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Veröffentlicht am 12.01.2018

Auf nach Cornwall!

Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.
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Man stelle es sich so vor: Es ist ein kühler Abend im Februar. Im Kamin knistern die Holzscheite und Funken fliegen, wenn der Turm aus Brennholz in sich zusammenfällt. Eine dampfende Tasse Früchtetee steht ...

Man stelle es sich so vor: Es ist ein kühler Abend im Februar. Im Kamin knistern die Holzscheite und Funken fliegen, wenn der Turm aus Brennholz in sich zusammenfällt. Eine dampfende Tasse Früchtetee steht auf dem kleinen Beistelltischchen und man selbst liegt eingekuschelt in dem alten, flauschigen Lesesessel und eine warme Strickdecke wurde um die Beine gelegt. Mit verträumten Blick und stetigem Lächeln blättert man immer wieder Seite für Seite um.

Ja, das wäre der perfekte Rahmen gewesen, um Eve Chase‘ Black Rabbit Hall zu lesen.

Black Rabbit Hall stand bereits eine Weile auf meiner Wunschliste. Als Coverliebhaber sprang mir Eve Chase‘ Debütroman sofort ins Auge, denn der Buchumschlag ist für mich ein absoluter Blickfang und ich fühlte mich allein schon dadurch an den Ort des Geschehens versetzt, denn der Roman spielt fast ausschließlich auf dem herrschaftlichen Landsitz der Altons in Cornwall.

Amber ist mit ihren 14 Jahren die älteste Tochter der Altons. Seit sie denken kann, Black Rabbit Hall 2verbringt sie die Ferien zusammen mit ihren Eltern, ihrem Zwillingsbruder Toby, dem jüngeren Bruder Barney und ihrer kleinen Schwester Kitty auf Pencraw Hall, welches die Familie wegen der Kaninchen umgetauft hat. Wundervolle Stunden hat sie dort verbracht, bis ein schrecklicher Unfall die Familie auseinanderreißt und Amber keine andere Wahl hat, als sich um ihre Geschwister zu kümmern, während ihr Vater sich immer mehr in sich selbst und seine Arbeit zurückzieht. Doch das Schicksal meint es auch weiterhin nicht gut mit den Alton- Kindern und bald sehen sie sich weiteren unerwarteten Hindernissen gegenüber.

Lorna hingegen steht in der Blüte ihres Lebens. Sie und ihr Verlobter Jon verzweifeln praktisch an der Suche nach einem Ort für ihre Hochzeitsfeier, bis sie auf einen verwitterten Landsitz stoßen, dessen Charme Lorna sofort einnimmt. Entgegen Jons Einwänden und von dem Haus völlig verzaubert, begibt sich Lorna ohne Jon für ein paar Tage dorthin und wandelt nicht nur auf den Spuren ehemaliger Bewohner des Hauses…

Wer eine kurzweilige, aber gefühlsintensive Familiengeschichte sucht, hat mit Black Rabbit Hall genau das richtige Buch gefunden. Die Autorin malt mit ihren detailreichen Beschreibungen regelrecht Bilder vor dem Auge des Lesers und ich fühlte mich jede Sekunde so, als wäre ich eine stille Beobachterin am Rande des Geschehens mit einem Lächeln auf den Lippen und einer kleinen Träne im Augenwinkel.

Besonders bezaubernd fand ich den Umstand, dass das Buch wirklich sehr authentisch wirkt. Es hätte genauso gut auf wahren Begebenheiten beruhren können, denn ich hatte in keiner Sekunde das Gefühl, dass übertrieben wurde, Situationen unrealistisch wirkten oder dass es mir zu viel wurde. Auch die Charaktere versprühen jeder für sich ihren ganz eigenen Charme und mir wuchs jeder von ihnen binnen kürzester Zeit so unfassbar ans Herz und jede große oder kleine Tragödie ging mir direkt mit an die Nieren. Ich konnte mich einfach wunderbar leicht in das Buch hineinfühlen und dem ganzen alltäglichen Wahnsinn entfliehen. Für mich definitiv eins meiner Buchhighlights 2017 und ich möchte mich an dieser Stelle liebst bei Jellybooks.de und dem Blanvalet Verlag für die Bereitstellung des eBooks bedanken!

