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Veröffentlicht am 19.01.2018

Wer immer dich zur Frau kriegt, tut mir jetzt schon leid!

Die Salzpiratin
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„Wer immer dich zur Frau kriegt, tut mir jetzt schon leid!“

Rainer, der älteste Sohn des Gutsherrn, weiß, wovon er spricht, als er seine sechzehnjährige Schwester Ursel mit dieser Aussage konfrontiert. ...

„Wer immer dich zur Frau kriegt, tut mir jetzt schon leid!“

Rainer, der älteste Sohn des Gutsherrn, weiß, wovon er spricht, als er seine sechzehnjährige Schwester Ursel mit dieser Aussage konfrontiert. Diese liebt nämlich nichts mehr, als Bögen zu schnitzen, auf die Jagd zu gehen und mit ihren Brüdern die Wälder zu durchstreifen. Für hausfrauliche Tätigkeiten wie Handarbeit oder Kochen hat das zierliche Mädchen mit dem blonden Haar und den bernsteinfarbenen Augen absolut nichts übrig. Ursels glückliche und behütete Kindheit auf dem großen elterlichen Gutshof auf der Halbinsel unterhalb des Traunsteins findet ein jähes Ende, als während des Sonnwendfestes im Jahre 950 ihre gesamte Familie durch ein Massaker ums Leben kommt. Das kleine Dorf wird überfallen, die einzigen Überlebenden sind Ursel und ihr behinderter kleiner Bruder Nikolaus. Nachdem der friedfertige und liebevolle Junge ebenfalls spurlos verschwindet, wähnt Ursel sich völlig alleine als mittelloses Mädchen ohne Familie. In ihrer Verzweiflung schmiedet sie einen gefährlichen Plan: sie schneidet ihr Haar, verkleidet sich als Junge und schließt sich den Gesetzlosen in den umliegenden Wäldern des Traunsees an. Ihrer verblüffenden Ähnlichkeit mit ihrem ermordeten Bruder Hans sowie ihrer knabenhaften Figur ist es zu verdanken, dass Ursels Tarnung vorerst nicht auffliegt. Sie lebt sich schnell bei den Salzpiraten ein, gilt als geschickte Jägerin und wird von allen aufgrund ihrer geringen Größe und schmächtigen Gestalt nur „der Zwerg“ genannt. Bei einem Überfall auf ein Schiff des Grafen Wilhelm von Chiemgau fällt den Piraten dessen Sekretär Steffen in die Hände. Der gelehrte und besonnene ruhige Mann mit dem ansteckenden Lachen übt eine unerklärliche Anziehungskraft auf Ursel aus, und auch Steffen verliebt sich Hals über Kopf in Ursel. Doch Steffen scheint leider nicht die einzige Person zu sein, der Zweifel hinsichtlich der Männlichkeit „des Zwerges“ aufgekommen sind. Sollte Ursels wahre Identität ans Licht kommen, würde dies eine tödliche Gefahr für das Mädchen bedeuten. Gerold, der dominante und unberechenbare Anführer der Salzpiraten, kennt keine Gnade, wenn jemand unehrlich ist und ihn belügt.

Ich durfte die österreichische Autorin Beate Maly bereits vor einigen Jahren durch ihre hervorragenden historischen Romane kennenlernen. Auch mit dem vorliegenden Buch „Die Salzpiraten“ ist ihr meines Erachtens wieder ein Bestseller gelungen. Die Geschichte rund um den Salzhandel im Salzkammergut des Jahres 950 bot mir nicht nur höchst interessante historische Fakten, sie hat mich zudem auch ausgezeichnet unterhalten. Dem machthungrigen und skrupellosen Grafen Wilhelm von Chiemgau sowie den Gesetzlosen in den Wäldern unter der Herrschaft des tyrannischen Gerold verdankt dieser Roman einen sehr hohen Spannungsbogen. Die handelnden Figuren wurden überzeugend dargestellt. Beate Maly konzentriert sich nicht allein auf ihre beiden Protagonisten Ursel und Steffen, sie gestaltete auch ihre Nebenfiguren sehr komplex und umfassend. Meine persönlichen Favoriten in diesem Buch waren Ursels behinderter Bruder und der Schmied Michel. Sowohl der anhängliche Nikolaus mit seinem kindlichen Gemüt, als auch der große, ruhige und sanftmütige Michel verabscheuen jegliche Gewalt und sind mir im Verlauf des Buches sehr ans Herz gewachsen. Dem Antagonisten Graf Wilhelm steht in der Person seiner Cousine Ata eine grausame, machthungrige und eiskalte Frau zur Seite. Als ständiger Begleiter und treuer Bewacher Ursels findet sich zudem ein struppiger grauer Mischling namens Nero als tierischer Protagonist inmitten dieses Romans.

