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Laurin_tanzt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2025

KI hautnah erleben

KI und du
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Mein Eindruck:
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Die beiden Autorinnen bieten in diesem Buch einen gelungenen Überblick zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Dabei verwenden sie eine leicht verständliche Sprache, die ...

Mein Eindruck:
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Die beiden Autorinnen bieten in diesem Buch einen gelungenen Überblick zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Dabei verwenden sie eine leicht verständliche Sprache, die jedoch nicht zu kindlich ist, sodass sowohl Kinder ab 10 Jahren als auch Erwachsene sich angesprochen fühlen.
Gut gefiel mir vor allem, wie umfassend und spielerisch die Herangehensweise war. Der Aufbau des Buches ist logisch: Es beginnt mit der Definition von KI, an welchen Stellen sie einem bereits im Alltag begegnet, aber auch die Funktionsweisen, ethische und umweltschützende Aspekte sowie verschiedene Einsatzmöglichkeiten in den Bereichen Schule, Kreativität und Alltag werden angesprochen. Spannend ist auch ein Blick in die Zukunft.

Die Texte sind gleichzeitig informativ und kurz, sodass man den Inhalt gut erfassen kann, vor allem, da sie durch passende Bilder anschaulich dargestellt werden. Zu vielen Themen gibt es Übungen, um z. B. eine KI zu trainieren, Bilderkennung zu testen oder bessere Texte zu verfassen mit KI-Unterstützung. Zu einigen Übungen gibt es QR-Codes, die zu bestimmten Apps führen. Hier ist anzumerken, dass die Apps häufig entweder als Erstsprache Englisch haben oder nur auf Englisch verfügbar sind. Dazu ist es hilfreich, dass es zu jedem Programm auch Erklärvideos gibt.

Die Übungen selbst machen viel Spaß und sind sehr lehrreich, allerdings ist man leider auf einen QR-Code-Scanner angewiesen, um zu ihnen zu gelangen. Zwar gibt es unter dem QR-Code jeweils alternativ eine URL, aber diese führte bei mir immer zu einer Fehlermeldung, da die URL offenbar nicht existierte. Daher musste ich die URLs mittels meines Smartphones auslesen, um die Übungen am PC machen zu können bzw. mir die Videos dazu anzuschauen.
Etwas irritiert hat mich der Satz: "Eine berühmte Frau namens Ada Lovelace schrieb damals das erste Computerprogramm - und das, obwohl es zu dieser Zeit noch gar keine Computer gab!" Diese Aussage ist auf Anhieb nicht zu verstehen und leider fehlt hier ein erläuternder Satz im Nachgang.

Am Ende des Buches finden sich anregende Fragen über zukünftige Berufe im Kontext mit KI sowie einige Quizfragen und ein Glossar zu den Fachbegriffen.

Ich finde die Mischung aus Informationen, Übungen, Spaß, aber auch konstruktiver Kritik zum Thema KI sehr gelungen, gebe aber einen Punkt Abzug wegen der fehlerhaften URLs und der Anmerkung zu Ada Lovelace.

Ich kann das Buch jedem als Einsteiger für das Thema KI sehr empfehlen, um einen vernünftigen Umgang mit KI zu lernen und zu fördern. Vor allem Schulen können davon profitieren.

Fazit:
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KI zum Anfassen: informativ, Spaß bereitend, kritisch - Ein Buch für jeden, insbesondere aber für den Schulbereich empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 03.09.2025

Erster Fall für Mika und Valdemar Hoff

Mika Mysteries - Der Ruf des Nachtraben
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Gestaltung:
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Von außen ist das Buch sehr schön gestaltet: Ein wertiges Hardcover mit einem winterlichen Weiß vor nachtblauem Hintergrund sowie einer goldfarbenen Titelüberschrift. ...

Gestaltung:
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Von außen ist das Buch sehr schön gestaltet: Ein wertiges Hardcover mit einem winterlichen Weiß vor nachtblauem Hintergrund sowie einer goldfarbenen Titelüberschrift. Dazu die Silhouette von 2 Personen, offenbar Mika und Inspektor Hoff. Das Buch sieht einerseits friedlich, aber auch ein wenig düster und geheimnisvoll aus. Im Innenteil ist jedes Kapitel mit einem schwarzen Raben versehen. Er zieht sich passend zum Titel durch die ganze Geschichte.

