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Veröffentlicht am 09.01.2018

Eine wundervolle Reise in die Welt der Musik

Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
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INHALT
1988: In der etwas heruntergekommenen Ladenstraße Unity Street besitzt Mister Frank einen kleinen Plattenladen, in dem sich Nachbarn, Kunden und die anderen Ladenbesitzer gerne treffen. Der etwas ...

INHALT
1988: In der etwas heruntergekommenen Ladenstraße Unity Street besitzt Mister Frank einen kleinen Plattenladen, in dem sich Nachbarn, Kunden und die anderen Ladenbesitzer gerne treffen. Der etwas verschrobene Frank liebt die guten alten Schallplatten aus Vinyl und hält nichts von den neu aufgekommenen CDs, auch wenn er immer weniger Kundschaft hat. Mit seiner besonderen Gabe gelingt es ihm, bei seinen Kunden genau die Musik zu ergründen, die sie gerade zum glücklich sein brauchen.
Eines Tages erscheint eine mysteriöse Frau vor Franks Plattenladen und fällt in Ohnmacht. Wer ist nur diese blasse, zerbrechliche Schönheit in ihrem erbsengrünen Mantel, bei der Frank einfach nicht heraushören kann, welche Musik für sie die Richtige ist? Wird es ihm gelingen, ihr Geheimnis zu ergründen?

MEINE MEINUNG
Der Bestseller-Autorin Rachel Joyce ist mit ihrem neuesten Buch „Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie“ erneut ein wundervoller und sehr berührender Roman gelungen.
„Es war einmal …“, so lautet der viel sagende, märchenhafte Einstieg in eine tiefgründige, einfühlsam erzählte Geschichte über die Magie von Musik und ihre wundersamen Kräfte. Eine besondere Rolle spielen daher auch Gespräche über die Wirkung von Musik, spezielle Musikstücke von Klassik, Jazz zu Pop und deren Komponisten. Hierbei wird dem Leser nebenbei viel Wissenswertes über Musik vermittelt. Neben der zarten Liebesgeschichte zwischen dem etwas kauzigen Plattenladenbesitzer Frank und der geheimnisvollen Deutschen Ilse Brauchmann geht es ebenfalls um Freundschaft, Zusammenhalt, Hoffnung aber auch schmerzvolle Veränderungen und Verluste – bewegende, oft tragische Geschichten, die das Leben schreibt.
Angesiedelt ist die Handlung hauptsächlich im Jahr 1988; nach einem Zeitsprung ins Jahr 2009 wird dann der Faden geschickt wieder aufgenommen. Die Geschichte, die nicht ganz frei von klischeehaften Entwicklungen ist, gipfelt schließlich in einem fulminanten Finale, das mich von der originellen Idee her sehr begeistert hat.
Mit Mister Frank lernen wir einen enthusiastischen Musikliebhaber und liebenswerten Idealisten kennen, dem es ein großes Anliegen ist, Kunden mit seinen genialen Musikempfehlungen glücklich zu machen. Die Charakterisierung von Franks vielschichtiger Persönlichkeit ist äußerst gelungen, so dass man sich im Laufe der Handlung immer besser in das Innenleben des sympathischen Protagonisten hineinversetzen und seine Einstellungen gut nachvollziehen kann. Die eingeschobenen, kursiven Textpassagen, die Rückblicke auf Episoden mit seiner musikbegeisterten Mutter Peg enthüllen und ihre Gespräche rund um die Musik, runden das Bild über Frank ab. Sehr gut getroffen ist auch die Protagonistin Ilse Brauchmann, die von einer Aura des Mysteriösen und Andersartigen umgeben ist. Wegen ihres unerklärlichen Verhaltens und ihrer außergewöhnlichen Kleidung hat sie mich lange Zeit rätseln und ungeduldig spekulieren lassen, bis endlich das Geheimnis um ihre Person gelüftet wurde. Seht gut gefallen haben mir auch die anderen etwas schrulligen, aber äußerst liebenswerten Charaktere der Unity Street.
Herausragend ist der stimmungsvolle, feinfühlige Schreibstil der Autorin, mit dem es ihr gelingt, eine unnachahmliche und für ihre Bücher so typische Atmosphäre entstehen zu lassen. Einige ihrer virtuos komponierten Sätze klingen noch lange in einem nach.

