. Ab und zu gab es ein paar Längen. Trotzdem sprachlich stark, ein spannendes Thema. Absolut lesenswert.

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