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Veröffentlicht am 15.06.2025

hat mich emotional nicht abgeholt

Moments So Blue Like Our Love (Blue Eternity 1)
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„Sie hat auch gesagt, dass du dich noch einmal verlieben wirst. Bald. Dass es unausweichlich ist. Sie hat gesagt, du wirst dich verlieben, und dass es gleichzeitig das Schrecklichste und Schönste sein ...

„Sie hat auch gesagt, dass du dich noch einmal verlieben wirst. Bald. Dass es unausweichlich ist. Sie hat gesagt, du wirst dich verlieben, und dass es gleichzeitig das Schrecklichste und Schönste sein wird, was dir jemals passieren wird.“
(Eine Bekannte zu Emmie in Moments so blue like our love)

Worum geht’s?

Für Emmie bricht eine Welt zusammen, als sie ihren langersehnten Praktikumsplatz bei einer der renommiertesten Produktionsfirmen Londons verliert, und ihr Freund sich ausgerechnet in der gleichen Woche von ihr trennt. Ihr letzter Strohhalm ist ein kleiner Dokumentarfilmdreh, den ihre Professorin ihr vermittelt. Emmie soll den viel zu gut aussehenden Filmemacher Sam bei seinem Dreh auf Sardinien begleiten. Sam macht ihr allerdings mehr als deutlich, dass er keine semi-talentierte Filmstudentin als Assistentin braucht. Doch in den frühen Morgenstunden an den malerischen Inselstränden kommen sich die beiden langsam näher, bis Sams Geheimnis alles zwischen ihnen auf die schmerzhafteste Weise zerreißt …

Moments so blue like our love ist Band 1 der Blue Eternity-Dilogie. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Emmie und vereinzelt Sam geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen aus dem Bereich Erkrankung, Verlust und Trauerbewältigung.

Meine Meinung

Wenn man mich fragt, welche Autorinnen auf dem deutschen Markt ein uneingeschränktes Vertrauen von mir genießen, werde ich immer auf jeden Fall Gabi nennen. Ich habe bisher bis auf ein Jugendbuch alle Bücher von ihr gelesen und die meisten auch sehr geliebt. Gabi hat einen unglaublich besonderen Schreibstil, der immer so ungefiltert und real wirkt, als würden die Gedanken aus dem Kopf aufs Papier purzeln. Dadurch entsteht eine besondere Mischung aus gefühlvollen Gedanken und poetischen Erwägungen. Als dieses Buch angekündigt wurde und dann auch noch mit dem Label „Ugly cry“, war ich Feuer und Flamme. Doch irgendwie wollte der Begeisterungsfunke in mir nicht entfacht werden.

Die Geschichte startet mit Emmie, die erfahren muss, dass ihr Freund fremdgegangen ist und ihre beste Freundin davon auch noch wusset und ihr nichts gesagt hat. Etwas verstreut verliert sie dann auch noch den Praktikumsplatz bei einer großen Filmproduktionsfirma, der ihr so viel bedeutet hat. Denn Emmie möchte Filme machen und zwar Filme von einer Frau für Frauen mit der Perspektive einer Frau. Dieses Thema kommt im Buch häufiger auf, dass in der Film Produktionswelt die weibliche Perspektive viel zu kurz kommt. Nachdem sie nun ihren Praktikumsplatz verloren hat und ihre sowieso alles gerade gefühlt um die Ohren fliegt, ist es dem Glück zu verdanken, dass ihre Professoren eher ein Praktikum bei einer anderen Filmproduktion vermittelt - nämlich bei der von Connor, dem besten Freund von Sam und Protagonist von Band 2 der Dilogie. Dass auch Sam mit von der Partie ist, weiß Emmie vorher nicht, denn sie haben vor kurzem bei einer Veranstaltung ein kurzes Aufeinandertreffen gehabt, was etwas unglücklich verläuft. Gemeinsam mit Connor und Sam soll Emmie auf Sardinien einen Dokumentarfilm drehen. Der Leser begleitet Emmie an diesen wunderschönen Ort, auf eine Art Roadtrip mit vielen kleineren und größeren emotionalen Herausforderungen, wunderschönen Momenten, aber auch verwirrenden Interaktionen mit Sam. Zwischen den beiden entwickelt sich eine leichte Anziehung, aber immer wenn man denkt, sie kommen sich näher, stößt Sam Emmie wieder von sich, welche natürlich dadurch stark zu zweifeln beginnt. Außerdem muss Emmie sich noch mit der zerbrochenen Freundschaft zu ihrer ehemals besten Freundin befassen, da beide für ein Filmfestival nominiert sind. Es gibt jede Menge Gedankenchaos, Selbstzweifel, Hoffnungsmomente und auch eine kleine Portion Spice.

