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Veröffentlicht am 19.01.2018

ein bewegendes und emotionales Debüt, voller Wortwitz und Überraschungen

Unsere verlorenen Herzen
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Zitate:
"Das war er. Der Moment, in dem ich sie zum ersten Mal sah. Es gab keine Slow Motion, keine Brise, keinen Soundtrack und schon gar keinen stolpernden Herzschlag." Seite 9
"Findest du es nicht seltsam, ...

Zitate:
"Das war er. Der Moment, in dem ich sie zum ersten Mal sah. Es gab keine Slow Motion, keine Brise, keinen Soundtrack und schon gar keinen stolpernden Herzschlag." Seite 9
"Findest du es nicht seltsam, wie oft man ratlose Blicke erntet, wenn man jemanden auffordert, sich selbst zu beschreiben? Es müsste doch die einfachste Sache der Welt sein - ich meine, du bist du -, aber das ist es nicht." Seite 50
"Grace Town ist ein Rätsel innerhalb eines Geheimnisses, umgeben von einem Mysterium" Seite 90
"In diesem Moment wurde mir klar, dass Grace Town ein zersplittertes Stück Glas war, an dem ich mich immer wieder schneiden würde, wenn ich mich auf sie einließ." Seite 181

Meinung:

Der 17-jährige Henry ist eigentlich ein recht unskandalöser, unauffälliger Teenager. Keine Eroberungen säumen seinen Weg -lieber würde er die Richtige finden-, keine Gesetzesüberschreitungen, Straftaten oder Auffälligkeiten sind über ihn zu berichten.
Doch das soll sich ändern, als die introvertierte Grace in sein Leben tritt. Sie sieht ungepflegt aus, geht am Stock und bleibt meistens kühl, während sie immer eine gewisse Art von Trauer ausstrahlt.
Grace ist so anders und Henry so interessiert, fasziniert und neugierig, dass er die ersten Anzeichen der Schmetterlinge auf Anhieb gar nicht realisiert! Aber warum ist Grace so, was hat sie so werden lassen? Und vor allem: Könnte dieses Geheimnis Auswirkungen auf das Miteinander der Beiden haben? Und wie weit kann man gehen, ohne sich selbst zu verlieren?

Wer mich kennt, weiß, dass ich normalerweise eher selten zu Büchern mit einem solchen Cover greife, in der Regel bin ich ja nicht so der Liebesgeschichtenleser. Ich muss jedoch zugeben, dass das Ignorieren dieses Buchs ein wirklicher Fauxpas gewesen wäre, denn es beinhaltet so viel mehr, als eine „normale“ Liebesgeschichte.
Ich sag´s nicht oft, aber ich bin definitiv etwas verliebt!

Zum einen in den Schreibstil der Autorin. Sie erzählt aus Henrys Perspektive, was nicht nur witzig ist, denn er hat einen wirklich guten Humor, sondern auch sehr fesselnd, da wir seine Emotionen aus erster Hand erleben. Zudem ist Grace ja durchgängig sehr seltsam und stellenweise skurril gehalten, da wäre es natürlich kontraproduktiv, wenn ihre Sicht der Dinge miteinfließen würde.
Wie ihr euch vermutlich vorstellen könnt, lebt die Story von Emotionen und diese werden wirklich schön vermittelt. Außerdem ist der eben bereits erwähnte Humor, der in vielerlei Variationen auftritt (Sarkasmus, Zynismus, Ironie, es ist alles zu finden) klasse und brachte mich ein ums andere Mal zum Schmunzeln -ob es dabei um Dialoge zwischen Henry, seinen Eltern oder seinen besten Freunden Muz und La geht, spielt dabei absolut keine Rolle. Zum anderen sind manche emotionalen Teile so beeindruckend beschrieben, dass mir auch zwischenzeitlich Tränchen die Wangen herunterliefen.
Aber das Beste daran, und das erlebe ich selten, manchmal war auch Lachen und Heulen zur gleichen Zeit angesagt! Grandios!

Ein weiterer Punkt ist die Gestaltung der Charaktere selbst. Vor allem Grace hat mich unheimlich gefesselt. Sie ist faszinierend anders und das definitiv nicht nur für Henry ;)
Dadurch, dass man ihr Geheimnis zu Beginn nicht kennt und, auch wenn man ab und an eine Ahnung haben sollte, das volle Ausmaß erst ziemlich zum Schluss erfährt, bleibt sie ein Mysterium, das mich unheimlich in seinen Bann gezogen hat. Meine Neugierde wurde mit jeder gelesenen Seite größer! Sehr fesselnd und ansprechend gemacht.