Inhalt:
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Stockholm 1885: Der Winter ist bitterkalt und die Vorräte sowohl zum Heizen als auch an Lebensmitteln im Waisenhaus gehen langsam zu Neige. Die 12-jährige Mika ist eines der ältesten Mädchen dort und hilft mit, die anderen Kinder zu versorgen. Außerdem verdient sie im Wirtshaus etwas zum Lebensunterhalt für alle hinzu.
Eines Nachts klopft ein Junge an die Tür des Waisenhauses und bringt einen Säugling vorbei. Kurz bevor er wieder verschwindet, äußert er noch die Worte: "Der Dunkle Engel weiß, dass ich sie genommen habe."
Kurz darauf geschieht ein Mord in der Stadt und sowohl Mika als auch Inspektor Valdemar Hoff sehen einen möglichen Zusammenhang zwischen dem abgegebenen Baby und dem Mord. Da Mika ein sehr aufgewecktes Mädchen ist, dass aufgrund seiner harten Lebensumstände eine gute Beobachtungsgabe entwickelt hat, kann sie dem Ermittler immer wieder hilfreiche Hinweise geben. Und so ermitteln sie schließlich gezwungenermaßen gemeinsam.

Mein Eindruck:
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Bereits zu Beginn erwartet einen eine historische Karte des alten Stockholm. So kann man die beschriebenen Orte leicht wiederfinden und im Verlauf gut mitverfolgen. Die Geschichte ist im Präsens geschrieben, was ich sehr ungewöhnlich für einen historischen Krimi finde, aber es lässt einen direkt in die Vergangenheit eintauchen.
Ich habe das Buch gemeinsam mit meiner bald 12-jährigen Tochter gelesen. Mika war uns sehr sympathisch. Sie ist clever, empathisch gegenüber den anderen Waisenkindern, mutig und hat einen etwas trockenen Humor. Obwohl sie als Waisenkind in der damaligen Gesellschaft keinen guten Ruf hat, lässt sie sich nicht beirren und folgt ihrer Intuition sowie ihrem eigenen Gerechtigkeitssinn.
Valdemar Hoff ist ein anfangs etwas brummiger Polizist, der aber in Wirklichkeit einsam ist und ein weiches Herz hat, was er immer wieder durchblicken lässt. Außerdem respektiert er Mika und ihren Intellekt und behandelt sie nicht so herablassend wie andere Erwachsene. Auch ihn mochten wir sehr.
Die oft harten Lebensumstände der damaligen Zeit, vor allem das Leid der ärmeren Bevölkerungsschicht, werden sehr drastisch beschrieben. Meine Tochter empfand es stellenweise als zu düster und gruselig. Vor allem als es um die Hinrichtung von Verbrechern ging, waren ihr die Beschreibungen beim Lesen unangenehm. Aber das gehört eben zum damaligen Zeitgeist dazu. Auf blutige Details wird passenderweise verzichtet. Dennoch überfällt einen beim Lesen ab und an eine leichte Melancholie.
Die Handlung ist sehr spannend aufgebaut, es gibt stetig neue Hinweise und Wendungen, die zum Miträtseln einladen. Die Kapitel sind so kurz gehalten, dass man am liebsten immer noch ein weiteres lesen möchte. Das Finale wartete für uns mit einer überraschenden, aber schlüssigen Lösung auf.
Dies ist der Auftakt einer neuen Kinderkrimireihe, die wir sehr empfehlen können. Da das Geheimnis um Mikas Herkunft weiterhin nicht vollständig geklärt ist, fiebert man gleich der Fortsetzung entgegen. Wegen der düsteren Atmosphäre, die für die Zielgruppe vielleicht etwas zu beunruhigend sein könnte, vergeben wir einen Punkt Abzug.