Ich würde dieses Buch in einer Buchhandlung bereits allein aufgrund des aussagekräftigen und malerisch gestalteten Buchcovers zur Hand nehmen. Das kunstvolle und harmonisch wirkende Coverfoto beinhaltet sämtliche Elemente, die im Inhalt eine wichtige Rolle spielen – nämlich den Traunsee, die umliegenden Wälder, die wendigen Boote der Salzpiraten sowie ein Sack voller Salz in den Händen einer jungen Frau.

Fazit: „Die Salzpiratin“ war eine Lektüre, die mir unterhaltsame und anregende Lesestunden bereitet hat und durch einen einnehmenden Schreibstil, einen relativ hohen Spannungsbogen, die ausgezeichnete Umsetzung einer höchst interessanten Geschichte, sowie die Authentizität ihrer handelnden Figuren punktet.

Ich kann diesen wunderschönen historischen Roman uneingeschränkt weiterempfehlen und freue mich bereits jetzt auf weitere Werke aus der Feder von Beate Maly.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Die Ehe ist der Zufluchtsort des Herzens

Das wilde Herz der Ehe - Andachten
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Die Ehe ist der Zufluchtsort des Herzens

„Das wilde Herz der Ehe – 40 Andachten“ wurde vom Ehepaar John und Stacy Eldredge als ergänzendes Buch zu ihrem gleichnamigen Bestseller „Das wilde Herz der Ehe“ ...

Die Ehe ist der Zufluchtsort des Herzens

„Das wilde Herz der Ehe – 40 Andachten“ wurde vom Ehepaar John und Stacy Eldredge als ergänzendes Buch zu ihrem gleichnamigen Bestseller „Das wilde Herz der Ehe“ geschrieben und soll einen täglichen und hilfreichen Begleiter darstellen.

In einigen einleitenden Worten wird dem Leser empfohlen, sich diesem knapp 130 Seiten zählenden, kleinformatigen Buch in einem Zeitraum von insgesamt acht Wochen zu jeweils fünf Tagen zu widmen. Auf dieser Zeitangabe wurde auch die Gliederung des Buches aufgebaut. Einer laufenden Nummerierung des jeweiligen Tages folgen Titel und Schlagwort sowie ein kursiv gedrucktes Bibelwort. Die anschließenden theoretischen Ausführungen des Autorenehepaares, die teilweise auch Fragestellungen beinhalten, sind jeweils nur ein bis zwei Seiten lang. Ihnen folgen ein Gebetsvorschlag in den Worten der Autoren sowie ein abschließendes Bibelzitat, das ebenfalls kursiv dargestellt wird. Nach dem Ende einer Woche stellen John und Stacy Eldredge zudem auch Übungsvorschläge zur praktischen Umsetzung des Inhalts der letzten fünf Tage zur Verfügung.

Mit starkem Fokus auf die Bibel nehmen sie eine realistische Betrachtung der Ehe in Angriff, thematisieren unter anderem das Verlangen nach der wahren, großen Liebe, Veränderungen, die Fundamente einer Ehe, stürmische Zeiten und feindliche Angriffe, Geborgenheit und Sicherheit, gegenseitige Wertschätzung und Achtung, die Sexualität als Geschenk Gottes, welches uns Freude bereiten soll – und über alledem hinaus auch die Vergebung.

Obgleich mir „Das wilde Herz der Ehe“ gänzlich unbekannt war, empfand ich die dazu gehörenden Andachten in Form dieses Buches als interessante, berührende und anregende Lektüre, die ich sehr gerne gelesen habe und vermutlich noch einige Male zur Hand nehmen werde.


Veröffentlicht am 14.01.2018

Der Bund der sechs Geheim-Agenten

Agenten außer Rand und Band
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Der Bund der sechs Geheim-Agenten

„Ihr seid alle verrückt geworden. Ihr seid völlig außer Rand und Band.“
„Ja, das sind wir. Wir sind Agenten außer Rand und Band!“

„Agenten außer Rand und Band“ ist ...

