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Veröffentlicht am 15.09.2016

Typisch Harvey!

Eine Braut zu viel
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Natürlich ging ich mit hohen Erwartungen an das Buch heran, weil ich die bisher gelesenen Bücher der Autorin super fand.
Um so mehr war ich überrascht, dass mir der Einstieg in das Buch etwas schwer fiel. ...

Natürlich ging ich mit hohen Erwartungen an das Buch heran, weil ich die bisher gelesenen Bücher der Autorin super fand.
Um so mehr war ich überrascht, dass mir der Einstieg in das Buch etwas schwer fiel. Mit der Protagonistin Felicity kam ich am Anfang gar nicht klar. Ich meine: Wer bleibt schon mit einem Typen so lange zusammen und plant sogar eine Heirat, wenn man ihn eigentlich abstoßend findet und gar nicht mehr verliebt ist? Das hat für mich am Anfang wirklich keinen Sinn gemacht und so kamen auch keine großen Sympathien für die Hauptperson auf.

Mit der Zeit änderte sich das zum Glück. Denn nach und nach werden dem Leser die Hintergründe dargelegt, warum alles so ist, wie es ist. Und so versteht man Felicity und ihr Handeln nach und nach immer besser. Man fängt an sie zu mögen, bis man sie dann doch lieb gewinnt.

Auch mit der Sprache kam ich anfangs nicht so gut klar. Sie war ziemlich derb - und meiner Meinung nach nicht gerade passend. Aber auch davon war nach den ersten 50 Seiten nichts mehr übrig, es fühlte sich fast so an, als wäre der Beginn des Buches von einer anderen Person geschrieben worden.
Dann aber liest sich das Buch angenehm flüssig, auch wenn die einzelnen Kapitel ziemlich lang sind. Und zum Glück ist es dann auch nicht mehr so vulgär.

Die groben Züge der Geschichte sind natürlich sehr vorhersehbar. Das ist aber wahrscheinlich auch Absicht. Der Weg zum Happy End jedoch war dann spannend - denn es liegen einige Steine in Felicitys Weg. Wie sie aber damit umgeht, macht sie menschlich. Und nicht nur das: Sie zeigt eine Seite an sich, die man am Anfang nicht erwartet hatte: Die Protagonisten stellt ihr eigenes Glück hinten an. Eine sehr schöne Entwicklung!

Die Figuren des Buches und die Konstellationen, die sich während der Geschichte ergeben, sind sehr skurril. Allen voran Felicitys Mutter, der man wirklich kaum eine positive Seite abgewinnen kann. Und auch die Geschehnisse sind schon sehr abstrakt, denn wenn die eigene Schwester als Braut einspringt, dann ist es wahrlich nicht das, was man erwartet. Ich hoffe, das passiert nie in der Realität. Beim Lesen hat es aber für lustige und unterhaltsame Momente gesorgt.

Insgesamt hat mir das Buch nach den genannten Anfangsschwierigkeiten doch sehr gut gefallen. Wer auf witzige Liebesgeschichten mit ganz vielen Hindernissen und unüblichen Geschehnissen steht, der ist mit diesem Buch gut bedient. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr bewegend

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
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Es fällt mir ehrlich gesagt ziemlich schwer, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben.
Es ist toll, aber auch wieder schrecklich, weil es so traurig ist. Und was ich noch schlimmer finde: Jeden Tag machen ...

Es fällt mir ehrlich gesagt ziemlich schwer, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben.
Es ist toll, aber auch wieder schrecklich, weil es so traurig ist. Und was ich noch schlimmer finde: Jeden Tag machen Menschen genau das durch, was Rabbit und ihre Familie erlebt. Das macht mich nachdenklich.
Das Buch behandelt die letzten Tage von Rabbit, die an Krebs erkrankt ist und schließlich, nach einem langen Kampf, ins Hospiz geht, um dort zu sterben.
Man erlebt aber nicht nur die gegenwärtige Situation von Rabbit, sondern auch die ihrer einzelnen Familienmitglieder. Denn nicht nur der Patient leidet. Es wird verdeutlicht, wie schwer das Abschiednehmen für die Mutter, die Tochter, die Schwester, den Bruder, den Neffen, der Freundin und so weiter ist. Die Ausweglosigkeit und die Hilflosigkeit hat mich immer wieder berührt.
Außerdem gibt es immer wieder Rückblenden in Rabbits altes Leben. Auch hier gab es Höhen und Tiefen.
Ich fand das Buch wirklich toll. Allerdings bin ich manchmal mit den vielen Personen und den Namen durcheinander gekommen und wusste nicht mehr, wer wer ist. Das war etwas schade, lässt sich aber nicht ändern. Denn irgendwie erfüllt jede Person eine bestimmte Rolle in diesem Buch.
Der Schreibstil war toll. Es ist sehr emotional und regt wirklich zum Nachdenken an.
Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen, aber es ist schwere Kost und nichts, um einfach mal reinzulesen...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Grundidee!