FAZIT
Eine einfühlsam erzählte Geschichte, die die Herzen berührt, und zugleich eine wundervolle Reise in die faszinierende Welt der Musik! Ein sehr unterhaltsames „Wohlfühlbuch“ und ein unvergessliches Lesevergnügen, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte!

Veröffentlicht am 09.01.2018

Wissenswertes über die "Königin der Alpen"

Die Zirbe
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INHALT
Mit ihrem Buch “Die Zirbe“, das im Athesia-Tappeiner Verlag erschienen ist, stellen die Autoren Sigrid Thaler Rizolli und Heinrich Gasteiger einen bemerkenswerten Baum vor, der schon seit vielen ...

INHALT
Mit ihrem Buch “Die Zirbe“, das im Athesia-Tappeiner Verlag erschienen ist, stellen die Autoren Sigrid Thaler Rizolli und Heinrich Gasteiger einen bemerkenswerten Baum vor, der schon seit vielen Jahrhunderten geschätzt und als Königin der Alpen bezeichnet wird. Sie präsentieren in ihrem Werk eine gelungene Zusammenstellung von viel Wissenswertem, zahlreiche nützliche Tipps und 99 Rezeptideen für das allgemeine Wohlbefinden, Schönheit und natürlich zum Kochen.

MEINE MEINUNG
Schon die ansprechende optische Aufmachung des Buchs ist sehr gelungen und ein richtiger Hingucker. Die vielen stimmungsvollen Fotos machen neugierig auf die Zirbe und ihre vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten im Alltag. Neben den Fotos von verwendeten Zutaten, den verschiedenen zubereiteten Rezepten und appetitanregenden Genuss-Gerichten finden sich auch sehr stimmungsvolle Bilder der Zirbe in der Natur. Alles wirkt sehr natürlich und authentisch, und so macht es einfach Spaß, sich die Bilder anzuschauen und im Buch zu stöbern.
Dem 221 Seiten starken Buch, das insgesamt 6 thematische Abschnitte umfasst, ist ein Vorwort, Inhaltsverzeichnis und eine Rezeptliste vorangestellt; am Ende findet sich ein übersichtliches Register sowie eine Kurzvorstellung der beiden Autoren.
In verschiedenen Abschnitten erfährt man zu unterschiedlichen Themenbereichen eine ganze Fülle von Informationen, wie zum Beispiel über den Lebensraum und die Botanik der Zirbe, altes Volkswissen zur Verwendung des Zirbenholzes sowie wissenschaftliche Forschungsergebnisse über ihre besonderen Eigenschaften auf den Menschen. Zudem erhält man viele nützliche Tipps, wie man Vitalstoffe der Zirbe im Wohnbereich (z.B. zur Verbesserung der Schlafqualität) aber auch allgemein zur Förderung der Gesundheit einsetzen kann. Hierbei wird unter anderem auf ihren Einsatz in der Silvo-, Gemmo-, Aromatherapie und beim Räuchern eingegangen. In einem weiteren Abschnitt stellen uns die Autoren eine bunte Mischung an interessanten Heil- und Wohlfühlrezepten für Wellness, Hausapotheke und Naturkosmetik vor.
Man merkt, dass die beiden Autoren sich hervorragend auskennen: so ist Sigrid Thaler Rizzolli Biologin, Kräuterspezialistin und Leiterin verschiedener Kräuterakademien und Heinrich Gasteiger ein innovativer Spitzenkoch sowie erfolgreicher Kochbuchautor. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erläuterungen sind fundiert, gut recherchiert und recht allgemeinverständlich gehalten, so dass auch Laien damit etwas anfangen können. Sehr gut gefallen hat mir, dass stets auf eine praxisnahe Umsetzung der Rezepte geachtet wurde und zunächst wissenswerte Grundlagen bei den umfangreichen Anleitungen für die Hausapotheke oder Naturkosmetik erklärt wurden. So möchte man am liebsten gleich einiges ausprobieren.
Sehr gelungen ist auch der Abschnitt der Zirbe-Genussrezepte, der den außergewöhnlichen „Küchenneuling mit Potential“ für die Küche derart ansprechend vorstellt, dass allein das Lesen schon zum Genuss wird.
Die Zubereitung der Gerichte ist gut beschrieben und nicht allzu aufwendig. Neben einer Zutatenliste, Angaben zu Portionenzahl und Zubereitung gibt es zu jedem Rezept in einem abgesetzten Bereich einige nützliche, kulinarische Tipps, wie z. B. einige Vorschläge zur Verfeinerung oder Alternativen zu den Zutaten. Die Rezepte sind originell, lecker und vor allem relativ leicht nachzumachen. Bei der Vielzahl an Rezeptvariationen mit der Zirbe als Zutat sollte eigentlich für jeden Geschmack das Richtige dabei sein. Einziges Problem ist jedoch die Beschaffung der so außergewöhnlichen Zutat der „Königin der Alpen“, die in Deutschland leider noch nicht sehr verbreitet ist.