Der Bund der sechs Geheim-Agenten

„Ihr seid alle verrückt geworden. Ihr seid völlig außer Rand und Band.“
„Ja, das sind wir. Wir sind Agenten außer Rand und Band!“


„Agenten außer Rand und Band“ ist der dritte Band der neuen Jugendbuchreihe namens „Ben & Lasse“ aus der Feder des Kinderreferenten und Gitarre spielenden Geschichtenerzählers Harry Voß. Bereits das Buchcover verheißt aufregende Abenteuer – drei Jungen klettern in der Dunkelheit über eine Mauer und dringen in ein videoüberwachtes und durch zwei zähnefletschende Dobermänner gesichertes Gelände ein.

Den Einstieg in die Geschichte bildet eine Kunstausstellung in der Schule, die vom neuen Rektor Herrn Hohmann organisiert wird. Unter den Exponaten befindet sich ein millionenschweres Gemälde, verwahrt hinter Panzerglas, sehr gut versichert und durch eine Alarmanlage sowie zwei Wachmänner vor Diebstahl geschützt. Die Aufregung ist groß, als es einem Unbekannten trotz allem gelingt, dieses teure Bild zu entwenden. Die beiden kleinen „Agenten“ Ben und Lasse machen seltsame Beobachtungen, und ein weiterer Schüler äußert einen schwerwiegenden Verdacht. Sowohl der Hausmeister Herr Merkendorf, als auch die Schulsekretärin Frau Schwan verhalten sich höchst eigenartig, und die jungen Ermittler können nicht einmal das Lehrpersonal einschließlich den beliebten Schulleiter als Täter ausschließen. Die beiden Brüder Ben und Lasse Baumann gründen mit ihren Klassenkameraden Jonathan, Marvin, Leonie und Sarah einen Bund von sechs Geheim-Agenten und stürzen sich mit Feuereifer ins Geschehen.

Harry Voß verwöhnt seine jugendlichen Leser mit einer Geschichte voller Spannung und Abenteuer. Die handelnden Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, eine bildhafte Sprache und ein einnehmender Schreibstil machen diese Lektüre zu einem spannenden Lesevergnügen. Durch Lasse, den kleinen naseweisen Bruder des Protagonisten Ben Baumann, wird eine gehörige Portion Humor in die Handlung eingebracht. In den Besprechungen der sechs jungen „Agenten“ erhält man auch einen Einblick in das häusliche Milieu bestimmter Figuren, was zum besseren Verständnis ihres Verhaltens beiträgt. Abgesehen vom Kriminalfall, der im Zentrum des Geschehens steht, befasst der Autor sich mit gewichtigen Themen wie beispielsweise zwischenmenschliche Beziehungen (Eltern-Kind-Beziehung, Beziehung zwischen den Geschwistern, Freundschaft, Klassengemeinschaft und Inklusion). Christliches Gedankengut wird von Harry Voß hochgehalten, Werte wie Liebe, Vertrauen und Ehrlichkeit sind in die Handlung eingebunden und spielen eine bedeutende Rolle.

Harry Voß erzählt diese adrenalingeladene Geschichte in achtundzwanzig Kapiteln, wobei es keine Überschriften, sondern lediglich Kapitelnummerierungen in Form einer zentriert dargestellten schwebenden Lupe über der Kapitelzahl gibt. Der Blick des Betrachters wird durch die starke optische Hervorhebung sofort auf die Seitenangaben am unteren Buchrand gelenkt. Der Protagonist und Ich-Erzähler Ben Baumann berichtet von den aufregenden Ereignissen und wählt für seine Geschichte die Gegenwartsform. Ich hätte mir für dieses Jugendbuch eine etwas größere Schrift und zudem auch einen größeren Zeilenabstand gewünscht. Abgesehen von der erwähnten Zeichnung einer Lupe, die jeden Beginn eines neuen Kapitels markiert, gab es in diesem Buch keine einzige Illustration – eine Tatsache, die ich angesichts des wunderschön gestalteten Coverfotos wirklich bedauerte.

FAZIT: Ich empfand „Agenten außer Rand und Band“ als sehr gelungenes Jugendbuch mit überzeugenden Darstellern und gewichtigen Themen, das zudem eine Menge Abenteuer und Spannung für die Zielgruppe bereithält. Ich möchte jedoch anmerken, dass diese Lektüre jedoch auch mir als Erwachsene großen Lesegenuss bereitete.