Für mich war „Unsere verlorenen Herzen“ ein wirklich bewegendes und emotionales Debüt, voller Wortwitz und Überraschungen, das mich berührt und sehr gut unterhalten hat. Ich bin wirklich froh, dieses Schätzchen gelesen zu haben!

Veröffentlicht am 14.01.2018

Sei mutig, wenn du kannst!

Als wir fast mutig waren
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Zitate:

"Ich versuchte meine Angst zu verbergen und uns beide davon zu überzeugen, dass er wirklich wiederkommen würde." Seite 8
"Ich wusste nicht, dass Mom schon immer ihre ewige Ruhe im Ozean finden ...

Zitate:

"Ich versuchte meine Angst zu verbergen und uns beide davon zu überzeugen, dass er wirklich wiederkommen würde." Seite 8
"Ich wusste nicht, dass Mom schon immer ihre ewige Ruhe im Ozean finden wollte. Ich dachte, sie wollte immer bei uns bleiben." Seite 19
"Dornen stachen in meine Beine und Steinchen steckten in meinen Handflächen, aber ich achtete nicht darauf. Wenn man überleben will, muss man Schmerzen aushalten." Seite 48

Meinung:

Ein unfassbares Szenario, und dennoch bestimmt schon einmal so geschehen…
Die 12- und 8-jährigen Schwestern Liberty und Billie werden von ihrem Vater mitten im Nichts an einer Tankstelle ausgesetzt. Ohne Nahrung, Kleidung oder Wasser, sind sie nun auf ihrem langen Weg nach Hause, auf sich allein gestellt, …

Normalerweise achte ich da ja nicht so sehr darauf, aber findet ihr nicht auch, dass das Cover des Buchs einfach nur toll ist? Ich kann nichts dafür, aber meine Neugierde war beim ersten Blick sofort geweckt.
Und ehrlich gesagt, steht der Inhalt dem ersten äußeren Anschein in Nichts nach!

Der Schreibstil ist passend zu Libertys Alter gewählt. Wir begleiten sie auf ihrer Reise mit ihrer Schwester, ihren Ängsten und Überlegungen. Sie ist ein wirklich ein toller Charakter, ihr Mut und ihre Entschlossenheit sind einfach schön zu lesen.
Sie lebt in dem Moment, um ihren Heimweg zu finden und ihre Schwester zu retten und sie ÜBERlebt, indem sie immer wieder ihr Wissen über Tiere abruft und für sie wichtige Listen erstellt. Ihre Geschichte zu lesen, lässt einem einfach nur das Herz aufgehen. Denn mit ihren 12 Jahren ist sie schon so einiges gewohnt. Zum Beispiel die Verantwortung für Billie zu tragen. Ihre Mutter zog sie alleine auf, musste dadurch viel arbeiten und die Mädchen waren auf sich allein gestellt. Nun ist ihre Mutter tot und der Vater, den sie eigentlich beide nicht kennen, hätte sich um sie kümmern sollen. Tja, was daraus geworden ist, sieht man ja.

Auch macht Liberty während ihrer Reise einen schönen Wandel durch, der dem Leser viel Freude bereitet. Denn aus Angst, von ihrer Schwester getrennt zu werden, vertraut sie niemandem, und versucht stark genug für sie beide zu sein. Aber irgendwann muss sie einsehen, dass es manchmal auch einfach heißt: „Sei mutig, wenn du kannst“. Aber Vertrauen zu haben und Hilfe anzunehmen ist manchmal gar nicht so einfach, wenn man Angst hat, alles zu verlieren.
Sie muss erkennen, dass es die passenden Zeiten für alles im Leben gibt. Ob Mut, Angst, Trauer oder Hoffnung, jedes einzelne davon gehört zum Erwachsen werden dazu. Die Kunst ist nur zu erkennen, wann was seine Zeit hat ;)

Ich hatte sehr viel Spaß mit Libertys und Billies bewegender Reise voller Hochs, Tiefs und Abenteuer! Eine Geschichte voller Emotionen, die mich sowohl traurig gemacht, als auch zum Schmunzeln gebracht haben. Manchmal ist Libertys kindliche Direktheit einfach nur zu süß!

