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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2023

Die perfekte Lektüre für die Winter- und Weihnachtstage

24 Wege nach Hause
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„24 Wege nach Hause“ ist das zweite Buch, das ich von Jenny Fagerlund gelesen habe. Sie erzählt darin die bewegende Geschichte von Petra und ihrer Nichte Charlie, die nach dem Tod von Petras Schwester ...

„24 Wege nach Hause“ ist das zweite Buch, das ich von Jenny Fagerlund gelesen habe. Sie erzählt darin die bewegende Geschichte von Petra und ihrer Nichte Charlie, die nach dem Tod von Petras Schwester in ein kleines Dorf in Schonen ziehen, um dort einen Neuanfang zu wagen. Die Handlung nimmt Fahrt auf, als Petra einen geheimnisvollen Adventskalender vor ihrer Tür findet, der Geschichten über die Künstlerin Lilly und das Dorf Nyponviken enthüllt.

Loben möchte ich die Autorin für ihren warmherzigen und einfühlsamen Schreibstil. Die Hauptfiguren, Petra und Charlie, werden sympathisch und authentisch beschrieben. Das Gleiche gilt auch für Nebencharaktere, wie die hilfsbereite Viveca und Petras Ex-Freund Nick. Die Atmosphäre des Romans ist einfach nur zum Wohlfühlen und passt perfekte in die kalte Jahreszeit, die man am liebsten mit einem schönen Buch wie diesem inklusive Tee, Gebäck und Kuscheldecke auf dem Sofa verbringt. Die Geschichte behandelt Themen wie Neuanfang, Liebe und die Herausforderungen, die damit einhergehen.

Wunderschön finde ich das tolle Cover im Hygge-Style, das auf eine winterliche Stimmung hinweist. Die relativ kurzen Kapitel erlauben es, das Buch auch zwischendurch bzw. in kurzen Pausen oder vor dem Einschlafen zu lesen.

Der Roman weist an einigen Stellen durchaus eine emotionale Tiefe auf, während er in eine bezaubernde Winterlandschaft entführt. Der geheimnisvolle Adventskalender und die unerwartete Rückkehr von Petras Ex-Freund Nick sorgen hingegen für Spannung und einige Überraschungen. Ich hatte während der Lektüre eine echt gute Zeit. „24 Wege nach Hause“ ist ein echter Feel-good-Roman, für den ich gerne 5 Sterne vergebe. Insgesamt ist es eine amüsante und gefühlvolle Geschichte, die einen von der ersten bis zur letzen Seite bestens unterhält und in weihnachtliche Stimmung versetzt.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Eine beeindruckende Roman-Biografie über Frida Kahlo

Ich bin Frida
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In diesem Buch hat Caroline Bernard die Geschichte von Frida Kahlo mal aus einem ganz anderen Blickwinkel durchleuchtet. Es geht vor allem um ihre Selbstfindung in puncto Kunst und Liebe. Wo steht sie ...

In diesem Buch hat Caroline Bernard die Geschichte von Frida Kahlo mal aus einem ganz anderen Blickwinkel durchleuchtet. Es geht vor allem um ihre Selbstfindung in puncto Kunst und Liebe. Wo steht sie in diesen beiden für sie überaus wichtigen Lebensbereichen? Genau dies klärt sich im Laufe der Geschichte, wobei die Autorin ihre fundierten Kenntnisse über Frida Kahlo hervorragend zum Ausdruck bringt. Ganz offensichtlich hat sie viel recherchiert und ihre Erkenntnisse in ihren Roman einfließen lassen. Das hat mir sehr gefallen. Gleiches gilt für den schönen Schreibstil. Dieser hat mich auf sehr angenehme Weise durch das Buch geführt.

Nachdem ich schon „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ von Caroline Bernard mit Begeisterung gelesen habe, war ich neugierig auf dieses zweite Buch über die Künstlerin, und glücklicherweise wurde ich nicht enttäuscht. Auch das vorliegende Buch konnte mich überzeugen, und ich empfehle es gerne weiter. Nicht nur Frida-Fans werden Gefallen an dieser vielschichtigen Geschichte finden. Davon bin ich fest überzeugt.

Sehr informativ fand ich das Nachwort. Wer noch etwas mehr über Frida Kahlos Werdegang erfahren möchte, sollte dies also keinesfalls überlesen.