Veröffentlicht am 13.01.2018

Aufgeben gibt’s nicht!

Einen Herzschlag entfernt
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Aufgeben gibt’s nicht!

„Aufgeben gibt’s nicht“ – so lautet die Devise in Tracie Frank Mayers Elternhaus in Seattle, und diese Aufforderung wurde von der jungen Mutter dermaßen verinnerlicht, dass sie ...

Aufgeben gibt’s nicht!

„Aufgeben gibt’s nicht“ – so lautet die Devise in Tracie Frank Mayers Elternhaus in Seattle, und diese Aufforderung wurde von der jungen Mutter dermaßen verinnerlicht, dass sie zum Leitgedanken ihres Lebens wurde. Die attraktive Afroamerikanerin wurde in den USA geboren und lebt seit 1984 in Deutschland, wo sie als Immobilienhändlerin und Sprachcoach tätig ist.

Im vorliegenden Buch möchte die Autorin ihre Leser anhand der Lebensgeschichte ihres Sohnes Marc ermutigen, niemals, unter keinen Umständen, aufzugeben. Im Vorwort informiert der Experte Dr. Michael Freed über das Herz und seine Funktionsweise, äußert sich zu Marcs Heterotaxie und die lebensrettende Operationsmethode des französischen Herzchirurgen Francis Fontan, die auch bei Marc durchgeführt wurde. Tracie Frank Mayer berichtet anhand etlicher Rückblenden über ihre Kindheit im Schoß der Familie Frank, von den starken und teilweise fordernden Prinzipien ihres Vaters, und vom unerschütterlichen Glauben und dem Optimismus ihrer Mutter, die für Tracie lebenslang Trost und Inspiration bereithielt. Sie erzählt von ihrem schulischen Werdegang und jenem Abend, an dem sie ihren zukünftigen Ehemann Helmut Mayer kennenlernte, mit dem sie schließlich nach Deutschland ging.

Das unsagbare Glück des jung vermählten Ehepaares nach der Geburt des gemeinsamen Kindes wurde abrupt zerstört, als der behandelnde Facharzt im Krankenhaus bei ihrem kleinen, süßen Baby namens Marc eine multiple, schwerwiegende angeborene Fehlbildung des Herzens diagnostizierte. Doch entgegen sämtlicher Prognosen und obwohl sein Leben nur an einem sehr dünnen Faden hing, schaffte es der Junge mit dem großen Kampfgeist und dem starken Überlebenswillen. Marc hat insgesamt drei erfolgreichen Operationen hinter sich und wuchs trotz der Einschränkungen aufgrund seiner Krankheit zu einem positiven und selbstbewussten jungen Mann heran, der seine Leidenschaft für Musik, Sport und Reisen ausleben kann.

Tracie Frank Mayer erzählt ihre Mut machende Geschichte und bringt dabei die ganze Palette ihrer Emotionen ein. Sie berichtet von der abgrundtiefen Verzweiflung nach der Erstdiagnose, dem Gefühl der Ohnmacht und der Angst und ihren großen Anfangsschwierigkeiten, mit der deutschen Sprache zurechtzukommen. Sie erwähnt das mangelnde Einfühlungsvermögen seitens Personal und ärztlicher Leitung der Klinik, wo sie „von Zweiflern und Neinsagern umgeben war“, von Fachkräften, die anstatt sie zu unterstützen lediglich behaupteten, ihr Kind werde sterben. Tracie Frank Mayer musste viele Hürden überwinden, bis es endlich zu den drei lebensrettenden Operationen kam. Ihre Gedankengänge, ihre inneren Kämpfe und Gebete wurden kursiv dargestellt und sehr eindrucksvoll beschrieben. Im Epilog dieses Buches kommen der brillante Chirurg Dr. Aldo Castaneda, Dr. Alex Gillor und schließlich auch Marc selber zu Wort.

Diese bewegende Geschichte hat mich tief beeindruckt. Ich durfte Tracie Frank Mayer als unglaublich starke Frau kennenlernen, die einer langen Ahnenreihe von Kämpfern entstammt und deren Eltern ihr Mut, Entschlossenheit und Überlebenswillen mit auf den Weg gaben. „Einen Herzschlag entfernt“ ist ein sehr bemerkenswerter Lebensbericht, der mir sehr gut gefallen hat.

