Profilbild von Dimue

Dimue

Lesejury Star
offline

Dimue ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dimue über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2025

Was, wenn Magie tödlich ist?

Glory of Broken Dreams (Devil's Dance 1)
0

"Glory of Broken Dreams" heißt der neue Roman von Ruby Braun. Schon ihre ersten Bücher fand ich faszinierend und deshalb konnte ich natürlich nicht anders, als dieses Buch auch zu lesen. Es ist ...

"Glory of Broken Dreams" heißt der neue Roman von Ruby Braun. Schon ihre ersten Bücher fand ich faszinierend und deshalb konnte ich natürlich nicht anders, als dieses Buch auch zu lesen. Es ist wieder eine Diologie. Die Dark-Romantasy-Reihe spielt in L., einer Stadt mit dem Grand Hotel Lichtenstein. Die Tänzerin Charlotte Engel will als Varietänzerin groß rauskommen und bewirbt sich. Das Lichtenstein ist für seine Magie, Bälle und seinen Prunk bekannt. Auf den Bällen passieren gerne ungewöhnliche Dinge. Aber Gold glänzt nicht immer, wie Charlotte auf tragische Weise lernt. Aber wie heißt es so schön: Gold glänzt nicht immer. Das lernt Charlotte auf sehr tragische Weise.

Das Buch erscheint in einen schönen Umschlag und Buchzitate auf den Einband, ebenso erhalte ich eine Charakterkarte und einen Rough Cut. Es ist auf den ersten Blick ein hochwertiges und spannendes Buch.

Zu Beginn hatte ich ein bisschen Probleme, mich in die Protagonistin hineinzuversetzen. Ich konnte nachvollziehen, was sie wollte und was sie dachte, aber ich konnte ihre Handlungen und Wünsche nicht immer so richtig verstehen. Sie durchläuft im Laufe des Buches eine großartige Entwicklung. Auch wenn diese Entwicklung an die Liebe und einen Mann geknüpft ist, erfordert sie doch ein imaginäres Hutziehen. Ihr Love Interest ist ein spannender Gegenpart. Klar, er ist muskulös. Gibt es eigentlich auch Love-Interests, die das nicht sind? Er entwickelt sich auch weiter, und ich freue mich sehr, im zweiten Band noch mehr über ihn zu erfahren. Jeder Protagonist allein ist anstrengend, aber gemeinsam machen sie doch Spaß.

Wie schon bei Dream Analysis schafft es Ruby Braun mit dem Hotel eine Atmosphäre zu schaffen, die mystisch, magisch und zum Teil auch doch an morbiden Thriller erinnert. Das Buch lebt von der Atmosphäre. Das Ende ist fatal und es endet mit einen für Ruby Braun typischen Plott Twist, wer Dream Analysis gehört/gelesen hat, wird verstehen, was ich meine. Die anderen –holt es nach 😉

Fazit

Ein morbider, magischer, mystischer Urban Romantasy/Thriller. Ruby Braun schafft es mal wieder eine wunderbare Welt zu erschaffen, die einen gefangen hält und nicht mehr loslässt.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.07.2025

Wunderbare Sprecher, tolle Geschichte, man muss nicht alle Bände gelesen haben

Die Meerjungfrauen von Aberdeen (Die Flüsse-von-London-Reihe (Peter Grant) 10)
0

Endlich wieder ein neues Buch von Ben Aaronovitch, dem Autor von River of London! Inzwischen ist es der zehnte Band der Reihe. Ich habe die letzten beiden Bände noch nicht gelesen, aber ich bin gut in ...

Endlich wieder ein neues Buch von Ben Aaronovitch, dem Autor von River of London! Inzwischen ist es der zehnte Band der Reihe. Ich habe die letzten beiden Bände noch nicht gelesen, aber ich bin gut in die Geschichte reingekommen.

Der aktuelle Band beginnt damit, dass Peter Grant sich mit Beverly, seinen Zwillingen, Abdul, seinen Eltern, Thomas Nightingale und Abigail auf den Weg nach Aberdeen macht. Mit dabei sind die sprechende Füchsin und die Jazzband des Vaters. Der Grund ist ein Panther in Schottland, der nicht von dieser Welt zu sein scheint. Die Abenteuer lassen nicht lange auf sich warten.

Peter Grant wird wieder von Dietmar Wunder gesprochen, dessen Stimme ich liebe. Er lässt den loyalen, erfinderischen und doch gutherzigen Polizisten zum Leben erwachen. Sei es, wenn er die Zwillinge hütet oder der schottischen Polizei bei abstrusem Zeug hilft. Es ist immer wieder eine Freude, die von viel Situationskomik und Urban Fantasy lebt. Allein die schottische Polizei und die Unterteilung zur MET/Polizei der britischen Krone sorgen für viele Lacher und den Wunsch, sofort nach Aberdeen zu reisen.