Und, seid ihr bereits in Cornwall gewesen und habt die Altons besucht? Lasst mich wissen, was ihr von dem Buch haltet und ob ihr ähnliche Geschichten kennt! Ich freue mich über jeden Kommentar von euch!

Veröffentlicht am 12.01.2018

Ein großartiges Debüt

New York Bastards – In deinem Schatten
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Eine Reihe brutaler Morde, heiße Bad Boys in der rauen Kulisse von New Yorks Gangsterviertel und eine gefühlvolle Lovestory – klingt nach einer guten Mischung für ein spannendes Buch? Das dachte sich Jungautorin ...

Eine Reihe brutaler Morde, heiße Bad Boys in der rauen Kulisse von New Yorks Gangsterviertel und eine gefühlvolle Lovestory – klingt nach einer guten Mischung für ein spannendes Buch? Das dachte sich Jungautorin K.C. Atkin wohl auch und kreiierte mit New York Bastards- In deinem Schatten ein grandioses Erstlingswerk!

Beim ersten Lesen des Klappentextes fühlte ich mich sofort an „Das Schweigen der Lämmer“ erinnert. So à la Polizistin ist auf Häftling angewiesen, um schwierigen Fall zu lösen- und war schon allein deshalb total angefixt, denn ich bin ein großer Fan dieses Films, aber… Pustekuchen! Ich hatte mich mächtig getäuscht, denn K.C. Atkin hat die Sache vollkommen anders aufgezogen als erwartet und hat mich damit völlig begeistert!
Lissiana Stafford ist Polizistin mit Leib und Seele. Um die Straßen New Yorks für ihreNew York Bastards 2 kleinere Schwester Vicky sicherer zu machen, bringt Lissiana einen bösen Buben nach dem anderen hinter schwedische Gardinen, doch bei ihrem aktuellen Fall tappen sie und ihr Partner schon viel zu lange völlig im Dunkeln. Ihr letzter Ausweg ist es John Cohen um Hilfe zu bitten, aber den hat Lissiana vor zwei Jahren nicht nur selbst ins Gefägnis gebracht, sondern ihn auch persönlich damit hintergangen- und die Cohen- Brüder, die New Yorks Underground mit harter Hand regieren, sind nicht gerade für ihre Bereitschaft zum Verzeihen bekannt.
New York Bastards- In deinem Schatten ist ein phänomenales Debüt einer jungen Autorin und ein fesselnder Auftakt für diese Reihe! Die Mischung aus spannenden Thriller und gefühlsgeladener Romantik hat bei mir absolut ins Schwarze getroffen und bereitete mir einige großartige Lesestunden. Die Charaktere sind wunderbar vielschichtig mit einigen Ecken und Kanten. Nach und nach erfährt man immer mehr von ihnen, dringt tiefer in ihre Vergangenheit ein und lernt sie besser kennen. Doch auch die charakterliche Weiterentwicklung im Laufe der teilweise echt ziemlich heftigen Geschehnisse war für mich ein spannender Aspekt, der mich immer wieder packte und ebenfalls für Gänsehaut sorgen konnte.
Bemerkenswert ist es außerdem, dass man während des Lesens genau die Entwicklung der Autorin nachempfinden kann. Man kann sehr gut nachvollziehen, wie sie mit ihren Figuren wächst und im Laufe der Geschichte ihren Erzählstil und auch die Wortwahl immer mehr verfeinert. Das hat mir beim Lesen sehr gut gefallen und auch das Buch nimmt im weiteren Verlauf immer mehr Fahrt auf und es fällt zunehmens schwerer das Buch zur Seite zu legen.
K.C. Atkin’s Romantic Thriller ist für all diejenigen eine glasklare Empfehlung, die nicht nur Wert auf die blutige Spannung eines Thrillers legen, sondern sich zwischenzeitlich gern auch einer gefühlsgeladenen, aber dezenten Liebesgeschichte hingeben wollen, die nicht eine Sekunde ins Schnulzige abdriftet oder sich zu sehr in den Vordergrund drängen will. Denn bei all der Romantik verliert das Buch niemals seinen Biss und schon auf der nächsten Seite kann es wieder hoch hergehen!
Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, was sich die Autorin für die Fortsetzungen hat einfallen lassen, denn vor allem das letzte Drittel des Buches ließ mich immer wieder erstaunt und mit heruntergefallener Kinnlade zurück. Die Plottwists waren überhaupt nicht vorhersehbar und das Ende so grandios und herzzerreißend, dass ich keine Zweifel habe, dass der zweite Teil dem ersten in nichts nachstehen wird!