Nachfolgendes Zitat hat mich sehr berührt und ich möchte es jedem potenziellen Leser dieses Buches ans Herz legen:

„Du solltest die Vorstellung von einem planmäßig vorhersehbaren Leben aufgeben und lieber damit beginnen, jede Minute in der Gegenwart zu genießen, weil das Hier und Jetzt das Einzige ist, was verfügbar ist. Das Einzige. Greifbar. In diesem Moment. Und dieser Moment ist vergänglich.“

Veröffentlicht am 11.01.2018

Mehr als alles hüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus!

Weißt du nicht, wie schön du bist?
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Mehr als alles hüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus!

„Die tiefsten Wünsche im Herzen einer Frau und die tatsächlichen Lebensumstände einer Frau scheinen himmelweit von einander entfernt.“

Nach ...

Mehr als alles hüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus!

„Die tiefsten Wünsche im Herzen einer Frau und die tatsächlichen Lebensumstände einer Frau scheinen himmelweit von einander entfernt.“

Nach einigen Büchern aus der Feder von John Eldredge durfte ich in „Weißt du nicht, wie schön du bist?“ erstmals auch Stacy Eldredge als Co-Autorin erleben. In den Ausführungen dieses christlichen Ehepaares aus Colorado wird stets durch Nennung des jeweiligen Namens (in Klammer gesetzt) ersichtlich, ob es sich bei der aktuellen Erzählperspektive um jene von Stacy, oder jene ihres Ehemannes John handelt.

Die beiden Autoren stellen die grundsätzliche Frage: „Was ist eine Frau, was ist ihre Bestimmung“ – und laden in ihren nachfolgenden Ausführungen zu einer Entdeckungsreise ein, die ihre Leser dem eigenen Herzen, aber auch dem Herzen Gottes näherbringen soll. Sie schreiben beispielsweise von der Sehnsucht der Frau, wahrgenommen, gewollt und begehrt zu werden und beziehen sich hierbei durchaus auch auf die Sehnsucht nach romantischer Liebe. John und Stacy Eldredge holen weit aus und setzen bereits bei der Schöpfungsgeschichte an, erzählen von der Erschaffung der Welt, die ihren Höhepunkt in Adams Gefährtin Eva findet. Sie beschreiben die Frau „als Krone der Schöpfung, als komplexestes, verwirrendstes Geschöpf, das seine ganz eigene Bestimmung hat.“

Im vorliegenden Buch werden gewichtige Themen aufgegriffen, wie etwa die Ausrichtung einer Frau auf zwischenmenschliche Beziehungen, emotionale und körperliche Verletzungen, oder auch der Missbrauch von Frauen in verschiedenen Kulturen. Stacy Eldredge erlaubt ihrer Leserschaft darüber hinaus tiefe Einblicke in ihre persönlichen Verletzungen in der Kindheit und führt wertvolle und heilsame Wege zur Vergebung und Heilung an. Die beiden Autoren befassen sich unter anderem auch eingehend mit der Interaktion zwischen Mann und Frau, sowie der Mutter-Tochter- und Vater-Sohn-Beziehung. Das ganze Buch ist durchdrungen von dem christlichen Glauben des Ehepaares, ich empfand die vielen Geschichten und Zitate aus der Bibel und kleinen Gebetsvorschlägen als bereichernd.

John und Stacy Eldredge präsentieren hier einen christlichen Ratgeber, der mir ausgezeichnet gefallen hat, mich stark beschäftigte, nachdenklich machte, und an einigen Stellen auch ziemlich aufgewühlt hat. Das Buch beinhaltet eine Fülle von wundervollen Aussagen, wie beispielsweise dieses nachfolgende Zitat: „Ein authentisches, erlöstes und befreites Leben als Frau führen heißt: in diesem Moment echt und präsent sein. Lebe jetzt! Das Leben ist ein hauchzartes Etwas, flüchtig, zerbrechlich. Warte nicht auf morgen!“

Fazit: „Weißt du nicht, wie schön du bist?“ war eine ganz besonders wertvolle, für mich persönlich auch überaus bereichernde Lektüre, ein Ratgeber, den man mit Sicherheit sehr gerne öfter als nur einmal zur Hand nimmt!