Ugly – Pretty – Special 1: Ugly – Verlier nicht dein Gesicht
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Schon wieder eine Dystopie... Ja - und trotzdem anders

Das war zumindest mein erster Gedanke, als ich das Buch beendet hatte.

Ganz klar: Auch diese Geschichte rund um Tally weist Merkmale auf, die so ...

Schon wieder eine Dystopie... Ja - und trotzdem anders

Das war zumindest mein erster Gedanke, als ich das Buch beendet hatte.

Ganz klar: Auch diese Geschichte rund um Tally weist Merkmale auf, die so gut wie jede Dystopie inne hat: Es gibt eine Heldin, die keine sein will und irgendwie in etwas reinrutscht. Ein Regime, das viele geheime Sachen macht, über die niemand der "normalen" Bescheid weiß, und die gar nicht so toll sind wie es auf den ersten Blick scheint. Und natürlich darf auch eine sich zart entwickelnde Liebe zwischen den Protagonisten nicht fehlen :) Aber wollen wir nicht genau das haben?! Deswegen lesen wir dieses Genre ja auch :)

Trotzdem ist "Ugly" auch anders, denn das Hauptthema ist nicht nur wichtig, sondern meiner Meinung nach aktueller denn je: Schönheit bis zum Abwinken. Denn in diesem Buch wird ganz krass der Gegensatz zwischen Hässlich und Schön aufgezeigt bzw. das, was man darunter versteht. Schönheit um jeden Preis, sonst ist man nichts wert. Und manchmal hat man in unserer Gesellschaft das Gefühl, dass es auch schon so ist. Natürlich ist das ganze Thema hier sehr überspitzt, aber gerade deswegen wird verdeutlicht, wie absurd das Ganze eigentlich ist. Für mich ist die Wahl dieses Themas wirklich super gelungen!

Aber ich gebe zu: Am Anfang bin ich nicht so wirklich in das Buch hereingekommen, denn es war im wahrsten Sinne des Wortes etwas oberflächlich. Damit mich eine Dystopie überzeugt, muss ich wissen, wie die gegenwärtige Gesellschaft entstanden ist und vor allem warum. Keine Angst, das wird im Laufe des Buches geklärt, aber anfangs gab es für mich einfach ein paar Lücken. Und auch wenn vieles am Ende Sinn macht, hätte ich mir doch noch ein bisschen mehr Tiefe an der ein oder anderen Stelle gewünscht.

Trotzdem habe ich es genossen, in diese neue Welt mit vielen neuen Technologien einzutauchen. Diese sind auch gut beschrieben und auch an dieser Stelle führt der Autor dem Leser vor Augen, wie verschwenderisch und umweltzerstörerisch sich unsere aktuelle Gesellschaft verhält. Es regt wirklich zum Nachdenken an und zeigt auch auf, dass wir nicht so weitermachen können, wenn uns unsere Erde am Herzen liegt.

Tally als Hauptfigur ist sehr gut gewählt, auch wenn sie mich anfangs etwas mit ihrer naiven Art genervt hat. Aber man erkennt, dass sie im Laufe der Geschichte eine positive Entwicklung durchmacht, so dass sie bei mir einige Pluspunkte sammeln konnte. Schön ist, dass sie öfter dem Scheitern nahe ist - und sich dann richtig durchkämpfen muss. Natürlich geht alles dann immer sehr gut aus, was manchmal etwas unglaubwürdig ist, aber es ist klar, dass die Heldin nicht einfach so verschwinden kann. Das ist ja auch dem Genre geschuldet.

Das Ende ist dann ein richtig gemeiner Cliffhanger. Ich empfehle deswegen, zumindest den nächsten Band bereitliegen zu haben, damit man gleich weiterlesen kann.

Der Schreibstil ist sehr jugendlich. Es gibt viele wörtliche Reden, die das Buch lebendig machen. Es lässt sich wirklich flüssig lesen, auch dadurch, dass die Kapitel eine angenehme Länge haben. Der Vielleser kann das Buch locker in zwei Abenden durchlesen. Alle anderen werden etwas länger etwas von diesem Lesegenuss haben.

Auch wenn ich etwas holprig in das Buch hineingekommen bin, hat es mich am Ende doch überzeugt. Ich freue mich schon auf die Folgebände und kann mir auch gut vorstellen, dieses Buch mal als Lektüre mit meinen Schülern zu lesen. Ich denke, gerade bei jungen Lesern wird Tallys Geschichte sehr gut ankommen. Von mir gibts 4 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein modernes Romeo & Julia

Liebe keinen Montague (Luca & Allegra 1)
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Ich bin auf das Buch durch einige Blogs aufmerksam geworden, die das Buch in den Himmel gelobt haben. Ich gebe offen zu: Ich ging skeptisch an die Geschichte heran - denn auf den ersten Blick war es nicht ...

Ich bin auf das Buch durch einige Blogs aufmerksam geworden, die das Buch in den Himmel gelobt haben. Ich gebe offen zu: Ich ging skeptisch an die Geschichte heran - denn auf den ersten Blick war es nicht mehr als noch eine Liebesgeschichte...
Allerdings muss ich zugeben, dass ich eines besseren belehrt wurde. Die Geschichte von Luca & Allegra hat mich überzeugt. Es ist eine wirklich gelungene Interpretation von Romeo und Julia.

