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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2025

Spannung mit feinem Humor

Über die Toten nur Gutes
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Der Trauerredner Mads Madsen war während seiner Schulzeit mit Patrick befreundet, doch dann verschwand dieser mit seiner Mutter ganz plötzlich. Nun wird der Bestatter Fiete Amelung zu einem Verkehrsunfall ...

Der Trauerredner Mads Madsen war während seiner Schulzeit mit Patrick befreundet, doch dann verschwand dieser mit seiner Mutter ganz plötzlich. Nun wird der Bestatter Fiete Amelung zu einem Verkehrsunfall mit Todesfolge gerufen und erfährt, dass es sich um Patrick, Mads Freund handelt. Patrick will die Trauerrede halten, denn er hat nur schöne Erinnerungen an die Zeit. Dann erreicht ihn ein Brief, der alles verändert. Nach dem Mads bei der Kommissarin Luisa Mills abgeblitzt ist, versucht er auf eigene Faust die Wahrheit um Patrick herauszufinden. Schnell wird klar, dass der Unfall vorsätzlich herbeigeführt ist und je mehr Mads seine Ermittlungen wider Willen vorantreibt, desto tiefer gerät er in einem Strudel, der sich kaum aufhalten lässt.

Durch den flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel ist mir der Einstieg sehr leichtgefallen, so dass die Seiten nur so dahinflogen. Schnell begann es in meinem Kopfkino zu rattern. Auch gefiel mir der feine Humor, der auf jeder Seite aufblitzt. Nach und nach lerne ich Mads und seine Familie kennen. In kurzen Rückblenden erfahre ich mehr von Patrick, so dass sich langsam eine gut ausgearbeitete spannende Kriminalgeschichte entwickelt, die mich mitraten lässt und in einem aufregenden Showdown endet. Andreas Izquierdo ist für mich ein Garant für spannende Romane und hat es wieder geschafft mich mit seinem neuen Buch zu begeistern.

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Veröffentlicht am 23.08.2025

Bewegende Spurensuche

Die Verlorene
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Der neue Roman von Miriam Georg spielt auf zwei Zeitebenen. Im Jahr 2019 erkrankt Großmutter Änne schwer und liegt im Krankenhaus. Ihre Enkelin Laura geht allein in das Haus der Oma. Hier entdeckt sie ...

Der neue Roman von Miriam Georg spielt auf zwei Zeitebenen. Im Jahr 2019 erkrankt Großmutter Änne schwer und liegt im Krankenhaus. Ihre Enkelin Laura geht allein in das Haus der Oma. Hier entdeckt sie auf dem Küchentisch ein Paket mit polnischen Briefmarken, in dem eine gemalte Leinwand eingepackt gewesen war. Die Frau auf dem Gemälde ähnelt Änne in jungen Jahren und in der unteren Ecke steht der Name Luise. Änne war nach dem Krieg aus Schlesien gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter geflohen, aber sie hatte sich geweigert, etwas darüber zu erzählen. Laura hatte noch viele Fragen, die bisher unbeantwortet geblieben sind. Sie reist nach Polen und macht sich auf die Spurensuche nach dem Pappelhof, dem ehemaligen Gut ihrer Familie. Sie findet Antworten, die ihr Bild von der Oma erschüttern.

Der Autorin Miriam Georg ist es wieder gelungen einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, so dass man sich in eine andere Zeit versetzt fühlt. Die Rückblenden führen nach Schlesien in die 1940er Jahre, wo wir mehr über Änne und ihre Schwester Luise erfahren. Der Einstieg beginnt sehr ruhig bis sich nach und nach Spannung aufbaut und ich mich dem Sog nicht entziehen konnte. Alles ist sehr bildhaft beschrieben, so dass die Schauplätze und Charaktere sehr lebendig werden. Geschickt hat die Autorin die Gegenwart mit der Vergangenheit verwoben. Auch mit ihrem neuen Roman hat Miriam Georg es wieder geschafft mich auf eine Reise durch ein Stück Zeitgeschichte mitzunehmen und durch ihren wunderbaren Erzählstil fesselnde Lesestunden bereitet. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der historische Romane liebt.

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Veröffentlicht am 12.08.2025

Eine Reise nach Sri Lanka

Die Nelkentochter (Die Blumentöchter 3)
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Während ich im ersten Band der Blumentöchter-Reihe nach Mexiko gereist bin und im zweiten Roman nach Island unterwegs war, treffe ich in diesem Buch auf Lali. Sie arbeitet in einer Werbeagentur und hatte ...

Während ich im ersten Band der Blumentöchter-Reihe nach Mexiko gereist bin und im zweiten Roman nach Island unterwegs war, treffe ich in diesem Buch auf Lali. Sie arbeitet in einer Werbeagentur und hatte schon viel ausprobiert und nichts gefunden wofür sie brannte. Beruflich sah sie ihre Zukunft düster und auch in der Liebe hatte sie nur unglückliche Dates. Sie beneidete ihre Cousinen Dalia und Soley, die ihr Glück gefunden hatten.
Der Tod der Großeltern hat eine große Lücke in Lalis Leben hinterlassen. Sie hatte Sehnsucht nach ihrer Mutter, die sie früh verlassen hatte und zurück in ihre Heimat Sri Lanka gegangen ist. Als im Lager auf Blooming Hall ein kleines Gedichtbändchen ihrer Mutter auftaucht, entschließt sich Lali nach Sri Lanka zu reisen, um ihre Mutter zu suchen und ihr all die Fragen zu stellen, die ihr auf der Seele liegen. Wird sie Antworten finden?
Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt hervorragend zu den ersten beiden Bänden der Blumentöchter. Ich liebe Bücher, in denen ich einem Familiengeheimnis auf die Spur komme. Da Rose und Albert fünf Kinder hatten, ist der Stammbaum zu Anfang sehr hilfreich, um die Kinder und Enkelkinder richtig einordnen zu können. Von der Geschichte war ich sehr angetan, schon die ersten Seiten haben mich gefesselt. Sie ist gut recherchiert und erstklassig geschrieben. Hauptsächlich findet die Handlung in der Gegenwart statt, aber es gibt einige Perspektivwechsel, die in der Vergangenheit spielen. Der Schreibstil der Autorin gibt mir das Gefühl dabei zu sein, denn die Protagonisten sind detailliert skizziert, so dass sie entsprechend lebensnah wirken. Es ist eine Mischung aus Urlaubslektüre und Familiengeschichte, die sich wunderbar leicht lesen lässt und nebenbei habe ich einiges Wissenswertes über Sri Lanka erfahren und hatte eine Art Reiseführer in der Hand. Das Buch ist in sich abgeschlossen, macht aber Lust auf die weiteren Bände dieser Reihe.