Eine tolle Sache ist außerdem die Liste der wichtigsten Werke von Frida Kahlo ganz am Ende des Buches. Wer sich näher für ihre Kunst interessiert, wird hier fündig und kann sich ggf. über einzelne Werke an anderer Stelle eingehender informieren.

Absolut ansprechend ist auch das Buchcover. Es bringt sehr deutlich zum Ausdruck, wer Frida Kahlo war: eine wunderschöne, expressive, starke und außergewöhnliche Frau.

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Veröffentlicht am 22.10.2025

Ein Roman für Herz & Seele

Sonnenaufgang Nr. 5
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Schon nach den ersten Seiten von Sonnenaufgang Nr. 5 wusste ich: Hier erzählt Carsten Henn wieder mit jener warmherzigen, poetischen und klugen Stimme, die ich an seinen Büchern so liebe. Es geht um das ...

Schon nach den ersten Seiten von Sonnenaufgang Nr. 5 wusste ich: Hier erzählt Carsten Henn wieder mit jener warmherzigen, poetischen und klugen Stimme, die ich an seinen Büchern so liebe. Es geht um das Geheimnis eines guten Lebens, um die Macht der Erinnerung und, dies ist vielleicht am schönsten, um das Geschenk der Freundschaft.

Der Roman stellt eine wunderbare Frage in den Raum: Leben wir zweimal? Erst in der Wirklichkeit und dann in der Erinnerung? Diese Idee zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und lädt zum Nachdenken ein.

Im Mittelpunkt steht der 19-jährige Jonas, der gerade sein Germanistikstudium abgebrochen hat. Vom Leben überfordert und von seiner eigenen Vergangenheit verfolgt, sucht er nach einem Neuanfang und findet ihn ausgerechnet als Ghostwriter. Seine erste Klientin ist die betagte, exzentrische Filmdiva Stella, die ihre Autobiografie schreiben will. Doch sie möchte ihr Leben schöner darstellen, als es war – frei von Fehlern, Schmerz und Zweifeln. Zwischen Jonas und Stella entwickelt sich eine besondere Verbindung, in der beide lernen, dass man jeden Tag so leben sollte, als wäre er der letzte. Denn nur so entsteht ein Leben, das in Erinnerung bleibt.

Ich habe diesen Roman als poetisch, kurzweilig und berührend empfunden. Die Figuren sind allesamt liebevoll gezeichnet und wachsen einem schnell ans Herz. Und dort bleiben sie präsent. Besonders Nessa und Bentje haben mir persönlich sehr gefallen, auch wenn sie beide nicht zu den Hauptfiguren zählen.

Henns Schreibstil ist gewohnt flüssig und eingängig, die Dialoge sind klug, witzig und voller Zwischentöne.

Ein kleines Highlight waren für mich die Bücherregale von Stella Dor: Darin befinden sich ausschließlich Autobiografien, welche nach Glück und Unglück sortiert sind. Das ist eine so skurrile wie geniale Idee, die jedoch perfekt zu ihrem Charakter passt und mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.

Noch ein Wort zum Cover: Es gefällt mir grundsätzlich gut, auch wenn es für meinen Geschmack nicht ganz zum Titel passt. Ein Sonnenaufgang ist jedenfalls nicht zu entdecken.

Fazit:

Mit Sonnenaufgang Nr. 5 liefert Carsten Henn erneut einen Roman für Herz und Seele: anrührend, unterhaltsam und klug erzählt. Wie schon in Der Buchspazierer und Der Geschichtenbäcker gelingt ihm erneut eine Story, die zum Nachdenken anregt und zugleich das Lese-Herz erwärmt. Ein Buch für alle, die Bücher lieben, und für jene, die einfach nach einer guten, berührenden Geschichte suchen.

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Veröffentlicht am 26.09.2025

- Koreanische Süßigkeiten als Botschaften zwischen dem Diesseits und Jenseits -

Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei
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Als ich Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei von Lee Onhwa gelesen habe, hat mich zuerst die ungewöhnliche Ausgangssituation gepackt: Yeonhwa erbt von ihrer Großmutter eine kleine Konditorei für ...