Fazit:
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Fesselnd geschriebener historischer Kinderkrimi in Schweden mit einer starken Protagonistin, Humor, aber auch düsterer Atmosphäre

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Veröffentlicht am 27.08.2025

Schöne Neue Welt

Komm mit in die Welt von morgen!
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Gestaltung:
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Das Buch ist durchweg bunt illustriert. Die Aufteilung mit etwa einem Drittel Text zu zwei Drittel Bild ist besonders für die Altersklasse ab 5 Jahren geeignet. Dabei gibt ...

Gestaltung:
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Das Buch ist durchweg bunt illustriert. Die Aufteilung mit etwa einem Drittel Text zu zwei Drittel Bild ist besonders für die Altersklasse ab 5 Jahren geeignet. Dabei gibt es viel zu entdecken. Highlight ist, dass auf jeder Doppelseite mindestens ein Huhn versteckt ist, die Suche danach macht viel Spaß.
Es ist ein großes Hardcoverbuch mit stabilen Seiten, dass sich gut zum gemeinsamen (Vor-)Lesen eignet.

Mein Eindruck:
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Hauptperson ist das fünfjährige Kind Hope(=Hoffnung). Sein Geschlecht ist unklar und sein Name so neutral gewählt, dass sich jedes Kind damit identifizieren kann. Auch Hopes Familie ist divers und besteht neben dem Opa noch aus der älteren Schwester Freda, dem älteren Bruder Karl sowie zwei Müttern, von denen die eine dunkel- und die andere hellhäutig ist.
Die Erzählung entführt die Leser in eine Welt, die in einer nicht konkret benannten, aber nicht allzufernen Zukunft vorstellbar sein soll.
Sie erzählt von grünen Städten, in denen alle mit dem Rad statt mit dem Auto unterwegs sind. Größere Transporte oder weitere Strecken werden u. a. mit (ElektrSammelbussen oder via Carsharing vorgenommen. Da keine Autos in der Stadt fahren dürfen, können die Kinder sicher auf der Straße spielen und durch viele Grünflächen mittels entsiegelter Flächen werden Starkregen aufgefangen und es gibt keine Überschwemmungen mehr. Auch das soziale Leben der Menschen hat sich gebessert durch Gemeinschaftsgärten, Mehrgenerationenhäuser, mehr Kitas und mehr Schulen in Wohnortnähe. Die Menschen ernähren sich gesünder und vorwiegend durch lokal selbst angebaute Lebensmittel, es wird weniger konsumiert, dafür viel geliehen oder getauscht durch Tauschschränke und wenn etwas gekauft wird, wird es in Unverpacktläden ohne Verpackungsmüll erworben. Dies sind nur einige der im Buch genannten Möglichkeiten für die Neue Welt.

Insgesamt sind das alles sehr tolle Beispiele, die größtenteils jetzt bereits existieren. In Hopes Welt sind diese Ideen zu Ende gedacht und werden final umgesetzt. Auf diese Weise entsteht eine schöne Utopie, wie die Welt besser aussehen könnte als heute. Der Ansatz gefällt mir sehr gut. Es ist wichtig, dass wir was ändern, auch wenn es schmerzhaft ist, liebsame Gewohnheiten aufzugeben, aber es ist essenziell für das weitere Überleben der Menschheit auf diesem Planeten. So werden bereits kleinen Kindern wichtige Impulse fürs Leben mitgegeben. Positiv ist außerdem hervorzuheben, dass sich zu jedem Thema rosa Info-Boxen mit wichtigen Fakten als Hintergrundwissen befinden. Auch Erwachsene lernen so beim Lesen dazu.
Abgerundet wird das Buch durch ein Kapitel mit konkreten Umsetzungshinweisen sowie ein ausführliches Glossar der verwendeten Begriffe.
Ich bezweifle zwar, dass Hopes Welt in dieser Weise eines Tages Wirklichkeit wird, denn die Realität hat leider gezeigt, dass Unverpacktläden sich nicht überall halten können, weil viele sie nicht annehmen oder dass Tauschschränke leider daran leiden, dass nicht alle vernünftig mit den Sachen umgehen. Hier verhindern leider unterschiedliche Wertvorstellungen der Menschen, dass es dauerhaft funktioniert. Auch die Darstellung zu Elektroautos finde ich einseitig, denn sie tragen zwar zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei, aber dafür ist die Herstellung und Entsorgung von Akkus problematisch. Generell finde ich einige Ideen etwas zu wenig kritisch dargestellt, aber der Grundgedanke ist gut.