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Veröffentlicht am 30.07.2025

Sehr informativ und spannend

Der Sommer am Ende der Welt
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Die Journalistin Hanna fährt gemeinsam mit ihrer 16jährigen Tochter Katie mit dem Schiff nach Borkum. Es handelt sich um eine berufliche Reise, denn Hanna möchte einen Artikel über die Verschickungskinder ...

Die Journalistin Hanna fährt gemeinsam mit ihrer 16jährigen Tochter Katie mit dem Schiff nach Borkum. Es handelt sich um eine berufliche Reise, denn Hanna möchte einen Artikel über die Verschickungskinder schreiben. Auch ihre Mutter Cornelia gehörte zu diesen Kindern und war 1963 zur Kur auf Borkum in der Villa Aurelia. Diese negativen Kindheitserfahrungen wirkten bei den Betroffenen noch bis ins Rentenalter nach. Hanna führt Gespräche mit Sabine, einem Verschickungskind, die ihr nach und nach viel offenbart. Dann wird Hanna überraschend das Tagebuch einer damaligen Betreuerin zugespielt und gerät in ein Dilemma, denn sie hat sich in den Inselarzt Ole verliebt und dessen Familie ist auch in die Angelegenheit verwickelt. Wie wird Hanna sich entscheiden?

Schon nach wenigen Seiten hat mich der Roman von Eva Völler gefangengenommen, am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch gelesen. Der Schreibstil ist, wie von der Autorin gewohnt, wieder einmal absolut angenehm und sehr bildreich. Auch der neue Roman weist darauf hin, dass sie wieder eine ausgezeichnete Recherchearbeit betrieben hat, zu einem lange verdrängten Kapitel der Nachkriegsgeschichte. Die Darstellung ist der Autorin wunderbar gelungen. Sie hat nichts beschönigt, sondern die tatsächlichen Vorfälle fiktionalisiert geschildert, so dass es für mich emotional keine einfache Kost war. Neben den informativen Inhalt der Geschichte kam auch Spannung auf, denn ich fragte mich, wer hat Hanna das Tagebuch zukommen lassen?
Auch mit ihrem neuen Roman hat Eva Völler es wieder geschafft, mich auf eine Reise durch ein Stück Zeitgeschichte mitzunehmen und durch ihren wunderbaren Erzählstil mir fesselnde Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 25.07.2025

Geschichte mit historischem Hintergrund

Schwestern des brennenden Himmels
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Weltgeschichtlich war es ein besonderes Ereignis, die Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945 auf Schloss Cecilienhof. Ann Miller ist Mitglied des britischen Frauenkorps und reist von London ...

Weltgeschichtlich war es ein besonderes Ereignis, die Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945 auf Schloss Cecilienhof. Ann Miller ist Mitglied des britischen Frauenkorps und reist von London mit einer Gruppe nach Berlin, um die Häuser der britischen Delegation vorzubereiten. Ann umgibt ein Geheimnis, sie will unbedingt herauszufinden, ob in Potsdam, der von Russen besetzten Stadt, ihre Verwandten noch leben. Dies ist nicht so einfach wie sie es sich gedacht hat, doch dann bekommt sie Hilfe von dem amerikanischen Soldaten Jackson Powers. Doch wird er sich von ihr abwenden, wenn er erfährt, wer sie in Wirklichkeit ist?

Hanna Caspian habe ich durch die Gut Greifenau Reihe kennen und lieben gelernt. Der Autorin ist es auch in diesem Roman wieder gelungen mit ihrem wundervollen Schreibstil und ihrer guten Darstellung der Personen, mich zu begeistern. Dank der bildhaften Beschreibungen kann man sich die Schauplätze vorstellen und ich hatte das Gefühl als stille Beobachterin Ann hautnah zu erleben. Sehr gekonnt hat die Autorin gut recherchierte historische Ereignisse mit in das Geschehen einfließen lassen, so dass dieses Buch nicht nur gute Unterhaltung bietet, sondern auch geschichtliches Wissen vermittelt. Der Roman ist stellenweise keine leichte Kost. Das Leid auf allen Seiten ist groß. Für mich ist es kaum vorstellbar, dass die Menschen daraus nichts gelernt haben.

Nach und nach versinkt man in die Geschichte, leidet mit und ist gefesselt vom Geschehen. Die handelnden Personen, auch die Nebenfiguren, waren sehr vielschichtig gezeichnet und fügen sich wunderbar in die Handlung ein. Obwohl mir die unterschiedlichen Charaktere keine Probleme bereitet haben, ist für manchen das Personenregister am Anfang hilfreich.
Mir hat es viel Freude bereitet Ann auf ihrem Weg zu begleiten.

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