Veröffentlicht am 14.01.2018

Wie nennt man bitte die Steigerung zu Highlight?? ;)

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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Zitate:

"Es war ohnehin leichter, ihm nichts erklären zu müssen. Ihm nicht sagen zu müssen, dass ich ihn, die Fae und ganz Prythian von Amarantha zwar befreit, mich selbst damit aber zugleich in Stücke ...

Zitate:

"Es war ohnehin leichter, ihm nichts erklären zu müssen. Ihm nicht sagen zu müssen, dass ich ihn, die Fae und ganz Prythian von Amarantha zwar befreit, mich selbst damit aber zugleich in Stücke gerissen hatte." Seite 16
"Ich würde auseinanderfallen, und die Welt würde erkennen, dass ich in Trümmern lag." Seite 54
"Wieder wanderte sein Blick über mich, als ob er durch die pfirsichfarbene Seide schauen könnte, durch meine Haut, bis zu meiner zerrissenen Seele." Seite 74

Meinung:

Feyre hat Amarantha besiegt, ist wieder mit ihrem Geliebten vereint, ihre Hochzeit steht bevor und so sollte sie eigentlich glücklich sein. Eigentlich... Denn leider gibt es mehrere Faktoren, die dem entgegenwirken.
Sie hat Albträume und die von ihr getöteten Fae lasten schwer auf ihrem Gewissen. Das geht so weit, dass sie an nichts mehr Freude empfinden kann, was ihr Herz früher schneller schlagen lies. Nicht mal das Zeichnen macht ihr noch Spaß.
Und da wäre da auch noch Tamlin. Aus Angst sie zu verlieren, denn zu tief sitzen die Erinnerungen an Amaranthas Martyrium, schließt er sie nicht nur aus allem Wissen, was um den Hof herum passiert, aus, sondern Feyre selbst auch ein. Sie darf weder ohne Begleitschutz das Haus verlassen, noch ihre Familie sehen.
Und dann wäre da ja auch noch das Versprechen an Rhysand. Diese eine Woche im Monat, die sie bei ihm verbringen muss, um ihre Schuld zu begleichen. Zuerst denkt sie noch, dass er es vergessen haben könne, da sie seit drei Monaten nichts von ihm gehört hat.
Aber ihr kennt ja Rhys... Er kommt natürlich zum unpassendsten Zeitpunkt und fordert sein Recht ein. Na wenn das mal gut geht! Vor allem, da Rhysand von einem bevorstehenden Krieg mit dem König von Hybern spricht, der angeblich auch die Menschenwelt angreifen will.
Ist das nur eine List um sie zu täuschen und zu verletzen? Und das wird nicht die letzte Überraschung sein, der Feyre im Laufe der Geschichte begegnet...

Obwohl Band 1 eigentlich noch gar nicht so lange her ist, kam mir das Warten auf die Fortsetzung wie eine Ewigkeit vor! Für mich war der Reiheneinstieg ein absolutes Highlight und ich war unheimlich gespannt darauf, ob Sarah J. Maas, dieses stumme Versprechen an ihre Leser halten kann. Diese Neugierde wurde noch stärker, als ich Band 2 dann (endlich) in Händen hielt. Natürlich hoffte ich das Beste, aber die Faszination auf über 700 Seiten aufrecht zu erhalten, erschien mir eine kleine Herausforderung zu sein. Aber dazu mehr am Ende meiner Rezension.

Ein weiteres Mal bin ich absolut hingerissen von der Vorstellungskraft der Autorin, und vor allem davon, wie sie es immer wieder aufs Neue schafft, diese dem Leser dermaßen ausdrucksstark vor Augen zu führen. Die Liebe mit der sie sowohl ihre Charaktere als auch das komplette Setting in Szene setzt, ist absolut beeindruckend!
Farben, Gerüche, Klamotten und nicht zu vergessen der Hof der Nacht, bzw. Rhysands komplettes Reich. Nichts wird ausgespart und so lässt sie den Leser tief in dieser Welt versinken. Zauberhaft!