Ich muss gestehen, dass ich relativ früh das Gefühl hatte, dass ich weiß, worauf diese Geschichte hinauslaufen wird. Ich weiß nicht, ob mich deshalb die Enthüllung emotional nicht so ergreifen konnte, wie man es denken würde. Aber ich war sehr überrascht davon, wie wenig mich der Ugly Cry Part berühren konnte. Vielleicht lag es auch daran, weil sich die langsame Annäherung zwischen Sam und Emmie für mich schon nicht überzeugend angefühlt hat. Ich habe das Gefühl gehabt, dass beide sich gar nicht richtig kennenlernen konnten und die sexuelle Anziehung war für mich keine ausreichende Erklärung. Als dann die große Enthüllung kommt und danach der traurige Verlauf der Geschichte voranschreitet, wollte ich es wirklich fühlen und mitleiden, aber irgendwie hat das nicht geklappt. Das Buch war schön geschrieben, keine Frage. Aber emotional wollte der Funke irgendwie nicht überspringen. Für meinen Geschmack war die Abhandlung dieses gewichtigen Themas und die Auswirkungen auf die umstehenden Personen irgendwie auch zu kurz. Ich werde mal schauen, ob mich da Band 2 mehr überzeugen kann. Aber dieses Buch blieb leider hinter meinen Erwartungen zurück.

Mein Fazit

Moments so Blue like our Love hätte für mich ein wunderschönes und herzzerreißendes Buch werden können, aber leider hat es mich emotional nicht erreichen können. Es war eine schöne Geschichte, sie war sehr schön geschrieben. Aber leider blieb sie hinter meinen Erwartungen zurück.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 15.06.2025

kurzweilig, aber mit wenig Tiefe

Magnolia Falls 1: Loving Romeo
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„Wirst du mich vor allem bösen beschützen, Romeo?“
(Demi zu Romeo in Loving Romeo)

Worum geht’s?

In der malerischen Kleinstadt Magnolia Falls begegnen sich zwei, die unterschiedlicher nicht sein könnten: ...

„Wirst du mich vor allem bösen beschützen, Romeo?“
(Demi zu Romeo in Loving Romeo)

Worum geht’s?

In der malerischen Kleinstadt Magnolia Falls begegnen sich zwei, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Romeo, ein Ex-Boxer mit düsterer Vergangenheit, der sich aus schwierigen Verhältnissen hochgearbeitet hat und nun ein Fitnessstudio besitzt. Und Demi, die Tochter aus gutem Haus, die nach der Rückkehr in ihre Heimatstadt ein Café direkt neben Romeos Studio eröffnet. Als Nachbarn stehen sie ab Minute eins auf Kriegsfuß, denn es war Demis Familie, die Romeo vor Jahren skrupellos in den Abgrund riss. Aber als Romeo Demi aus einer gefährlichen Situation hilft, beginnen sie einander in einem anderen Licht zu sehen. Doch alte Konflikte und neue Herausforderungen stellen ihre Beziehung auf eine harte Probe. Hat ihre Liebe eine Chance?

Loving Romeo ist Band 1 der Magnolia Falls-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Demi und Romeo geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. Im Buch wird ein sexueller Übergriff erwähnt.