Na, was mögt ihr lieber: einen harten Thriller oder seid ihr eher Fans einer ergreifenden Liebesgeschichte? Ich mag ja beides sehr gern und habe mich unheimlich gefreut, als mich K.C. Atkin für die Blogparade zu ihrem Erstlingswerk auserwählt hat! Seid also gespannt, denn in ein paar Wochen habe ich eine große Überraschung für euch! Und bis dahin verratet mir, ob ihr das Buch bereits gelesen habt und ob ihr ähnliche Geschichten empfehlen könnt!

Veröffentlicht am 12.01.2018

Lustig ohne Ende!

Plötzlich Banshee
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Das Leben einer Zwanzigjährigen ist kompliziert. Zwischen Freunden, Geldsorgen und der ständigen Suche nach dem richtigen Outfit bleibt wenig Platz, um sich noch mit weiteren Dingen zu beschäftigen. Zum ...

Das Leben einer Zwanzigjährigen ist kompliziert. Zwischen Freunden, Geldsorgen und der ständigen Suche nach dem richtigen Outfit bleibt wenig Platz, um sich noch mit weiteren Dingen zu beschäftigen. Zum Glück muss Alana McClary die alltäglichen Probleme nicht allein bewältigen, denn ihr bester Freund Clay steht ihr immer zur Seite. Wäre da nicht nur die klitzekleine Tatsache, dass Alana rückwärts laufende Uhren über den Köpfen der Menschen sieht und Clay ihr weismachen will, dass sie eine Banshee, eine Todesfee und somit ein magisches Wesen ist.

Alana zieht das Pech magisch an und scheint ein regelrechter Unglücksbringer zu sein. Egal, wo die hübsche, junge Frau auftaucht, sie blamiert sich und ihre Freunde nur allzu oft. Während sie selbst das für puren Zufall hält, klärt Clay sie gern auf, denn Alana ist eine Banshee, eine Todesfee und sieht deshalb auch die ablaufenden Uhren über den Köpfen eines jeden Menschen- außer über ihrem eigenen. Und sie ist nicht allein, denn plötzlich entpuppt sich so ziemlich jeder in ihrem Umkreis als magisches Wesen! Angefangen bei Clay, der ein Leprechaun, also ein irischer Glückskobold ist, und es wahrscheinlich allein dieser Tatsache zu verdanken hat, dass er es über Jahre schadlos in Alanas Nähe aushalten konnte. Denn das können bei weitem nicht alle ihre Freunde von sich behaupten und als dann auch noch eine mysteriöse Mordserie beginnt, schlagen bei der Banshee die Alarmglocken! Plötzlich hat die Polizei, allen voran der gut aussehende Detective Dylan Shane, sie auf dem Schirm und da wieder rauszukommen, kann nur im Chaos enden!
Lieb gemeint würde ich Alana als zickigen Unglücksraben beschreiben. Sie ist eine kleine Tussi, also sehr auf ihr Aussehen bedacht, motzt gern rum, wenn nicht alles so läuft, wie sie es gern hätte und spart dabei nicht mit Zickerein. Dennoch ist die Todesfee eine der sympathischsten Protagonisten, die mir in diesem Lesejahr begegnet sind und das liegt vor allem an Ninas humorvollem Schreibstil. Ständig habe ich ein Grinsen im Gesicht und kann mich wunderbar in die liebevoll dargestellten und detailreichen Figuren hineinfühlen, was für mich ehrlich gesagt völlig unerwartet kam, denn ich bin völlig erwartungsfrei an das Buch herangegangen. Und es hat sich scheinbar gelohnt, denn für mich ist es eines der besten Bücher, die ich in diesem Jahr zwischen die Finger bekommen habe! Allerdings kann ich auch die kritischen Stimmen verstehen, denn der Humor ist tatsächlich nicht für jeden was, aber da ich mich (leider?) ziemlich oft in Alana wiedererkannt habe (an dieser Stelle ein Sorry an alle Menschen, die mit mir umgehen müssen! Ich verstehe nun, was ihr mit mir durchmacht…), konnte ich sie ja nur mögen und sie in etwa genauso anstregend, aber liebenswert finden, wie mich selbst auch (an dieser Stelle stellt euch bitte vor, wie ich mit den Wimpern klimpere und ihr mich alle ganz furchtbar süß findet, danke!).