Fazit:
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Gute Impulse für eine bessere, sozialere und umweltbewusstere Welt für Kinder ab 5 Jahren anschaulich, aber leicht einseitig dargestellt.

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Veröffentlicht am 03.07.2025

Niemand ist makellos

Menschenhausen
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Gestaltung:
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Das Buch ist ein sehr wertiges Hardcover mit dickeren, stabilen Seiten, durchgängigen farbigen Illustrationen und lustigen Karikaturen. Vor jedem Kapitelbeginn ist ein kleines ...

Gestaltung:
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Das Buch ist ein sehr wertiges Hardcover mit dickeren, stabilen Seiten, durchgängigen farbigen Illustrationen und lustigen Karikaturen. Vor jedem Kapitelbeginn ist ein kleines Häuschen mit Gesicht, das passend zur Überschrift eine Mimik und Gestik hat. Die grafische Gestaltung ist wirklich Top!
Bei der Schrift sind scheinbar willkürlich einige Worte in einer anderen Schriftart: kleiner, größer oder farbig gedruckt. Diese besondere Schriftwahl ist nicht immer passend und führt beim Lesen nur zu einer unnötigen Unruhe. Darauf hätte man gerne verzichten können. Man denkt, man müsse dieses Wort extra betonen, dabei passt das an vielen Stellen nicht.

Inhalt:
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Die Geschichte spielt im erfundenen Ort "Menschhausen". Hier wohnen nur Erwachsene, keine Kinder. Aber die Erwachsenen benehmen sich oft nicht wie solche. Sie haben alle einen Makel, ihr Hals ist "irgendwie zu" lang, ihre Beine sind "irgendwie zu" kurz oder ihre Haare sind "irgendwie zu" strähnig. Alles ist "irgendwie zu" irgendwas. Aber das macht den Menschen hier nichts aus, denn da alle einen Makel haben, ist das egal. Aber dann kommt die Nichte einer Dorfbewohnerin angereist und sie scheint perfekt zu sein. Sie ist hübsch, sie ist klug, sie ist nett und da keiner etwas Unperfektes an ihr entdecken kann, schämen sich auf einmal alle ihrer Makel und verhalten sich sehr abweisend. So lange, bis heraus kommt, dass Lady Betty doch nicht so perfekt ist, wie alle gedacht haben.