Als ich Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei von Lee Onhwa gelesen habe, hat mich zuerst die ungewöhnliche Ausgangssituation gepackt: Yeonhwa erbt von ihrer Großmutter eine kleine Konditorei für koreanisches Gebäck. Doch die Bedingungen sind alles andere als alltäglich. Sie muss den Laden mindestens vier Wochen weiterführen, und geöffnet wird nur zwischen 22 Uhr und Mitternacht. Schon bald stellt sich heraus, dass ihre Kundschaft keineswegs gewöhnlich ist: Es handelt sich um Verstorbene, die ein letztes Mal vorbeischauen, um mithilfe von Gebäck und einer geheimnisvollen schwarzen Katze ihren Liebsten Botschaften zukommen zu lassen. Dabei enthüllt sich nach und nach auch ein Geheimnis, das Yeonhwa selbst betrifft.

Sprachlich hat mich die Geschichte von Anfang an überzeugt. Der Stil ist flüssig, nie schwerfällig, und zwischendurch finden sich poetische, fast schon philosophische Passagen, die den melancholischen Ton schön unterstreichen.

Ein wenig schade fand ich, dass die Hauptfigur Yeonhwa für meinen Geschmack etwas konturlos bleibt. Über sie erfährt man erstaunlich wenig, und auch die schwarze Katze, die eigentlich eine wichtige Rolle spielt, bleibt ziemlich farblos, nicht einmal einen Namen hat sie bekommen. Gerade da hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht.

Dafür haben mich andere Aspekte umso mehr begeistert: Jedes Kapitel ist mit einer besonderen Süßigkeit oder einem Gebäck verbunden, das nicht nur kulinarisch, sondern auch inhaltlich mit der jeweiligen Episode verknüpft wird. Das verleiht dem Buch eine besondere Stimmung und macht es fast zu einem multisensorischen Erlebnis. Als kleines Extra gibt es am Ende des Buchs einen QR-Code, der zu einem Youtube-Video der Autorin führt, in dem die erwähnten Köstlichkeiten genauer vorgestellt werden. Das ist eine wirklich schöne Idee. Auch das Cover verdient ein Lob: Die warmen Farben und die stimmige Gestaltung fangen die Atmosphäre des Romans perfekt ein.

Insgesamt ist Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei für mich eine wunderbare Lektüre für kühle Herbst- und Winterabende. Das Buch vereint eine cozy Stimmung mit einer leisen Melancholie. Das ist ideal für die dunklere Jahreszeit. Zwar hätte die tolle Grundidee meiner Meinung nach noch ein wenig ausgereifter umgesetzt werden können, aber dennoch habe ich die Geschichte mit viel Interesse gelesen und empfehle sie gerne weiter.

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Veröffentlicht am 12.04.2025

Ein Roman mit Widerhall. Spannend und eindrucksvoll erzählt.

Kumari
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Kumari von Philip Krömer basiert auf historischen Geschehnissen, die sich 2001 in Nepal ereignet haben.

Inhaltlich geht es um ein Mädchen, das als Kindgöttin in einem Tempel lebt. Ihr Kontakt zur Außenwelt ...

Kumari von Philip Krömer basiert auf historischen Geschehnissen, die sich 2001 in Nepal ereignet haben.

Inhaltlich geht es um ein Mädchen, das als Kindgöttin in einem Tempel lebt. Ihr Kontakt zur Außenwelt beschränkt sich im Wesentlichen auf Pilger, die sie tagtäglich aufsuchen. Doch ihre Zeit neigt sich dem Ende entgegen. Denn während ein mehrtägiges Opferfest ihr zu Ehren stattfindet, planen maoistische Rebellen die Entmachtung der Königsfamilie ... Um nicht zu spoilern, sei an dieser Stelle nicht mehr verraten.

Kumari ist ein gleichsam kompakter und komplexer Kurzroman, der einem einiges abverlangt, doch wer sich darauf einlässt, wird nicht enttäuscht. Den interessierten Leser erwartet eine sprachgewaltige Geschichte, die aus Sicht der Kumari erzählt wird. Allein dies ist ein geschickter Schachzug.

Viele verschiedene Themen wie Tradition und Rebellion, Zwang und Freiheit sowie Liebe und Verrat werden aufgegriffen und sehr ausdrucksstark dargestellt. Historische Wahrheiten verschmelzen mit fiktiven Ideen. Das macht den Roman umso lesenswerter.

Den einzigen Kritikpunkt, den ich vorbringen möchte, sind die Darstellungen sämtlicher Bluttaten. Diese sind doch ziemlich heftig und definitiv nichts für zartbesaitete Leser*innen. Sonst ist die Lektüre dieses Romans aber durchaus empfehlenswert, denn die Inhalte sind absolut packend und eindrucksvoll. Zudem lernt man viel über die nepalesische Geschichte und Kultur.

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