Genug der Selbstbeweihräucherung, zurück zum Thema: Auch die Handlung war für mich ein purer Genuss. Nina versteht es blendend die Stimmung und auch die Spannung hoch zuhalten. Die fiesen Frotzelein zwischen dem heißen Detective Dylan und Alana sind mir zwar teilweise etwas zu kindisch und etwas zu viel geworden, weil es die Entwicklung ihrer Beziehung für mich unnötig und künstlich verlängert hat. Das Ergebnis und wie Nina es dann aufgelöst hat, fand ich allerdings mehr als gelungen. Vor allem aber die actionreichen Momente sind für meinen Geschmack wohl dosiert, dadurch aber umso mitreißender, weil man zwischendurch auch wieder die Möglichkeit zum Durchatmen und Herunterkommen hat.

Ein weiterer sehr positiver Punkt ist, dass die Autorin neben der Haupthandlung zum Ende des Buchs auch wirklich jeden Nebenhandlungsstrang auflöst und für alles eine logische , teils auch sehr überraschende Lösung findet. Ich habe in letzter Zeit immer wieder Bücher in der Hand gehabt, die mich mit Fragen zurückgelassen haben, à la „Und was ist mit XY passiert!?“, weil irgendeine Nebenhandlung gar nicht bis zum Ende durchgezogen wurde. Das ist so frustrierend und ich bin froh, dass das dieses mal nicht passiert ist! Danke dafür, Nina!

Somit kann ich abschließend sagen, dass Plötzlich Banshee für mich ein kleines Sommerhighlight war. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht zu lesen und war dank des Humors eine gelungene Ablenkung von all den Regentagen in den letzten Wochen und ich kann getrost behaupten, dass ihr Buch von innen, wie von außen ein wahres Vergnügen ist. Das Cover ist nämlich super schön!

Wer sich also gut unterhalten lassen möchte und nichts gegen liebevolles Prinzessinnengehabe hat, kann mit Plötzlich Banshee von Nina MacKay nichts falsch machen. Ich kann es nur jedem empfehlen, also ein Lesetipp von mir dafür!

Wie steht’s mit dir- kennst du das Buch bereits und wenn ja, wie hat es dir gefallen? Ich freue mich über Meinungen!

Veröffentlicht am 12.01.2018

Großartige Dystopie!

Die Perfekten
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Großartige Frauen schreiben großartige Bücher mit großartigen Protagonisten und großartigen Sidekicks. Während ich also überlege, wie ich an eine Fuchsmanguste komme, dürft ihr eine ausführlichere Erkärung ...

Großartige Frauen schreiben großartige Bücher mit großartigen Protagonisten und großartigen Sidekicks. Während ich also überlege, wie ich an eine Fuchsmanguste komme, dürft ihr eine ausführlichere Erkärung für all diese Großartigkeit lesen.

Könntest du dir vorstellen ein Leben als Außenseiter zu führen? Du darfst niemanden trauen. Du darfst noch nicht einmal von anderen gesehen werden. Täglich bewegst du dich zwischen den Schatten, um deinen Häschern zu entgehen; ein Leben auf der Flucht, das du dir gar nicht ausgesucht hast.
Genau so ein Leben führt Rain, denn sie ist ein sogenannter Ghost. Für die Gesellschaft existriert sie gar nicht, da sie nicht registriert, nicht im System erfasst und somit illegal ist. Denn im Land Hope wird man anhand einer Tätowierung am Handgelenk identifiziert und klassifiziert, denn hier sind deine Gene alles! Sie bestimmen, was du wert bist. Sie bestimmen, welchen Beruf du ergreifen darfst und sie bestimmen deine Lebensqualität. Während eine Drei, die meist krank und mit Makeln behaftet sind, nur niedere Arbeiten erledigen dürfen, kann eine Eins auf ein Leben in Zufriedenheit, Wohlstand und Erfolg hoffen. Und dann gibt es da noch die Gesegneten; die, die über allen anderen stehen. Genetisch völlig fehlerfrei und perfekt sind sie die Herrschenden in Hope. Doch sind sie wirklich so unanstastbar und unerreichbar, wie es auf den ersten Blick scheint?