FAZIT
Dieses umfangreiche und mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitete Buch über den Wunderbaum Zirbe ist rundum gelungen und für alle Interessierten äußerst empfehlenswert.
Mit vielen ansprechenden Fotos, wissenswerten Informationen und nützlichen Tipps nimmt man das Buch einfach gerne in die Hand, lässt sich beim Durchblättern von den vielen Anwendungen inspirieren und bekommt richtig Lust darauf, einiges auszuprobieren.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Die unermüdlichen „Knallfrösche“ von Coalwood

Rocket Boys. Roman einer Jugend.
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INHALT
Als der russische Weltraumsatellit Sputnik im Jahr 1957 als heller Fleck am Himmel auftaucht, ist der 14jährige Homer Hickam als einer der wenigen im trostlosen Bergarbeiterort Coalwood in West ...

INHALT
Als der russische Weltraumsatellit Sputnik im Jahr 1957 als heller Fleck am Himmel auftaucht, ist der 14jährige Homer Hickam als einer der wenigen im trostlosen Bergarbeiterort Coalwood in West Virginia vollauf begeistert. „Sonny“, wie er von den meisten genannt wird, beschließt, eigene Raketen zu bauen und gründet mit seinen Freunden einen Raketenclub, die „Big Creek Missile Agency". Sein großer Traum ist es, einmal wie sein großes Idol der Raketeningenieur Wernher von Braun den Weltraum zu erobern und als Weltraumingenieur in Cape Canaveral zu arbeiten. Eine einzigartige Möglichkeit, der dem Niedergang geweihten Zechenstadt Coalwood zu entkommen und einer verheißungsvollen Zukunft entgegen zu sehen. Während Sonnys unnahbaren Vater alles andere als begeistert von den Raketenbauversuchen ist und als Zechenleiter seinen Sohn lieber in seiner geliebten Zeche arbeiten sehen möchte, unterstützt seine clevere Mutter ihn in seiner Leidenschaft.

