Herrliche Mischung aus Abenteuer mit mysteriös-gruseligen Ereignissen und humorvoller Erzählweise
Das Cover fügt sich perfekt in die Reihe der vorherigen Bände ein, verzichtet diesmal jedoch leider auf den Glow-in-the-dark-Effekt. Das finde ich zwar etwas schade, doch bekanntlich zählt vor allem der ...
Das Cover fügt sich perfekt in die Reihe der vorherigen Bände ein, verzichtet diesmal jedoch leider auf den Glow-in-the-dark-Effekt. Das finde ich zwar etwas schade, doch bekanntlich zählt vor allem der Inhalt. Deshalb stürze ich mich mit großer Begeisterung auf das neue Abenteuer der Geisterhelfer.
Zu Beginn werden Die Geisterhelfer kurz vorgestellt, sodass alle, welche die ersten beiden Bände nicht kennen, gleich wissen, wer die Hauptcharaktere sind. Zudem könnt ihr ohne Vorkenntnisse in die Geschichte starten, da jeder Fall in sich abgeschlossen ist. Es ist natürlich viel cooler von Anfang an dabei gewesen zu sein, daher kann ich euch wärmstens empfehlen, bei Band 1 zu beginnen. Aber wie gesagt, dies ist kein Muss.
Dieses Mal haben Die Geisterhelfer Ferien und es geht zu Antonias Tante auf einen Gutshof. Leo Helsing Krüger erzählt aus der Ich-Perspektive, wie es dazu kommt und wer alles mitreist. Da wären er und sein Bruder Valentin, Antonia, seine Geisterhelfer-Freundin und ihr Hund Bauhaus sowie ihre gemeinsamen Freunde Ziggy und Dennis. Der Einstieg ist damit superlocker und schon jetzt habe ich ein Lächeln auf den Lippen. Denn Leos Art, von den Ferien und den damit verbundenen Abenteuern zu berichten, ist einfach herrlich. Sein ironischer Erzählunterton und seine Selbstreflexion amüsieren mich. So wird die Thematik rund um den Tod sowie die entstehenden Geistererscheinungen kindgerecht abgemildert und die Neugier geweckt. Zudem ist Leo ein typischer Junge, der mit Problemen wie familiäre und freundschaftliche Konflikte sowie seinen eigenen Ängsten konfrontiert wird. Das macht Leo nahbar und unglaublich sympathisch. Noch immer hadert er mit seiner Begabung, Geister sehen und hören zu können. Leo ist dadurch zu Beginn ein widerwilliger Vermittler zwischen den Lebenden und den Toten.
So ist es gut, dass Leos Freundin das komplette Gegenteil von ihm ist. Denn sie hat ein Faible für alles Unheimliche und würde liebend gern einen echten Geist sehen können. Zum Glück hat sie Bauhaus an ihrer Seite, denn der Hund kann ebenfalls Geister wahrnehmen und sie sogar manchmal sichtbar machen. Zu dritt sind sie „Die Geisterhelfer“ und ergänzen sich hervorragend. Leo, der ewige Skeptiker und der den Mut erst noch sammeln muss. Und Antonia, die immer voller Tatendrang und dem Bedürfnis zu helfen erfüllt ist.
In Die Geisterhelfer – Blut ist dicker als Friedhofsnebel bekommt auch Leos Bruder Valentin mehr Raum. Er hat keine übernatürlichen Fähigkeiten und ist von seinem kleinen Bruder häufig genervt. Valentins grummelige Art passt super zu seinem Alter.
Das Dennis und Ziggy als Nebenfiguren wieder mit dabei sind, freut mich sehr. Ihre Freundschaft zu Leo und Antonia rundet das Bild gekonnt ab.
Antonias Tante Lia ist dagegen neu und ihre gute Laune ist ansteckend. Zudem ist sie eine typische Künstlerin und hat einen kleinen Hang zur Spiritualität. Sehr zum Leidwesen von Leo und zur Begeisterung von Antonia. So ist natürlich eine Geisterbeschwörung als Ferienaktivität ein Muss.
Tina Blase widmet sich in Die Geisterhelfer – Blut ist dicker als Friedhofsnebel sehr feinfühlig den Themen Freundschaft, Angst, Mut, Tod und Vergänglichkeit. Dabei verbindet sie kindgerecht die Realität mit dem Übernatürlichen ohne Kinder zu verschrecken. Die Geschichte lädt ein mit zu ermitteln und da auch Halloween miteingebaut ist, finden sich sogar kleine Ideen, wie eine schaurig-schöne Deko gebastelt werden könnte.
Die liebevollen Illustrationen von Monika Parciak passen herrlich zu den entsprechenden Szenerien und machen das Lesen gleich noch lebendiger. In schöner Regelmäßigkeit lassen sie sich im Buch finden. Die Zeichnungen sind in Schwarz-weiß gehalten und von unterschiedlicher Größe. Von klein bis hin zu großflächigen Motiven, die sich über eine Doppelseite erstrecken, ist alles dabei.
Es gibt viel zu bestaunen, da Monika Parciak viele verschiedenen Details eingebaut hat.
Besonders gefallen mir die Geistergestalten und die Mimik der Charaktere. Sie verstärken die Atmosphäre und bringen die Emotionen aus dem gelesenen Text noch besser zum Ausdruck. Außerdem schätze ich, dass die Illustrationen den Text auflockern und den jüngeren Lesenden eine Möglichkeit bieten, zwischendurch eine Pause einzulegen.
Der Handlungsaufbau ist klar strukturiert, sodass der Geschichte ganz leicht gefolgt werden kann. Alles wird nachvollziehbar und im Kontext erklärt, ohne dabei an Spannung einzubüßen. Ich persönlich mag die Mischung aus Humor, Action und Abenteuer sehr. Die Kinder entwickeln sich weiter und wachsen an ihren Herausforderungen.
Die Wendungen sind überraschend und lassen mich gespannt auf die Auflösung hinfiebern.
Besonders das Ende finde ich auf allen Ebenen richtig schön umgesetzt. Da bin ich glatt traurig, als ich das Buch zuschlage, denn mir fehlen Die Geisterhelfer schon jetzt.
Fazit:
Die Geisterhelfer – Blut ist dicker als Friedhofsnebel begeistern mich mit der herrlichen Mischung aus Abenteuer mit mysteriös-gruseligen Ereignissen und der humorvollen Erzählweise. Geisterhafte Leseempfehlung für Klein und Groß.