Toll fand ich die Verbindung von Moderne (durch die Protagonisten) und Klassik (durch die Verbindungen zu den Göttern und Romeo & Julia). Dadurch bleibt der Roman sehr modern, hat aber auch einen Hauch der Mystik der Geschichte dabei. Für mich genau richtig.

Schön fand ich auch den Hauch von Fantasy in diesem Buch. Ich liebe alles was mit Göttern zu tun hat und auch tolle - und oft nützliche - Gaben. Es war aber genau richtig dosiert, sodass es nicht überhand nahm.

Der Schreibstil ist wirklich sehr schön. Man liest das Buch und ist schneller durch, als man schauen kann, da die Seiten nur do dahin fliegen. Es gibt viele Gesprächsanteile, was das Lesen auflockert, aber auch schöne Landschaftsbeschreibungen, sodass man Lust auf Italien und den Gardasee bekommt.

Einigen anderen Lesern war die plötzliche Liebe zwischen den beiden Protagonisten etwas zu unglaubwürdig. Das hat mich persönlich gar nicht gestört, denn für mich gehört es zu solchen Büchern einfach dazu. Da kommt die Liebe nun mal plötzlich und heftig, alles andere würde mich enttäuschen. Und wer würde sich das insgeheim nichts genau so wünschen, die Liebe auf den ersten Blick?

Etwas gestört hat mich dagegen das letzte Drittel des Buches. Da fand ich die Geschichte etwas zäh, für mich ging es nicht schnell genug. Es war auch etwas vorhersehbar, deswegen habe ich dann dem Ende doch entgegengefiebert.

Das Ende fand ich besonders gelungen, weil es nicht das typische Happy End ist. Da es weitere Teile der Geschichte geben wird, ist es außerdem ein richtiger Cliffhanger. Allerdings hätte die Geschichte für meinen Geschmack auch ruhig hier enden können, denn es war auch irgendwie ein Abschluss. Mal sehen, wie es weitergeht. Ich werde die anderen Teile auf jeden Fall lesen, allerdings hoffe es, dass sie genauso schön werden wie Teil 1!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebe und London - was braucht man mehr?

Love on Air. Verliebt in London
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Ich bin ja ein riesiger London-Fan, deswegen ist mir dieses Buch aufgrund seines tollen Covers sofort ins Auge gesprungen.
Sarina ist unsterblich in ihren Kommilitonen verliebt, der einfach Traummann-Potential ...

Ich bin ja ein riesiger London-Fan, deswegen ist mir dieses Buch aufgrund seines tollen Covers sofort ins Auge gesprungen.
Sarina ist unsterblich in ihren Kommilitonen verliebt, der einfach Traummann-Potential hat. Da er nach einer gemeinsamen Nacht ohne ein Wort nach London abhaut, um ein Praktikum bei einem Radiosender zu machen, düst Sarina hinterher - um ihn für sich zu gewinnen.
Dass hier Katastrophen irgendwie vorprogrammiert sind, ist klar. Auch wenn, und das ist ein kleiner Kritikpunkt an diesem Buch, die wirklich großen Katastrophen ausbleiben. Denn im Endeffekt läuft vieles für die Protagonistin für meinen Geschmack zu glatt. Sie findet sofort tolle Freunde, einen schönen Job und ein tolles WG-Zimmer. Und das ist in London einfach ziemlich unrealistisch, zumindest wenn ich an meine Zeit in der schönsten Stadt der Welt zurückdenke. Hier hätte ruhig nochmal etwas schief gehen können, damit noch ein bisschen mehr Pep in die Geschichte hineinkommt.
Ansonsten ist Sarina eine recht sympathische Hauptperson, herrlich verpeilt und auch ziemlich naiv. Man muss sie einfach mögen.
Die Geschichte an sich ist schon ziemlich vorhersehbar, aber das ist auch irgendwie typisch für dieses Genre. Und im Endeffekt soll es ja auch so kommen, sonst könnten wir ja nicht so schön in der Geschichte schwelgen und auf den Moment hinfiebern, an dem es endlich mit Mr. Right klappt.
Sehr schön fand ich die Beschreibungen der Stadt. Ich habe viele Orte wiedererkannt und konnte so wirklich abtauchen und alles detailliert vor mir sehen. Wer da nicht Lust auf einen Besuch in London bekommt, der hat kein Fernweh :)
Die Sprache des Buches ist locker leicht und schön zu lesen. Genau das Richtige für einen lauen Sommerabend oder den nächsten Urlaub.
Lustig ist auch, dass es am Ende ein Finnisch-Schimpfwörterbuch gibt, denn Sarinas beste Freundin ist Finnin und flucht das ein oder andere Mal. Eine wirklich witzige Idee!
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, bis auf kleine Abzüge, deswegen gebe ich 4 Sterne.