Was mich auf jeden Fall auf den ersten Blick überzeugen konnte, war das Cover. Ich mag den stechenden Blick aus den grünen Augen, den Kontrast zu der pinken Schrift und die düstere Stimmung, die mich erfasst, wenn ich es ansehe. So bin ich schon perfekt gewappnet für die Reise nach Grey, den Bezirk, in dem Rain mit ihrer Mutter Storm lebt. Besonders toll finde ich ja das Lesebändchen. Mit solchen Details kriegt man mich ja, bevor ich auch nur ein Wort gelesen habe! Ich liebe Lesebändchen einfach total und somit halten wir fest: die Verpackung stimmt, aber was ist mit dem Inhalt?

Die Protagonistin Rain war mir vom ersten Satz an sympathisch. Sie ist eine Kämpferin, schlägt sich durch und sehnt sich dabei dennoch nach mehr. Sie hat das Leben als Außenseiterin satt, wünscht sich Kontakt zu anderen Menschen und weiß doch, dass es sie und ihre Mutter das Leben kosten könnte. Aber dann trifft sie auf Lark und seine Schwester Rose; Normalität scheint plötzlich zum Greifen nah, bis Rain auf einmal fast alles verliert, das ihr wichtig ist.

Doch ganz allein sind Storm und ihre Tochter trotzdem nicht, denn eine kleine, gefräßige und äußerst launische Fuchsmanguste ist praktisch ständig an Rains Seite: Pi. Ich war sofort verliebt in den niedlichen Schlingel und konnte gar nicht genug bekommen von dieser kleinen Kratzbürste! Generell hat Caroline ein Händchen dafür ihren Charakteren Tiefgang zu verleihen und ihnen Leben einzuhauchen.
Dazu trug natürlich auch der Schreibstil der Autorin bei. Ihre bildliche Sprache gab mir das Gefühl selbst in Grey zu sein, den Smog in den Lungen zu haben, den Ruß auf meiner Haut zu spüren, der sich wie eine Maske darüberlegte. Ich ging beim Lesen völlig in dem Buch auf und war wie gefesselt, denn zwischen all dem Rauch und Smog von Grey ließ Caroline immer wieder ihren Humor durchblitzen und brachte mich so auch das ein oder andere mal zum Schmunzeln. Liebe Grüße an dieser Stelle an diesen komischen Herr Weihnachtsmann, der Zimt so gern mag.

Auch die Handlung ließ bei mir keine Wünsche offen. Natürlich ist man bei einer Dystopie irgendwie eingeschränkt, um dem Genre gerecht zu werden. Dennoch wurden immer wieder neue, großartige Aspekte eingebracht, die mich staunen ließen und teils wirklich unerwartet kamen und ich würde euch so gern so vieles erzählen, das ich richtig toll fand, aber ich würde euch einfach gnadenlos spoilern und das wiederum kann ich euch nicht antun. Man muss diese Story selbst erleben und entdecken, denn nur dann kann man sie auch fühlen.

Daher habe ich auch nicht mehr zu sagen. Mir fiel es wirklich schwer Die Perfekten in Worte zu fassen, denn bisher habe ich es immer kommentarlos empfohlen und somit zählt es für mich klar zu den Lesetipps!

Veröffentlicht am 12.01.2018

Tolles Buch!

Superior
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Amelia ist schön, hat Köpfchen und gehört zur gesellschaftlichen Elite. Sie ist eine Superia, Teil der Superior Human Society (kurz SHS) und genießt all die Privilegien, die eine Mitgliedschaft mit sich ...

Amelia ist schön, hat Köpfchen und gehört zur gesellschaftlichen Elite. Sie ist eine Superia, Teil der Superior Human Society (kurz SHS) und genießt all die Privilegien, die eine Mitgliedschaft mit sich bringt, ohne die Nachteile erdulden zu müssen. Denn ihre Gabe ist uninteressant für die Gesellschaft der Superior und ist es nicht wert weitervererbt zu werden. Doch Amelia hat etwas in sich, von dem sie selbst noch nichts weiß, das ihr das Leben voller Annehmlichkeiten immens erschweren könnte und plötzlich ist nicht nur die SHS an ihr interessiert…

Superior- Die dunkle Seite der Gaben ist die zweite Dystopie aus dem Drachenmond Verlag, die mir zwischen die Finger kam. Auf dem Sommerfest im Drachennest habe ich Anne-Marie kennenlernen dürfen und für mich war sofort klar, dass ich dieses Buch in meinem Regal brauche. Eine gute Entscheidung, denn Superior bereitete mir einige großartige Lesestunden!