Meine Meinung

Lange Zeit habe ich hin und her überlegt, ob ich Loving Romeo lesen möchte. Als mir das Buch vom Verlag auf der Messe vorgestellt wurde, hatte man mich recht schnell mit Bad Boy, einer alten Familienfehde und dem Smalltown Attribut für mich gewonnen. Aber als ich das Buch nun gelesen habe, war von allem ein bisschen enthalten, aber von nichts so wirklich das Potential ausgenutzt worden.

Die Geschichte begleitet Demi, die aus einer einflussreichen Familie stammt, die in Magnolia Falls bekannt und für ihren Einfluss auch vielleicht ein Stück weit gefürchtet ist. Demi kehrt nach Hause zurück und eröffnet ein Café, direkt neben Romeos Boxstudio. Romeo ist von Anfang an abgeneigt, Demi zu sehen oder gar mit ihr zu interagieren, wenn er etwa für seine Familie Getränke in Demis Cafe abholen soll. Gleichzeitig findet er die junge Frau anziehend und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt ihr gegenüber. So kommt es immer wieder zu niedlichen Szenen, bei denen Romeo zeigt, dass er nur ein vermeintlicher statt tatsächlicher Bad Boy ist und dass sich hinter den Tattoos und den Boxhandschuhen so viel mehr verbirgt als man denkt. Leider gewährt die Autorin aber nur oberflächliche Einblicke in Romeo und auch in Demi und selbst der Ort Magnolia Falls und so jeder Charakter der Geschichte bleibt blass, eindimensional und zweckmäßig. Es gibt zahlreiche Zeitsprünge in der Geschichte, die dafür sorgen, dass man am laufenden Band mit neuen Situationen konfrontiert wird, ohne so wirklich zu verstehen, wie das nun kommt. Aus anfänglicher Skepsis von Demi und Abneigung von Romeo wird schnell Freundschaft und noch schneller sexuelle Anziehung. Warum? Das war für mich nicht greifbar.

Irgendwie hatte ich ein wenig das Gefühl, dass der Geschichte der rote Faden fehlt. Es wird sehr viel in die Geschichte geworfen: Demis Bruder ist drogenabhängig und hat so manchen Fehltritt im Leben hinter sich, den die Familie verdeckt hat. Romeo hängt mit seiner Found Family ab, mit seinen Ride or Dies, aber da bleibt so viel offen und unerklärt. Das große Geheimnis, was passiert ist, dass Romeo so schlecht auf Demis Familie zu sprechen ist, wird irgendwie zur Hälfte des Buches aufgedeckt, hier und da nochmal erwähnt, aber so wirklich genutzt wurde es in meinen Augen nicht – und vor allem nur bedingt aufgearbeitet. Hier hätte ich mir so viel mehr Reaktion und Gespräche gewünscht, von allen Beteiligten. Irgendwie ist das Thema so richtig typisch amerikanisch, weil man das so oft hört – reiche Leute mit Beziehungen, die dafür sorgen, dass Nicht-Privilegierte Schuld auf sich nehmen müssen, obwohl sie diese nicht tragen. Auch das Erlebnis, was Demi geprägt hat, sowie der Umgang ihrer Familie hiermit und die später hierdurch aufkommende Enttäuschung findet sehr wenig Raum und noch weniger Aufarbeitung. Es wirkt einfach an vielen stellen so, als hätte die Autorin einfach Themen in die Geschichte gekippt und den Rest muss man sich irgendwie denken.

Was dafür ganz gut gelungen ist, war das Thema um den Boxsport. Die Autorin erklärt viel und lässt Romeo ordentlich trainieren. Viel zu oft hat man ja Bücher, wie die Charaktere einfach Wunderkinder sind und jeden Tag Pizza essen, aber Topleistungen abliefern. Das ist hier nicht der Fall und das Boxthema und der große Kampf ist irgendwie das einzige, was sich wirklich konsequent durch das Buch zieht. Also zumindest das Label Sports Romance kann ich hier definitiv nachvollziehen und auch mit Found Family bin ich hier durch Romeo und seine Clique (und seinen niedlichen Patensohn Cutler, der lieber Herkules genannt werden möchte) durchaus zufrieden. Aber was die Liebesgeschichte und die Dramen um Demis Familie angeht, hat mich das Buch nicht wirklich vom Hocker gehauen und ich gehe auch mit dem Gefühl aus dem Buch, dass so manche Themen für mich nicht endgültig geklärt sind, obwohl Demis und Romeos Geschichte beendet ist.