Auch die Entwicklung von Feyre hat mich sehr beeindruckt! Denn sie ist nicht nur physisch wiederbelebt und verändert, sondern auch psychisch eine ganz andere! Natürlich war abzusehen, dass die schwere Zeit in Gefangenschaft und ihre Zerrissenheit durch das eingeengte Leben bei Tamlin nicht spurlos an ihr vorübergehen, aber eine derartige Veränderung im Laufe der Geschichte hätte ich ihr nicht zugetraut! Aus dem Mädchen wird eine Frau und glaubt mir, es macht unheimlichen Spaß ihr dabei zuzusehen.
Ihre zerbrochene Psyche, Tamlins Unterdrückung und vielerlei Gefahren erschaffen eine beklemmende und düstere Atmosphäre, die jedoch immer wieder von schönen Elementen unterbrochen wird. Vor allem Rhysands engster Kreis mit ihren bissigen Dialogen und Frotzeleien, dem dennoch -zumindest teilweise- liebevollen Umgang untereinander und nicht zuletzt das Hinzufügen einer gelungen Prise Emotionen und Romantik, schaffen einen gekonnten Ausgleich!

"Flammen und Finsternis" ist eine magische Geschichte voller Dunkelheit & Licht, Schönheit & Hässlichkeit und vielem Unerwarteten!
Ganz ehrlich? Das Buch umfasst 720 Seiten und die Autorin hat es geschafft, mich mit jeder einzelnen mehr zu fesseln!
Leider habe ich keine Ahnung, wie die Steigerung zu "absolutem Highlight" heißen könnte... :D

Fakt ist jedoch, dass es den wirklich genialen ersten Band noch um Längen schlägt! Das hätte ich nicht für möglich gehalten... Ich bin definitiv verliebt und erwarte, ein weiteres Mal, sehnsüchtig die Fortsetzung ;)

Veröffentlicht am 14.01.2018

Anders als erwartet, aber unheimlich toll!

Amrita
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Zitate:
"Nie würde ich die großen Städte der Welt besuchen oder über unser kleines Reich herrschen wie mein Vater, eine Gefangene in Sikanders juwelengeschmücktem Zenana voller Püppchen würde ich sein, ...

Zitate:
"Nie würde ich die großen Städte der Welt besuchen oder über unser kleines Reich herrschen wie mein Vater, eine Gefangene in Sikanders juwelengeschmücktem Zenana voller Püppchen würde ich sein, nichts weiter." Seite 17

"Ich brachte es nicht über mich, noch einmal zurückzuschauen, um meine geliebte Mala ein letztes Mal zu sehen, tot." Seite 104

Meinung:

Prinzessin Amrita steht ein schweres Schicksal bevor. Um ihren Vater und das Königreich zu schützen, soll sie Sikander, den König von Makedon heiraten und fortan in seinem Harem leben.
Prinzipiell ist sie zwar ein starkes Mädchen, das viel auf sich nimmt, um andere zu schützen, jedoch spricht in diesem Fall einiges dagegen.
Zum einen wollte sie schon immer die Welt sehen und vor allem nicht in einem Harem eingesperrt sein, in einem Reich, das ausschließlich von Männern regiert wird und die Frauen keinerlei Rechte haben!
Zum anderen ist Sikander nicht nur so genauso alt wie ihr Vater, er ist auch als rücksichts- und gnadenloser Mann bekannt, der über Leichen geht um zu bekommen, was er möchte.

Bei dem Besuch von Sikander überschlagen sich dann die Ereignisse:
-Sie erfährt, dass ihre Mutter, die sie nie kennenlernen durfte, vielleicht noch lebt,
-ihre bedrohliche Situation lässt sie erkennen, dass sie für ihren besten Freund Arjun doch mehr empfindet als angenommen und
-das Orakel, das Sikander ihr als Geschenk mitgebracht hat, sagt ihr einen Angriff sowie Verlust voraus!
Generell gibt sie auf diese Weissagungen nichts, da sie nicht an solche Dinge glaubt. Aber dann muss sie erkennen, dass alles der Wahrheit entspricht! Auch das hätte sie ertragen, um ihren Vater zu retten, als er jedoch vor ihren Augen getötet wird, bleibt ihr nur noch die Flucht - und die Hoffnung auf einen Ausweg.

Als ich zum ersten Mal von diesem Buch gehört habe, war mir sofort klar, dass ich es lesen muss! Zwar klang der Klappentext für mich so, als wäre die Geschichte sehr liebeslastig, aber da ich umheimlich gerne Bücher lese, die diesen gewissen "oriantalischen/märchenhaften" Touch haben, wollte ich es unbedingt versuchen! Und letzten Endes wurde ich sogar zweifach belohnt! Aber ich greife vor ;)

Kommen wir zuerst zu einem der für mich wichtigsten Aspekte bei einer derartigen Geschichte, dem Setting und dem Schreibstil.
In einem Wort? BEZAUBERND!
Aditi Khorana schafft es mit ihrem bildhaften und wundervollen Schreibstil nicht nur die Protagonisten zum Leben zu erwecken, sondern die Schönheit von Shalingar -die Farben, Formen, Pflanzen- so zu vermitteln, dass ich am liebsten sofort meine Koffer gepackt hätte!
Amrita selbst ist ebenfalls sehr liebevoll und facettenreich gestaltet. Ein starkes Mädchen, dem die Menschen unheimlich viel bedeuten und das auch mal zurücksteckt, wenn anderen aus ihrem Handeln ein Nachteil entstehen könnte.
Sie ist warm- und gutherzig und das obwohl sie zwar einerseits ein gutes, behütetes Leben geführt hat, aber auch viel Trauer in sich trägt. Es bedrückt sie, sich als Prinzessin natürlich nicht so draußen bewegen zu können, wie sie es gerne würde, zusätzlich vermisst sie ihre Mutter, von der sie weder etwas weiß noch Informationen über sie von ihrem Vater bekommt.
Aber sie trägt natürlich auch Träume, Hoffnungen und Wünsche in sich, die man nur allzu gut verstehen kann. Für mich ist sie ein authentischer Charakter, dem ich gerne gefolgt bin.

Ihr seht, ein bisschen verliebt bin ich schon ;) Dies ist aber nicht nur dem märchenhaften Aufbau und Inhalt geschuldet, sondern vielerlei Dingen. Auch die Reise selbst, die Amrita antritt, konnte mich überzeugen. Sie trifft auf einige Gefahren, aber auch Mythen und Geschichten begegnen uns auf ihrem Weg. Und wer weiß, vielleicht ist an der ein oder anderen sogar etwas dran??
Vor allem fand ich es gut, dass ich oft dachte ich sei auf der richtigen Spur, aber mich eigentlich meistens täuschte!
Denn eines ist "Amrita - Am Ende beginnt der Anfang" definitiv nicht: vorhersehbar!
So kommt es auch zu meiner zweiten Belohnung. Klar ist das Thema Liebe ein fester Bestandteil dieses Buches, aber eindeutig nicht in dem Ausmaß, in dem ich es erwartet hatte. Und vor allem nicht in dem Stil, dass es um die eine große Liebe zu einer Person ginge und diese über den gesamten Verlauf hinweg die Geschichte bestimmt. Ach, es ist echt schwer, diesen Punkt zu thematisieren, ohne zu weit ins Geschehen zu gehen. Da müsst ihr mir wohl ein Stück weit vertrauen ;)

Letztlich ist dieses Buch bedeutend tiefgründiger als erwartet. Es beherbergt nicht nur eine gelungene Story, sondern auch die ein oder andere Weis- und Wahrheit. Noch bewusster, was "Amrita" uns vermitteln will, wird einem spätestens dann, wenn man das Nachwort der Autorin gelesen hat. Wirklich sehr gelungen!

Ich persönlich kann euch dieses Buch nur ans Herz legen. Begleitet Amrita auf ihrer Reise an phantastische Orte, seht mit ihr zusammen Mysterien und erlebt ihre Reise voller Schönheit, Grausamkeit, Liebe, Tod, Glaube, Magie und Hoffnung! Es lohnt sich ;)

Veröffentlicht am 14.01.2018

Eine wirklich geniale Idee mit gelungener Umsetzung, düster, geheimnisvoll und fesselnd

Riders - Schatten und Licht
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Zitate:
"Seine Haut kräuselte sich zu runzligem Leder, während sein Schädel eine andere Form annahm. Seine Augen wanderten nach hinten, und in den schwarzen Pupillen regte sich etwas Dunkles. Ich sah ein ...

Zitate:
"Seine Haut kräuselte sich zu runzligem Leder, während sein Schädel eine andere Form annahm. Seine Augen wanderten nach hinten, und in den schwarzen Pupillen regte sich etwas Dunkles. Ich sah ein Meer der Qualen in seinen Augen. Schrilles Leid, Angst und Schwäche wanden sich darin." Seite 87

"Eigentlich hatte ich versucht, taktvoll zu sein, aber vermutlich will sie Details, was ich respektieren kann. "Ich muss ein Ei legen. Und glaub mir, du willst nicht zwischen Krieg und ein Klo kommen, wenn er dringend eins braucht"." Seite 234

Meinung:

Gideon dachte, er hätte sein Ziel erreicht.
Sein größter Wunsch war es, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, und ein Army Ranger zu werden. Doch nicht lange, nachdem er seine Ausbildung bei der Elitekampftruppe begonnen hat, nimmt sie auch schon wieder ein jähes Ende, als sich sein Fallschirm bei einem Sprung nicht korrekt öffnen will…
Als er die Augen erneut öffnet, ist alles anders.
Klar, er hat sich einige Knochen gebrochen und klar wundert er sich, dass er überhaupt noch lebt!
Aber plötzlich verfügt er über ein seltsames Armband, das sich nicht öffnen lässt, enorme Selbstheilungskräfte und kann mit seinem Zorn andere Menschen beeinflussen. Allein durch seine Stimmung! Und das soll noch nicht alles gewesen sein ;)
Spätestens als er ein Mädchen trifft, das ihn auffordert SOFORT mit ihm zu fliehen, und er kurz darauf von völlig Fremden angegriffen wird (Moment… hat sich der Angreifer eben kurz in ein Monster verwandelt???) wird ihm klar, dass sein bisheriges Leben definitiv vorbei ist. Und dabei geht der Spaß jetzt erst richtig los!

Die Geschichte fängt direkt spannend an. Gideon wurde gefangen genommen, festgehalten und verhört. So erfährt der Leser alles quasi im Rückblick: wie es zu der aktuellen Situation kam und wer -oder vor allem WAS- Gideon und seine drei Kameraden sind.
Gideon erzählt nach und nach die gesamte unglaubliche, unfassbare, abenteuerliche, blutige, gefährliche und vor allem spannende Geschichte.
Mir gefällt dieser Aufbau ziemlich gut, das war einfach mal wieder etwas komplett Anderes :)

Da ich vor vielen Jahren bereits die Gebannt-Trilogie der Autorin gelesen habe, war ich natürlich neugierig, wie sie eine solche Story umsetzen wird. Und ich muss zugeben, dass ich doch ziemlich begeistert bin.
Nicht nur der Schreibstil, der sehr eingängig und fesselnd ist, auch der ideen- und abwechslungsreiche Verlauf ließ mich Seite um Seite verschlingen!
Schade, dass man ab und an auch mal schlafen muss :D
Alleine schon die Grundidee, die Charaktere als Reinkarnationen der vier apokalyptischen Reiter in Erscheinung treten zu lassen, finde ich phänomenal!
Auch was die komplette Umsetzung betrifft, konnte Veronica Rossi mich komplett überzeugen. Zumal sie auch unheimlich viel Energie in ihre Charaktere steckt, die -mit Verlaub gesagt- unterschiedlicher nicht sein könnten und alleine schon deshalb großes Unterhaltungspotential haben.

Gideon, der den Krieg verkörpert, überraschte und fesselte mich von Anfang an wegen seiner vielen Facetten, die im Verlauf gezeichnet werden.
Seine Wut und seine sarkastische Art sind alleine schon lesenswert, aber seine Trauer um seinen verstorbenen Vater, seine Gefühle gegenüber Daryn und seinen Kollegen, lassen ihn sehr authentisch und für den Leser auch liebenswert erscheinen. Ja, selbst die Großmäuligkeit passt zu ihm ;)
Zudem wird uns von Seite zu Seite der Zwiespalt, in dem er sich befindet, immer deutlicher. Wir sehen den Ernst der Lage und dass er ihn erkennt, aber manchmal merkt man einfach, dass er die Umstellung im Kopf eben doch nicht von jetzt auf gleich hinbekommt.
Vor allem, wenn er sich mal wieder mit dem Tod bekriegt, obwohl es eigentlich angebracht wäre, sich um die Flucht oder Ähnliches zu kümmern ;)

Ich persönlich hatte unheimlichen Spaß mit Gideon, auf seiner Flucht vor der Sippschaft sowie seiner Suche nach Hunger, Tod und Sieg ;) Eine wirklich geniale Idee mit gelungener Umsetzung, düster, geheimnisvoll und fesselnd.
Wo bleibt denn nur die Fortsetzung? Von mir aus kann es sehr gerne gleich losgehen :) Alternativ würde ich mich auch mit einer Verfilmung zufrieden geben, könnte ich mir auch sehr gut vorstellen!