Bevor ich etwas zum Inhalt sage, muss ich Anne-Maries tollen Schreibstil loben. Sie beschreibt Situationen und Umgebungen wirklich großartig, lässt dem Leser aber genug Raum für seine eigene Fantasie und entführt ihn dadurch wirklich an andere Orte. Beim Lesen konnte ich so alles um mich herum vergessen und es viel mir leicht Zugang zu der Geschichte von Amelia zu finden und darin zu versinken.

Die Grundidee des Buches ist für eine Dystopie an sich nichts Neues. Die Superior Human Society besteht aus Menschen, die genetisch und dank spezieller Fähigkeiten über der normalen Bevölkerung stehen und somit die herrschende Klasse bilden. In Superior ist das ganze Setting allerdings so realistisch aufgebaut, dass es ohne Probleme in die heutige Gesellschaft übertragen werden könnte– und zwar wirklich von heute auf morgen und wahrscheinlich auch ohne, dass es Otto-Normal-Verbraucher mitbekommen würde, wenn die richtigen Leute es nicht wollen würden.

Mit der Protagonistin Amelia musste ich mich erst ein bisschen anfreunden. Sie ist ein absolutes Partygirl und zieht ihr Ding praktisch ohne Rücksicht auf Verluste durch. Sie trinkt am laufenden Band, denkt nur darüber nach, wo sie denn am kommenden Abend feiern könnte und nimmt so ziemlich alles auf die leichte Schulter. Diese Laissez-faire-Einstellung fand ich zu Beginn etwas anstregend, aber ich konnte mich im Verlauf der Geschichte immer mehr mit ihr identifizieren und mich dadurch besser in sie hineinfühlen, denn sie macht für meine Begriffe eine enorme Entwicklung durch.

Doch auch die anderen Charaktere konnten mein Leserherz erobern und vor allem Nathan hatte es mir sehr angetan. Besonders erfrischend fand ich, dass alle Charaktere trotz ihres VIP-Status auch Ecken und Kanten haben und nicht so geschliffen perfekt sind, wie es ihre Zugehörigkeit zur SHS vermuten lassen würde. Vor allem der Punkt, dass die Gaben, mit denen die Superior gesegnet sind, durchaus auch negative Aspekte mit sich bringen können, fand ich sehr spannend. Natürlich denkt man sich im ersten Moment „Oh, das würde ich auch gern können!“, aber man merkt schnell, dass es immer zwei Seiten einer Medaille gibt und es durchaus auch Nachteile mit sich bringen kann, wenn man eine der Gaben hat.

Doch nicht nur die Figuren sind vielschichtig, sondern auch die Geschichte selbst. Es gibt nicht den einen Bösewicht, vor dem man sich fürchten sollte. Die Vertrauensfrage steht während der ganzen Story immer wieder im Mittelpunkt– wer ist Freund und wer ist Feind?– und so gibt es einige Wendungen, die ich im Vorfeld nicht habe kommen sehen und die die Spannung vor allem ab dem zweiten Drittel bis zum Ende hoch hielten. Man muss dann einfach weiterlesen!

Was ich mittlerweile nicht mehr ganz so gern mag, ist der Perspektivwechsel zwischen den Figuren. So gibt es Kapitel aus der Sicht von Amelia und Nathan, aber auch noch einer dritten Person, auf die ich nicht weiter eingehen möchte. Aktuell bin ich von diesen Sprüngen ein bisschen genervt, aber davon braucht ihr euch ja nicht beeinflussen lassen, denn nur weil das für mich gerade ein negativer Punkt ist, heißt das nicht, dass es euch deshalb nicht gefallen könnte!

Zusammenfassend bekommt Superior- Die dunkle Seite der Gaben von mir auf jeden Fall das Prädikat „Lesetipp!“. Das Buch glänzt durch den hervorragenden Schreibstil der Autorin und tollen Charakteren und ist für jeden Dystopie-Fan und solche, die es noch werden wollen, wirklich zu empfehlen!