Mein Fazit

Loving Romeo ist ein kurzweiliges Buch, was man gut weglesen kann. Die Geschichte ist allerdings überschaubar und von vielen Zeitsprüngen geprägt und insbesondere hat sich die Beziehungsentwicklung mir mangels Tiefe nicht wirklich erschlossen. Aus der Geschichte hätte man bestimmt mehr machen können.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 15.06.2025

viel persönliches, wenig greifbares

Die LET THEM Theorie
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Worum geht’s?

Dieses lebensverändernde Werkzeug gibt uns die Möglichkeit, unsere Energie nicht mehr für Dinge zu verschwenden, die wir nicht kontrollieren können. Konzentriere dich stattdessen endlich ...

Worum geht’s?

Dieses lebensverändernde Werkzeug gibt uns die Möglichkeit, unsere Energie nicht mehr für Dinge zu verschwenden, die wir nicht kontrollieren können. Konzentriere dich stattdessen endlich auf dich und darauf, was dir wichtig ist. Deine Ziele. Deine Beziehungen. Dein Leben. Zwei einfache Worte – Lass sie – werden dich befreien. Befreien von der ständigen Anstrengung, alles und jeden um dich herum kontrollieren zu wollen. Befreien von den Meinungen, den Sorgen, den Emotionen und den Urteilen anderer. Wer akzeptiert, dass man die Handlungen und Meinungen anderer nicht steuern kann, gewinnt Freiraum, Gelassenheit und Energie, die eigenen Möglichkeiten klarer zu sehen und zu nutzen. Akzeptanz und Wohlwollen stärken uns selbst und unsere Beziehungen

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in erzählender Weise durch die Autorin geschrieben und spricht den Leser regelmäßig direkt an.

Meine Meinung

Auf Tiktok bin ich in letzter Zeit immer wieder über Ausschnitte von Mel Robbins und ihrem Podcast gestolpert. Ich hatte vorher von ihr noch nie etwas gehört, aber das wenige, was nun bei TikTok immer gezeigt wurde, fand ich durchaus interessant und war dementsprechend sehr interessiert, als das Buch auf Deutsch angekündigt wurde.

Die Let them Theorie ist eine Theorie, die von der Autorin selbst entwickelt wurde beziehungsweise die sich irgendwie aus ihrem Leben ergeben hat. Am Anfang des Buches erklärt sie ihren eigenen Weg und wie sie dazu gekommen ist, online Selbsthilfe und Selbstmotivation an die Interessenten zu bringen. Danach führt sie anhand von zahlreichen Lebensbeispielen durch ihre Theorie. Später kommt auch noch die Let me-Variante dazu. Bei Let them geht es darum, anzuerkennen, dass man das Verhalten und die Erwartungen von anderen nicht beeinflussen kann und sich entsprechend nicht daran ausrichten soll. Die Idee dahinter ist gut und funktioniert sicher in vielen Aspekten auch, aber sehr viele der Beispiele, die die Autorin nach und nach aus ihrem Leben, ihrer Familie und ihrem Umfeld anführt, waren für mich Beispiele, mit denen ich mich absolut nicht identifizieren konnte. Ich habe zwischenzeitlich das Buch als Hörbuch weitergehört und gemerkt, wie ich immer mehr langweilte. Viele Themen haben Bezug zur Familie der Autorin und da sind auch Anekdoten drin, die ich irgendwie komisch fand – etwa, dass die Autorin recht flapsig mitteilt, dass sie bei der Erziehung versagt hat und ihre Kinder entsprechend nun alle Therapie brauchen.

Keine Frage, das Buch lässt sich leicht lesen, es ist nicht vollgepackt mit wissenschaftlichen Ausführungen und es enthält schon auch einige Praxistipps. Aber irgendwie habe ich etwas anderes erwartet oder mir etwas anderes gewünscht. Ich habe schon einige Bücher aus dem Bereich gelesen und finde, dass es deutlich bessere Bücher gibt, aus denen ich etwas mitnehmen konnte. Hier war es eher eine nette Sammlung von Erlebnissen aus dem Leben der Autorin, die dazu geführt haben, dass sie erkannt hat, dass man eben Dritte nur bedingt beeinflussen kann und man sich selbst nicht daran ausrichten soll. Ich kann mir aber in sehr vielen Situationen einfach nicht vorstellen, dass die Theorie auch nur ansatzweise funktionieren würde. Was ich aus dem Buch mitnehme, ist, dass ich manchmal mich selbst einfach überwinden muss (ihre 5-4-3-2-1-Regel finde ich tatsächlich cool und habe sie ein paar Mal schon selbst angewendet), aber ansonsten war mir vieles einfach zu pushy, zu absolut und zu wenig – für mein Leben – realistisch. Das Buch läuft über vor persönlichen Anekdoten und Geschichten, aber was die mir – als kinderlose Person, die nicht in den USA wohnt – bringen sollen, hat sich mir leider oft nicht erschlossen.

Mein Fazit

Das Buch kann für einige sicher motivierend sein. Die Autorin wirkte für mich an vielen Stellen nicht sonderlich sympathisch und das Buch ist eine Aneinanderreihung von Beispielen aus ihrem Leben, von denen ich mich mit den meisten schlichtweg nicht identifizieren konnte. Das ein oder andere Mantra ist schon gelungen und es gibt auch einiges zum Nachdenken, aber insgesamt hat mir das Buch nicht wirklich viel gegeben und ich habe einfach etwas anderes erwartet.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 15.06.2025

viel verschenktes Potenzial

Covered Colors (Golden Hearts, Band 2)
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„Wie kommst du dadrauf, dass ich so tun müsste, als fände ich dich wunderbar?”
(Henry zu Nova in Covered Colors)

Worum geht’s?

Nova hat ein Problem. Die Edelsteinerbin braucht einen respektablen Job ...

„Wie kommst du dadrauf, dass ich so tun müsste, als fände ich dich wunderbar?”
(Henry zu Nova in Covered Colors)

Worum geht’s?

Nova hat ein Problem. Die Edelsteinerbin braucht einen respektablen Job und – noch viel wichtiger – eine vorzeigbare Beziehung. Und zwar dringend. Am besten, noch bevor ihr Vater in die Stadt kommt. Nach einer stürmischen Nacht mit Henry Saint Clair, der so gar nicht in Novas übliches Beuteschema passt, beginnt ein Plan in ihr heranzureifen: Henry soll ihren Freund spielen. Im Gegenzug kann sie ihm dabei helfen, die eine Sache wiederzufinden, die er vor Jahren verloren hat: seine Liebe zur Kunst. Denn ausgerechnet Nova entpuppt sich als Muse des einstigen Kunstwunderkindes, durch die Henry mit einem Mal wieder dieses Kribbeln in den Fingern spürt …

Covered Colors ist Band 2 der Golden Hearts-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Nova und Henry in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Nach einem durchaus starken Band 1 mit Framed Feelings hatte ich micht sehr geferut, in die Münchener High Society zurückzukehren. Ich mochte die Gossip Girl Vibes, das schillernde Leben, aber auch den Bezug zur Kunst in Band 1 sehr. Als nun in Band 2 das Fake Dating Trope angekündigt wurde, war ich Feuer und Flamme. Aber leider hat mich die Geschichte von Nova und Henry nur bedingt begeistern können.