Mein Eindruck:
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Besonders in einer Welt von vermeintlich perfekten Influencern, einer Welt, in der Leistung und Optik mehr zu zählen scheinen als Charakter, ist es besonders wichtig, eine entgegengesetzte Botschaft zu setzen. Und das ist der Autorin meiner Meinung nach mit diesem Buch auch größtenteils gelungen.
Die Charaktere sind alle etwas überspitzt beschrieben und die karikaturartigen Zeichnungen haben mich von Beginn an begeistert. Ich mochte den Humor, weil ich generell ein Fan davon bin, Dinge zu überzeichnen, um sie dadurch präziser herauszuarbeiten. Besonders das kleine Häuschen zu Beginn eines Kapitels hat mir gut gefallen.
Im Vorwort werden die Kinder direkt angesprochen und mit in die Welt von Menschenhausen genommen. Im Prinzip ist das eine schöne Sache und da die Geschichte für Kinder ab 8 Jahren gedacht ist, ist dies nachvollziehbar. Dennoch hätte ich die Anrede "Leser" favorisiert, denn für meinen Geschmack kann das Buch auch gut von Erwachsenen gelesen werden.
Lady Betty erinnert optisch an eine Barbie-Puppe und ist vom Charakter her auch sehr ähnlich. Da ich diese vermeintliche Perfektion in Person nicht mag, kann ich gut nachvollziehen, wie unwohl sich alle Bewohner in Menschenhausen neben ihr fühlen mögen und ihr lieber aus dem Weg gehen. Auch wenn man das nicht tun sollte, so vergleichen sich bestimmt viele Menschen mit anderen. Dabei werten sie ihre eigenen Schwächen eher auf, statt sich auf ihre Stärken zu konzentrieren.
Dementsprechend gut gefiel mir die selbstbewusste Haltung von Lady Betty, nachdem ihr Makel entdeckt wurde. Die erste Reaktion der Menschenhausener, sie auszulachen, nachdem ihr Makel sichtbar ist, konnte ich noch halbwegs nachvollziehen. Ich deutete dies als eine Art Befreiungslachen, weil sie dadurch im Prinzip dazugehört, eben auch eine Unperfekte ist. Aber dass sie sie anschließend meiden und sie nicht zum Grillfest einladen, fand ich keine gute Sache. Daher bekommt das Buch nur 4 Sterne von mir.
Besser wäre es gewesen, wenn die Leute Lady Betty darauf angesprochen hätten, warum sie lachen. Besonders von ihrer Tante, die ihr ja näher stehen sollte als die anderen, hätte ich eine offene Ansprache erwartet. Und das wäre m. E. auch ein gutes Signal für die Kinder gewesen, die das Buch lesen. Ja, man soll sich nicht mit anderen vergleichen und zu seiner menschlichen Unperfektion stehen. Das wäre die erste Botschaft. Aber ich hätte mir auch noch die Message gewünscht, dass man über sein Unwohlsein reden und ggf. so Missverständnisse schneller ausräumen kann. Wenn jeder über seine Schwächen berichtet und sie nicht versteckt, dann fühlt es sich für jeden Einzelnen besser an.
Dennoch hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Ich habe es als Erwachsener gelesen, der nicht zur direkten Zielgruppe gehört, und den Inhalt als wohltuend empfunden. Ich werde es dann aus dem Schrank holen und lesen, sobald ich wieder das Gefühl habe, mich nicht perfekt genug zu fühlen.

Fazit:
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Nobody is perfect: humorvoll + tolle Illustrationen, aber kleine Schwächen bei Handlung + Schriftbild. Auch für Erwachsene empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 13.06.2025

Kann ein Schicksal durch ein Tattoo bestimmt werden?

Inkbound – Metty Jones und das Schicksalstattoo
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Gestaltung:
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Das Titelbild ist farblich sehr schön. Die Farbtöne Lila und Blau kombiniert mit den Gelbtönen ziehen den Betrachter in seinen Bann. Zu Beginn des Buches ist eine Karte, um sich ...

Gestaltung:
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Das Titelbild ist farblich sehr schön. Die Farbtöne Lila und Blau kombiniert mit den Gelbtönen ziehen den Betrachter in seinen Bann. Zu Beginn des Buches ist eine Karte, um sich einen Überblick über "New London", dem magischen Hauptstadtpendant zur britischen Metropole, zu verschaffen. Optisch wunderschön!

Inhalt:
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»Wir sind unter dem alten London«, sagte ihr Vater. »Und zwar ziemlich weit darunter.«»Aber warum ist dieser Ort so versteckt? Kennen ihn die anderen auch?«»Ja, viele Menschen kennen ihn. Bloß runterzukommen ist extrem aufwendig – die Fahrkarten sind sehr schwer zu kriegen und furchtbar teuer. Darkwell ist, nun ja … ziemlich exklusiv.« (E-Book, S. 9-10)

Meticulous Jones, genannt Metty, ist ein 10-jähriges Mädchen, das mit ihrem Vater in London lebt. Ihre Mutter hat sich schon vor einigen Jahren von der Familie getrennt. An Mettys 10. Geburtstag ist ihr großer Tag gekommen: Wie alle Kinder bekommt sie zu diesem Anlass ihr Schicksalstattoo, das über den Rest ihres Lebens bestimmen wird.
Doch ihre Aufregung verwandelt sich schnell in Enttäuschung und Angst: Sie bekommt einen Todesschädel, der von einer Hand gehalten wird. Laut dem "Lexikon der Schicksale" bedeutet dies, dass sie eines Tages durch Magie jemanden töten wird!
Aus Angst und um Metty vor ihrer Umwelt zu schützen, versteckt ihr Vater sie außerhalb Londons auf einem Landsitz. Doch als ihr Vater von einer Geschäftsreise nicht mehr nach Hause zurückkehrt, macht sich Metty auf die Suche. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Tante Mag, die selbst einige Geheimnisse hat. Dabei gerät Metty in Gefahr und wird von einer Geheimorganisation verfolgt. Wem kann sie trauen und wem nicht und wo ist ihr Vater? Bei ihrer Suche erfährt sie mehr über ihre Herkunft, aber auch über sich selbst und gewinnt unverhofft neue Freunde.