Eine wunderbare Abwechslung und Ergänzung ist Peters Cousine Abigail. Gelesen von Sarah Dorsel. Sie bekommt ihre eigenen Kapitel und eine kleine Liebesgeschichte mit einer Einheimischen. Durch Abigail erhält die Geschichte eine andere Tiefe, da sie zwar Thomas Nightingales Lehrling ist, aber nicht zur Polizei gehört. Ihre jugendliche Sichtweise mit den sprechenden Füchsen lockert die Geschichte auf und sorgt dafür, dass ich öfter mal schmunzeln musste.

Die Geschichte ist rund und erhält ein gutes Ende mit möglichen Handlungssträngen für das nächste Abenteuer. Jetzt warten noch mehr Geschichten mit Füchsen, Wyvern und auf jeden Fall dem Einhorn auf mich.

Die Welt um Peter Grant ist immer wieder eine Reise wert – vom Meister des Urban Fantasy.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2025

Der Sprecher ist göttlich und Wien im 18 Jahrhundert - Eine Reise wert

Der Totengräber und die Pratermorde (Die Totengräber-Serie 4)
0

Der vierte Band der ungewöhnlichen Krimireihe um Inspektor von Herzfeld und Totengräber Augustin führt die beiden in die Prater des 18. Jahrhunderts. Es war der erste Band, den ich hörte, und ...

Der vierte Band der ungewöhnlichen Krimireihe um Inspektor von Herzfeld und Totengräber Augustin führt die beiden in die Prater des 18. Jahrhunderts. Es war der erste Band, den ich hörte, und ich muss sagen: Eine wundervolle, gemütliche Kriminalgeschichte aus dem schönen Wien.
Die Geschichte beginnt mit dem tragischen Unglück bei einer Zaubershow des Zauberers Benett. Der Amerikaner führt einen neuen Zaubertrick auf. Schon nach den ersten Zeilen bin ich im Hörbuch drin. Dieser Zaubertrick ist eine alte Tapete, aber damals... Es wird angedeutet, dass es in der Zukunft großartige Möglichkeiten geben würde, die damals leider nicht bestanden.
Auch sind die Ermittlungsmethoden damals nicht mit CSI zu vergleichen, und trotzdem werden bestimmte Methoden als neu und modern dargestellt, sodass man der Geschichte mit einem Schmunzeln und Lächeln folgt. Spannend und toll finde ich auch, dass die Geschichte um wahre historische Begebenheiten gesponnen wurde und leider auch dem damaligen Antisemitismus Platz eingeräumt wird. Trotz allem muss ich sagen: Ich habe die Geschichte geliebt und der Sprecher ist ein Traum.

Er macht die Geschichte erst großartig, denn jeder Charakter hat eine eigene Stimmlage. Der Amerikaner klingt wie ein Deutscher mit amerikanischer Sprechmelodie, ein Protagonist sächselt kurz und meistens wird gewienert. Ach, herrlich!

Da bekam ich Lust, auch nach Wien zu fahren, durch die Stadt zu streunen und mir die einzelnen Locations anzusehen.


Fazit: Ein Hörbuch, in dem man in das Wien des 18. Jahrhunderts wegträumen kann. Es hat liebenswürdige Charaktere, eine gut durchdachte Hintergrundgeschichte und einen sehr wandelbaren Sprecher. Perfekt für die kurzen Momente, in denen man nicht verreisen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.06.2025

Eine Familiensaga um Raumschifffahrt, Wurzeln und verlorene Erinnerungen

Frau im Mond
0

Dieses Hörbuch ist etwas besonders, und ich beginne dieses Mal nicht mit einer Inhaltsangabe, sondern gleich mittendrin. Normalerweise lese und höre ich gerne Krimis, Thriller und historische Romane. Manchmal ...

Dieses Hörbuch ist etwas besonders, und ich beginne dieses Mal nicht mit einer Inhaltsangabe, sondern gleich mittendrin. Normalerweise lese und höre ich gerne Krimis, Thriller und historische Romane. Manchmal wage ich den Schritt aus meiner Komfortzone, so auch in diesem Fall.

Das Cover von "Die Frau im Mond" zieht mich magisch an. Es ist farbenfroh und zeigt eine Frau in ihrer Seitenansicht. Im Laufe des Hörbuchs erkennt man, dass es sich bei diesem Cover um eine gut durchdachte Collage handelt.

Jodi Ahlborn gibt nicht nur der Protagonistin, sondern auch dem Buch die Stimme und lässt den Hörer so in eine vielschichtige Geschichte eintauchen.Die Perspektive wird von Lilit eingenommen, die mit ihrem Opa und ihrer Zwillingsschwester in Kanada lebt. Die Geschehnisse mit ihren Eltern werden im Buch lediglich in einem Nebensatz gestreift. Das vielschichtige, komplexe Haupthema des Buches ist einzigartig und macht das Hörbuch zu etwas Besonderem.

Ein Thema sind historische Fakten, die in der Familengeschichte verwoben werden: der Raketenstart der "Lebanese Rocket Society" und der Völkermord an der armenischen Bevölkerung im Jahr 1915. Die Geschichten werden aus der Sicht der Protagonistin erzählt, was mich wirklich berührte. Es zeigt, wie wenig wir über die Weltgeschichte und deren Grausamkeiten wissen. Der Völkermord war mir bereits bewusst, da sich einer meiner Lieblingsbands damit beschäftigt, aber wie heißt es so schön: "Narben, die nicht mir gehören, sind nie so schmerzhaft."