Schon der Einstieg in das Buch war nicht so meins. Nova ist von Anfang an eine sehr willensstarke Person, die sehr gerne flucht – ein Punkt, der mich schon bald sehr genervt hat – und mit vielen Aspekten eigentlich ihre innere Unsicherheit überspielen will: Sie entspricht nicht ganz dem gängigen Körperideal der Schickeria, aber sie steht zu ihrem Körper und generell ist die Plus Size Thematik sehr präsent im Buch, manchmal in Form von Zweifeln und manchmal in Form von Bestärkung. Nova ist von Beruf ein bisschen Typ Tochter und das merkt man. Zwar habe ich verstanden, dass die Autorin eigentlich eine Geschichte aufbauen wollte, bei der es darum geht, dass Nova so sehr versucht, ihrem Vater zu gefallen, dass sie ihre eigenen Interessen dabei hintenanstellt, aber es gab viele Szenen, die einfach nur verwöhnt-privilegiert waren und die ich echt unsympathisch fand. Nova nimmt den Besuch ihres Vaters zum Anlass, ihr Leben umzukrempeln – aber nicht, weil sie es will, sondern weil sie sich ein Lügenkonstrukt aufgebaut hat, was nun zusammenzubrechen droht. Und wie löst sie das? Mit weiteren Lügen – ihr Fake Boyfriend Henry, mit dem sie am Anfang einen feurigen One Night Stand hatte, und ihrem Fake-Job, der sich als Einstieg in einen neuen Berufszweig entpuppen wird. Ich denke, dass Novas Art einfach nicht so sehr meins war und sie sich es manchmal etwas leicht im Leben gemacht hat und erst, als sie die Konsequenzen tragen muss, darüber so wirklich nachdenkt. Die ganze Daddy Issue-Geschichte und ihre wirklich furchtbaren Halbgeschwister, die Nova absichtlich beleidigen, mobben und vorführen, war zwar schon unterhaltsam, aber gleichzeitig an so vielen Punkten vermeidbar gewesen, hätte Nova mehr für sich selbst eingestanden.

Ihr Gegenpol ist Henry. Ruhiger Typ, der mit der High Society nichts zu tun haben will. Sohn der Saint Clairs, der als junges Kind ein künstlicher Wunderknabe war, der von seinem Vater so sehr ausgebeutet wurde, dass er ausgebrannt ist und der gleichzeitig die psychische Ausnahmesituation seiner Mutter miterleben musste, was dazu führte, dass er nie wieder malen wollte. Bis er Nova trifft und der eigentliche One Night Stand-Wirbelwind wieder Farbe in sein Leben bringt. Doch dadurch balanciert Henry oft am Abgrund und ich hätte mir echt gewünscht, dass er und seine Geschichte mehr Raum in diesem Buch bekommen hätte, denn diese geht im Vergleich zu Novas Familiengeschichte doch fast schon unter. Es ist so viel verschenktes Potenzial liegengeblieben und es fühlte für mich so sehr abgehandelt an. Henry ist in erster Linie Supportcharakter für Nova, er ist immer da, er lügt für sie, er fängt sie auf und er gibt ihr Kraft. Zwar ist Nova auch für ihn da, aber bei weitem nicht so sehr, wie ich es mir gewünscht hätte.

Die Liebesgeschichte der beiden war leider nicht so mein Ding. Es startet als One Night Stand, es geht dank Nova weiter als Fake Dating und es entwickelt sich mehr – auch, weil Henry es sich zur erklärten Aufgabe gemacht hat, Nova einen Orgasmus zu schenken, denn bisher hatte sie immer nur selbst einen. Das Buch ist von zahlreichem Spice gespickt, mancher davon war ehrlich gesagt nicht so meins und ich habe mehr quergelesen. Ich habe von Anfang an gemerkt, wie sehr Henry auf Nova steht, aber wann Nova angefangen hat, in Henry mehr als nur eine nette Bettbekanntschaft zu sehen, war nicht so greifbar. Generell fehlte mir in dem Bezug der Beziehung die Tiefe und das Gefühl. Es ist eher körperliche Anziehung und ein bisschen Zusammenhalt als die großen Emotionen. Der ganze letzte Teil des Buches mit dem Knall, der Enthüllung und dem Drama war mir zu gehetzt, zu vorhersehbar und zu vermeidbar, sodass ich fast schon froh war, als das Buch dann endlich fertig war. Das Buch hat zahlreiche Stärken, keine Frage, vor allem der Umgang mit Novas Selbstbewusstsein und die bedingungslose Unterstützung durch Henry, aber leider auch einige Schwächen wie die fehlende Tiefe.

Was mir leider auch echt nicht so gefallen hat, war die umfangreiche Nutzung von „modernen“ Begriffen und Redewendungen. Das war ein Thema, was mich bei Band 1 schon etwas gestört hat und hier noch extremer war. Novas ständiges Fluchen mit einem polnischen Schimpfwort und Henrys ewiges Bloody Hell haben bei mir irgendwann nur noch zu Augenverdrehen geführt und dafür gesorgt, dass ich momentan zweifle, ob ich Band 3 noch lesen mag.

Mein Fazit

Covered Colors ist eine Fortsetzung, die mich nicht so wirklich abholen konnte. Die Liebesgeschichte bleibt oberflächlich, Nova ist als Charakter durchaus herausfordernd und Henry geht ein wenig unter. Für mich wurde einiges an Potenzial verschenkt und die Wortwahl hat mich leider auch nicht begeistert.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 22.05.2025

hat mich nicht so abgeholt

Love, uncovered
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„Ich habe verdammt viel Liebe zu geben. Ich muss nur jemanden finden, der sie auch haben will.“
(Conrad in Love uncovered)

Worum geht’s?

Ein PR-Eklat kostet Kim Chiari nicht nur ihren guten Ruf als ...

„Ich habe verdammt viel Liebe zu geben. Ich muss nur jemanden finden, der sie auch haben will.“
(Conrad in Love uncovered)

Worum geht’s?

Ein PR-Eklat kostet Kim Chiari nicht nur ihren guten Ruf als Grafikdesignerin, sondern auch eine Reihe an Klienten. Als sie in einer Bar den attraktiven und zurückhaltenden Junginvestor Conrad de Wit trifft, kann sie sein unverhofftes Jobangebot daher nicht ablehnen: Weil er aufgrund seines vollen Terminkalenders keine Zeit für Dates hat, soll Kim ihm helfen, die große Liebe zu finden - und ihm bei Test-Verabredungen beibringen, wie man flirtet. Es gibt nur zwei Probleme: Erstens muss die leidenschaftliche Kim mit einer Dating-App konkurrieren, in die Conrad investieren will und die verspricht, für jede Person die passende Seelenverwandtschaft aufzuspüren. Und zweitens muss sie bei den Fake Dates nicht nur über Conrads, sondern auch über ihre eigenen, zunehmend verwirrenden Gefühle den Überblick behalten. Denn obwohl sie so verschieden sind wie Tag und Nacht, knistert es gewaltig zwischen ihnen ...

Love uncovered ist Band 2 der Dating-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Kim und Conrad geschrieben.

Meine Meinung

Nachdem ich mich ursprünglich auf Band 1 sehr doll gefreut habe, mich Band 1 aber nicht so sehr abholen konnte, bin ich mit etwas gemischten Gefühlen an Love uncovered herangegangen. Ich wollte der Autorin auf jeden Fall noch eine Chance geben, Grundparameter eigentlich gepasst haben. Aber auch jetzt in Band 2 fehlte mir einfach wahnsinnig viel und das Buch konnte mich wieder nicht so wirklich abholen.

Die Geschichte startet mit einem Meeting, bei dem Kim ein Logo vorstellt, was dem männlichen Geschlechtsorgan ähnlich sieht. Es folgen Kommentare, die absolut unter der Gürtellinie sind. Kim rastete anschließend aus und ein Video hiervon wird online verbreitet. Kim verliert einige Aufträge als Grafikdesignerin und ihre Reputation leidet sehr. Zufällig trifft sie in einer Bar auf Conrad, mit dem es einiges an Geplänkel gibt und der sie anschließend kurzerhand als Dating Coach anstellt. Die Idee: Kim soll für ihn auf Dates gehen, um eine Frau für ihn zu finden. Gleichzeitig testet Conrad eine App, die ihm sein ultimatives Soulmate vorstellen soll. Es ist quasi ein Wettkampf zwischen Mensch und Maschine. Fand ich den Anfang insgesamt auch etwas wackelig und zum Beispiel die Reaktionen auf das Ausraster Video wenig glaubhaft, so fand ich zumindest die Idee irgendwie witzig. Was dann aber folgt, war für mich ein wirres Durcheinander. Wenig überraschend findet Kim Recht schnell Interesse an Conrad, auch dieser entwickelt Gefühle für Kim. Kims Rolle wechselt aber irgendwie alle 50 Seiten in dem Buch. Anfangs Grafikdesignerin, dann Datefinderin, dann aber selbst aktiver Flirtcoach. Nachdem nämlich Conrad bei den Dates nicht gut performt, kommen beide auf die glorreiche Idee, Fake Dates durchzuführen . Man muss nicht viele Romance Bücher gelesen haben, um zu wissen, dass bei sowas recht schnell das Fake gestrichen wird. Das war für mich auch vollkommen in Ordnung, weil vieles davon für mich eh nicht wirklich Sinn gemacht hat. Aber gleichzeitig fehlte mir komplett die emotionale Seite und eine greifbare Entwicklung der Gefühle. Entsprechend hat mich das Third Act Drama ehrlich gesagt richtig genervt. Ich konnte einfach nicht verstehen, wie Conrad diese Entscheidungen treffen konnte, wenn er doch so große Gefühle für Kim hat. Auch auf dem Weg dahin gab es viele Situationen, die fette Fragezeichen bei mir ausgelöst haben. Allein schon, dass Kim auf Speed Dating Events geht, um für Conrad jemanden zu finden. Es wirkte für mich ein wenig, als hätte die Geschichte keinen roten Faden, sondern eher eine gestrichelte Linie, bei der die Autorin regelmäßig die Rahmenbedingungen geändert hat.

Das Buch war insgesamt wieder sehr seicht und nachdem in Band 1 sehr viel hundeliebe thematisiert wurde, gab es hier nun Katzenliebe. Das Buch hat wahnsinnig viel drumherum, verliert dafür aber bei der Charakterentwicklung und insbesondere bei der Gefühlsentwicklung vollständig die Tiefe. Natürlich fand ich es süß, wie Conrad mit seiner Nichte umgeht und die kleine Lotte hat auch für den ein oder anderen Lacher gesorgt. Aber für mich war alles einfach nicht so wirklich stimmig. Vielleicht ist Kim auch einfach menschlich nicht mein Charakter gewesen, sie ist sehr extrovertiert und lässt sich wenig sagen. Dadurch fehlt ihr vielleicht in der einen oder anderen Situation auch die Einsichtsfähigkeit. Das hat mich vor allem auch bei der Anfangssituation genervt - natürlich waren die Reaktionen vollkommen daneben und der sexistische Kommentar ist nicht zu entschuldigen. Aber ich hätte mir von Kim auch gewünscht, dass sie so selbstreflektiert wäre, ihre Präsentationsleistung zu überdenken. Conrad hingegen ist der ultimative Gutmensch, der aber irgendwie sogar keine Ecken und Kanten hatte und gerade neben Kim irgendwie auch untergeht. Insgesamt hat das Buch mich in keiner Hinsicht überraschen können und eigentlich war alles vorhersehbar. Es war ein nettes Buch für zwischendurch, was einem nicht das Herz bricht und einem ein bisschen was zum Lachen mitgibt. Aber ich habe einfach deutlich mehr erwartet und werde schauen, ob ich künftig noch mal was von der Autorin lesen werde.

Mein Fazit

Love uncovered ist eine nette Geschichte für Zwischendurch. Viele Aspekte sind sprunghaft und es entstehen viele Fragezeichen im Rahmen des Datings. Die Liebesgeschichte ist nicht wirklich greifbar, es gibt wenig Charakterentwicklung. Aber ich habe mich auch an vielen Punkten gut unterhalten gefühlt.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]