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Veröffentlicht am 23.09.2021

Dating über Ghostdating-Agenturen – humorvoll geschrieben

Morgen schreib ich dir ein Happy End
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Da ich über Dating – bzw. Heirats-Vermittlungsagenturen keine Erfahrungen vorweisen kann, tue ich mich etwas schwer in der Beurteilung, ob eine Liebesgeschichte wie diese in der Realwelt tatsächlich Bestand ...

Da ich über Dating – bzw. Heirats-Vermittlungsagenturen keine Erfahrungen vorweisen kann, tue ich mich etwas schwer in der Beurteilung, ob eine Liebesgeschichte wie diese in der Realwelt tatsächlich Bestand haben kann.
Im Café Crudité treffen sich Miles und Zoey, arbeiten zufällig in verschiedenen Ghostdating-Agenturen und bemühen sich unwissentlich um dasselbe Pärchen. Während Zoey New York und der Liebe eher wenig Gutes abgewinnt, entpuppt sich Miles als Romantiker.
Dieses Online-Dating mit Coach spricht sicherlich eher die jüngere Leserschaft an.

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Veröffentlicht am 05.11.2025

Nicht leicht, zu sich selbst zu finden bei schwerwiegenden Lebensveränderungen

Einfach super
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Das Thema Scheidung, das Ende einer Ehe steht im Mittelpunkt und damit einhergehende Depressionen, Selbstzweifel und Lebensveränderungen im Leben der 28-jährigen Meggie in Toronto. In der Ich-Form versinkt ...

Das Thema Scheidung, das Ende einer Ehe steht im Mittelpunkt und damit einhergehende Depressionen, Selbstzweifel und Lebensveränderungen im Leben der 28-jährigen Meggie in Toronto. In der Ich-Form versinkt sie in Trauer und Selbstmitleid, gefolgt von einer Dating-Periode voller leerem Sex bis zu lang anhaltenden Therapie-Einheiten. Über ihre sognannte Freundschaft mit ihrer Chat-Gruppe zu lesen ist unterhaltsam. Aber die Reflektionen über Meggies Probleme in ihrem Alter um 30 Jahre wirken in all den Irrungen und Wirrungen eher oberflächlich und unbedeutend, zu langatmig ausgebreitet. Die Handlungsweise des Ehemannes Jon ist schlecht nachvollziehbar, auch in Bezug auf die gemeinsame Katze. Der Buchtitel Einfach super ist sarkastisch gemeint, denn bei diesem Scheidungsvorgang verläuft viel Emotionales gar nicht super.
Der Schreibstil ist in flotter, salopper Wortwahl gehalten, stellenweise sogar vulgär. Der hier beschriebene Lebensstil von Millennials mag am ehesten die Altersgruppe von zwischen den Jahren 1980 und 1995 Geborenen ansprechen. Das ziemlich abrupte Ende überrascht.

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Veröffentlicht am 03.09.2025

Unsortierte Reflektionen anlässlich des Todes der Mutter und ihr Verhältnis zueinander

Die Wunde
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Das Buch wirkt wie ein autobiographisches Werk mit langatmigen, bruchstückhaft wiederholten Reflektionen der Ich-Erzählerin über die Liebe zu ihrer Mutter, deren Tod, über den Schmerz dieses Verlustes. ...

Das Buch wirkt wie ein autobiographisches Werk mit langatmigen, bruchstückhaft wiederholten Reflektionen der Ich-Erzählerin über die Liebe zu ihrer Mutter, deren Tod, über den Schmerz dieses Verlustes. Neben Beobachtungen über Frauen allgemein im einst sowjetischen und postsowjetischen Russland geht es auch um ihre homosexuelle Neigung im bescheidenen russischen Alltag. Die mäandernde Handlung während der Reise mit Mutters Urne lässt nur schwach die Wunde rund um die unersetzbare Mutterfigur neben Depression und psychischen Problemen der Erzählerin erkennen. Die innere Reise zu sich selbst beschreibt sie in klarer Offenheit. Teilweise erschüttert die postsowjetische Perspektivlosigkeit nicht nur in Sibirien.

Insgesamt zu langatmig und zu unsortiert kommen diese Assoziationen in fünf Kapiteln daher.

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Veröffentlicht am 10.08.2025

Ein verwirrendes Debüt über Identität, Exil und Zugehörigkeit

Galgenmann
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Die kafkaeske Erzählung beginnt mit einem morgendlichen Anruf anlässlich seines sterbenden Bruders in der afrikanischen Heimat. Der Ich-Erzähler, 55 Jahre alt, sitzt wie angeordnet nach 26 Jahren im Flugzeug ...

Die kafkaeske Erzählung beginnt mit einem morgendlichen Anruf anlässlich seines sterbenden Bruders in der afrikanischen Heimat. Der Ich-Erzähler, 55 Jahre alt, sitzt wie angeordnet nach 26 Jahren im Flugzeug von den USA nach Afrika, ohne sein wichtiges Blutdruckmedikament. Auf der folgenden odysseehaften Reise tauchen Erinnerungen sowohl über die Umstände seines Exils auf als auch über die ihm sehr fremd gewordene Heimat mit unzähligen, fremd gewordenen Familienmitgliedern. Wie ein hilfloser Beobachter, gebeutelt durch die hohe Erwartungshaltung seiner Familie hinsichtlich ihrer finanziellen und bürokratischen Wünsche, erlebt er neben hemmungsloser Übervorteilung auch seltsame, rätselhafte Begegnungen mit zunehmendem Verlust seiner Identität. Nach und nach ist er ohne Geld, ohne Gepäck, ohne seine saubere Bekleidung, ohne seinen Pass und sein Portemonnaie unterwegs - vielleicht in Analogie zum Galgenmann-Spiel. Zeitlich verwirrend sind die TV-Nachrichten aus den USA wie auch seine blockierten Emails an Ehefrau und Bruder. Der Schreibstil mit einigen wiederholten, umständlichen Formulierungen wirkt langweilig, lenkt einfach zu sehr ab von Rassismus, von der politischen und gesellschaftlichen Realität in beiden Ländern.

Kein leicht zu deutendes Debüt.

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Veröffentlicht am 21.07.2025

Eine kaum greifbare Romanfigur.

Beteigeuze
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Der Buchtitel verrät, dass diese rote Supernova im Sternbild Orion nicht nur für die Romanfigur Theresa Neges von Bedeutung ist. Schon die Araber folgten diesem hellen Stern, zur Milchstraße gehörend. ...

Der Buchtitel verrät, dass diese rote Supernova im Sternbild Orion nicht nur für die Romanfigur Theresa Neges von Bedeutung ist. Schon die Araber folgten diesem hellen Stern, zur Milchstraße gehörend. Diese Protagonistin wandert als Außenseiterin durch Wien, im Kampf mit ihrer Medikation Zyprexa und ihren Nebenwirkungen, zwischen Depressionen und Therapie. Beleuchtet wird ihre Beziehung zum Freund Josef und zur Familie ohne zusammenhängende Erzählstränge. Eigenwillig in Inhalt und Schreibstil, dazu wenig Handlung, jedoch mit kreativen Wortbildern wie z.B. „faltiges Wasser“ und "knochenklopfendes Geraschel" – so schwirrt die Sprache dahin in einem sich nicht immer leicht zu erschließenden Auf und Ab je nach Theresas Stimmungen.

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