Ich möchte an dieser Stelle dem Autor danken, dass er diese Themen angesprochen und uns in die Geschichte von Libanon und Armenien mitgenommen hat. Dieser Aspekt ist Teil der Geschichte: eine Aufarbeitung der eigenen Wurzeln. Das macht dieses Buch besonders und auch komplex. Eine solche Aufarbeitung ist nie einfach. Sie ist verbunden mit Schmerz, Hinterfragen, Wehmut, Respekt und der Erkenntnis, dass es sich immer lohnt zu träumen.

Fazit: Ein Hörbuch, das ich sehr schätze. Es ist weder eine klassische Familiensaga noch ein klassischer historischer Roman. Die Geschichte Libanons, Beiruts und Armeniens wird mit cineastischen Bildern erzählt, aus der Sicht der Gegenwart. Mit Witz, Charme und Sprachgewalt. Mit Witz, Charme und einer Sprachgewalt, die es nicht mehr oft gibt. Judi Ahlborn schafft es diese Komplexität mit einer Leichtigkeit zu versetzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2025

Subtil, nervenaufreibendes amerikanisches Kino in Deutschland

Aschesommer
0

Aschesommer ist der zweite Band von Benjamin Corrs und der Sondereinheit Gruppe 4. Mit dem Roman kann gestartet werden, manche Plotttwist aus dem ersten Band sind nur dann etwas entschärft. ...

Aschesommer ist der zweite Band von Benjamin Corrs und der Sondereinheit Gruppe 4. Mit dem Roman kann gestartet werden, manche Plotttwist aus dem ersten Band sind nur dann etwas entschärft.

Inhaltlich beginnt das Buch ein paar Monate nach dem ersten Band Krähentage. Die Erlebnisse sind noch frisch und die Gruppe ist zusammengewachsen. Und dann kommt der nächste Spieler auf das Schachbrett und das Spiel beginnt von vorne. Mit einer Anzeige in der Zeitung und einen Fund, der erahnen lässt, was den Leser auf seiner Reise begleitet. Nämlich zwei Personen tiefgefroren in einer Kammer.


Wie schon beim ersten Band, ist auch dieser fantastisch geschrieben. Es geht los mit dem Cover und der verdorrten Sonnenblume und einer Sonne, die Hitze verspricht. Gleich zu Beginn bekommt der Gegenspieler sein Wort und auch bald ein Name, was für mich aber eher noch zum Nervenkitzel beiträgt und nicht nachlässt. Auch sind bald die möglichen Tötungsarten bekannt und ja, wenn man diese verfolgt, dann kommt man schnell auf die eine oder andere Fährte. Auch hier, es ist ab und voraussehbar, was ich in Fall des Romans aber auch Stilmittel begreife.

Was ich bei Benjamin Corrs Liebe ist die Stimmung, die er in dieser Reihe schafft. Ich hatte an der einen oder anderen Stelle wirklich Gänsehaut und ich konnte ab einen gewissen Moment das Buch nicht mehr aus den Händen legen, weil es von einer Spannung zur nächsten switchte. Die Stimmung ist im Buch wieder düster, atmosphärisch und eine Mischung aus “Sieben” und “Schweigen der Lämmer”. Zusätzlich ist man als Leser mittendrin in der Ermittlung, ich fing auch während den Lesen an und notierte mir im Kopf die nächsten Ergebnisse und die nächsten mögliche Schritte. Trotz allem war bis zum Ende immer wieder ein Plotttwist – einfach nur genial.

Jeder Charakter bekommt seine Momente und egal ob Protagonist oder Nebencharakter, wir lernen sie besser kennen. Ich persönlich feiere den Namen des Gegenspielers, er ist so herrlich normal und dann bekommt man einen Eindruck, über sein Denken. Gruselig. Die Wortspiele wie z. B. “Was scherte sich eine Ente, über das Ende der Welt” (Zitat) sind auch immer wieder göttlich und schaffen die Brutalität der Situation zu mildern. Und ja, es ist wieder brutal, zum Teil bekommt der Leser auch die subtilen Spiele mit und fiebert mit den Opfern mit. Was mich auch beeindruckte und nachwirkt ist die Sicht auf den tot und auch das ist eine Stärke.

Fazit:

Dieses Buch kann gelesen werden, ohne den ersten Band zu kennen. Es ist vor allem die Gruppe 4 und die Hintergründe der Protagonisten, was in diesem Band weitergesponnen wird. Das Buch hat wieder viele Plotttwist und es ist wirklich nichts für schwache Nerven. Nicht nur die Morde auch die Schreibweise des Autors fordert Nervenkitzel, Spannung und den einen oder anderen Schockmoment. Ich setze ihn in die Liga von Henning Mankell, Stig Larrson und Freude des Kinofilms ‘Sieben’.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere