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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2018

solide

Schlüssel 17
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Ein Schlüssel mit der Zahl 17 verbindet zwei Todesfälle und auch die Schwester von Mordermittler Tom Babylon ist vor über 20 Jahren mit genauso einem Schlüssel verschwunden. Dies verschweigt er allerdings ...

Ein Schlüssel mit der Zahl 17 verbindet zwei Todesfälle und auch die Schwester von Mordermittler Tom Babylon ist vor über 20 Jahren mit genauso einem Schlüssel verschwunden. Dies verschweigt er allerdings gefließentlich als er den aktuellen Mordfall an einer evangelischen Pfarrerin übernimmt.

Mit „Schlüssel 17“ startet die neue Krimireihe von Marc Raabe. Ich hatte vor Jahren mal seinen Erstling gelesen den Autor aber dann wieder aus den Augen verloren. Raabe schreibt routiniert und setzt die üblichen Kniffe des Genres ein, um den Spannungspegel hochzuhalten. Dazu gehören unter anderem verschiedene Erzählperspektiven und kurze Kapitel mit einigen Cliffhangern. Auch sind alle Hauptdarsteller, also auch die Psychologin und der leitende Ermittler, mit mehr oder weniger großen psychischen Altlasten unterwegs, wodurch ihre Handlungen auch mal beeinflusst werden und nicht immer ganz Regelkonform mit den Statuten des Polizeiapparates sind.

Marc Raabe hat einen actionreichen unterhaltsamen Krimi abgeliefert, der das Genre zwar nicht neu erfindet aber durchaus zu unterhalten weiß. Solide 4 Sterne.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Ferrante die Vierte

Die Geschichte des verlorenen Kindes
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Mit „Die Geschichte des verlorenen Kindes“ geht die Geschichte von Elena und Lila in die vierte und letzte Runde. Ich bin unschlüssig, was ich über die ganze Reihe sagen soll. Dies liegt unter anderem ...

Mit „Die Geschichte des verlorenen Kindes“ geht die Geschichte von Elena und Lila in die vierte und letzte Runde. Ich bin unschlüssig, was ich über die ganze Reihe sagen soll. Dies liegt unter anderem auch an diesem Abschlussband, von dem ich mir etwas mehr erwartet hatte. Die Autorin spannt einen Bogen und lässt ihre Heldinnen wieder dort landen, wo sie als Mädchen am Anfang ihrer Freundschaft gestartet sind. Das ist dramaturgisch durchaus interessant. Aber ich hatte zwischendurch immer mal das Gefühl, die Geschichte würde vor sich hinplätschern und nicht so richtig zu einem Höhepunkt kommen. Geschweige denn, dass alle losen Enden aufgenommen wurden.

Das Leben der Frauen war geprägt von Enttäuschungen, unerreichten Wünschen, gescheiterten Plänen und Hoffnungen. Was haben die Frauen aus ihrem Leben schließlich gemacht? Was haben sie zurückgelassen? Was verloren? Die Freundschaft hat alles überdauert. Das italienische Flair kommt schön durch bei vielen Szenen aber dennoch habe ich mich irgendwie beim Lesen von den Figuren entfernt, war nicht mehr wirklich berührt von ihnen.

Hervorheben möchte ich nochmal, dass die Covergestaltung kongenial war – bei jedem der vier Bücher – und dass die Werbekampagne diese Buchreihe mehr gehypt hat als alles, was in den letzten Jahrzehnten aus Italien auf den Deutschen Markt kam. Das Geheimnis um die Identität der Autorin bleibt bestehen. Ich denke aber nicht, dass es sich hier um eine wirkliche Autobiographie handelt.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Sage und Luca die Zweite

Verliere mich. Nicht.
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Sage und Luca die Zweite. Endlich geht es weiter. Im ersten Teil war es spannend zu lesen, wie die beiden endlich scheinbar zueinanderkommen. Und sich dann wieder trennen. Ein dramatisches Buchende. Im ...

Sage und Luca die Zweite. Endlich geht es weiter. Im ersten Teil war es spannend zu lesen, wie die beiden endlich scheinbar zueinanderkommen. Und sich dann wieder trennen. Ein dramatisches Buchende. Im zweiten Teil erwartete ich das selbe Muster. Das soll nicht negativ gemeint sein, denn das Hin und Her so einer Liebesgeschichte kann durchaus amüsant sein. Leider zog sich das Ganze anfangs doch etwas. Vor allem, weil ich nicht ganz nachvollziehen konnte, warum Sage sich so vehement gegen diese Liebe wehrt. Ja, sie hat eine Vergangenheit. Aber trotzdem wäre das für mich nicht Grund genug, die große Liebe so einfach in den Wind zu schießen. Ab der Mitte versucht die Autorin dies zu erklären. Aber das wirkt teilweise etwas gewollt.
Dennoch - Sage und Luca sind ein tolles Liebespaar. Ich finde, man hätte durchaus noch ein bisschen mehr Drama einbauen können. Das ich das Buch dennoch gefressen habe, liegt am guten Erzählstil. Die Emotionen sind hautnah beschrieben und die Dosis Kitsch und Herzeleid war nicht übertrieben. Die Autorin hat mich als Fan gewonnen.

Veröffentlicht am 11.01.2018

guter Krimi

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)
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Friederike Matthee, eine junge Frau aus Ostpreußen, arbeitet in Köln als Polizeianwärterin. Der Krieg ist erst vor gut einem Jahr zu Ende gegangen und die Not im Land groß. Der bitterkalte Winter verstärkt ...

Friederike Matthee, eine junge Frau aus Ostpreußen, arbeitet in Köln als Polizeianwärterin. Der Krieg ist erst vor gut einem Jahr zu Ende gegangen und die Not im Land groß. Der bitterkalte Winter verstärkt die Probleme der Bevölkerung. Als ein Mord geschieht wird der Brite Richard Davis auf den Fall angesetzt und die junge Frau soll ihm dabei helfen. Ein kleiner Junge könnte mehr wissen und sie versuchen mehr aus ihm herauszubekommen.
Das Setting ist genau mein Beuteschema. Cay Rademacher lässt grüßen. Die Autorin Beate Sauer ist mir bereits von historischen Romanen bekannt und beherrscht es sehr gut, die damaligen Verhältnisse glaubhaft und lebensnah widerzugeben. Und die beiden Hauptdarsteller sind sehr sympathisch und wachsen dem Leser schnell ans Herz. Es ist nicht wirklich ein Pageturner, also die Spannung dieses Krimis ist solide aber nicht nervenzerfetzend. Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Es hatte das gewisse Flair und Potential für eine Reihe war meiner Meinung nach auch gegeben. Gute vier Sterne bekommt es dafür von mir.

Veröffentlicht am 19.11.2017

toller Anfang mit Luft nach oben

Bird and Sword
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Amy Harmon war mir bereits bekannt aus zahlreichen Liebesromanen. Schon dort hat mir ihr Sprachgefühl und ihre Erzählweise sehr gut gefallen. Umso gespannter war ich jetzt, wie sie eine phantastische Farbe ...

Amy Harmon war mir bereits bekannt aus zahlreichen Liebesromanen. Schon dort hat mir ihr Sprachgefühl und ihre Erzählweise sehr gut gefallen. Umso gespannter war ich jetzt, wie sie eine phantastische Farbe in diese Geschichte bringen würde.

„Bird & Sword“ erzählt von zwei jungen Menschen, die, auch wenn der Vergleich etwas hinkt, ähnlich wie Romeo und Julia, eigentlich nicht zueinander finden dürften. Lark ist die Tochter einer Heilerin und besitzt selbst magische Kräfte, die im Land unter Strafe verboten sind. Zu ihrem Schutz belegt die Mutter sie mit einem Bann, bevor sie selber stirbt. Der junge König Tiras muss sich politisch erst beweisen und auch wenn er positive Ambitionen hat, sein Volk zu beschützen, so ist er doch immer wieder an die gesellschaftlichen Zwänge gebunden, die sein Vater einst eingeführt hatte. Deshalb dauert es lange, bis die beiden sich eingestehen, dass da mehr ist als bloßes Interesse.

Gefallen hat mir vor allem, dass sowohl Lark als auch Tiras durchaus Tiefgang und Facetten in ihrem Wesen haben, die sich auch erst nach und nach zeigen oder entwickeln. Und der fast poetische Ton, den Amy Harmon über weite Strecken anschlägt, ist einfach so schön, dass man drin schwelgen kann. Was ich etwas schade fand ist, dass das Phantastische und Magische nicht immer auserzählt wird und die Autorin den Leser oft mit seiner Phantasie etwas alleine lässt. Ich brauche zwar nicht jede Szene im Detail und jede Gefühlsregung von allen Seiten aber gerade die Fantasy-Effekte sind natürlich in einem Buch dieses Genres wichtig und hier spart Amy Harmon etwas mit Beschreibungen und Erklärungen. Wenn sie sich dann aber doch die Zeit nimmt, dann sind die Abschnitte einfach lesenswert und schön und ich bin nur so durch das Buch geflogen.

Meine Hoffnung ist, dass im nächsten Band das kleine Defizit in der Handlung noch aufgeholt wird und es heraustritt aus dem Schatten einer Liebesgeschichte hinein ins spannende Fantasygenre.