MEINE MEINUNG
Homer Hickam hat mit „Rocket Boys – Roman einer Jugend“ einen wundervollen, größtenteils autobiographischen Roman über seine Jugenderinnerungen geschrieben, der zugleich ein faszinierendes Stück Zeitgeschichte wiedergibt. Einen besonderen Reiz bekommt der Roman durch die Tatsache, dass Hickam es als einfaches Bergarbeiterkind tatsächlich geschafft hat, seinen Lebenstraum zu erfüllen und Weltraumingenieur bei der NASA in Huntsville geworden ist. Der Autor ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, der es versteht, den Leser auf eine unnachahmlich warmherzige, humorvolle und oftmals selbstironische Art zu unterhalten. Einfühlsam und mit viel Charme beschreibt er seine Jugend in der tristen amerikanischen Bergarbeiterstadt Coalwood, gibt einen hervorragenden Einblick in eine engstirnige und vom Kalten Krieg geprägte 50er-Jahre-Gesellschaft Amerikas und lässt uns Leser so in Sonnys bewegtes Leben eintauchen.
Schon bald beginnt man mit den Rocket Boys zu fiebern, wie sie gegen zahllose Widerstände ankämpfen, sich mit Enthusiasmus und unglaublicher Beharrlichkeit ihrem Raketenprojekt widmen und so trotz aller Misserfolge ihrem Traum schrittweise näher kommen. Man freut sich über jede noch so kleine moralische und praktische Unterstützung durch Menschen, die an sie glauben, und feiert ihre Fortschritte enthusiastisch mit. Während der Bergbau und die Zukunft von Coalwood dem Untergang geweiht sind, werden die „Knallfrösche“ und ihre Erfolge allmählich zum einzigen Lichtblick vieler Bergleute.
Neben unglaublich witzigen Anekdoten schildert Hickam auch berührende und nachdenklich stimmende Episoden. Von ganz alltäglichen Themen wie Familienzwistigkeiten, Sonnys erster großer Liebe, Beschreibungen des Zusammenlebens der Menschen an einem Ort, deren Alltag fast ausschließlich von der Zeche bestimmt wird, werden auch seine schwierige Beziehung zu seinem Vater, tiefe Enttäuschungen und menschliche Tragödien aufgegriffen.
Abgerundet wird das Ganze durch herrlich ausgearbeitete, sehr lebensnahe Charaktere vom liebenswerten Protagonisten Sonny über seine tollen Freunde, seine außergewöhnliche Mutter Elsie, dem gutherzigen Schlosser Bykovski bis hin zur engagierten Lehrerin Mrs. Riley, denen die Rocket Boys ihren größten Erfolg, Goldmedaille beim "National Science Fair", zu verdanken haben. Im Epilog erhält der Leser zum stimmigen Ausklang noch eine kurze Zusammenfassung, über den weiteren Werdegang von Sonny und seinen Freunden.

FAZIT
Ein ganz besonderes Lesevergnügen – wundervoll geschrieben, mit äußerst liebenswerten Charakteren und eine berührende Geschichte über das Erwachsenwerden, die zugleich Mut macht, trotz aller Widrigkeiten für seine Chancen im Leben zu kämpfen und seine Träume zu verwirklichen!
Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 30.12.2017

Der Todesmeister von Berlin

Der Todesmeister
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INHALT
In der Spree ist die Leiche eines jungen Mädchens mit Folter- und Missbrauchsspuren aufgefunden worden. Bei dem Mordopfer handelt es sich um die Nichte des Berliner Justizsenators. Viktor von Puppe, ...

INHALT
In der Spree ist die Leiche eines jungen Mädchens mit Folter- und Missbrauchsspuren aufgefunden worden. Bei dem Mordopfer handelt es sich um die Nichte des Berliner Justizsenators. Viktor von Puppe, gerade erst aus dem Innenministerium zum Berliner LKA gewechselt, muss nun in diesem brisanten Fall mit großer öffentlicher Aufmerksamkeit ermitteln. Keine leichte Aufgabe für ihn und seine Kollegen, denn offenbar ist man in den höheren Kreisen weniger an einer Aufklärung der Hintergründe als an einem schnellen Abschluss des Falls interessiert. Als dann aber im Darknet ein Video auftaucht, in dem eine junge Frau auf grauenvolle Weise zu Tode gequält wird, steht für das Ermittlerteam fest, dass sie einen perversen Serientäter fassen müssen. Kein leichtes Unterfangen, werden sie doch immer wieder regelrecht ausgebremst...

MEINE MEINUNG
Thomas Elbel kann auch hervorragend Thriller schreiben, das hat der vielseitige Autor mit seinem neuesten Werk „Der Todesmeister“ bewiesen, das zugleich den äußerst gelungenen Auftakt einer neuen, vielversprechenden Thriller-Reihe darstellt und im Moloch Berlin angesiedelt ist.
Mit schnellen Perspektivwechseln und geschickt gewählten Cliffhangern sorgt der Autor für reichlich Tempo und einen rasanten Spannungsaufbau. Obwohl der sehr clever konstruierte Kriminalfall thematisch an sich nichts weltbewegend Neues bietet, ist man als Leser schon nach wenigen Abschnitten völlig gefesselt. Die bisweilen schonungslose und sehr drastische Schilderung einiger Szenen ist allerdings nichts für zartbesaitete Leser.
Atmosphärisch dicht und sehr anschaulich werden die verschiedenen, während der Ermittlungen aufgesuchten Schauplätze eingefangen. Auch Elbels lebendiger, mitreißender Schreibstil konnte mich wieder begeistern.
Interessant und vielschichtig sind die etwas unkonventionellen, aber trotzdem sympathischen Charaktere des Ermittler-Trios angelegt, die sicher im Laufe der Thriller-Reihe mit ihrer eigenwilligen Art und gewissen Geheimnissen aus ihrem Privatleben noch für so manche Erheiterung und Überraschung sorgen werden. Vor allem Viktor von Puppe, als cleverer Kriminalist aus allerbester Kinderstube, der mit einer ganz eigenen Agenda einen Jobwechsel zum LKA angestrebt hat und sich erst noch ins Team einfügen muss, oder der coole, recht derbe Sprüche klopfende Ken, der das Herz am rechten Fleck hat, haben mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Etwas länger dauert es, bis man die sehr unnahbare, taffe und stets schlecht gelaunte Begüm besser kennen lernt und mit ihr warm wird.
Sehr fesselnd sind auch die Einblicke in die beängstigende Gedankenwelt des gestörten Täters und Rückblenden in seine Kindheit, mit denen wir in eingeschobenen Kapiteln konfrontiert werden.
Elbel ist es hervorragend gelungen, den Spannungsbogen seines fesselnden Falls durch unerwartete Wendungen stets bis zum Zerreißen gespannt zu halten. Für Abwechslung und Unterhaltung sorgen einige amüsante Verwicklungen der Charaktere. Zum Ende hin bekommt der Leser durch eine geschickte Zuspitzung der Ereignisse ein unglaublich packendes, nervenaufreibendes Finale und einen stimmigen Abschluss zu lesen. Auch wenn einige Entwicklungen in der Handlung vorhersehbar waren, blieb der Täter für mich sehr lange im Dunkeln, so dass die Auflösung für mich eine echte Überraschung war.
Mit seinem Epilog setzt Elbel noch einmal einen äußerst überraschenden Schlusspunkt, der uns auf eine baldige Fortsetzung der Thriller-Reihe hoffen lässt!

FAZIT
Ein gelungenes Thrillerdebüt mit einem sehr unkonventionellen Ermittler-Team. Ein wirklich packender, lesenswerter Page-Turner!

Veröffentlicht am 28.02.2024

Der Donnerstagsmordclub in Höchstform

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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MEINE MEINUNG
Der britische Autor Richard Osman hat mal wieder nachgelegt. „Der Donnerstagsmordclub und Ein Teufel stirbt immer zuletzt“ ist bereits der vierte Band seiner gelungenen, etwas skurrilen Cosy ...

MEINE MEINUNG
Der britische Autor Richard Osman hat mal wieder nachgelegt. „Der Donnerstagsmordclub und Ein Teufel stirbt immer zuletzt“ ist bereits der vierte Band seiner gelungenen, etwas skurrilen Cosy Crime-Reihe, in deren Mittelpunkt die herrlich exzentrischen Mitglieder des Donnerstagsmordclubs aus der Seniorenresidenz Coopers Chase stehen.
Dieser Wohlfühlkrimi lässt sich auch ohne Vorkenntnisse der vorangegangenen Bände lesen, doch ist es sicher von Vorteil die Charaktere des Donnerstagsmordclubs mit all ihren Eigenheiten und Vorgeschichten schon etwas zu kennen, da sie nicht mehr ausführlich vorgestellt werden.
Einmal die Woche trifft sich das gewitzte Hobby-Ermittlerquartett bestehend aus den erstaunlich rüstigen Senioren Elisabeth, Joyce, Ibrahim und Ron, um ungelöste Morde auf ihre ganz eigene, höfliche und höchst stilvolle Art aufzuklären. Ihr neuer zu lösender Fall - ein verunglückter Drogendeal, bei dem sie sich wieder einer Vielzahl an skrupellosen Kriminellen zu stellen haben, hat es wirklich in sich. Geschickt eingebettet in den verwickelten Fall ist diesmal eine bewegende Rahmenhandlung, die um Elisabeth und ihren Mann kreist, und die eigentlichen Ermittlungen bisweilen etwas in den Hintergrund rückt.
Mit seinem flotten, typisch britischen und wundervoll bissig humorvollen Erzählstil sowie höchst amüsanten, schlagfertigen Dialogen gelingt es Osman hervorragend, uns wieder bestens unterhalten. Toller Wortwitz, viel Situationskomik sowie bisweilen recht abstruse Verwicklungen ließen mich immer wieder Schmunzeln.
Wie schon bei den anderen Bänden wird die turbulente Handlung hin und wieder von den aufschlussreichen Tagebucheintragungen von Joyce unterbrochen, die die Geschehnisse auf ihre unnachahmliche Art kommentiert und zusammenfasst.
Die Handlung kommt zwar recht langsam in Gang und der wendungsreiche Fall lässt etwas lange auf Spannung warten, doch bereitet es einfach viel Spaß, die gewitzte Seniorentruppe bei ihren ungewöhnlichen, aber sehr einfallsreichen Ermittlungen zu begleiten und ihre unterhaltsamen Diskussionen zu verfolgen. Der neue Fall für den Donnerstagsmordclub bietet zudem wieder viel Stoff zum Mitraten. Mit dabei sind natürlich auch weitere liebgewonnene Figuren wie das Polizisten-Duo Chris und Donna, und der geniale Bogdan als unentbehrliches Faktotum.
Mit seinen lebendigen, vielschichtig gezeichneten Hauptfiguren, die auch beim neuen Fall ihre interessanten Fähigkeiten und speziellen Stärken clever einzusetzen verstehen, kann Osman einfach wieder auf ganzer Linie punkten. Trotz ihrer liebenswerten Eigenarten und Schrullen wirken sie einfach äußerst lebensnah und authentisch. Souverän meistern sie im eingespielten Team mit Tricks, ihrer oft unorthodoxen Herangehensweise und cleverer Kombinationsgabe schließlich auch diesen verzwickten Fall.
ZUM HÖRBUCH
Das gekürzte Hörbuch wird von Johannes Steck und Beate Himmelstoß sehr abwechslungsreich eingelesen, so dass man rasch in die verwickelten Ermittlungen hineingezogen wird. Sie verstehen es hervorragend, den richtigen Ton zu treffen, humorvolle Episoden mit dem gewissen Augenzwinkern einzulesen und vor allem die schillernden Charaktere mit ihren schrulligen Eigenschaften zum Leben zu erwecken. Insbesondere der Part der vermeintlich etwas naiven Joyce wird von Beate Himmelstoß hervorragend umgesetzt. Mit seiner ruhigen, angenehmen Stimme und angemessenem Sprechtempo führt uns Johannes Steck gekonnt durch die erst langsam in Fahrt kommende Handlung. Insgesamt ein äußerst unterhaltsames und vergnügliches Hörerlebnis!
FAZIT
Erneut eine gelungene Fortsetzung dieser skurrilen und höchst amüsanten Cosy Crime-Reihe – mit tollem britischen Humor, wundervoll schrulligen Charakteren und einem verzwickten Kriminalfall!

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