Mein Eindruck:
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"Früher, bevor Magie eingeschränkt wurde, bekamen Kinder ihren ersten Tintenbinder, sobald sie ihr Schicksalstattoo hatten. Der Handschuh wurde an derselben Hand getragen wie das Tattoo, durch den dort in die Haut eingedrungenen Tintentropfen aktiviert und verband die Kinder mit Tausenden unterirdisch verlaufenden geheimen Tintenkanälen. Diese Tinte war tatsächlich allgegenwärtig, sie floss überall auf der Welt – wenn man nur wusste, wo man danach schauen musste. Ein berühmter Entdecker hatte im fünfzehnten Jahrhundert einen solchen Kanal ausfindig gemacht, aber erst in der viktorianischen Ära und der Zeit der großen Erfinder wie Tesla und Edison war man darauf aufmerksam geworden, was Tinte alles vermochte. Inzwischen diente sie als Antrieb für alle möglichen Dinge. Oder zumindest war es so gewesen, bevor die Staaten weltweit beschlossen hatten, die Magie müsse streng reguliert werden, weil sie zu gefährlich sei. Metty war überzeugt, dass deshalb die Neuen Hauptstädte gegründet wurden – eindrucksvolle Städte, in die jeder reisen konnte und in denen die Verwendung von Tinte nicht durch so viele Gesetze eingeschränkt war." (E-Book, S. 46-47)

Ein Tattoo, das über das Schicksal bestimmt? So spannend die Beschreibung klang, so skeptisch war ich diesem Buch gegenüber. Vor allem sind Tattoos für mich etwas, das man Kindern gegenüber nicht verharmlosen sollte. Auch wenn die mit diesem Buch mitgelieferten Tattoos nicht permanent sind und es sich hier um eine magische Welt handelt, so wird ein Tattoo als etwas Normales und Ungefährliches dargestellt, das jedes Kind erhält. Nachdem sonst in jedem Buch Triggerwarnungen oder Aufklärungstexte vorhanden sind, hätte ich mir hier im Vorwort eine Aufklärung gewünscht, dass es sich hier um spezielle Tattoos handelt und Kinder dies im realen Leben nicht anstreben sollten, da gesundheitliche Konsequenzen möglich sind.
Davon abgesehen ist die Story an sich sehr abenteuerreich und fantasievoll. Die magische Welt, die die Autorin hier geschaffen hat mit magischer Tinte, die z. B. magische Hauptstädte zum Fliegen bringt und der Kampf um diese knappe Ressource bildet eine gute Parallelwelt zur Realität ab. Die Handlung ist sehr geschickt konstruiert und man weiß genauso wenig wie die Protagonistin, wer vertrauenswürdig ist und wer nicht. Die Geschichte hat ruhige und actionreiche Elemente und ist so aufgebaut, dass man immer weiter lesen möchte. Metty mit ihrer Angst, durch ihr Schicksal Menschen zu schaden, die sie mag, ist ständig präsent und nachvollziehbar. Zudem hat sie einen guten Gerechtigkeitssinn, der ihr hilft, Freunde zu finden.
Für amüsante Momente sorgte vor allem Pumpkin, der zum Leben erweckte Gargoyle, aber auch viele Erfindungen wie Windfahrräder trugen zur Erheiterung bei. Und vor allem gefiel mir am Ende die Erkenntnis, dass man immer noch selbst Einfluss auf sein Schicksal nehmen kann.
Die Geschichte hat mich durchweg in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Am Ende werden einige Geheimnisse gelüftet, aber vieles bleibt auch noch offen. Ich fiebere daher der Fortsetzung entgegen!

Fazit:
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Spannender Auftakt zu einer magischen Reise mit einer sympathischen Protagonistin und humorvollen Momenten

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